Wenn auf Reisen…

Acht Auswärtssiege bei den neun Spielen dieses Spieltages – wann gibt es sowas schon einmal? Auch in den Sonntagsmatches gewannen die Gäste.

Hertha gleich mit 4:0 gegen dezimierte Kölner, wobei der Odlie Ibisevic zeigen konnte, was er noch drauf hat. Und ebenso, daß er sich mehr erhoffen dürfte als die Joker- Rolle. Ein wenig Abgezockzheit tut jeder Mannschaft gut.

Für Köln sollte die Saison nach dem harten Auftaktprogramm mit dem Spiel gegen Hertha erst richtig losgehen. Ging sie – nach hinten. Köln steht auf einem Abstiegsplatz, was nach sechs Spieltagen natürlich nicht dramatisch ist. Aber allein für’s gute Gefühl braucht es allmählich einen Startschuß.

Freiburg gewinnt auch in Düsseldorf. Nicht unbedigt schön, aber erfolgreich spielte sich das Streich- Team auf Platz drei! Wichtig dürfte sein, sich jetzt nicht auf irgendwelche verbalen Spielchen der Sorte „Bayern- Jäger“ einzulassen. Damit kann man nur auf die Schnauze fallen. Weiß eigentlich jeder Verein, der mal einen guten Saisonstart hingelegt hatte.

Und bislang sind die Mannschaften ja noch dicht beieinander, schlechte Starts machen sich in der Tabelle da stärker bemerkbar als gute. Siehe Köln, aber auch Mainz, der andere Karnevalsverein der Liga. Fünf Niederlagen aus sechs Spielen, dazu die hsitorische Fußnote mit dem ertsen Trainer- Platzverweis der Liga- Geschichte. Es gibt leichtere Situationen und man darf fragen, ob Sandro Schwarz noch zugetraut wird, sie zu lösen.

Oder Schmidt in Augsburg, das nicht so recht aus dem Quark der Anfangsphase zu kommen scheint. Mainz sowie der FCA hatten ja bereits im Pokal die Segel gestrichen. Anscheinend kein Zufall. Doch wahrscheinlich warten die Vereine erst noch den nächsten Spieltag ab, um dann in der Länderspielpause handeln zu könnne,

Fachwerk und Stückwerk

Und wenn der Coutinho nächstes Mal Freunde in Barcelona besucht, kann er ihnen mal zeigen, wie westfälisches Fachwerk aussieht. Weniger, weil eh Welttourismustag war, sondern vielmehr, weil er mit seinen Bayern im Dörfchen Störmede übernachtete. Und nach dem Frühtstück und vor dem Spiel in Paderborn dann einen Spaziergang durchs Dorf machte.

Dabei paßt natürlich die Security der Bayern auf, daß den Wertobjekten nichts passiert. Und so sieht das Ganz dann fast aus wie ein Rundgang von Gefangenen. Was Superstars ja manchmal sicherlich auch sind.

Ein paar Stunden später waren sie dann auch wieder Tabellenführer – nach dem eigenen 3:2 beim Aufsteiger in Paderborn und der Leipziger Heimpleite gegen Schalke. Ausgerechnet die Königsblauen! Was macht der Wagner eigentlich mit denen richtiger als seine Vorgänger? Und hat Ex- Manager Heidel womöglich doch gar keine so schlechte Truppe zusammengestellt, wie ihm immer vorgehalten worden war?

Abends tat dann noch Mentalitätsfetischist Marco Reus das Seine dazu, drei Punkte im eigenen Stadion zu behalten gegen Bremen. Er und Gtze (!) drehten vorübergehend das Spiel, am Ende aber bleibt ein 2:2 und ein Drei- Punkte- Rückstand auf die Bayern.

Leverkusen fuhr schon traditionell die Punkte gegen Augsburg ein und auch Gladbach kann es auswärts offensichtlich besser als daheim und zeigte dies Hoffenheim, dessen Sponsor Hopp sowie dessen Kumpel Franz beim 3:0-Auswärtssieg. Ob sie sich bei der TSG immer noch so riesig über ihren Transferüberschuß freuen oder vielleicht doch allmählich ans Investieren in der Winterpause denken?

Mainz‘ Trainer Schwarz sah gelb-rot als erster Coach der Liga. Damit geht er in die Geschichte ein. Ob er selbst auch bald Geschichte sein wird? Die 05er sind nach wie vor sieglos. 0:1 gegen Wolfsburg hieß es diesmal. Nächste Woche geht es nach Paderborn, der letzte Tabellenplatz droht.

Kampf und Lockerheit

Es kommt ja auch immer ein wenig darauf an, wie man mit (s)einer Außenseiterrolle umgeht. Sie lediglich zu genießen, das ist ein schwieriges Unterfangen, zumal man es in der Liga nicht 34 mal durchziehen kann, nur Spaß haben zu wollen im Spiel gegen übermächtigere Gegner.

Ob der permanente Klassenkampf ein probates Mittel ist? Oder ob sich die Frage stellt, wer daran schneller ermüdet – die Spieler von Union Berlin oder die Beobachter der Liga? Immerhin, der Verein trifft einen Nerv beim Stammpublikum, so scheint es. Geholfen hat es allerdings auch gegen Frankfurt nicht, es gab eine 1:2- Heimniederlage und auch die Eintracht dürfte den Reinfall der Dortmunder an der Alten Försterei als Blaupause dafür genommen haben, wie man es nicht machen sollte.

Mitaufsteiger Paderborn wählt einen ganz anderen Ansatz: nach zwei erfolgreichen Jahren wird der erfolgreiche Fußball aus dieser Zeit nicht über den Haufen geworfen. Attraktiv sieht er aus, hat allerdings auch so seine Tücken bei Erstliga- Tempo.

Und so wartet Paderborn weiterhin auf den ersten Sieg. Höchst unwahrscheinlich, daß der gerade gegen die Bayern gelingen sollte. So macht im Verein der Trost die Runde, daß man gewöhnlicherweise für ein Freundschaftsspiel gegen die Münchener viel Geld hätte hinblättern müssen. So aber hat man sie alle in einer Saison kostenfrei daheim. Auch so kann man Entspanntheit demonstrieren.

Für den dritten Aufsteiger aus Köln fängt nach eigenem Bekunden die Saison jetzt erst an. Es gilt, sich vom schwierigen spielplan nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. In Köln ist das eine Herkules- Aufgabe. Das heißt allerdings auch, daß gegen Hertha gepunktet werden sollte, die man auf Augenhöhe sieht.

An der Tabellenspitze haben Leipzig und Dortmund interessante Aufgaben zu lösen mit Heimspielen gegen Schalke und Werder. Beides dürften keine Selbstläufer werden, wobei der BVB durch sein Pokalaus in der Vorsaison daheim gegen Bremen gewarnt sein dürfte. Und sich ja vielleicht mal wieder auf den Fußball selbst fokussiert.

Susi und das Wort mit M

Da, sieh mal einer an, jetzt haben sie auch in Dortmund eine Abteilung Attacke aufgemacht. Nicht etwa der Acki übernimmt den Part des Ruhrpott- Ulis, sondern Susi Zorc. Eigentlich in der öffentlichen Wahrnehmung eher zurückhaltend wahrgenommen, darf er nun seinem Kapitän sekundieren.

Stichwort „Mentalitätssch…“ vom letzten Sonntagabend nach dem Unentschieden in Frankfurt. Als Reus im Interview der Kragen platzte.

Dabei hatte der Mann von Sky – die übrigens eine Menge Geld dafür hinblättern, daß die Spieler ihnen als erste zur Verfügung stehen – als Blitzableiter herhalten müssen.

Obwohl er gar nicht so hart gefragt hat. Etwa, ob es Überheblichkeit sein könnte oder der Glaube, daß man die meisten Gegner mit halber Kraft besiegen kann. Ob die Motivation fehlt, auch auswärts mal volle Pulle zu spielen. Oder ob es Vorgabe des Trainers sei (was natürlich kaum sein kann, aber zumindest mal eine Antwort abnötigt).

Und doch beschäftigt die Borussen die Berichterstattung mehr als ihr eigenes Auftreten in saisonübergreifend einer Menge von Spielen gegen die so genannten „kleineren“ Gegner. BVB-Susi hat „das Gefühl, wir sind am Ende der Saison, haben sämtliche Ziele verfehlt und eine scheiß Saison gespielt. Das ist mir alles ein bisschen zu verfrüht.“

Dann soll Zorc halt noch abwarten, sich dann hinterher aber nicht wundern, wenn weiterhin Punkte liegen gelassen werden. In München und Leipzig hört man es gerne, garantiert. Mich würde mal interessieren, ob er genauso reden würde, wenn Dortmunds Berater den BVB mal wieder via Bild in die Tonne knallt.

Doch bevor es für den BVB gegen Werder geht, eröffnet Dortmund- Bezwinger Union Berlin den Spieltag gegen den letzten Gegner der Schwarzgelben, Eintracht Frankfurt. Auch da wird es beiderseits auf das Wort mit M ankommen, das sie in Dortmund nicht mehr hören können oder nicht im Wörterbuch finden. In Berlin- Köpenick wissen sie wenigstens, wo es steht. Und in Frankfurt auch.

Aus China, aus Frankfurt

Wie viele warme Mahlzeiten pro Tag braucht der Mensch? Und wieviel Kohle glaubt er stapeln zu müssen, um den Rest seines Lebens ein Auskommen zu haben? Mag die eine Frage profan sein, die andere theoretisch: genau dahin zielt Sandro Wagner in einem Interview mit t-obline ab.

Ein Dreivierteljahr spielt er bereits in China, ist mit seiner Familie dort hingezogen und erzählt in diesem Interview über die Frage seiner Tochter, als sein Wechsel von Bayern bevorstand. „Warum ich noch mehr Geld verdienen möchte. Ich hätte doch bereits schon einen Porsche…“

Nun ist Wagner offensichtlich keiner derjenigen, die für jeden Wochentag einen anderen Porsche brauchen. Und daß er in China nicht schlecht verdient, dürfte sich von selbst verstehen. Zum Profifußbal hierzulande hat er nicht nur eine geographische Entfernung und auch nicht erst seit dem Umzug nach Fernost.

„Wir sind als Menschen nicht anders als beispielsweise diejenigen, die für acht Euro in der Stunde unsere ältere Generation pflegen“. Starke Worte, die man gerne mal auch von anderen Vertretern des Geschäfts hören würde. Und zwar nicht in irgendwelchen vorweihnachtlichen und von Pressestellen abgesegneten Statements.

Aber diese Jungs sind ja schon längst wieder am posten und twittern, was das Zeug hält. Und die DFL? Gibt die wahnwitzige Summer von 2 (in Worten: zwei) Millionen Euro an kleine Vereine gezahlt. An 124 kleine Vereine, aus denen insgesamt 70 Profis es in die 1. oder 2. Liga geschafft haben. Das macht im Schnitt runde 16000 Euros je Verein. Für Amateurvereine ist das eine Menge Geld, für die DFL aber….

 

Noch ein Welttrainer

Wenigstens kam der Kloppo als Welttrainer in die Tagesschau am Morgen, sein Kollege Rangnick nur ins Firmen- TV bei Red Bull. Bestenfalls, aber vielleicht schütteln sie auch dort nur den Kopf und im Labor prüfen sie die Wirkung einer Überdosis ihrer Brause.

Hoch und weit sollen die Tore gemacht werden, nicht zu Weihnachten, sondern immer, fordert Welt-Red Bull- Trainer Ralle. Genau gesprochen: höher und weiter. Denn, so die umwerfende Begründung: „Wenn man bedenkt, dass der Mensch in den letzten 100 Jahren im Schnitt zehn, vielleicht sogar 15 Zentimeter größer geworden ist, fände ich es legitim, darüber nachzudenken, ob ein Tor immer noch 2,44 Meter hoch und 7,32 Meter breit sein muss“.

Und keine Sorge, der Ralle übt hier nicht für die Büttenrede. Wahrscheinlich ist es ihm ein Vierteljahr nach seinem Weggang aus Leipzig hin zum Konzern- Fußballkoordinator ein wenig zu ruhig. Zudem läuft es mit Nagelsmann bei RB und so wird er auf einen Hilferuf lange warten können.

Dann muß er halt auf diesem Weg in die Schlagzeilen und seine persönliche PR- Agentur wird ihn dabei auch sicherlich beraten haben und das Interview im Kicker mehrmals gegengelesen. Das gesprochene Wort gilt schließlich schon lange nicht mehr.

Wesentlich diskutabler scheint sein Vorschlag, eine Ausbildung für Sportdirektoren müsse verbindlich her. Dem Wortsinn nach:  wer in der Regionalliga gekickt hat, kann noch lange keinen Verein sportlich führen.

Da mag er durchaus recht haben, wobei es jenseits einer Kernkompetenz auch nicht über den Kamm zu scheren geht, was man denn als Sportdirektor nun wirklich drauf haben muß und was nicht. Zumal viele Clubs ja auch noch einen Direktor für die Finanzen haben.

Jedenfalls kann man darüber mal nachdenken. Im Gegensatz zur Torerweiterung. Oder warum nicht gleich höhenverstellbar?

Kloppo und Maxi

Was so ein gewonnenes Finale doch für einen Unterschied macht. Nun ist der Kloppo also FIFA Welttrainer des Jahres, nachdem er mit Liverpool die CL gewonnen hat. Für ihn selbst nach einigen Jahren mal wieder ein gewonnenes Endspiel. Und hinzu kommt natürlich die Vizemeisterschaft in der Premier League.

Erfolg plus Ausstrahlung, diese Mixtur ist es sicherlich, die die Jury überzeugt hat. Und wer Anderes wäre einem denn sonst eingefallen? Ein Mourinho etwa? Der scheint näher dran am Preis für’s Lebenswerk zu sein als daß die Karriere nochmals die Kurve nach oben nimmt. Und Leute wie Funkel oder Streich kennen sie bei der Fifa sowieso nicht und die gibt es anderenorts sicherlich auch. 😉

Messi hat dann auch die Wahl mal wieder für sich entscheiden können. Sechster Titel für den Argentinier. Ein Brasilianer wurde Welttorhüter – Alisson aus Liverpool, ter Stegen war immerhin nominiert.

Da war also richtig was los in Mailand bei der Gala. Und man tut ja auch gut daran, daß sie auf einen Montag gelegt wird. Viele Clubs haben da trainingsfrei und man kann mal eben ein paar Stunden im Flieger sitzen.

Es sei denn, man muß am Montag kicken – dann aber ist man eh nicht gut genug für Smoking und Urkunde. Wolfsburg und Hoffenheim etwa, die sich am Abend je einen Punkt zuschreiben konnten.

Immerhin 18000 kamen zum Betriebssport in die Arena in Wolfsburg und dürften dann auch Maxi Arnold zufrieden gestellt haben. Der hatte nach dem Europa League- Spiel noch gemotzt und denen, die nicht kamen, das Fandasein abgesprochen. Dabei ist er doch lange genug in Wolfsburg um zu wissen, daß VW drei Schichten fährt. Und es soll Leute geben, die arbeiten gehen müssen. Und sich anderen Tags den Maxi- Stuß anhören dürfen.

Frust muß raus – aber wie?

Wenn schon auf die Dienste von Götze zurückgegriffen wird in der Schlußphase von Dortmunds 2:2 in Frankfurt, dann iost die Lage schon arg schwierig, darf man vermuten. Immerhin kam er so auf ein paar Minuten Bewegung, den späten Ausgleich konnte er aber auch nicht mehr verhidern und somit sind die Borussen Dritter.

Frustrierend für Kapitän Reus, der dann gleich am Sky- Mikro blaffte, man möge doch bitte nicht mit der „Mentalitätsscheiße“ kommen. Irgendwer muß es ja abkriegen, wenn es vorher nach neunzig Minuten nicht lief wie gewünscht. Und beim Publikum kommt das ja stets gut an dieser Tage. Denn manch ein Fan weiß ja nur zu genau, daß die Tore von den Berichterstattern geschossen oder verhindert werden. Oder war es doch der kritikempfindliche kickende Geldadel?

Na egal, immerhin blieb Manager Zorc in der Realität und meinte, „so spielt jedenfalls keine Spitzenmannschaft“. Da waren die Leipziger wesentlich abgezockter bei ihrem Sieg in Bremen am Vortag. Bayern hatte ja mit Köln den mit Abstand leichtesten Gegner. Der wähnte mehr als elf Bayer- Spieler gegen sich, den Schiedsrichter sowieso.

Trotzdem blieb Köln noch auf dem Oktoberfest, wenn man grad einmal in der Stadt ist. Die  Bayern müssen dort eh hin, Kovac durfte mit den Bayern- Oldies an einem Tisch sitzen. Eine reichlich subtile Art, ihm seinen Status zu verdeutlichen. Und Brazzo grinst dazu, eine Text haben ihm seine Bosse nicht dazu aufgetragen.

Düsseldorf verliert spät in Gladbach, das sich eine wenig rehabilitiert für die Pleite in der EL. Anfangs sah es allerdings ganz und gar nicht begeisternd aus.

Wolfsburg und Hoffenheim beschließen den Spieltag mit dem ersten Montagsspiel der Saison. Ob es Proteste gibt? Wahrscheinlich. Oder ob es nicht besser wäre, wenn die Fans diese Spiele schlichtweg ignorieren?

Mitkandidaten und Wiedergutmacher

Eine Ecke, ein Freistoß und dann den Rest cool heraus gespielt. Sogar in Unterzahl für die Entscheidung gesorgt. So spielt ein Mitkandidat um die Meisterschaft, Nagelsmanns Leipziger, wenn sie konstant durch die Saison kommen. 3:0 heißt es am Ende in Bremen, bei dem sich auch physisch nichts geschenkt wurde, und mit dreizehn von fünfzehn Punkten steht Leipzig glänzend da.

Für den BVB geht es am Abend um Rang zwei im Spiel gegen Frankfurt. Insbesondere auswärts ein unangenehmer Gegner für die Dortmunder, allzu selten nahmen sie in den letzten Jahren Punkte vom Main mit. Die Eintracht wird vom 0:3 gegen Arsenal schnell umschalten wollen in den Ligabetrieb, das dürfte feststehen, auch wenn der Auftritt besser war als das Ergebnis.

Umgekehrt war es bei Gladbach, daher fordert Trainer Rose auch Wiedergutmachung von seiner Mannschaft, wenn es gegen Düsseldorf geht. Obendrein noch daheim, das kann schwierig werden, wenn Fortuna wieder ins Funkeln gerät. Vielleicht merkt Ösi Rose aber noch rechtzeitig, daß zuletzt gegen seine Landmänner aus Wolfsberg lediglich Doppelgänger in den Borussen- Trikots steckten?

Eine starke Reaktion auf die 1:5- Pleite in der Liga zeigte Paderborn bei der Hertha – holt aber wieder keinen Punkt beim 1:2, auch wenn der Aufsteiger die Gastgeber mitunter in Verlegenheit brachte. Neun zu eins Torschüsse und mehr als sechzig Prozent Ballbesitz zur Pause – für Paderborn! Aber am Ende stehen die Tore und Hertha dürfte es gedämmert haben, daß es am Ende nur auf den ersten Saisonsieg ankam. Egal, wie.

Bayern und Bayer holten Pflichtsiege, Leverkusen gegen Union und München gegen Köln. Beim 4:0 spielte Coutinho und traf erstmalig, Müller sah sich das ganze Spiel von der Bank aus an. Hinterher lobte Kovac Coutinho als Unterschiedsspieler, Müllers Frau dürfte schon den nächsten Social Media Post formulieren.

Ach ja, und die Wies’n hat begonnen. Hat zwar nix mit Fußball zu tun, durfte aber anscheinend in keinem Bericht aus München fehlen.

Geknackt

Zeit genug hatten sie zum genauen Zählen und Platz genug war auch  bei den Wolfsburgern – 10112 Zuschauer kamen zum EL- Auftakt gegen Oleksandrija und sahen einen erwarteten Sieg des VfL. Den dieser wahrscheinlich abhakt und sich auf das erste Montagsspiel der Saison vorbereitet. Zum Betriebssport gegen Hoffenheim wird es wahrscheinlich wieder nicht voll im Laden.

Nicht voll, aber wesentlich besser gefüllt war das Stadion in Gladbach gegen Wolfsberg. Dafür bekam die Borussia dann die volle Ladung mit dem 0:4 gegen die Österreicher, die sich über den Abend ebenso gewundert haben dürften.

Und dann soll man wieder glauben, daß die Mannschaft ein Jahr lang darauf hingearbeitet hätte? Es fällt schwer und ich finde es ärgerlich, daß die Gruppenphase solche Nicht- Leistungen mit ihrem Modus wieder auffängt.

Auch Frankfurt kam unter die Räder, wobei beim 0:3 gegen Arsenal die beiden letzten Tore erst kurz hintereinander in der schlußphase fielen. Und außerdem hatte man gegen den Favoriten der Gruppe verloren. Hütters Jungs haben noch einen weiten Weg vor sich und die letzte Saison dürfte nicht mal eben reproduzierbar sein.

Die Chance auf die Tabellenführung in der Bundesliga hat Schalke am Abend. Ja, ausgerechnet Schalke im Heimspiel gegen Mainz 05. Ein Sieg mit drei Toren vorausgesetzt und damit ein weiteres Wagner- Festspiel. Das kommt gerade zur rechten Zeit, weil es die Querelen im Schalker Ehrenrat ein wenig in den Hintergrund rückt.

Wir erinnern uns: besagter Ehrenrat hatte ja den königsblauen Wurstbaron vom Vorwurf des Rassismus freigesprochen. Nun trat ein Mitglied zurück. Kornelia Toporzysek, in Düsseldorf tätige Richterin, verleß das Gremium.

„Ich bedanke mich für das Vertrauen, glaube aber nicht mehr daran, dass die vereinsinternen Strukturen eine meinem Arbeitsverständnis entsprechende Erfüllung der Aufgaben des Ehrenrats zulassen.“, so twitterte sie. Ich denke4, dafür hat die Frau den Auszeichnung „Rückgrat der Woche“ verdient.