Wenn schon Katar,…

…,dann auch richtig Katar – und zwar als Gruppengegner vom Flickhansi bei der WM im Advent. Denn als Gastgeber sind sie automatisch im Lostopf mit den ganz Großen der Fußballwelt. Deutschland nicht. Und manch einer mag noch an die Handball- WM vor einigen Jahren dort denken, als auch einige Spieler einge… wie sagt man? katarisiert? worden sind. Da waren sie gar kein Freilos mehr.

Ich muß aber auch sagen, trotz der Auslosung morgen ist das ganze Ding noch ewig weit weg. Gerade in einer Zeit, in der ja manche zeitlich fixen Dinge aus dem Ruder geraten waren. Ob Finalturniere oder Abbrüche und Mammutligen – da ist es doch echt wurscht, ob da im Dezember jetzt Kanada auf Brasilien trifft oder wen anderen.

Mich würde eher interessieren, wie man die Volldeppen in den Griff kriegen will, die weltweit inden Stadien auffällig werden. Ob nun Becherwerfer wie zuletzt in Bochum oder Laserpointer- Mißbraucher wie in der afrikanischen WM- Quali. Du kannst ja aus einem Kick keine FKK- Veranstaltung machen und auf das Catering verzichten. Weil es dann immer noch Möglichkeiten gibt, Pyrozeugs mit ins Stadion zu schmuggeln und zusammenzusetzen.

Bei diesen wenigen Leuten darauf zu hoffen, daß Vernunft einsetzt? Da bin ich pessimistisch.

Aber erst einmal freut sich mancher Verein – zumindest offiziell – über die Rückkehr seiner Ultra- Kundschaft. Für die man anscheinend gerne Strafen an die Verbände zahlt, bevor man nicht weiß, wohin mit dem Geld. Wir werden’s ja sehen, oder auch nicht, wenn’s wieder raucht und qualmt in den Blöcken.

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Liga kommt wieder

Nein, nur das Ergebnis gelesen. 1:1 und ein zurückgenommener Elfer für die Niederländer. Bei der Terminierung hat sicherlich niemand an Rainer Bonhof gedacht, den ersten eingebürgerten Nationalspieler. Der ist 70 geworden, war Niederländer bis zum ersten Junioren- Länderspiel, das er für Deutschland bestritt. Herzlichen Glückwunsch!

Der WM- Titel 1974 und die EM- Gewinne ’72 und ’80, dazu noch vier deutsche Meisterschaften und zwei Titel mit dem FC Valencia. So schlecht ist das nun nicht. Ach ja, und ein paar Freistöße kursieren auch immer noch im Netz – sehenswert und hammerhart.

Womit wir allmählich in die Liga zurückkehren können. Länderspiele gibt es erst wieder im Juni, die wundervolle Nations League, die einem von der Durchführung her immer so vorkommt wie das „Tutti Frutti“ des Fußballs, aber um Spielregeln hat sich damals ja auch niemand gekümmert beim zufälligen Reinzappen.

Diese Unterbrechungen der Wettbewerbe empfindet man ja zunehmend als ärgerlich. Da geht sogar unter, daß Polen und Portugal noch über die Playoffs die Vorweihnachtszeit in Katar verbringen können. Ich denke aber, weder Ronaldo noch Lewandowski dürften mit dem Titel unterm Tannenbaum hocken. Und der Flickhansi? Da ist Ball flachhalten angesagt. Denn der vom Nivea- Mann angekündigte Umbruch scheint sich gerade peu a peu zu vollziehen. Flick probiert Plan B, wann auch sonst? Jetzt muß er erst einmal wieder Rundreisen durch die Liga machen – immerhin, er tut es und läßt sich blicken. Das gab es ja zuvor jahrelang kaum.

Einfach mal reden

Wie kriegen wir denn jetzt die Kurve vom schönen zum großen Fußball gedreht? Etwa durch dieses ach so menschliche Bedürfnis von Joshua Kimmich, einfach mal reden zu wollen? Vielleicht müde vom Beistand leisten als werdender Vater. Klar, daß er da dann mal den Bundestrainer anruft. Während der PK, aber das kann er kaum wissen.

Um seine Vaterschaft ging es offensichtlich nicht, der Flickhansi hat zurückgerufen und noch ein Update in die Presserunde geworfen. Die Kollegen waren erleichtert, jede Wette….

Ach so, es ging eigentlich um das nächste Freundschaftsspiel in Amsterdam. Wir wissen ja, die Klassiker. Aber nicht jammern, wenn es dann mal wieder nicht reicht. Wobei, der Flickhansi gewinnt ja alles. Doch anders als gegen Israel soll wohl so etwas wie die erste Elf antreten. Neuer, Müller und so weiter. Vier Tage später geht es schließlich in die entscheidende Saisonphase mit den englischen Wochen. Und dann wartet ja schließlich schon die WM in Katar.

Dorthin hätte, so Fipsi Lahm übrigens, das Turnier nicht vergeben werden dürfen. Großartiger Gedanke – kommt jetzt allerdings ein wenig spät. Aber mit diesem Timing, das niemandem weh tut, hat der Lahm sicherlich noch eine große Funktionärs- Karriere vor sich.

Und bis alle Bayern wieder beim Nagelsmann im Training zurück sind, darf noch zwei, drei Tage spekuliert werden. Da soll es dem Gnabry ähnlich gehen wie Süle – mangelnde Wertschätzung. Die anderen Jungs stehen öfter in der Zeitung als er. Was also kann er machen? Sich beim Boxen in die erste Reihe setzen? Oder mal anrufen? Nicht auch noch den Flick, aber seinen Berater.

Sonntagstermin

Das war mal wieder ein richtig netter Amateurfußballsonntagnachmittag (feines Wort zum Scrabbeln, oder?). Mit Leuten, denen man anmerkt, daß ihre Vereinsarbeit aus dem Herzen kommt. Und aus tiefer Verbundenheit. Der neue erste Vorsitzende ist der jüngste von ihnen, ist Ende fünfzig.

All die anderen, von denen ich gestern schon geschrieben habe, sind bereits im Rentenalter. Einer von ihnen hat als kleiner Junge am Spielfeldrand gelegen, als die Großen für diesen Verein aufliefen. Es hat ihn nicht mehr losgelassen. Auch den Stadionsprecher nicht, er ist ebenfalls im Vorstand. Hat die ganz großen Spiele eher aus den Erzählungen. aber natürlich spricht er von „wir“, wenn er die Mannschaft von damals meint.

Tausende kamen ins einzige Stadion mit Fußbodenheizung, so nennen sie es im Spaß. Die Böschungen, die Stehplatztribünen, waren aus Asche aufgeschüttet worden. Und die entwickelte halt Eigenwärme, so komprimiert. Auch das Stadion selbst befand sich auf Zechengelände, direkt hinter dem Publikum sieht man zwei Fördertürme auf alten Schwarz- Weiß- Fotos im Vereinsheim. Längst Geschichte.

Die Umkleidekabinen haben sich äußerlich seit jener Zeit kaum verändert, liegen ein wenig zurück hinter dem Wall, der als Tribüne diente. Damals gingen die Zuschauer durch den großen Eingang, parallel mit den Spielern, die dann treppauf, treppab über die Tribüne aufs Feld liefen. Nachbarn und Arbeitskollegen derer, die sie anfeuerten. Und am Montag fachsimpelten, warum denn nur wieder… Stars, die keine sein wollten. Aber dennoch waren im Bergarbeiter- Vorort.

Die Mannschaft von heute läßt sich eine halbe Stunde nach Abpfiff im Vereinsheim blicken. Manche, so scheint es, eher widerwillig. Pflichttermin, nach Hause soll es gehen. Und das liegt nicht mehr in der Nachbarschaft, sondern in den umliegenden Orten. Und demnächst anderswo, wo es ein Scheinchen mehr auf die Hand gibt als hier. Nach Saisonende steht der nächste Umbruch an. Der Klassenverbleib ist sicher, theoretisch könnte es noch nach oben gehen. Aber ob man sich das leisten könnte?

Der Vorsitzende macht sich Sorgen, daß ein Aufstieg mit wahrscheinlichem anschließenden Abstieg den Verein in Unruhe bringen, schlimmstenfalls ruinieren könnte. Wenn er bedenkt, daß seitens der Verbände in den letzten Jahren immer wieder Ligen dazwischengeschoben wurden, meint er, dann sei die sechstklassige Liga eigentlich die vierte.

Überhaupt, der DFB und all das, was für den modernen Fußball steht, ist immer wieder ein Thema. Das hört man auch im Publikum, das treu ist und immer älter wird. Und leider immer weniger. Mit diesem unausgesprochenen „wir waren doch mal wer“ in den Blicken. Wenn Tradition bedeutet, die Glut weiterzugeben, dann spürt man sie hier durch die Herzenswärme, mit der alle dabei sind.

Mittendrin und doch fernab

Trotz aller Testerei also der erwartete Sieg gegen Israel und wie bereits erwähnt ein Grund, es mir nicht anzuschauen. Aber das hört man durchaus des öfteren, auch hier im Blogland, daß sich das viele nicht mehr antun und lieber aufs nächste Turnier warten.

Da habe ich vor wenigen Tagen erst wieder jemanden getroffen, der dem kompletten Profifußball entsagt hat. Der ist Vorstand bei einem Sechstligaverein, der um jeden Euro kämpft und für jeden Zuschauer dankbar ist, der sich in das einstmals großes Stadion verirrt. Morgen freuen sie sich wieder, wenn die Marke von hundert Zuschauern geknackt wird. Schließlich spielt der Hochglanzfußball in der Umgebung nicht, das könnte somit klappen.

Vom benachbarten Bundesligisten haben sie seit zehn Jahren eine Zusage für ein Freundschaftsspiel. Fragen sich, ob das dort noch jemand weiß. Klar, das bringt für den großen Nachbarn sportlich nichts, aber es wäre zum einen Werbung in der Region und zum anderen mal eine kleine Form von Entschädigung. Denn der Sonntag ist ja schon lange nicht mehr den Amateuren vorbehalten.

Einer von ihnen hat mal diese Urkunde zurückgeschickt, die ihm der DFB für’s Ehrenamt geschickt hat. Wenigstens wollte der Zwanziger wissen, warum. Und hat in 90 Minuten Dialog mal zu hören gekriegt, wie es an der Basis aussieht. Er kann das beurteilen. Seit 1958 ist er in seinem Verein. Auszeichnungen braucht er keine.

Den treffe ich auch heute Nachmittag, wenn ich ein paar Aufnahmen mache für eine andere Geschichte. Kassierer ist er. Im Vorstand und auch ganz pragmatisch am Kassenhäuschen. Der andere macht dort den Stadionsprecher, erfrischend kernig und auch mal mit ’nem Seitenhieb auf die große Fußballwelt. Die war auch mal bei ihnen zu Gast, siebzig Jahre ist das fast her. Nicht einmal sämtliche eigenen Spieler wissen davon. Es fällt schwer, diese Brücken über die Zeit zu schlagen. Wer wird es nach ihnen versuchen?

Verbindend

Ich gestehe ja, ich habe erst einmal nachgeschaut, wo das überhaupt liegt: St. Kitts and Nevis. Kleine Antillen, östliche Karibik. Weshalb die nun eines der weltweiten Freundschaftsspiel in Andorra vereinbart und ausgetragen haben? Was weiß ich denn!

Aber diese Paarung klang irgendwie ziemlich interessant. Und dann schaut man erst einmal nach ein paar Fotos vom Fußball dort und sieht: es funktioniert – der Sport kann auch verbinden, wenn es nicht um die ganz großen Cracks geht.

Sicherlich, bei einem Spiel zwischen Deutschland und Israel geht es auch immer um Sportpolitik. Dem kannst Du Dich nicht entziehen. Sportliches muß da ein wenig in den Hintergrund treten und seit die deutsche Mannschaft nicht mehr die große Nachfrage hervorruft wie früher, sind auch Stadien wie das in Sinsheim „groß“ genug für ein Länderspiel. Wobei man da sicherlich ganz hopplahopp auch eine Ausnahme gefunden hätte.

Bleibt zu wünschen, daß man in der Arena es unterläßt, bei Freistößen oder Ecken der Gastmannschaft Pfiffe vom Band einzuspielen wie es in der Liga gern vorkommt. Ohne weiteren Kommentar.

Der Flickhansi will testen, allzu viele Gelegenheiten vor dem Wüstentrip bekommt er dazu ja nicht. Wackelkandidaten und solche, die sie ersetzen können, scheint es ja ausreichend zu geben. Was sich auch auf die Attraktivität des Spiels auswirken könnte. Lohnt es sich, da einzuschalten?

Ich denke, mich findet man eher beim kleinen Kick irgendwo. Ist schließlich Fußballwetter und die Saison ist allzu schnell wieder vorbei. Ach so, Andorra hat übrigens 1:0 gewonnen.

Becher und Vertrag

Legitim war es allemal aus Bochumer Sicht, es zu versuchen. Mit der Spielwiederholung nach dem Becherwurf. Dann aber könnte ja immer mal jemand bei entsprechendem Spielstand und aus taktischen Gründen… und genau das darf nicht sein. Ergo geht die Wertung des abgebrochenen Freitagsspiels zugunsten der Gladbacher auch in Ordnung.

Dass jemand angesichts der Genauigkeit der Abbildung von Überwachungskameras auf die Idee kommt, er bliebe unentdeckt, spricht schon für eine ordentliche Portion Naivität. Dummheit hat derjenige ja schon mitgebracht ins Stadion.

Also wäre auch die Bundesligatabelle damit wieder bereinigt und wenn die beiden Länderspiele hinter uns liegen, dann geht es in den Endspurt der Liga. Die letzten Termine sind festgezurrt, der vorletzte Spieltag wird erstmalig nicht geschlossen am Samstag um halb vier ausgetragen und der noch amtierende Sportchef des WDR heuert mit 57 noch beim DFB an. Er wird seine Gründe haben…

Der Abschied vom Lewandowski steht angeblich auch mal wieder bevor. Spanische Medien sollen darüber berichtet haben, daß er zu Barca gehen will. Vierjahresvertrag inklusive und sollte das stimmen, so hätten die Katalanen aber lange gebraucht um ihn zu verpflichten. Da mußten wohl erst die internationalen Auszeichnungen nachhelfen…

Oder aber das Ganze ist nur ein Bluff und leitet die Vertragsverhandlungen bei den Bayern ein. Denn schließlich hat der Mann noch ein Jahr Vertrag. Da mal abzuchecken, ob der Kahnolli noch ein paar Euro draufpackt, lohnt sich vielleicht.

Es gilt eh abzuwägend: einerseits bringt Lewandowski zuverlässig seine Leistung, andererseits wird er nicht jünger. Und trifft er in zwei oder drei Jahren immer noch fast nach Belieben? Wie baust Du einen Nachfolger auf, der zudem noch Geduld aufbringen soll mit jungen Jahren? Aber noch ist ja ein wenig Zeit für die Unterhändler.

Zeitvertreib

Jetzt fangen die ganzen Testspiele wieder an, um die Länderspielpause zu überbrücken. Interessant, daß dabei inzwischen immer öfter auch Paarungen auftauchen, die mal stinknormale Punktspiele waren. Frankfurt gegen Nürnberg etwa, vor ein paar Jahren noch ein Relegationsduell. Das feierst Du jetzt mal eben als Test ab.

Oder schnell mal was aus der Nachbarschaft, wahrscheinlich wird da demnächst zwischen offiziellen und inoffiziellen Derbies unterschieden. Spätestens jetzt sollte der zahlende Kunde merken, daß Vieles nur noch aus Folkloregründen als Konkurrenz aufgeladen wird. Im Grunde aber steht die kickende Kollegialität im Vordergrund, sowie die Realität, daß es auch den Vereinen mittlerweile wurscht ist, gegen wen man spielt.

Ob das schlimm ist? Nein – aber vielleicht wäre es für den einen oder anderen auch besser zu erkennen, daß Fußball zur Unterhaltungsindustrie gehört. There’s no business like show business.

Denn wie ernsthaft kannst Du überhaupt arbeiten in der Pause? Selbst bei Abstiegskandidaten wie Bielefeld oder Fürth fehlen fünf Leute. Oftmals aus der Stammelf. Da kann man keine Defizite abarbeiten oder gegenüber den anderen Clubs aufholen. Spielformen einstudieren, wenn dann im Punktspiel ganz andere Spieler die Ausführenden sind? Da sind die Erwartungen im Umfeld in der Regel zu hoch und müssen quasi enttäuscht werden. Aber es ist ja die letzte Liga- Unterbrechung der Saison, immerhin.

Fast vergessen

Und dann kommt der fast schon vergessene Kruse um die Ecke. Nicht Max, sondern Axel meldet sich zu Wort im großen Showdown zwischen Hertha- Präsi und Hertha- Investor. Seit wann Letzterer bestimmen kann, wer Ersterer sein darf. „Doof“ sei der Windhorst also auch noch, so der frühere Kapitän. Dass er dem Gegenbauer- Lager angehört, ist offenkundig.

Der Investor hingegen läßt zurückschlagen, das macht er nicht selbst nach seinem Sonntagsfrühstücksauftritt bei der Bild. Vornehm zurückhaltend, Kruse kontrastierend. Es sei natürlich Sache des Vereins, wen sie da zum „Aushängeschild“ mache.

Eine Binse, die aber zwischen den Zeilen deutlich ist. So nicht mehr – darin sind sich wohl beide Seiten einig, meinen aber unterschiedliches.

Wie es weiter gehen soll? Jedenfalls nicht mit einem Rückzug des Investors. Der aber seinem Geld nicht weiteres hinterher werfen mag. Und durch diese Bedingung sehr wohl ein klares Signal aussendet, was auf der nächsten Mitgliederrunde in seinem Sinne zu geschehen habe.

Denn anscheinend sieht er da immer noch Rendite- Potential bei der Hertha. Glaubt er denn wirklich, daß sich seine Kohle vermehren wird?

Immerhin aber wandeln so beide Seiten am Rande einer Schlammschlacht, die sicherlich noch ein paar weitere Episoden hervorbringen wird. Und somit auch die Länderspielpause unterhaltsam vorüberziehen läßt. Auftritte wie diese wollen schließlich gut gewählt sein, damit sie nicht untergehen im Alltagsgeschäft.

Väter und Söhne

Jetzt werden die Jungs schon Vater, um nicht zur Nationalmannschaft reisen zu müssen? Na, hoffentlich finden sich noch bessere Gründe. Für die WM in Katar kommt dieses Timing übrigens jetzt auch schon fast zu spät. Aber vielleicht wird es mit dem Flickhansi ja ganz nett dort….

Kimmich kann nicht, aber es geht ja auch lediglich um Freundschaftsspiele. Israel in Sinsheim, ein Gegner, der dem kürzlich verstorbenen Egidius Braun sicherlich gut gefallen hätte. Sportpolitisch gut gewählt und rein sportlich auch kein uninteressanter Gegner. Und nebenbei auch eine der wenigen Testmöglichkeiten.

Denn es ist die letzte Länderspielpause in der alten Saison, und das ist wohl das Beste an all dem. Denn auch wenn sie mit dem Flickhansi mal wieder öfter gewinnen – mich stören diese Unterbrechungen der Punktspiele nur noch.

Zumal durch die Doppelspieltage dann immer gleich zwei Wochen Pause sind und es Vorfreude auf Länderspiele so nicht mehr gibt. Und mal ehrlich: warum sollte man sich auf etwas freuen, was vielen Spielern lästig zu sein scheint?

Leider wird mir medial die Zeit auch nicht mehr so richtig überbrückt. Der gute alte so genannte Nachdreher findet sich auch nicht mehr immer. Denn Stimmen gibt es oftmals nur noch virtuell, beziehungsweise die Erstverwerter werden zitiert. Weshalb aber soll ich mir ’ne Zeitung besorgen, die schreibt, was XY bei Sky oder DAZN gesagt hat? Den Rest regeln oder blocken die Medienabteilungen und der direkte telefonische Draht zu den Kickern wird auch nicht mehr praktiziert.

Bleibt also nur, eigene Alternativen zu entwickeln. Etwa eine Zeitreise am Nachmittag, fast siebzig Jahre in die Vergangenheit. Geschichten von damals der Gegenwart gegenüberstellen. Den Sohn einer der Spielergrößen treffen, selbst schon fast Rentner. Wie es wohl war, wenn jeder im Ort den Papa ansprach? Wie es ist, wenn er am Straßenschild vorbeigeht, auf dem der Name seines Vaters steht?

Einer dieser Termine, weshalb man diesen Job macht. Ob die Kids vom Kimmich auch mal über sowas erzählen werden?