Zahlen, bitte!

Finde eigentlich nur ich das – sagen wir mal – interessant, dass man sich in Israel diffarmierende Karikaturen bestellen kann? Und es dann mit der Bezahlung schleifen läßt, so dass alles auffliegt?

Und all das, um den Machtkampf bei der Hertha für sich zu entscheiden…. Windhorst gegen Gegenbauer, der kleine Nachdreher. Eine Million soll es dem Investor wert gewesen sein, den damaligen Präsidenten so madig zu machen, dass dann auch der letzte Herthaner glaubte, es sei Zeit für neues Personal.

Karikaturen, Fake accounts und letztlich auch Journalisten sollten angeworben werden, um eine Anti- Gegenbauer- Kampagne loszutreten, berichtet die Financial Times.

Die Agentur, die Windhorsts Auftrag entgegen genommen hat, verklagte ihn wohl in ihrem Heimatland. Will aber nun nichts davon wissen.

Dabei sind diese Leute nicht die einzigen, die auf Geld vom großen Investor warten. 550 Mio Euros wollte er anderen Gläubigern binnen Wochen bezahlen.

https://www.ft.com/content/02373d6b-dcc5-47db-9df0-cc07512defcd

Er unterstützt aber auch die Hochschule Flensburg angeblich, ebenso die dortige Werft und Stadionpläne für Weiche Flensburg, den Regionalligisten, hat er auch, wie in den letzten Wochen zu lesen war.

Da scheinen ja die Bayern- Rentner kleine Fische zu sein, die es ab und zu mal am Tergensee grollen lassen. Und sich am Abend den Krisengipfel zwischen den Münchenern und Leverkusen anschauen dürften. Ein Duell zweier CL- Teilnehmer, die beide in dieser Saison national noch nicht aus dem Quark gekommen sind.

Wobei der FC Bayern seine Saisonziele am Ende eher erreichen dürfte als Leverkusen. Die hoffen, dass ihr Sieg gegen Atletico in der CL eine Initialzündung gewesen ist, um aus dem Tabellenkeller herauszufinden. Acht Punkte Rückstand hat Bayer auf Platz 4, wobei drei der momentan vier Erstplatzierten dort in der Regel nicht aufzufinden sind. Dennoch dürfte das Aufholen schwer fallen.

Unterdessen hat Bayern- Coach Nagelsmann, vom Boulevard zum heimlichen Bundestrainer gekürt, betont, er habe keine Verantwortung dafür, wenn die Nationalmannschaft nicht gewinnt. Dann wäre das schonmal geklärt.

Werbung

Spürbar ähnlich

Eigentlich müßte jeden Tag Fußball laufen – vor allem, damit diese teils sinnfreien Nebenschauplätze nicht mehr überdimensioniert werden.

Wie etwa der Claim des 1.FC Köln. „Spürbar anders“ – was da klingt wie Kondom- Werbung, soll Offenheit und Nachhaltigkeit und noch ’ne ganze Menge mehr in zwei Worte gießen. Gut, dass darüber mal geredet wurde, nun, da man diesen Spruch wohl gern durch „wat Kölsches“ ersetzen möchte.

Marketingtechnisch laufen diese Begriffe wohl ziemlich gut. Mir erscheinen sie aber irgendwie austauschbar und halt das, was sie sind: Sprüche. Und Marketing. Ob nun „wir leben dich“ oder „wahre liebe“ oder sucht euch einen aus. Indem jeder sowas hat, ist der einzelne nichts Besonderes mehr. anders gesagt: Du fällst mehr auf, wenn Du sowas nicht hast.

Und so dämlich sind die Fans doch nun auch wieder nicht. Die merken doch, dass es hier nur um Marketing geht, das im besten Fall noch Folklore vorgaukeln will. Fehlt nur noch irgendwas von „Werte“ in der entsprechenden Pressemitteilung.

Der Begriff fiel übrigens auch bei der Kündigung von Bremens Co- Stadionsprecher Stoll. „Dem Referee sagte ich, er möge doch lieber Kreisliga pfeifen, dem Mitglied der Geschäftsführung der Augsburger, er habe eine Truppe von Unsympathen am Start. Beide Herren habe ich selbstverständlich derweil schriftlich um Entschuldigung gebeten.“

Klar, das ist dämlich, wenn er sich da nicht zurück gehalten hat. Aber ich glaube, auch andere Vereinsvertreter haben nach Abpfiff schonmal den Schiri oder den Gegner kritisiert. Wenn der Verein dann sagt, das Verhalten passe nicht „zu den Werten des Vereins“ – dann hätte so manch einer schon das Fliegen gelernt, der noch im Amt ist.

Da dürfte also entweder noch anderes vorgefallen sein, über das beide Seiten schweigen. Oder aber man wollte schlichtweg Personal einsparen. Wird Zeit, dass sie wieder Fußball spielen.

Gar nicht so schlimm

Mindesten neun Spiele, wer nur national unterwegs ist. Die anderen haben zwölf oder dreizehn Partien zu bestreiten bis zur WM. Ist das nun Grund zum Bedauern, weil das natürlich mit Belastung, mit viel Unterwegssein verbunden ist?

Denn zumindest die internationalen Spiele hängen ja mit einer erfolgreichen Vorsaison zusammen. Das wird beim medialen Stöhnen gern unterschlagen. Und auch heute noch soll es Spieler geben, die lieber im Wettkampf sind als Trainingseinheiten zu absolvieren.

Vielleicht sieht auch mal jemand die Vorteile: die Prämien kommen im Drei- Tages- Rhythmus, manch einer hat danach eine ausgedehnte Winterpause und bei all den englischen Wochen muss ein Trainer schon sehr miserabel abliefern, um vom Verein verabschiedet zu werden. Denn welchen Nachfolger will man mit einer oder zwei Einheiten ins nächste Spiel schicken. Schonfrist für die Trainer also? Nicht ganz, aber es ist mit mehr Risiko verbunden.

Klingt also alles gar nicht so schlimm, wenn man das Für und Wider abwägt. Und nebenbei gibt es Fußball satt zu gucken – da bleibt dann selbst für Nicht- Abonnenten noch das eine oder andere Spiel übrig.

Also, auf in die englischen Wochen ! Und danach kann man gern den Amateurvereinen die Bude einrennen, wenn die Karawane nach Katar zieht.

Eng am Kollegen

Nun dürften die Dortmunder Bellingham und Schlotterbeck kaum gemeinsam die Rückreise aus London antreten – Gesprächsstoff hätten sie auf jeden Fall. aber das kann man ja noch im Training in Dortmund- Brackel nachholen.

Schlotterbeck foulte Bellingham elfmeterreif und Englands Kane drehte das Match zum 3:2 für England gegen die Flickkicker, die bereits mit 2:0 geführt hatten. Dass Havertz am Ende noch den Ausgleich schaffte, rundet das letzte Spiel der Nations League versöhnlich ab.

Aber drei Gegentore binnen elf Minuten – das ist nun wirklich nichts, was auf den deutschen Anhang beruhigend wirken dürfte. Und den WM- Kontrahenten zeigt, dass man sich auch bei einem Rückstand gegen die deutsche Elf nicht vorzeitig aufzugeben braucht.

Gab es mehr Erkenntnisse aus den beiden Spielen gegen Ungarn und England? Wohl kaum – außer, dass die WM quasi mit einem Kaltstart angegangen werden muss. Aber das hat man ja nicht anders gewollt in den Verbänden, die nicht nein gesagt hatten und nun all das nicht (mehr) gut finden.

Ganz zum Schluß in Wembley gab der Ex- Bochumer Bella Kotchap noch sein Nationalelf- Debüt. Kann schlechter laufen als ausgerechnet dort – auch wenn es nur für die sechs Minuten der Nachspielzeit gewesen ist.

Bei seinem Ex-Verein in Bochum fand derweil auch ein Debüt statt. Reis- Nachfolger Thomas Letsch bat zum Training. Und so erfahren er ist mit seinen 54 Jahren – er ist Bundesliga- Neuling. Darf dann gleich gegen RB Lepizig ran, mit dessen Trainer Marco Rose er die Arbeit im RB- Stall gemeinsam hat. Er, Letsch, zog allerdings den kürzeren, als Rose Salzburg übernahm.

Der Vertrag beim VfL gilt auch für den Abstiegsfall, jedenfalls auf dem Papier. aber dafür hat man ihn ja eh nicht aus Arnheim losgeeist.

Kick and schnack

Die einen können weder absteigen noch weiterkommen, die anderen sind bereits abgestiegen. Willkommen zur Pflicht- Test- Nummer im Londoner Wembleystadion. Die Flickkicker auf der Insel, eigentlich ein Klassiker. Aber unter diesen sportlichen Voruassetzungen halt auch nur ein Testspiel.

Und man muss sich ja auch bald mal richtig eingrooven, die WM beginnt in nicht einmal acht Wochen und es gibt nur noch einen Test im Oman. Wobei man da sich eher ans Klima ranrobben will als dass man irgendeinen WM-Gegner simuliert bekommt.

Was also anfangen mit den verbleibenden 180 Minuten? Noch was ausprobieren oder sich einspielen lassen? Der Flickhansi entscheidet sich hoffentlich für letzteres. Nicht experimentieren zu können, das ist halt der Preis für diese Winter- Weltmeisterschaft. Profi- Fußball ist kein Wunschkonzert.

Auch nicht hinsichtlich der Schnacker, die nun wieder unterwegs sind. Jetzt auch Fipsi Lahm – immer noch nicht ausgelastet als OK- Chef der EM 2024 und Berater beim VfB Stuttgart. Nun also ist auch er noch als Experte unterwegs, er redet ja eh gern und viel.

Sein Berater- Kollege Lhedira hat in Stuttgart deshalb ein wenig Mehrbelastung zu stemmen. Soll den aktuellen Trainer Matarazzo bei jedem Training aus seiner neuen Position heraus beobachten. Aber gut, das muß ein Trainer aushalten. Und doch hat man den Eindruck zu ahnen, worauf das hinaus läuft. Mal den Fipsi fragen.

Zwischen Stofftest und Teststoff

Als gäbe es nicht genug Stoff um sich aufzuregen, regt man sich halt über ein Stück Stoff auf. Mehr noch, so scheint es, als über den Fußball. Der wurde auch noch gespielt. 0:1 gegen Ungarn verlieren die Flickkicker in diesem Nations League- Wettbewerb. Und es ist ja auch richtig: sollen sich doch die Mannschaften freuen, denen es was bedeutet, dort gut abzuschneiden. Oder die eine Chance darin sehen, am Ende dann wirklich bei der EM zu landen.

Die Deutschen haben nun am Montag noch ein Testspiel gegen England. Sie selbst können weder absteigen noch Gruppenerster werden, die Engländer sind nach dem 0:1 in Italien abgestiegen. Drama? Ganz sicher nicht, spielen sie halt nächstes Mal gegen andere Gegner.

Was kosten eigentlich die Eintrittskarten für dieses Testspiel am Montag? – Nee, Leute, da bleibe ich selbst am Fernseher fern.

Zwei Monate sind es noch bis zur WM und neben dem Kick in England geht es kurz vor dem Turnier dann noch gegen Oman. Das klingt jetzt eher nach einer klimatischen Herausforderung als nach einer sportlichen. Und das soll dann reichen für ein erfolgreiches Turnier? Denn es genügt ja nicht, sich gegenüber dem Rußland- Trip noch unter dem Laternenständer Löw zu steigern. Man sieht sich ja nach wie vor in der Weltspitze – ob es die anderen auch tun?

Welche Rückschlüsse zieht man also aus dem Spiel in Leipzig? Dies zu fragen, bleibt aber kaum Platz, so hat man den Eindruck.

Warmspielen für die Wüste

Diese Nations League war mir ja so gut wie entfallen. Auch, dass es noch eine Unterbrechung der Liga geben würde. Aber gut, da müssen wir durch. Und danach kommen je sechs englische Wochen.

Erst aber kommen die Flickkicker mit der Bahn nach Leipzig. Lassen sich dafür natürlich feiern, dass sie nicht nochmal so dämlich sind wie vor zwei Jahren und Kurzstrecke fliegen.

Und haben schon die neue WM- Katar- Kapitänsbinde vorgestellt. Den Malwettbewerb, der ihr vorausging, wurde leider vergessen zu kommunizieren. Aber schaut sie euch selbst irgendwo im Netz an.

Neue Vokabel für Bullshit- Bingo in Interviews mit Nationalspielern ist „Menschenrecht“. Ich bin mal neugierig, ob das auch für die Interviews während der WM gelten wird.

Aber da geht es ja dann auch schon darum, inwieweit die Familien der spieler mit in die Wüste fahjren sollen oder dürfen. Einerseits ein wenig Urlaubs-…. Verzeihung, Familen- Feeling natürlich. andererseits will man auch nicht die Konzentration der Spieler stören. Von denen die Bayern- Fraktion Anfang Januar ohnehin schon wieder dorthin fliegt zum Trainingslager. Verträge sind einzuhalten und die Bayern tun dies wohl nicht ungern.

Ach ja, die Nations League. Ungarn ist der Gegner. Das bedeutet auch, vier Kicker von RB Leipzig könnten ein Argument dafür sein, dass es deren Kundschaft auch mal zum Länderspiel zieht. Bei den Flickkickern fehlen drei Leute coronabedingt. So ein wenig zwischen Testen und Einspielen dürfte es werden – wer’s mag. Ich nicht.

Hausbesuch

Es gibt nun wirklich nicht viele, die sich für einen Ultra- Hausbesuch am Abend bedanken. Max Kruse ist da anders.

Schon während des Spiels bei Union Berlin gab es Sprechchöre der Fans des Ex- Vereins. Vor nicht einmal einem Dreivierteljahr hatten sie ihn noch attackiert ob seines Wechsels. Nun also alles um 180 Grad gewendet, weil der Kruse in Wolfsburg nicht mehr mitspielen darf und der VfL verlor.

Abends dann nochmal eine kleine Delegation vor Kruses‘ Haus. Wohl, bis die Polizei kam. Kruse bedankte sich via social media.

Und den Verantwortlichen des VfL Wolfsburg stanken sämtliche Aktionen am Sonntag. Auch und gerade Kruses Reaktion.

Doch das werden sie bis zu einer Vertragsauflösung wohl aushalten müssen. Wobei sich ja noch herausstellen muss, um wessen Vertrag es dann geht: Kruse oder doch eher Kovac? Das Treuebekenntnis des scheidenden Managers Schmadtke hat halt nur begrenzeten Wert. Und ob der Schindzielorz es aufrecht erhalten wird?

Das Potential um unten rauszukommen hat Wolfsburg allemal – aber man hängt halt erstmal unten drin. Und kann sich an Kruse und seinem Social Media abarbeiten. Nur: wieviele seiner Kollegen sind da inzwischen aktiv? Das muß ein Verein heutzutage wohl aushalten.

Beraten, beraten, beraten

Es gibt ja zahlreiche Vereine, die haben zwar fußballerische Kompetenz in ihrer Traditionsmannschaft, nicht aber im operativen Geschäft auf Führungsebene.

Das führt dann dazu, dass dort entweder Leute sitzen, die sicherlich ordentliche BWLer sind, aber halt kaum wissen, wie Fußball tickt. Wie man in diesem Geschäft zu Bewertungen kommt. Oder zu neuen Spielern, ohne sich vom Berater übers Ohr hauen zu lassen.

Was also tun? Klar, sich selbst einen Berater engagieren.

Macht nun der VfB Stuttgart. Gleich drei Ex- Profis – Gentner, Khedira und Lahm – sollen dort beraten, was das Zeug hält. Vor allem Gerneschnacker Fipsi Lahm kann ich mir gut dabei vorstellen. Der Job als EM- Chef für 2024 deckt seinen Redebedarf sicherlich nicht vollends ab.

Nun soll einer den Vorstand beraten, der andere berät allgemein alle und jeden und der dritte wird LIzenzspieler- Chef. Kein Wunder, wenn sich Sportdirektor Mislintat da fragt, was er soll und die Pressekonferenz zur Vorstellung der beiden aus den Reihen der Pressevertreter verfolgt.

Zwar hat man inzwischen angeblich alles ausgeräumt – dennoch bleibt die Frage: warum gleich drei Berater? Das sportliche Duo aus Mislintat und Matarazzo scheint ja mit den Stuttgarter Begebenheiten rauszuholen, was möglich ist. Was wird wohl eher passieren – dass Stuttgart die Tabelle rockt oder dass es hinter den Kulissen knallt?

Gut zu tun

Einfach mal laufen lassen – aber so gewinnst Du keine Spiele in der Bundesliga, so die Erkenntnis vom Ex- Brazzo. Sein junger Trainer, der ja noch lernen müsse, der Nagelsmann halt, hatte den Stil seiner Bayern als „laisser faire“ bezeichnet.

Wer soll da nun mal reinhauen in die lockere Haltung der Kicker? Der Kahn? Hat es schon getan, den Erfolg hat man am Wochenende gesehen. Der Brazzo? Gewinnt gerade selbst erst ein wenig an Profil, auch durch seine Einkäufe im Sommer. Und natürlich möchte er sehen, dass Nagelsmann die bestmöglich performen läßt.

Nagelsmann selbst könnte natürlich ein Machtwort sprechen. Wenn seine Jungs denn wieder zurück sind von diversen Länderspielreisen und bis dahin niemand vergessen hat, dass der Liga- Alltag derzeit nicht nach den Vorgaben des Vereins verläuft.

Doch der Trainer wirkt selbst ein wenig angeschlagen. Seine neue Lebensgefährtin, Reporterin bei der Bild, ist seine Privatsache. Nur halt dann nicht mehr, wenn herauskommt, dass man ihn seitens des Vereins auf die Schwierigkeit dieser Konstellation hingewiesen hat. Na, wenigstens wird er nicht zwangsverbandelt…

Und war man während der Corona- Hochzeit noch froh, dass Nagelsmann so gut wie alles in den täglichen Pressekonferenzen wegmoderiert hat (Stichwort Kimmich), so sagt man ihm jetzt öffentlich, zu welchen Themen er doch bitte den Sabbel halten möchte.

Er selbst wirkt auch nicht mehr ganz so eloquent, wenn es nicht rund läuft. Ist verständlich, ist aber im Profifußball nicht mehr so gefragt.

Aus der Summer dieser Aspekte läßt sich was über die Autorität in der Mannschaft ableiten? In der er sowieso immer unzufriedene Stars hat, weil es einfach zu viele sind.

Der Mann hat eine Menge Arbeit vor sich – inwieweit es da wirklich um Fußball geht, kann jeder selbst abwägen.