Verspätet in die Schlagzeilen

Gut, andere gehen ins Dschungelcamp. Und wenn dort schon voll ist, muss man sich halt anderweitig in Erinnerung bringen. Dennis Aogo etwa, Ex-Experte bei Sky, nachdem er „Trainieren bis zum Vergasen“ empfohlen hatte.

Nun kommt er um die Ecke in Sachen Gnabry. Zwar erst nach knapp einer Woche, aber dafür mit einer Einschätzung, bei derman sich fragt, ob er die wirklich hat oder ob er sie hat, damit er irgendwo zitiert wird. Medienprofi ist er halt.

Die Einschätzung der Bayern, das Verhalten von Gnabry – Stichwort Fashion Week – sei amateurhaft und unprofessionell, kontert Aogo damit, solche Maßstäbe an das Verhalten von Spielern seien „veraltet“. Und wenn Gnabry statt seinem Hobby Mode zu frönen in Paris im Louvre gewesen wäre, dann würde das nicht solche Wellen geschlagen haben.

Da soll der Aogo gern seine Meinung haben, das kann man aushalten. Aber ich glaube nicht, dass man von einer „Hetzjagd“ sprechen kann, zumal Gnabry ja seine Follower stündlich über sein frisches Outfit meinte auf dem laufenden halten zu müssen. Und wer weiß, bei welchem Label er einen Vertrag haben mag? Ausschließen würde ich das nicht, dass sich ein Modelabel die Followerschaft eines Fußballers zu nutzen macht.

Und mal ehrlich, lieber Dennis Aogo, warum soll ein Verein, der eine Menge Kohle in Spieler investiert, nicht auch mal Vorstellungen davon haben dürfen, wie sich der Kicker am freien Tag verhält. Dass man ihm das nicht minutiös vorschreiben kann und darf: soweit richtig. Aber ein Verein darf schon erwarten, dass jemand in bestmöglicher Verfassung seinem Job nachgeht. Und wenn der Körper das Arbeitsmittel ist, heißt es eben auch: nicht übermüdet, nicht versumpft, etc.

Assistiert wird Aogo bei anderer Gelegenheit und zum selben Thema von Frau Kemme, aktive Spielerin ihres Zeichens.

Die öffentliche Kritik seitens des Vereins sei respektlos. Und wenn ihr Sportdirektor das bei ihr so handhaben würde, würde sie in Konfrontation gehen.

Klar, Frau Kemme, einen Expertinnen-Vertrag haben, zu dem es gehört, Andere öffentlich zu kritisieren, ist eine feine Sache. Selbst aber öffentlich kritisiert zu werden, geht natürlich nicht.

Warum hat man nur den Eindruck, dass da Leute bei ihren Verträgen gern nur die Seiten mit ihren Rechten lesen?

Werbung

Jobsicherheit

Wenn es um Schlagzeilen geht, dann ist die Hertha ja wirklich in den letzten Jahren ganz vorne mit dabei. Nun also flog der Manager Bobic am Samstag kurz nach dem verlorenen Derby gegen Union – und dennoch ergebnisunabhängig, so scheint es. Da ist es natürlich ganz großer Stil, wenn Bobic noch vor und nach dem Spiel seine Jobgarantie für Trainer Schwarz wiederholen darf.

Die Nachfolger Neuendorf und Weber betreten Neuland auf diesen Positionen, zwei Tage bevor das Transferfenster schließt. Und hier nochmalös tätig zu werden, sei der Hertha dringend geraten – auch wenn der Auftritt gegen Union so schlecht gar nicht war, die Mannschaft von Beginn an griffig wirkte als habe Boateng das Heißmachen höchstpersönlich übernommen.

Vielleicht sollte die Hertha den Schnitt auch komplett machen und auch auf der Trainerposition einen Neuländer hinstellen. Boateng halt. Kloppo hat ja auch mal über Nacht als Coach angefangen, lange ist es her. Wenn Risiko, dann richtig – oder etwa nicht?

Wie sicher ist eigentlich der Trainerjob in München? Das dritte 1:1 in Folge – diesmal gegen Frankfurt – dürfte auch die Bosse dünnhäutig werden lassen. Nebenbaustellen hatten sie in den letzten Tagen auch ausreichend und vielleicht merkt jetzt auch der letzte Spieler, dass Nebengeräusche nicht ganz so förderlich sind für das Klima rund um den Verein?

Ein einziger Punkt beträgt noch der Vorpsrung vor dem Zweiten Union, der inzwischen auch die glanzlosen Spiele im Stile einer Spitzenmannschaft für sich entscheiden kann. Auch das ist eine Qualität!

Die Aufholjagden von Wolfsburg und Leverkusen sind vorübergehend ausgebremst worden, Dortmund springt wieder auf einen CL- Platz und Nachbar Schalke hat am anderen Ende der Tabelle nun immerhin eine zweistellige Anzahl von Punkten. Sechs Punkte Rückstand auf Platz 15 könnte manch einer wieder für machbar halten.

Selbstläufer vielleicht

Da haben Viele sicherlich höher getippt als lediglich das 2:1 von Leipzig gegen Gladbach. aber so läuft es halt häufig mit den vermeintlich so klaren Spielen. RB klettert auf Platz 2, Stuttgart kann theoretisch von Hertha und Bochum am Wochenende überholt werden.

Wohlgemerkt theoretisch, denn deren Gegner können am Leipziger Spiel halt auch mitnehmen. Nämlich, dass Selbstläufer mitunter keine sind. Auch nicht das Berliner Derby für Union trotz einer kleinen Siegesserie gegen die Hertha. Falls die nämlich wieder Erwarten mal mit ihrem Schattentrainer Boateng von Beginn an spielen sollte – solange er halt durchhält – könnte sie ein Spiel vielleicht offener gestalten als zuletzt. Andererseits verfügt Union über ausreichend Qualität um mit einem Abstiegskandidaten klarzukommen.

Wolfsburg, 11:0 Tore in den beiden Spielen nach der WM- Pause, muss in Bremen antreten. Klingt einfach, kann aber auch eine zähe Veranstaltung werden. Abhängig von Werders Lethargie. Oder einer extrem frühen Führung des VfL, der dann erst einmal den Matchplan des Gegners über Bord werfen würde. Sofern vorhanden.

Köln spielt auf Schalke. Nichts leichter als das? Nun, die Mannschaft von Baumgart kann zumindest sich schnell umstellen. Dürfte die Partie eher so angehen wie gegen Bremen statt wie gegen Bayern. Und darf nicht glauben, sie mache das mal eben mit links. Ein einstelliger Tabellenplatz am Sonntagabend wäre aber möglich.

Ob Dortmund erneut ein später Treffer zu drei Punkten verhilft? Immerhin geht es nach Leverkusen. Diese Spiele enden zwar fast traditionell torreich, aber Bayer ist voll auf dem Trip, die Aufholjagd schaffen zu wollen Richtung Europa. Und entdeckt zumindest phasenweise auch das alte Tempo im Spiel wieder.

Kriselnde Hoffenheimer empfangen auswärtsschwache Gladbacher, sich noch suchende Freiburger spielen gegen unangenehme Augsburger und Bayern gegen Frankfurt. Klingt nach einer engen Sache, aber gerade in solchen Spielen geben die Bayern ja gern eine Machtdemonstration ab. Schon damit Ruhe ist im Karton. Wer sitzt eigentlich Sonntagmorgen im Doppelpass?

Doch egal, wie alt?

Das ging ja bei so einer englishcen Woche nahezu unter – und beide Prozeßparteien waren ja auch nicht anwesend. Aber der Ex- Schiri Gräfe kriegt nun Geld vom DFB – wegen Altersdiskriminierung. 48500 Euro sollen das sein, einen Verdienstausfalle für seit seiner Verabschiedung entgangene Spiele gibt es nicht.

Was aber fast noch interessanter ist: die Altersgrenze von 47 Jahren für Schiedsrichter steht nirgendwo in den Statuten. Obwohl ja eigentlich immer klar war, dass dann Schluß wäre mit dem Pfeifen und Schiedsrichter früher in ihren regulären Beruf zurück gingen. Heutzutage wirst Du dann Experte oder hältst Motivationsvorträge.

Zukünftig wird sich der DFB und die „DFB Schiri GmbH“ etwas einfallen lassen müssen. Im Sinne des Landgerichts Frankfurt mutmaßlich sogar nach Leistung gehen, wenn es um die Beschäftigung als Spielleiter geht. Allgemein hält man es für zu wenig transparent nachzuvollziehen, wer Schiedsrichter sein darf und wer nicht.

Gräfe selbst wird von all dem nicht weiter profitieren – aber wie sieht es mit den Ex-Kollegen Brych oder Aytekin aus, die demnächst an der ja gar nicht festgeschriebenen Altersgrenze kratzen? Ist Gräfe nun der Schiri- Bosman geworden?

Der nächste Spieltag der Liga startet mit Leipzig und dem VfB Stuttgart in die Rückrunde. Die Favoritenrolle dürfte klar verteilt sein,zumal der VfB auf einige Leute verzichten muß. Auch auf den jungen Ahamada, der für den Jubel bei den Fans seine zweite gelbe Karte kassiert hatte. RB kann mit einem Sieg vorübergehend bis auf einen Punkt an die Bayern heran rücken, die Samstag gegen Frankfurt spielen.

Es wird enger

Freiburg und Frankfurt teilen sich die Punkte oder nehmen sie sich gegenseitig weg – alles eine Frage der Perspektive. Union gewinnt in Bremen und ist Zweiter hinter den Bayern, die nur zwei von sechs möglichen Punkten geholt haben bislang. Dabei wird es Union auch ziemlich wurscht sein, dass Bremen wie schon in Köln sich die Tore selbst eingeschenkt hat.

Vielleicht zeichnet auch genau das eine Spitzenmannschaft aus? Ähnlich wie Dortmund, die in der Nachspielzeit das entscheidende Tor zum 2:1 in Mainz gemacht haben. Und schwupp, sind sie die Fragen nach der Mentalität nach den beiden knappen Siegen erst einmal los. Und dank der Konkurrenz auch wieder im Geschäft um die Champions League- Teilnahme. Abgesehen davon kann ich mir vorstellen, dass der BVB die CL stets mit in den Etat einplant, so dass ein Verpassen selbiger schon ein Loch reißen würde.

Im Tabellenkeller müssen Hertha und Schalke nicht einmal selbst spielen – die Lage wird auch so immer schwieriger. Da dürften sie bei beiden Clubs froh sein, dass wenigstens Bochum verloren hat. Der VfL ist aufgrund der extrem negativen Tordifferenz bei zwei Punkten Rückstand noch in Herthas Reichweite. Schalke ist selbst eine Schießbude. Keine Ahnung, was denen nach neun Punktern in der Hinrunde noch Hoffnung auf den Klassenverbleib macht.

Schattendasein

Da kommt die Hertha bei 0:3 aus der Halbzeitpause, Trainer Schwarz setzt sich auf seinen Eckplatz auf der Bank, während der Boateng sich nochmal als Ersatzspieler seine kickenden Kollegen vorknöpft und sie heiß redet. Zumindest ging die Truppe dann aggressiver gegen Wolfsburg zu Werke, am Ende stand aber ein 0:5.

Was will man dazu sagen? Der Kloppo wurde auch aus der Not vom Ersatzspieler zum Trainer von Mainz 05. – Aber Sandro Schwarz soll ja nicht zur Debatte stehen vor dem Derby gegen Union. Und angeblich auch danach nicht. Manager Bobic verweist auf „hervorragendeSpiele“, die man mit Schwarz gemacht habe.

Mit 14 Punkten hat Hertha immerhin noch fünf mehr als Schalke nach der Hinrunde. Königsblau aber gesteht sich in Person von Trainer Reis ein, dass man mit einem Auftreten wie beim 1:6 gegen Leipzig in der Bundesliga auch nichts verloren habe. Die klammen Schalker sind auf dem besten Weg, ein Fahrstuhlverein zu werden. Und Reis muss entweder eine der größten Aufholjagden der Liga- Geschichte hinkriegen oder aber dafür sorgen, dass der Abstieg nicht allzu sang- und klanglos vonstatten geht.

Bayern hat also nur noch vier Punkte Vorpsrung auf Leipzig, Spielt erneut 1:1, diesmal gegen starke Kölner. Kimmich motzt wegen der Einstellung, Brazzo wegen des Gnabry- Ausflugs nach Paris. Aber nach Machtwort klingt das alles nicht. Mal sehen, ob das gut geht oder in Paris Endstation sein wird, beim Duell mit PSG.

Frankfurt und Freiburg sowie Union haben, da punktgleich, die Chance, auf den zweiten Rang vorzurücken. Die beiden Erstgenannten spielen aber gegeneinander. Und Freiburgs Streich dürfte er erst einmal auch mehr interessieren, wie seine Mannschaft das 0:6 vom Wochenende wegsteckt. Union spielt bei Werder – treffen da etwa Welten aufeinander?

In der Konstellation könnte Dortmund sich mal wieder unter die CL- Ränge schieben. Aber zuverlässigerweise sind sie in dieser Hinsicht unzuverlässig. Ganz gleich, gegen wen sie spielen, Diesmal in Mainz.

Gute Freunde kann niemand trennen?

„Nicht überbrückbare Differenzen“, das hört man stets dann, wenn sich Hollywood vorm Scheidungsrichter trifft. Und so wundert es wenig, dass man eine solche Formulierung dann auch in der Mitteilung des einstigen (?) FC Hollywood aus München liest.

Torwarttrainer Tapalovic ist seinen Job los, von jetzt auf gleich. Zwar wurdennoch interne Gespräche angekündigt, dann aber gab es das abrupte Ende. Gut befreundet mit Neuer ist er wohl, war auch dessen Trauzeuge. Und wenn man die Nübel- Kritik an fehlender Kommunikation zwischen dem Torwarttrainer und ihm, Nübel, zugrunde legt -hat man da in Reihen der Bayern etwa befürchtet, wenn Neuer und Sommer im Sommer um die Nummer 1 kämpfen, dass dann Tapalovic nicht unvoreingenommen wäre?

Das Spiel am Abend der Bayern gegen Köln schaut er sich womöglich im Fernsehen an. Und wird einerseits gespannt sein, wiemutig die Kölner wohl nach ihrem 7:1 gegen Bremen in der Münchener Arena auflaufen werden. Andererseits hat er vielleicht auch Mode- Freund Gnabry im Blick, der den freien Tag mal eben für einen Trip nach Paris nutzte zur Fashion Week. Du mußt ja als Kicker auf dem neuesten Stand sein, klar. Morgen dann wieder Demut und Nachhaltigkeit beim Bullshit Bingo, ja?

Bayern- Jäger Leipzig darf am frühen Abend vorlegen. Beim Letzten auf Schalke wäre alles andere als ein Sieg schon eine Überraschung. Auch wenn sich Königsblau zuletzt griffiger präsentierte. Was sollen sie auch tun, um nicht gleichzum Abschluß der Hinrunde schon entscheidend den Anschluß zu verlieren?

Daher werden die Schalker den Blick nach Berlin richten und Wolfsburg die Daumen drücken. Der VfL kommt mit dem 6:0 gegen Freiburg im Rücken,die Hertha hat den Restart verpennt in Bochum.

Eine „Datenanalyse“ gab es schon in Bochum in der Kabine. Eine „Situationsbewertung“ dann am Sonntag. Vielleicht muss es ja mal schlichtweg richtig knallen, damit eine Mannschaft den Ernst der Lage erkennt?

Hoffenheim und Stuttgart können sich im Abstiegskampf die Punkte geegnseitig wegnehmen. Vielleicht profitiert erst tags darauf ein lachender Drittverein.

Unkontrolliert

Was ist denn nun wirklich unter einer Kontrolle über den Ball zu verstehen? Das werden sie bei der Hertha nach dem 1:3 in Bochum und demnicht gegebenen eigenen Führungstreffer ganz sicherlich noch lange diskutieren. Oder aber, wenn sie schlau sind, schnell abhaken. Denn schon morgen Abend kommen die Wolfsburger nach Berlin und da hilft Lamentieren nicht weiter. In jedem Fall war aber gut zwanzig Minuten nach der langen Winterpause schon gleich wieder der Video- Keller ein Thema.

Hertha ist im Tabellenkeller der Verlierer des Spieltags, rutscht auf Platz 17 ab, während Bochum sie überholte und Stuttgart beim Labbadia- Comeback immerhin noch ein Unentschieden gegen Mainz holte. Wenigstens verlor auch noch Augsburg in Dortmund und Union drehte spät die Partie gegen Hoffenheim – anderenfalls wäre die Lage noch prekärer.

Freiburg kassierte mit 0:6 in Wolfsburg einen Abschuß erster Klasse. So hoch verloren sie in elf Jahren unter Christian Streich noch nie. Das muss man erst einmal sacken lassen und gibt Vielen von denen recht, die den Sportclub wohl in der Europa, nicht aber in der Champions League sehen in der nächsten Saison.

Alles falsch gemacht, so des Trainers Resümée. Groß zu diskutieren brauchst Du auch in einer englischen Woche nichtg. Mit dem punktgleichen neuen Tabellenzweiten Frankfurt hat man die passende Herausforderung im nächsten Spiel.

Noch etwas mehr bedient dürften sie bei Werder gewesen sein am Samstagabend. Schlechte Personallage hin oder her, ds Spiel beim 1.FC Köln flog ihnen von Anpfiff an umdie Ohren. 1:5 zur Pause, 1:7 am Ende hieß es aus Bremer Sicht – und niemand schien zwischenzeitlich die Notbremse ziehen zu wollen. – Mal zum Vergleich: Zwickaus Trainer Enochs hatte nachmittags nach dem schnellen 0:2 seiner Mannschaft bei 1860 schon nach 12 (!) Minuten erstmals gewechselt. – Bremen aber ließ es über sich ergehen. Und das sollte viel mehr Diskussionsstoff geben als das nackte ergebnis.

Ein Neustart und tausendmal Stehplatz

Macht das 1:1 der Leipziger gegen Bayern die Liga spannender? Wenn überhaupt, dann nur ganz wenig. Und es liegt an den Anderen, daraus etwas zu machen zum Beginn der Restrunde und der englischen Woche.

Freiburg könnte etwa im Verfolgerduell in Wolfsburg mit einem Dreier bis auf zwei Punkte an München heran rücken und so seine Ambitionen auf eine erneute Europareise ab dem Sommer unter- streichen. Auch wenn der Trainer den Ball mal wieder maximal flach halten dürfte. – Wolfsburg selbst dürfte aber klar an die CL- PLätze heranrücken. Voraussetzung, logisch, ein eigener Sieg.

Die Dortmunder würden dann auch ein wenig unter Druck geraten und können den erst am Sonntag gegen Augsburg abbauen. Mit dem frisch verlängerten Moukoko wohl auf der Bank, weil Haller nach seiner Genesung in Topform zu sein scheint. Und wer spricht von Modeste? Auch schon längst nicht mehr beim 1.FC Köln, der das Topspiel gegen Bremen bestreitet. Neuzugang Selke soll auf der Bank beginnen, posaunte Trainer Baumgart bei der Veröffentlichung seiner Startelf aus. Das hat was von Kreisliga auf dem Dorf, wenn die Aufstellung beim Supermarkt am schwarzen Brett steht. Aber gut…

Union empfängt Hoffenheim, Frankfurt ist klarer Favori gegen Schalke und Adler Attila dürfte sehr zum Verdruß von Peta wieder eine kleine Runde drehen. Die Königsblauen scheinen dieses Spiel ebenso wie das Heimspiel gegen Leipzig nächste Woche eher als Bonusspiel zu betrachten. Bei fünf Punkten Rückstand zum rettenden Ufer sollte man sich die Idee abschminken, sich aussuchen zu können, wo man punktet.

Es könnten sogar noch mehr als fünf Zähler werden – abhängig davon, wie Hertha in Bochum spielt und der VfB Stuttgart beim Labbadia- Comeback gegen Mainz abschneidet. Und dann ist ja auch noch Leverkusen, das sich in Gladbach aus dem Tabellenkeller hieven will.

Wer mag und das entsprechende Abo hat, kann das Wochenende aber auch mit Kloppo beginnen. Der steht zum tausendsten Mal in seiner Karriere vor seiner Trainerbank beim Spiel gegen Chelsea. Herzlichen Glückwunsch dazu!

Bank oder nicht Bank?

„Er hat mich angerufen und gesagt: Wenn du mich nicht nimmst, gehe ich zu den Bayern“. Leipzigs Trainer Marco Rose über ein Telefonat zwischen Münchens neuem Keeper Sommer und ihm. Und obwohl er den Keeper aus seinem Jahr in Gladbach gut kennt, hat Rose abgelehnt. Mit der Begründung, man sei gut aufgestellt. Obwohl Gulasci den Leipzigern mit Kreuzbandriß fehlt.

Janis Blaswich ist schließlich ebenfalls Ex- Gladbacher, mit 31 hat er die entsprechende Routine, auch wenn er die große Mehrzahl seiner Spiele in der niederländischen Eredivisie absolviert hat, für Heracles Almelo.

So zeigt man nebenbei Vertrauen in die Nummer 2 – die man ja, unabhängig von Verein und Namen, im Kader hat, weil man sie für ligatauglich hält. Ob man es auch dann noch tut, wenn es drauf ankommt? Man sieht es ja.

Da kann man also am Abend ruhig mal den Sender mit den vielen bunten Bällen einschalten, der sporadisch Bundesliga zeigen gekauft hat. Denn Spannung ist nach der langen Pause in der Liga garantiert. Gewinnt Leipzig das Spiel, so würden sie auf drei Punkte an die Bayern heranrücken. Freiburg spielt erst am Samstag in Wolfsburg.

Siegen die Bayern hingegen beim Ex- Verein vom Nagelsmann, so sind sie wohl auf und davon – was sie höchstwahrscheinlich früher oder später eh sein werden. Es sei denn, sie machen sich selbst zu viele Baustellen auf. Etwa die Diskussion um den Müllerthomas. Der ist mittlerweile in der Ü30- Fraktion angekommen und Bayern hat die Breite, dass auch er mal auf die Bank muss. Vielleicht sogar schon am Abend in Lepizig. Mal abwarten, wie lange er oder seine twitternde Gattin sich das anschauen.