Eingrooven

Natürlich wird uns auch weiterhin der Videokeller in Köln begleiten – jedenfalls, wenn er sich dazu entschließen sollte. Und das weiß man ja nie so recht. Hat am Abend der gefühlte Aufstiegskandidat aus Nürnberg erfahren in Paderborn. Klares Foul vorm 0:1, aber der Keller in Köln meldete sich nicht. Hatte wahrscheinlich grad ein anderes Programm auf dem Bildschirm…

Das Programm der 2. LIga sieht zunächst ein weiteres Nordduell vor – Hannover spielt geegn Rsotock und nach dem Auftritt der 96 zuletzt in Bremen kommen wohl mehr Zuschauer als erwartet in die WM- Arena. Haben wohl am Auftritt ihrer Mannschaft in Bremen in der Vorwoche Gefallen gefunden. Rostock hingegen muß ganz shcnell zeigen, daß es angekommen ist in der Liga, auch in puncto Abgezocktheit.

Und abends darf dann Werder in Düsseldorf seine Zweitligaqualitäten erneut unter Beweis stellen. Vielleicht gelingt es ja im zweiten Anlauf? Warum es gelingen sollte – diese Frage stellt sich allerdings auch angesichts eines Kaders, der noch Veränderungen erfahren soll. Da scheint man sich selbst überraschen zu wollen, wer beim nächsten Spiel denn noch dabei ist.

Die Fortuna hat vor einem Jahr ähnliche Erfahrungen gemacht, hatte zu wenig Konstanz in ihren Auftritten und scheiterte am Ende am Ziel, in die erste Liga zurückzukehren.

Zu schade, daß nach dem zweiten Spieltag erst einmal wieder Pokalpause ist. Denn irgendwie machen schon die ersten Spiele Lust auf mehr – zumindest als objektiver Beobachter all dessen. Noch genau einen Monat haben sie Zeit, ihre Ladenhüter loszuwerden und sich möglichst gezielt zu verstärken. Erst dann wird sich so richtig eingegroovt. Manch einer braucht dann aber gleich mal ’ne Aufholjagd.

Flickvisiten

In zwei Wochen geht es los mit der neuen Saison und man hat den Eindruck, es dominieren die Nebensächlichkeiten und ohnehin hakt esnoch in allen Kadern – sofern sie denn quarantäne- oder EM- bedingt überhaupt vollzählig sind.

Da kann man dann ja mal auf den Flickhansi schauen, der am Monatsersten seinen Job als Nachfolger von Cremeboy Löw antritt – den ich aber auch schon länger nicht mehr in seinem Hauptjob als Testimonial gesehen habe.

Der Kicker berichtet von einem neuen Stil, der im Bundestrainer- Amt Einzug halten soll. An jedem Spieltag sollen sich Flick und sein Team in den Stadien der Liga aufhalten und ihre Jungs beobachten. Das heißt, sie würden sich vielleicht sogar einmal nach Bochum oder Mainz verlaufen zu diesem Zweck. Wir werden’s sehen…

Dann trifft sich der Flickhansi wohl schon mit denjenigen Vereinstrainern, die mehrere Nationalspieler trainieren. Will der sich etwa über deren aktuelle Form austauschen statt nach Dankbarkeit und Erbhöfen zu nominieren? Dabei trifft er mit Tuchel zumindest einen, der ja auch mal für den Bundestrainer- Job Kandidat gewesen ist. Aber beide werden damit professionell umzugehen wissen.

Erste Ergebnisse wird man mit Vorsicht genießen dürfen, denn die nächsten Gegner aus Liechtenstein und Armenien sind nun nicht die ganz großen Prüfsteine. Doch in der Theorie klingt Flicks Herangehensweise logisch. Andererseits: hat der Jogi all solche Dinge so dermaßen schleifen lassen, daß anscheinende Selbstverständlichkeiten zur Neuerung erkoren werden?

So schnell geht es -oder er?

Da kann der Max Kruse früher heiraten als erwartet, die deutschen Olympiakicker sind ausgeschieden. Das 1:1 gegen die Elfenbeinküste reichte nicht für’s Weiterkommen und so war diese Farce einer Teilnahme auch schnell beendet.

Schön waren die Auftritte ohnehin nicht, Trainer Kuntz hat es in Japan wohl weniger gut gefallen, spricht von „kaserniert“ und „eingesperrt“. Und die Bundesliga hatte ihn ja im Vorfeld fein hängen lassen. Mit gerade einmal 18 Leuten ging es nach Tokio.

Schon wird über Kuntz‘ Abschied vom DFB gesprochen – einer aus freien Stücken. Ist schon irre: neulich noch wurde er als Löw- Nachfolger gehandelt, jetzt ist er schon gefühlt halb im Gehen.

Apropos gehen: müssen wir uns eigentlich dran gewöhnen, daß deutsche Nationalmannschaften in Turnieren früh ausscheiden? Was meint Ihr?

Verpackung und Inhalt

Als Großsponsor hat man es manchmal auch nicht leicht: etwas die Jungs in Magenta, Ihr wißt schon… Ermöglichen das 24/7 Bayern- TV und geben jetzt in ihrem Ableger namens „Magentasport“ vor, einen ganz großen Deal an der Angel zu haben:

Das Freundschaftsspiel zwischen Bayern und Gladbach. Heute am späten Nachmittag. Und ja, nicht ganz zweieinhalb Wochen, bevor diese beiden Vereine das Eröffnungsspiel zur neuen Saison bestreiten.

Da werden sie sich aber ganz bestimmt in die Karten gucken lassen, oder? Und alles aufbieten, was Rang und Namen hat und bei den Münchenern erst seit einem bis drei Tagen wieder im Training ist. Nicht.

Mal ehrlich: wie kann man auf solch eine dösige Idee überhaupt kommen, solch ein Spiel anzusetzen. Wieviel Publikum ist erlaubt? Hoffentlich riechen die den Braten und verzichten auf solch eine Veranstaltung. Oder will man wirklich B- Team und A-Jugend mit ein paar Bankdrückern und Verkaufskandidaten sehen?

Es ist ja eh immer die Crux mit diesen Vorbereitungsspielen, gerade in Jahren großer Turniere, daß höchst selten das geboten wird, was der Name verspricht. Wobei der „Name“ ja in der Regel auch noch Antrittsgeld kassiert, wenn er sich auf dem Dorf die Ehre gibt.

Es ist schon lange her und man zahlte noch in D- Mark, da kam mal der BVB in die Nähe von Paderborn zum Hövelhofer SV. So genannte bestmögliche Mannschaft. Toni Schumacher war Torwarttrainer und spielte, der Rest waren Amateure und A- Jugendliche. Dazu der Merchandising- Truck, vertraglich fixiert, vor dem ausverkauften kleinen Stadion.

Zum Glück hatte der damalige Sponsor aus Hövelhof den Mumm und zog ein Gericht in die Nummer mit rein. Ende vom Lied – die Dortmunder „durften“ nochmal antreten. Wünscht man sich das nicht öfter?

Garantie und Ansage

Da gehört es zu den angeblichen ungeschriebenen Gesetzen des Fußballs, daß das zweite Jahr in der LIga für eine Aufsteiger immer das schwerere sein wird. Heißt konkret: Bielefeld und Stuttgart könnten arge Probleme bekommen im Kampf um den Klassenverbleib. Kann man sich bei Bielefeld vorstellen, bei Stuttgart nach dieser rund gelaufenen letzten Saison schon weniger.

Andererseits begeben sie sich in Abhängigkeit von einem immer wieder diskutierten Wechsel ihres Top- Stürmers Kalajdzic, der mit der EM sicherlich auch seinen Marktwert gesteigert haben dürfte. Einen Nachfolger sollte ein guter Manager in petto haben, klar.

VfB- Macher Mislinat sichert aber erst einmal Trainer Matarazzo ab, eine der Neuentdeckungen der alten Saison ind er LIga. Auch bei einem Abstieg 2022 bleibe er der Trainer in Stuttgart, so der Manager. Und beim Mislinat kann ich mir sogar vorstellen, daß er zu seinem Wort steht.

Denn wie viele sprechen gern von Kontinuität und lassen am Ende dann doch wieder „die Mechanismen des Fußballs“ greifen?

Zum Beispiel Dortmund. Bei denen es sogar dann unrund auf dem Trainerstuhl läuft, wenn sie Pokalsieger werden. Denn einen erfolgreichen Trainer zu haben, wenn man den eigentlichen Nachfolger schon unter Vertrag hat… dumm gelaufen und das Hochloben zum Sportdirektor war für Terzic und Rose wohl der gangbarste Weg trotz anderer Beteuerungen des neuen Mannes auf der Bank.

Na, welch ein Glück, daß sie in Dortmund solch einen meinungsfreudigen Kapitän haben. Marco Reus und die anderen Ü30 er hatten ja schon in der alten Saison keine Gelegenheit gelassen, Terzic zu loben.

Nun haut er raus: „Wir haben den Kader, um Deutscher Meister zu werden, den Pokal zu gewinnen und in der Champions League weiterzukommen.“

So ein Spruch zwei Tage nach dem Sancho- Verkauf kommt gut. Wer hat da wohl mehr Druck – die Bayern oder Dortmunds neuer Trainer? 🙂

Ganz unterschiedliche Probleme

Das war dann also der erste Spieltag der so namhaften zweiten Liga. Da geht sogar unter, daß die Olympia- Restmannschaft gegen Saudi-Arabien mit 3:2 siegte. Daß Max Kruse einen Heiratsantrag machte und daß Lewandowski Fußballer des Jahres geworden ist. Glückwunsch dazu.

Wer, wenn nicht Julian Nagel- smann äußert sich über die Fußnägel von Thomas Müller, deren Foto erst bei Bild die Welt schockierte und das es baldmöglichst als Bravo- Starschnitt geben soll. Und wozu gibt es eigentlich runf um die Uhr Bayern- TV, wenn der Trainer überall woanders Präsenz zeigt?

Da schaut man doch lieber auf den Saisonstart der Absteiger aus Bremen und Schalke, bei denen es baldmöglichst rumoren dürfte. Wie schreitet Werders Kaderplanung voran und glaubt jemand außer der Vereinsführung, daß so eine Rückkehr nach nur einer Spielzeit möglich ist? Vielleicht haben sie mal nach dem 1:1 bei Gegner Hannover nachgefragt, wie sehr man schon nach einer Jahr Abstinenz den Anschluß in der ersten Liga verliert und zur Fahrstuhlmannschaft wird.

Aber bei Schalke geht es ja auch weiter wie bislang. Keine Kohle und wenig Erfolg – da wäre es fast schon abzusehen, wenn es ein zweites Zweitligajahr in Folge gäbe. Und solange es den Bayern- Auftritt als Freundschaftsspiel gibt – lobenswert als Benefizspiel für die Flutopfer – mag das manch einem genügen.

Nur hilft es wenig, immer wieder die Strahlkraft des Vereins zu loben. Davor hat kaum noch ein Gegner Bammel. – Das Gute für Werder und Schalke wie auch für den HSV oder Nürnberg und Düsseldorf liegt darin, daß es automatisch zwei von ihnen nicht schaffen werden mit dem Aufstieg und darauf verweisen könne, daß noch drei andere da waren. Auf Dauer hilft das aber auch nicht.

Altmeister- Alltag

Vor 29 Jahren war das sogar mal ein Erstrunden- Duell im Europapokal der Pokalsieger – Werder (damals Titelverteidiger) gegen Hannover (Pokalsieg als Zweitligist). Inzwischen ist das Nordduell zu einem Zweitliga- Kick geworden.

Der aber war sehr ansehnlich, 96 nach der Vorbereitung besser als erwartet und auch bei Werder lief der Ball ordentlich im Mittelfeld. Aber eben auch nur dort. Erstaunt war ich eher, wie relativ simpel die Abwehrreihen in Verlegenheit zu bringen waren. Und warum Hannovers Keeper Zieler offenbar zwei Jahre lang niemand gebrauchen konnte. 1:1 hieß es am Ende, der Anfang ist gemacht. Es gab kein böses Erwachen wie am Vorabend bei den Schalkern.

Und schon wartet das nächste Nord- Derby mit St. Pauli und Kiel. Wie mag die KSV Holstein die verlorene Relegation weggesteckt haben? Oftmals fallen Vereine dann erstmal in ein Loch. Hinzu kommt noch der Verlust von Leistungsträgern wie Lee und Serra, die ihren persönlichen Erstliga- Aufstieg vollzogen haben. St. Pauli hingegen wird als Geheimfavorit gehandelt. Auf Augenhöhe mit dem HSV, das hört man gern im Stadtteil. Der Nachbar aber hat vorgelegt…

Mit Düsseldorf und Nürnberg steigen auch zwei Altmeister in die Saison ein, wobei die Fortuna mit ihrem neuen Trainer Preußer das schwierigere Spiel haben dürfte. Sandhausen hat sich im Endspurt der alten Saison als unbequemer Gegner erwiesen. Ob sie das haben bewahren können oder war es nur ein Zusammenhalt aus der tabellarischen Not heraus?

Nürnberg will mal wieder etwas weiter nach oben schauen. Sportdirektor Heckinghat seiner Trainer- Verpflichtung Klaus den Rücken gestärkt, als er mit selbigem an der Wand stand. Nun aber darf es ein bißchen mehr sein als Abstiegskampf. Darin hat Gegner aue eh die größere Kompetenz. Neu- Trainer Shpilevski will aber alles andere als Keller- Fußball spielen lassen. Man darf gespannt sein.

Fing ja sehenswert an

An Heimpleiten sollten sie sich im Laufe der letzten Saison ja gewöhnt haben auf Schalke… Aber dieses 1:3 gegen den HSV zum Auftakt der Zweitligasaison war dennoch eines von einer anderen Sorte. Vor allem: für den neutralen Zuschauer hat es Lust auf mehr gemacht.

Und optimal fing es ja an für Schalke. Ausgerechnet Terodde trifft gegen seinen Ex- Verein nach wenigen Minuten und man dachte allein vom Auftreten her, Trainer Grammozis hätte Königsblau auch in dieser Hinsicht auf links gedreht. Ein gehaltener Elfmeter hätte eigentlich die Brust noch ein wenig breiter machen müssen.

Doch Hamburg schlug nach der Pause zurück und schon das 1:1 schien ein Wirkungstreffer für Schalke zu sein, das seltsam passiv war und am Ende mit leeren Händen da steht. Nächste Woche geht es zu Fast- Aufsteiger Kiel und da droht schon ein Fehlstart.

So kann es gern weitergehen im kleinen Nordderby am Abend zwischen Werder und Hannover. Bremens erstes Zweitligaspiel seit vierzig Jahren, das ist Neuland. Immerhin mit einem zweitligaerfahrenen Trainer. 96 hingegen hat sich in kurzer Zeit etabliert in der Klasse, auch wenn das Drumherum vermeintlich Größeres verlangt. Comeback gibt es für Ron- Robert Zieler, der nun wieder Berücksichtigung findet.

Mittags schon starten die Nebendarsteller in dieser mit Tradition gespickten Liga. Heidenhem etwa, die seit Jahren tolle Arbeit leisten, einmal an der Relegation teilgenommen hatten und immer dazu in der Lage sind, die Großen ein wenig zu stutzen. Doch vom Geheimfavoritendasein sind sie weit weg. Ebenso wie ihr Gegner Paderborn, der mit neuem Trainer erst einmal reinfinden muß in die Liga und für den ein Platz im Mittelfeld ein Erfolg wäre.

Rostock und Dresden kehren in die Liga zurück, beide mit lösbaren Heimspielen. Hansa erwartet Karlsruhe, wo es mal wieder ein wenig ruckelt hinter den Kulissen, solange ihr Topstürmer mit einem Wechsel kokettiert. Dresden spielt gegen Mitaufsteiger Ingolstadt, deren „agressive leader“ ihr Ex- Trainer Oral gewesen ist. Darmstadt spielt mit dem gesunden Rest seines Kaders gegen Regensburg.

Retro und Neustart

Na, das fängt ja schon mal so an, wie man es nicht gebrauchen kann. Drittliga- Auftakt in Osnabrück abgesagt wegen eines erneuten Corona- Falls bei den Duisburgern. Übrigens der vierte binnen einer Woche. Diesmal soll wohl auch das Trainerteam in Quarantäne. Letzte Woche anscheinend nur Großteile der Mannschaft. Trainer Dorchev habe ich selbst am Sonntag als Zuschauer und Interviewgast beim Tennis gesehen.

Nun sollte auch er vorübergehend isoliert sein, die Duisburger wollen ihr zweites Saisonspiel in einer Woche gleich mit verlegen lassen.

In der – wieder einmal, diesmal aber wirklich – stärksten 2.Liga mindestens aller Zeiten steht das Spiel der Darmstädter noch ein wenig auf der Kippe. Schalke hingegen spielt. Zwar ohne den erkrankten Keeper Fährmann, aber an Spielern mangelt es den Königsblauen in ihrer ersten Zweitligaspielzeit seit circa dreißig Jahren nun wirklich nicht. Gern hätten sie noch den einen oder anderen der völlig verdaddelten letzten Saison abgegeben. aber das ist leichter gesagt als getan.

Zum Auftakt kommt der HSV und somit spielt Schalkes neuer Topstürmer Terodde gleich im ersten Spiel gegen seinen Ex- Verein. Aber gerade Hamburg hat auch gezeigt, daß ein Terodde allein eine Mannschaft nun auch nicht nach oben schießen kann. Da braucht es mehr – und genau deshalb glaubt auch nicht jeder an einen Selbstläufer und die sofortige Rückkehr der Schalker in die erste Liga.

Hamburg hingegen ist nach drei Nichtaufstiegen fast schon ein etablierter Zweitligist. Es sagt ihnen nur niemand. Weil man manchen Altinternationalen nicht weh tun mag?

Immerhin klingt die Liga schon richtig wie Bundesliga – die Hamburger haben eine Menge Nord- Duelle vor sich. Werder, St. Pauli, Kiel, Hannover – was wollen sie mehr? Dazu noch Clubs wie Düsseldorf oder Nürnberg. Da wird das Unterhaus schon zur sportlichen Variante von Filmen wie „Goodbye Lenin“. 🙂

Fünf Ringe statt fünf Sterne und drei Zonen

Am Mittag geht’s los. Olympia – und zwar gleich mit der Neuauflage des Endspiels von 2016. Das könnte in der CL wohl gar nicht mehr passieren, beim Turnier in Tokio aber sehr wohl. Deutschland gegen Brasilien. Ohne Publikum vor Ort und sicherlich auch mit wenig TV- Zuschauern hierzulande.

Immerhin hat Trainer Kuntz elf Leute, die er auf den Platz schicken kann. Im Training spielen zwei der drei Keeper im Feld. Aber entscheidend dürfte da wohl ohnehin der Teamgeist sein. Und um den zu stärken, bummelte die Truppe mal durchs olympische Dorf. Andere Nationen, andere Sportarten, mal das bunte Leben in der Mensa aufsaugen.

Das hört man übrigens immer wieder – und ausgerechnet von Leuten, die fünf Sterne beim Hotel eher gewohnt sind als fünf Ringe beim Turnier. Aber komm‘ denen mal bei nächster Gelegenhet mit ’ner Sportschule an…

Ohnehin dürfte das meiste im Schatten der Ligaspiele stehen, die zweite und dritte Liga kriegen ja drei Wochen Vorlauf. Da ist auch klar, daß schnell nochmal die Beletage in die Schlagzeilen drängt.

Allen voran Nagelsmann, der sich ausführlich über Philosophien, „hohe Zielbälle“ und dergleichen ausläßt. Und man ist fast schon froh, daß es bei den Bayern in der Saison eine tägliche Pressekonferenz gibt – da kann er sich dann so richtig auslassen. Viel Spaß wünsche ich den Kollegen.

Alle anderen fokussieren sich auf Kapitänswahlen oder -ernennungen. Oder auf Inzidenzen. Oder auf Sammelklagen, um sich von diesem Parameter nicht mehr abhängig zu machen. Da scheint was in Vorbereitung zu sein, wenn man die Worte von Bielefelds Geschäftsführer Rejek im Kicker richtig interpretiert.

Den veröffentlichten Arbeitsmaßnahmen und Hygienekonzepten zufolge scheinen wohl alle damit zu rechnen, daß es ohnehin bald wieder Verschärfungen gibt. Aber auch daran haben sich ja alle gewöhnt. Der Reporter hockt nicht mehr immer im Stadion, Presserunden mitunter virtuell, das darf jeder Club selbst interpretieren und Interviews gibt es nur noch an der Zonengrenze. Zwischen Innenraum und Tribüne, da darf sich nichts mischen.