Restposten

Als hätten manche Vereine die Coronazeit ganz souverän überstanden – so kommt es einem doch vor, wenn schnell noch die Millionen überwiesen werden, bevor das Transferfenster schließt. Ob nun Messi nach Paris oder CR7 zu Manchester United: sie wechseln ja nicht für’n Appel und ’n Ei. Da wundert man sich ja schon fast, daß der Mbappé- Deal mit Real wohl nichts wird in diesem Sommer.

Oder daß der BVB auf die Tilgung seiner Verluste verzichtet und lieber die Tore vom Haaland für sich verbuchen möchte. Nächsten Sommer ist der junge Mann sowieso über alle Berge, nur halt dann für schnäppchenhafte 75 Millionen.

Ein bißchen mehr als diese hat Bayern nun im Paket nach Leipzig überwiesen – für Upamecano, Trainer Nagelsmann und nun auch RB- Kapitän Sabitzer. Letzterer dürfte nicht einmal auf Anhieb Stammkraft werden, aber das wird er verschmerzen. Schlecht dotiert ist sein Vertrag genauso wenig wie die anderen.

RB streicht damit eine Menge Kohle ein. Verzichten sie auch gleichzeitig auf die Chance, Deutscher Meister zu werden? Oder haben sie noch was im Köcher, denn ihr Netzwerk hat ja bislang immer wieder neue Leute hervor gebracht.

Es ist eigentlich normal, daß gerade nach der letzten Saison noch stärker der wirtschaftliche und der sportliche Nutzen bei den Transfers abgewogen werden müssen. Ob das aber alle Vereine so tun?

Hier und dort sieht es ja eher danach aus, als wolle man die sportlichen Runderneuerung der Mannschaft beim Last minute- Shoppen quasi im Vorbeigehen hinkriegen. Da wird man sich dann schnell darüber wundern, daß nur noch Restposten zu haben waren.

Doppelpässe und Fehlstarts

Soll ich nochmal schnell die Wette ändern, welcher Trainer als Erster fliegt diese Saison? Der Sonntagmorgen hatte da ja eine Dynamik entwickelt bei den Verantwortlichen der Hertha – nicht schlecht. Nach dem 0:5 bei den Bayern war Hertha- Chef Schmidt gleich mal in München geblieben und bereicherte den Doppelpass in Sport1 um seine Feststellung, was bei der Hertha alles nicht stimmt.

Den wahren Doppelpass spielten beziehungsweise zwitscherten aber Sportdirektor Friedrich und der große Investor.

„Wir werden die Länderspielpause nutzen, uns neu ausrichten und die richtigen Erkenntnisse ziehen! Was wir heute abgeliefert haben, darf und wird sich nicht wiederholen!“, twitterte Arne Friedrich. – Antwort vom Windhorst: „Danke für die klaren Worte. Stimme dir uneingeschränkt zu.“ Beides zitiert nach Kicker.

Das läuft also im social media – Bereich genauso geschmeidig, wie man es sich auf dem Platz bei der Hertha wünscht. Und es dauerte nicht lange, bis der Trainer seine Perspektive in einer ganz realen Medienrunde darlegte. „Ich hänge nicht an meinem Sitz! Ich helfe aus. Wahrscheinlich sucht Hertha seit langem einen großen Trainer, Pal ist ein kleiner Trainer. Ich gehe dann auch sofort zur U16 zurück. Ich will keine Last sein!“

Damit bringt Dardai wohl einiges auf den Punkt. Ob sich der Investor allerdings weiterhin mit einem Trainer zufrieden gibt, der sich selbst als Aushilfstrainer betrachtet?

Das alles sind Probleme, die man nebenan bei Union nicht hat. 2:1 haben sie gegen Mönchengladbach gewonnen und können sich nun während der Länderspielpause auf ihre eigenen internationalen Auftritte freuen. Gladbach hingegen kommt mit einem Punkt aus den ersten drei Spielen denkbar schlecht aus den Startlöchern. Manager Eberl weilte Samstag zur Gegnerbeobachtung in Bielefeld, hatte dann noch ein Date bei Bild-TV und nutzt hoffentlich noch die verbleibende Zeit im Transferfenster.

Und allen Vorbereitungsergebnissen zum Trotz steht Wolfsburg an der Tabellenspitze nach dem 1:0 gegen Leipzig, das Sabitzer an die Bayern und Ex- Trainer Nagelsmann verliert.

Für zwei Wochen

Vorher sollte es darum gehen, die ersten zwanzig Minuten zu überleben. Hinterher fand Hertha- Trainer Dardai den Auftritt „schockierend“, den seine Mannschaft in München hingelegt hatte. 0:5 hieß es aus Sicht der Hertha im dann doch eher einseitigen „Topspiel“. Drei Spiele, drei Niederlagen – damit steht man die Länderspielpause hindurch auf dem letzten Tabellenplatz und Manager Bobic dürfte noch schnell eine kleine Shoppingtour anleiern. Doch für welche Position kauft er zuerst?

Ansonsten war dieser Teil des dritten Spieltags schon ein wenig kurios. Augsburg half mit zwei Eigentoren Leverkusen auf die Siegesstraße. Die hätten sie aber auch ohne dieses Navi gefunden. 4:1 klingt überzeugend und hätte der FCA nicht seinen Wunschtrainer Weinzierl auf der Bank – ich denke, der Reuter würde mal wieder wen Neues suchen gehen.

Mainz machte schnell alles klar mit den drei Punkten gegen Fürther, die zunächst gut mitspielten, vor allem aber schnell die neue Liga annehmen müssen um nicht wieder nur eine Saison mitzuspielen.

Ähnlich wie Bochum seine eigenen Chancen hätte ausspielen müssen, um nicht mit leeren Händen vom Kurztrip nach Köln zurückzukehren. Der FC steht mal für eine Nacht auf Rang vier – und wer Köln ein wenig kennt, der weiß, daß der frühe Zeitpunkt der Saison dem Anhang dann nicht so wichtig ist. Zumal der Modeste von Trainer Baumgart wachgeküßt zu sein scheint.

Frankfurt hatte fast eine Halbzeit lang Spiel und Gegner in Bielefeld im Griff. Warum die Eintracht dann die Kontrolle verlor, das wissen sie wahrscheinlich selbst nicht. Ob sie überhaupt realisiert haben, wie dicht sie am Ende an einer Niederlage vorbei geschrammt sind, als die Partie ein Spiel auf ein Tor wurde?

Freiburg hat es da beim Südwestderby in Stuttgart wesentlich effektiver gemacht: ein schnelles 3:0, dem der VfB nur noch zwei Tore entgegenzusetzen hatte. Sieben Punkte aus neun Spielen – Trainer Streich wird sicherlich vom Klassenerhalt reden. Alles darüber hinaus ist für die Fans.

Zum Abschluß des Spieltags kann Wolfsburg zurück an die Tabellenspitze, was gegen Leipzig ein schwieriges Unterfangen werden dürfte. Gladbach muß zuvor zeigen, wie es mit den Verletzungsausfällen umgehen kann und triit bei Union Berlin an.

Eindrücke bestätigen

Da darf man sich den Auftakt des dritten Spieltags wohl gern nochmal in der Tube angucken. Last Minute- Spektakel in Dortmund, wo Hoffenheim in der 90. ausgleicht und dann der Haaland nochmal zuschlägt. Selbst der Kölner Keller hat nichts zu meckern und so heißt es am Ende 3:2 für den BVB.

Der wollte sich wohl lieber doch nicht darauf verlassen, daß Hertha den Bayern den einen oder anderen Punkt abknöpfen wird im Samstags- Topspiel. Somit bliebe Dortmund dann nur einen Zähler hinter den Münchnern, kommt aber immerhin nach zwei Niederlagen (Supercup und Freiburg) wieder zu einem Dreier.

Konkurrenz ist in dieser frühen Phase der Saison ja noch genügend da. Leverkusen etwa, die Gladbach neulich mitreißend zerlegt hatten. Gegen Augsburg erwarten viele nun wieder solch eine Gala- Auftritt. Aber genau das ist ja das Problem: man kann das schlecht abrufen und wenn eine Mannschaft wie Augsburg von vornherein keinen spielerischen Ansatz wählen sollte, dann wird’s schwierig-

Mutige Kölner empfangen ebenso mutige Bochumer – für beide ist es die Gelegenheit, im Kampf um den Klassenverbleib früh Punkte zu hamstern und zugleich einen Konkurrenten zu schwächen. Bei dem, was unter den Trainern Baumgart und Reis geboten wird, kann ich mir sogar ein torreiches Unentschieden vorstellen.

Bochums Mitaufsteiger Fürth kämpft um jeden einzelnen Punkt. Das wird auswärts in Mainz kaum anders laufen. Beim Kleeblatt kann es nur über Kampfgeist kommen und Geschlossenheit. Immerhin wissen sie seit dem feststehenden Aufstieg um ihre Rolle in der Liga. Ihren ersten Punkt haben sie sich gegen Bielefeld erspielt, das nun Frankfurt empfängt. Eintracht- Stürmer Kostic will sich einen Vereinswechsel erstreiken – ob das die Mannschaft bei ihrem Alm- Auftritt beeinflußt?

Stuttgart und Freiburg treffen sich auf Augenhöhe, da schaut man lieber nochmals am Abend in die zweite Liga. Schalke trifft auf Düsseldorf. Und sollte Königsblau nicht punkten, könnte die Zeit der Länderspielpause vor allem für Tainer Grammozis gefährlich werden.

Glanz und Glaubwürdigkeit

Einen kleinen Sieg hat der VfL Wolfsburg dann doch noch für sich verbuchen können: Trainer Mark van Bommel sei derjenige Zeuge gewesen, der das Sportgericht am meisten überzeugt hätte. Also weder der Rest der Wolfsburger Entourage noch der vierte Offizielle kamen in Sachen Glaubwürdigkeit sonderlich gut weg.

Das lassen wir mal so stehen…. – Und dann wurde ja auch noch die CL ausgelost, schon in drei Wochen beginnen die Spiele. Und da hat Wolfsburg eine machbare Gruppe abgekriegt. Interessant das Duell mit Salzburg, schwierig jenes mit Sevilla.

Dortmund und Bayern haben machbare Gruppen erwischt. München mit Barcelona einen Gegner, gegen den es um den Gruppensieg gehen könnte. Leipzig muß sich da ein wenig mehr strecken. Paris und Man City sind in deren Gruppe – am spannendsten aber dürfte es sein, wenn diese RB- Gegner aufeinander treffen.

Für den Pep soll das übrigens die letzte Chance einläuten, mit Man City die CL zu gewinnen. Denn er sucht das nächste Projekt. Erst ein Jahr Pause, danach spekuliert er wohl auf ein Nationalteam. Wir werden sehen.

Was wir von der CL sehen werden, hängt natürlich von den jeweiligen Abos ab. Sogar der kleine Buchhändler aus Amazonien hat sich Rechte gesichert. Und ich glaube, gelegentlich wird die Zusammenfassung in der Tube genügen.

Der Bundesliga- Freitag läuft auch bei DAZN und da kicken Dortmund und Hoffenheim zum Auftakt des dritten Spieltags gegeneinander. Der BVB will wieder dort anknüpfen, wo er zu Saisonbeginn gegen Frankfurt geglänzt hatte. Hoffenehim hingegen kann die Sache etwas ruhiger angehen nach vier Punkten aus den ersten beiden Spielen.

In den Topf gelegt

Da hat der Herr Choupo- Moting mal wieder fleißig Scorerpunkte gesammelt. Okay, Lewandowski war nicht mit nach Bremen gekommen und der Gegner war statt des SV Werder der Bremer SV – aber wer will hier schon auf Kleinigkeiten Rücksicht nehmen? Vier Tore machte der Weltfußballer- Backup beim Pokal- Nachholer.

Wie das 12:0 überhaupt etwas Therapeutisches hatte. Auch für Leroy Sané, der so lange spielen durfte oder mußte, bis er dann auch sein Tor erzielt hatte. Was gut eine Stunde dauerte.

Immerhin zeigten sich Trainer Nagelsmann und Torwart Ulreich angenehm volksnah und tauschten nicht nur die Trikots (Ulreich), sondern sich auch mit ihren Kollegen vom kleinen Verein noch ein wenig aus. Das sieht man gern, so soll Erstrundenpokal auch sein.

Die Auslosung der zweiten Runde hängt davon ab, was das Sportgericht in Sachen VfL Wolfsburg entscheidet. Müssen sie nochmals in Münster antreten, braucht es mit den Lostöpfen noch ein wenig länger. Mal sehen, wie es läuft und läuft und läuft für den VfL…

Ebenso sind die aber an ihrer Zulosung für die Gruppenphase der CL interessiert, vielleicht sogar noch mehr. Denn Marktwerte werden nicht in Münster gemacht, sondern in Porto, Barcelona und Manchester. Eine Gruppe, die den Wolfsburgern durchaus blühen könnte.

Leipzig, Dortmund und Bayern können auch große Namen erwischen, spielen aber aus einer ganz anderen Position heraus. Und letztlich dafür schont man sich ja auch bei Spielen wie in Bremen.

Da geht dann das Conference- Rückspiel von Union gegen Koupion aus Finnland im Olympiastadion fast schon unter. Aber auch da gilt: jeder Topf findet seine Kugel.

Ums Weiterkommen

Das ist schon seltsam, wenn eine Spielpaarung, die mal ein CL- Finale gewesen ist, inzwischen nur noch ein Playoff- Spiel zur Teilnahme an der Geldmaschinerie darstellt. Eindhoven und Benfica trafen am Abend ja aufeinander, die Portugiesen setzten sich durch mit dem Ex- Dortmunder Weigl gegen den Ex- Dortmunder Götze.

So nebenher wurde man auch wieder daran erinnert, daß die Auswärtstorregel ja nicht mehr zählt. Schade. Ich fand, sie machte manchen Europapokalabend noch ein wenig spannender. Aber darauf kommt es ja nicht an, Hauptsache der Ball rollt.

Naturgemäß keine Spannung tritt auf, wenn der FC Bayern in der ersten Runde des DFB- Pokals aufläuft. Mit ordentlich Verspätung geht es zum Bremer SV. Spielausgang? Egal. Hauptsache, die Amateure haben Spaß, im großen Stadion gegen die Reste des Star- Ensembles anzutreten. Denn natürlich werden Neuer und ein paar andere geschont. Sei’s drum.

Wo und gegen wen es dann in der nächsten Runde geht, sollte eigentlich nach diesem Spiel ausgelost werden. Nun aber könnte auch die Auslosung verlegt werden, weil ja Wolfsburg noch vor dem Sportgericht gegen sein Ausscheiden angeht. Und deshalb der Lostopf noch nicht befüllt werden soll. Irgendwann werden wir es also wissen. Wobei mich das Sportgericht mehr interessiert als das Rühren im Lostopf.

Währenddessen laufen sich die Transfer- Spezialisten warm. Eine Woche noch, dann mußt Du Dich offiziell mit dem vorhandenen Kader zufrieden zeigen, was von Vertrauen faseln, das Du effektiv nicht hast in manche Deiner Spieler. Also doch lieber shoppen? Bayern hingegen muß nicht zuvor verkaufen, sagt Präsi Hainer. Und Gladbachs Hoffmann und Leipzigs Sabitzer würde man sich wohl zulegen können.

Erste Brandrede

Ja, es waren ja erst zwei Spiele – aber man kann natürlich schon darüber reden, wer gut und wer weniger gut in die Saison gekommen ist, die nach dem dritten Spieltag ja schon erstmalig unterbrochen wird mit diesen Hammer- Länderspielen. Gegen Armenien werden übrigens komplett Freikarten verteilt – hat man beim DFB die Zeichen der Zeit erkannt? So genannte „Winkelemente“ hat man ja schon seit einiger Zeit an die Anhängerschaft verteilt…

Aber schweifen wir nicht ab: zwei Spiele plus den Supercup – und Borussia Dortmund hat schon sieben Gegentore kassiert. Dafür, daß man sich selbst befähigt hält, um die Meisterschaft mitzuspielen, ist das schon recht früh ein bißchen viel.

Und es ehrt ja Sportdirektor Susi Zorc, wenn er behauptet, er habe das alles schon im Vorfeld gewußt, wie schwierig das wird. Nur: wie paßt das denn zusammen? Dann weiß – oder besser: hofft – er auch, daß Leipzig und München ähnlich auftreten? Weil, anderenfalls würden Dortmunder Meisterträume schon schnell platzen.

Da halte ich mich eher an Abwehr- Akanji nach dem Kick in Freiburg. Das war schon die erste Borussen- Brandrede der Saison! Ob sie was bewirken wird, weiß man nicht. Aber nach dem zweiten Spieltag ist das doch arg früh.

Aber gucken wir mal auf den alten Erzrivalen: Schalke…. Spielt auch in Liga zwei eher unterdurchschnittlich und ohne Jahn Regensburg und seinen perfekten Saisonstart schlechtreden zu wollen: ein 1:4 dort kann sicherlich nicht der königsblaue Anspruch sein.

Da könne auch Terodde und Bülter allein im Sturm nicht alles wuppen. Aber anscheinend rumort es schon hinter den Kulissen und das Vertrauen in Trainer Grammozis dürfte bald auf die Probe gestellt werden. In dieser Hinsicht sind Länderspielpausen wirklich gefährlich.

In die Sahne gepackt

Naja, mit dem Sieg bei den Bayern ist es für Steffen Baumgart wieder nichts geworden. Aber wie schon mit Ex- Verein Paderborn hat er sich auch mit seinen Kölnern teuer verkauft. Einen 0:2- Rückstand auszugleichen… nicht schlecht! Am Ende stand dann Bayerns 3:2- Sieg, von dem nur wenige begeistert gewesen sein können. Und es war auch seltsam still in der Arena. Man hat halt andere Erwartungen.

Insbesondere an Leroy Sané. Dessen Auswechslung bekam den Applaus der eigenen Fans. Zweikampfschwächster Bayern- Spieler mit der höchsten Fehlpaß- Quote in der ersten Halbzeit. Danach blieb er in der Kabine.

Nun kann man sich schwerlich vorstellen, daß die Fans diese Statistiken, von Bild veröffentlicht, im Hinterkopf haben, wenn sie pfeifen. Ich denke aber, sie merken auch, daß Sané weder unter Vorgänhger Flick noch unter Nagelsmann das auf den Rasen bringt, was er bereits mal gezeigt hat. Oder ist er schlichtweg überbewertet? Preiswert war er ja nicht bei seinem Wechsel.

Hoffenheim und Union trennten sich unentschieden, womit die Berliner nach ihrem Finnland- Trip wohl leichter leben könne als Hoffenheim, die ihren Auswärtssieg von Augsburg noch toppen wollten. Immerhin winkte mal für eine Woche die Tabellenführung. Die sieht man ja auch nicht so oft im Kraichgau.

Ausdiskutiert dürfte inzwischen auch sein, wer Herthas Elfmeter zukünftig treten soll. Das gab ja beim Spiel gegen Wolfsburg nette öffentliche Diskussionen. Ich habe nicht den Eindruck, daß der Kader für diese Form von Selbstverwaltung die richtigen Leute besitzt. Und ob die sich nächste Woche im Spiel bei den Bayern erfolgreicher verkaufen werden als die Kölner?

Für eine Krise ist es noch zu früh in der Saison. Nach dem dritten Spieltag aber ist schon Länderspielpause. will heißen: die Tabelle bleibt dann zwei Wochen lang unverrückbar.

Traum- und Fehlstart und viel dazwischen

Fünf Testspiel- Niederlagen und der Wechselfehler im Pokal – da schienen die Wolfsburger schon vor der Saison die Krise zu kriegen. Und nun schaut man auf die Tabelle: zwei Spiele, zwei Siege. Da können höchstens noch Köln oder Hoffenheim dran vorbeiziehen.

Perfekt also in die Saison gebommelt und ein wenig Ruhe dürfte am Mittellandkanal vorübergehnd dann auch einkehren. Manager Schmadtke kann sich um Transferreste kümmern statt um einen Plan B für die Verantwortlichen, der bald greifen müßte.

Ganz am anderen Ende der Tabelle steht Berlins Hertha mit zwei Niederlagen und 2:5 Toren. Immerhin haben sie Debattenkultur vor der Ausführung eines Elfmeters gezeigt. Aber sicherlich auch rübergebracht, daß man bis zum Schließen des Transferfensters noch ein wenig Feintuning betreiben könnte. Manager Bobic ist erstmal beim Start des Fernsehsenders von Bild zu Gast, shoppen kann er dann ja hinterher. Geld vom Windhorst soll eingegangen sein.

Dortmund stolpert mal wieder. Diesmal in Freiburg, wobei der SC alle drei Tore bei seinem 2:1- Sieg selbst besorgt. Innerhalb von vier Tagen zurück auf Normalmaß ist der BVB, so scheint es. Wobei Freiburg nicht unbedingt Laufkundschaft ist. Und sie haben nur einen Transfer getätigt, profitieren also von ihrer Eingespieltheit.

Leverkusen hingegen hat sich neu formieren dürfen und fegte vor allem in den Anfangsminuten über Gladbach hinweg. Zwei Tore nach acht Minuten, 4:0 stand am Ende und in der Frühform der Borussen scheint man sich getäuscht zu haben. Und auch RB- Bezwinger Mainz 05 ist nach dem 0:2 in Bochum wiederim Alltag angekommen.

Frankfurt und Augsburg sowie Fürth und Bielefeld spielten jeweils unentschieden. Den Spieltag schließen die Bayern mit dem Spiel gegenKöln ab. Deren Trainer Baumgart will ja dorthin um zu gewinnen. Mit seinem Ex- Verein Paderborn hatte er gerade die Großen der Liga vor erhebliche Probleme gestellt. Wenngleich er am Ende dennoch keine Punkte gegen sie holte.

Zuvor trifft Hoffenheim auf die Finnland- Rückkehrer Union Berlin. Deren Trainer Fischer beklagt die kurze Vorbereitungszeit. sicher – aber es sind halt neue Zeiten, wenn man international unterwegs ist.