Sprung in der Schüssel

Dummheit kennt keine Liga – das zeigen wieder einmal diejenigen, die mit Fußball so herzlich wenig am Hut haben und sich dennoch „Fans“ nennen. Sachsenderby in der 3.Liga und Teile des Dresdner Anhangs zerlegen erstmal die Toiletten im Stadion von Aue. Eine Menge Keramik geht zu Bruch, das Image ist es schon längst. Gibt es schon Videos in den entsprechenden Netzwerken? Ich habe keinen Bock, sowas zu sichten.Und natürlich wird das von Dresdens Geschäftsführer verurteilt, um Entschuldigung gebeten und sich von den Verursachern distanziert. All das muss auch so sein. Wer aber glaubt, dass sich beim nächsten Derby irgendetwas ändern wird?

Im Thüringenpokal, für den nächsten Sonntag angesetzt, fliegen schon so viele Giftpfeile aller Art zwischen den Nachbarstädten Nordhausen und Sondershausen hin und her, dass sich der Bürgermeister von Sondershausen dazu genötigt sah, die Partie in seiner Stadt abzusagen. Wir reden hier von Sechst- gegen Fünftligist. Wahnsinn. Nun tauscht man das Heimrecht.

Das lief auch beim großen Pokal notgedrungenerweise so. Seit 2020 aus Pandemiegründen erlaubt: der Platztausch. War zuvor unerwünscht, damit nicht manch kleiner Verein auf den Gedanken kommt, große Kasse im Stadion des großen Gegners machen zu wollen.

Dass Teutonia Ottensen nun bei RB Leipzig antrat und als Ausrichter/Heimmannschaft auftreten mußte, war ja den Blitzbirnen zu verdanken, die in Dessau den Rasen mit Chemie (!?) verhunzt hatten. Dessau war Ausweichort, weil sich nirgendwo ein Austragungsort in der Nähe von Hamburg- Ottensen finden ließ. Und man als zwar den Landespokal auf Kunstrasen spielen darf, nicht aber den großen Wettbewerb.

Wem all das am meisten geschadet hat? Eindeutig den Ottensern. Das sportliche Ergebnis war eh wurscht, aber all die vergebliche Vorbereitung inklusive der Kosten – da haben manche dem Amateurverein so richtig einen reingewürgt. Großer Sport.

Früh angeschlagen

Das war ja eigentlich eine Win- win- win- Situation. Frank Kramer konnte persönlich die Klasse halten und nach Schalke wechseln, während sein Ex-Verein Bielefeld, der ihn sechs Wochen vor Saisonende freistellte, abstieg. Obendrein konnte er sein Gehalt in etwa verdoppeln und die Arminia bekam ihn von der Gehaltsliste runter.

Schalke hingegen hatte jemanden gefunden, der gern im Trainerteam arbeitet. Betonung auf Team. Frei übersetzt: der sich von seinem Co- Trainer Büskens auch mal reinreden läßt. Kramer und er kennen sich aus früheren Zeiten und Vor-Vorgänger Grammozis hatte das wohl nicht so gern. Es muß halt passen zwischen Co und Chef. Gleichzeitig wollte Büskens nicht Cheftrainer bleiben, wohl wissend, dass sein letztes Schalke-Kapitel dann enden würde, wenn es sportlich eng würde.

Und genau so kommt es nun. Nach dem 1:6 gegen Union Berlin weiß jetzt wohl auch der letzte Königsblaue, dass es lediglich um den Verbleib in der Bundesliga gehen kann. Durchstarten ins Mittelfeld und dergleichen sind Träumereien. Der Ligen- Fahrstuhl hingegen der Albtraum schlechthin. Dazu ein traditionell hyperventilierendes Publikum, welches erstaunlich ruhig blieb nach der Klatsche. Union- Manager Ruhnert hatte übrigens lange Jahre den Nachwuchs der Schalker mitverantwortet.

Nun gilt der Trainer – von Anfang an kritisch beäugt – bereits als angezählt. Die Emotionalität eines Büskens hat er nicht, die meiste Erfahrung ins einer Laufbahn hat Kramer in Jugendmannschaften gesammelt, seine Ausflüge in den Profifußball waren allesamt nicht von Erfolg gekrönt. Stuttgart und Bochum heißen die nächsten Gegner. Noch ist tabellarisch nichts passiert, aber ein Schönreden der Situation dürfte Schalke unterm Strich auch nicht entscheidend helfen.

Nicht völlig unmöglich

Es braucht zwar eine riesige Leistung, aber es geht: den Bayern mal ein oder zwei Punkte abzuluchsen. So wie die Gladbacher beim 1:1 in München. Die Statistik sah zwar hinterher nicht danach aus, aber egal. Ein überragender Sommer im Tor der Gladbacher, habe den noch nie so gut gesehen, der fast alles hielt und obendrein eine gute Abstimmung mit seinen Vorderleuten hatte. Und obendrein hatte es Trainer Farke geschafft, die läuferischen Stärken seiner Stürmer in ein laufintensives Defensivverhalten zu kanalisieren. Insgesamt eng stehen – und schon haben die Bayern zwar optisches Übergewicht, das ihnen aber wenig nützte.

Wenn der Nagelsmann hinterher beklagt, Gladbach habe ja fast nur verteidigt… sorry, das mag ich von Favoriten jeglicher Art nicht hören. Dann muß ihr Team halt den Gegner auseinander spielen. Gelingt es nicht, hat sich auch ein defensiv aufgestellter Gegner seinen Punkt verdient. That’s it.

Punktgleich mit den Bayern ist nun nicht Dortmund, nicht Leipzig, sondern Union Berlin. Und schon nächsten Sonntag kommt es zum nächsten Spiel Zweiter gegen Erster, dann in der Alten Försterei. Union gewann auf Schalke 6:1 und dürften eingefleischte Fans des Vereins am anderen Ende der Stadt in die Bredouille gebracht haben, ob sie sich freun sollten doer nicht. Sieg des Stadtrivalen, aber Niederlage der Königsblauen immerhin.

Der Bundesliga- Rückkehrer hat auf deutliche Art erfahren, dass es nur um den Klassenverbleib gehen sollte. Und mit einem Auftritt wie am Samstag wird selbst das schwierig. Da hilft es auch nicht, dass man Bochum und Hertha als gute Gesellschaft im Tabellenkeller hat. Aber es sind ja auch erst vier Spieltage vorbei.

Befreit hat sich in dieser Hinsicht Leverkusen mit dem 3:0 in Mainz, Leipzig ebenso mit dem 2:0 über Wolfsburg. Beim VfL verblüffte der Startelf- Einsatz von Kruse. Auswärts in Leipzig brauchst Du eigentlich eher die Laufwunder aus Deinem Kader, das wird Kruse ja nun nicht mehr. Und erläßt offen, ob er nächstes Wochenende überhaupt noch dazu gehören wird.

Ein Spitzenspiel?

Und dann kann man wieder herumphilosophieren über die Aussagekraft einer Tabelle nach fünf Spielen. Ebenso über die Aussagekraft einer Tabelle, in der die Bayern Erster sind. Und ob in diesem Fall das Spiel Erster gegen Zweiter ein Spitzenspiel ist oder nicht.

Bayern gegen Gladbach heißt es in diesem Fall und nach dem überragenden Saisonstart – oder besser: Warmlaufen für die CL – der Nagelsmänner ist man geneigt der Borussia vom Niederrhein schon vorab eine Runde Mitleid zu spendieren.Aber: in den letzten Aufeinandertreffen hatten es die Bayern nicht leicht. Understatement, das Gladbacher 5:0 im Pokal erinnert man noch gut und viele auch gern. Und BMG- Manager Virkus soll sogar erst am Sonntag wieder Verhandlungen an der Spielerwechselbörse vornehmen, damit man am Abend in München noch mit voller Kapelle antreten kann.

Möchtegern- Verfolger Dortmund muß bei der Hertha antreten. Ob auch wieder in Unterzahl, wird sich zeigen müssen. Denn Neuzugang Modeste fehlte zuletzt gegen Bremen die Bindung ans Spiel der Dortmunder. Da wird also noch viel Arbeit zu tun sein, bevor er und die Mannschaft sich aneinander gewöhnt haben.

Die Krisen- Vereine aus Leipzig und Leverkusen sollen gegen Wolfsburg und in Mainz vor allem für bessere Stimmung im jeweiligen Umfeld sorgen. Die steigt für gewöhnlich mit dem Punktekonto. Bei RB wird man auf Neuzugang Schlager blicken, der aus Wolfsburg kam und zwar für Österreichs Nationalmannschaft spielen konnte, für Leipzig aber noch keine Minute auf dem Platz stehen durfte. Das muß man sich schon leisten können.Leverkusen hat das Pech, dass ihr Trainer Seoane solche Situationen wie die gegenwärtige schlichtweg nicht kennt. Gegner Mainz 05 weiß, wie man sich unten aus der Tabelle herausarbeitet.

Hoffenheim trifft auf Augsburg, auch diese Spiele müssen absolviert werden… Schalke gegen Union klingt da wesentlich spannender. Union- Manager Ruhnert kehrt dorthin zurück, wo er lange Jahre im Nachwuchsbereich tätig war. Die Königsblauen warten auf ihren ersten Sieg nach dem Wiederaufstieg, dazu muß aber ihr Agriff erheblich effektiver sein als zuletzt.

Der SC Freiburg kann sich all das in Ruhe anschauen nach dem 1:0 gegen Bochum, der VfL bleibt Letzter. Es sei denn, Leverkusen käme mit fünf Toren Differenz in Mainz unter die Räder.

Kahn war’s ja klar…

Solche Geschichten schreibt nur der Fußball – wetten, das war die am häufigsten gebrauchte Floskel des Auslosungs- Abends? Die Bayern treffen also gleich in der Gruppenphase der CL auf ihre alte Ich- AG Lewandowski. Der BVB auf den Pep und vor allem den Haaland mit Man City. Da wird dann in wenigen Wochen wieder allerseits die gegenseitige Wertschätzung bekundet, die Vorfreude sowieso. Im Fall Haalnad würde ich das sogar noch eher glauben als in Sachen Lewandowski – dazu war dessen Abgang aus München einfach mit zuviel Theater behaftet.

Aber sei’s drum, die Storys lassen sich gut verkaufen und der übertragende Streaming- Dienst bringt vielleicht noch das eine oder andere Abo zusätzlich unters Fußballvolk. Und darauf kommt es letztlich an, bevor es dann in zwei Jahren die Reform der CL hin zu einer „echten“ Liga gibt. Mehr Spiele, sportlich schwerlich vergleichbar, aber ’ne Tabelle kommt dabei heraus. Funktioniert so ähnlich wie einst „Tutti Frutti“ vor 30 Jahren.

Leverkusen und Frankfurt haben wie auch Leipzig Gruppen erwischt, in denen man durchaus weiterkommen kann. Keine zwei Wochen, dann werden die Spiele durchgeprügelt, schließlich muss das Ganze vor dem Wüstentrip fertig sein. Also Jungs, auf geht’s – und jammert mir nicht über Reisestrapazen oder zu viele Spiele wie der Kloppo. Der Zirkus finanziert halt auch seinen Kader, nicht umgekehrt.

Da geht es fast unter, dass Eintracht- Keeper Trapp nun doch in Frankfurt bleibt. Ihn deshalb als Mega- Vorbild hinzustellen, ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen, aber sicherlich gut, dass der Verein diese Baustelle nicht auch npch am Hacken hat so kurz vor Transferschluß.

Freiburg spielt gegen Bochum, so lautet die erste Partie des fünften Spieltags. Die Rollen sind klar verteilt, alles andere als ein Sieg der Streich- Elf wäre überraschend. Der VfL hingegen hat schon ab dem nächsten Ersten einen neuen Manager und Trainer Reis immer noch keinen verlängerten Vertrag. Man will erst den Fokus aufs Sportliche legen. Und ein Manager wäre schön dämlich, wenn er sich seinen Handlungsspielraum eingrenzt – allen Garantien für Reis zum Trotz.

Topfgucker

Gönnen wir uns also nochmal eine Theoriestunde. Wer gegen wen und wie dolle klingelt die Kasse? Das Motto für die Auslosungen un CL und EL, die Conference folgt dann, wenn alle Teilnehmer feststehen.

Siegprämien, Punktprämien und sogar – wirklich! – Antrittsprämien kassieren die Vereine. Und mit Ausnahme des kölschen Einmann- Dreigestirns Baumgart geht das Wirtschaftliche den Anderen eben nicht am Allerwertesten vorbei.

Platz drei in einer Vierergruppe ist zwar nur die winterliche Trost- Versetzung in die EL, aber damit muss zumindest die Frankfurter Eintracht rechnen. Oder gar mit dem Ausscheiden nach der Vorrunde.

Allerdings haben sich andere Clubs auch nicht mit Ruhm bekleckert in den letzten Jahren.Und es mutet auch irgendwie grotesk an, wenn man in Leverkusen auf Real Madrid als Gruppengegner hofft – mit der „Empfehlung“ von Niederlagen gegen Augsburg und Elversberg.

Leipzigs Trainer Tedesco scheint intern so zu wackeln, dass man gar nicht sicher ist, ob er noch mit in die CL einzieht. Für die Bayern zählt nur der Sieg in diesem Wettbewerb, nationale Titel sind da nur ein Gimmick geworden. Dortmund ist ’ne Wundertüte und bald wird dann doch wieder das Wort „Mentalität“ die Runde machen. Terzic‘ Handauflegen allein dürfte nicht reichen.

Freiburg und Union können relativ entspannt all das angehen – und der 1.FC Köln muß erst noch am Abend in Fehervar das 1:2 aus dem Hinspiel umdrehen. Ob das überhaupt klappt?

Und das entscheide mal!

Das ist natürlich auf den ersten Blick ein verlockendes Angebot: Trapp aus Frankfurt nach Manchester zu United? Vierjahres- Vertrag. Und Ablöse gibt es auch noch. Und eine Menge zum Grübeln.

Denn mehr als die kolportierten 3,5 Mio dürfte der Eintracht- Keeper bei ManU schon erhalten. Nur setzt er damit auch einiges aufs Spiel. Ob er als Bankdrücker mit zur WM nach Katar fahren würde? Denn man kann nicht davon ausgehen, dass er den De Gea auf Anhieb verdrängen würde. Der ist schließlich kein No Name. In Frankfurt hat er seinen Stammplatz sicher – da weiß nicht einmal jeder, wie der Ersatzkeeper heißt, sorry.

Und dann sind da noch seine Erfahrungen bei PSG vor einigen Jahren. Immerhin von solch einer Art, dass es ihn wieder zurückzog nach Deutschland. Damit ist er ja nicht der einzige Export, aber das ist eine andere Geschichte.

Mit Frankfurt würde er Champions League spielen, mit Manu in der EL aus der ersten Reihe zuschauen. Ob das wirklich ein Anreiz ist? – Ja, die Kohle winkt. Aber anders als ManCitys Zweitkeeper Ortega, der aus Bielefeld dorthin wechselte und nun richtig großes Geld bekommt, hat Trapp dies ja schon in früheren Jahren verdient.

Da darf man wirklich gespannt sein – auch, wen die Eintracht in der Hinterhand hätte, würde sich Trapp dann doch für den Gang auf die Insel entscheiden. All das, was Du eigentlich nicht gebrauchen kannst, wenn es Dich in den Kreis der CL- Clubs katapultiert hat und Du weißt, dass Dir das so schnell nicht wieder passiert. Da ist Dir der vertraute Keeper allemal lieber als die Ablöse.

Garantiefälle

Himmel, das war erst der dritte Spieltag, und schon gibt es die ersten Garantien. Oder eben auch keine.

Nehmen wir mal den VfL Bochum, das zweite Jahr nach dem Wiederaufstieg beginnt mit drei Pleiten am Stück. Und das für eine Mannschaft, die nach dem geschafften Klassenverbleib diejenigen Spieler losgeworden ist, die zuletzt auf sich aufmerksam machen konnten. Weil sie anderswo halt auch ihre Leistung anders versilbern können als beim VfL.

Soweit, so normal. Und doch ging es jetzt bereits herum, dass man beim VfL auch im Abstiegsfall an Trainer Thomas Reis festhalten möchte. Das ist aller Ehren wert, aber einerseits sollte man dann allmählich mal in Vertragsverhandlungen mit ihm gehen. Sein Vertrag endet im nächsten Sommer. Und andererseits sind es noch 31 Spieltage, in denen man den Rückgang in die zweite Liga verhindern kann.

Ob solch eine Garantie da Ruhe schafft? Interessanter ist doch der Weggang des Managers nach Wolfsburg, spätestens während der WM- Pause. Und wenn dann der Nachfolger seine Hand eben nicht über den Trainer hält,…. Stichwort Mechanismen, neue Impulse, etc.

Andere Ansprüche hegen sie beim amtierenden Pokalsieger in Leipzig. Haben mit Werner und Raum ordentlich eingekauft und sind immer noch sieglos. Obwohl Köln, Stuttgart, vielleicht sogar Union die Kaliber sind, die man mit dem Leipziger Seöbstverständnis besiegen können müßte.

Hat aber nicht geklappt und es darf gefragt werden, wie lange man noch Ruhe bewahrt. Die erste öffentliche Kritik gab es schon in der Vorwoche von Chef Minzlaff. Im Vorjahr hatte Tedesco- Vorgänger Marsch wesentlich mehr Kredit. Sieht der Macher das als Fehler an und erhöht jetzt den Druck zu schnell?

Überholt werden könnte RB noch von Leverkusen, wenn es um einen neuen Trainer geht. Zwar gibt es auch bei Bayer Treue-Bekenntnisse zu Seoane. Was aber, wenn auch nach den nächsten Spielen noch null Punkte auf dem Konto stehen? In trauter Nachbarschaft mit Bochum ist sicherlich nicht das, was man sich vorgestellt hat. Und bitte schiebt das jetzt nicht noch Neu- Rentner Rudi in die alten Fußballschuhe.

Lachs und Brause und a bisserl moaßlos

Rund 40 Jahre nach dem HSV hat nun auch Werder Bremen rosa Trokots entdeckt – sorry, es sollen „lachsfarbene“ sein, wie ich gelernt habe. Und wahrscheinlich bekommen die gleich einen Platz im Vereinsmuseum an der Weser. Drei Tore zwischen der 89. und 95. Minute zu erzielen, ist noch keiner Mannschaft in 59 Jahren Bundesliga gelungen.

Bislang, denn Bremen dreht ganz am Ende ein 0:2 in ein 3:2 im Dortmunder Stadion und setzt damit ein festtes Ausrufezeichen hinter die Rückkerh in die Bundesliga. Dortmund allerdings war „brutal dämlich“, wie es BVB- Trainer Terzic ganz unverblümt sagte und verstand es nicht, ein schlechtes Spiel irgenwie über die Ziellinie zu bringen.

Die Beleidigungen der Union- Fans gegenüber Timo Werner – eigentlich gegenüber dessen Mutter – waren reichlich daneben und sind es nicht wert, diesen Leuten Aufmerksamkeit zu verschaffen, die sie nicht verdient haben.

Den Elfmeter hätte Werner übrigens bekommen müssen. So aber verlief das Spiel anders und Union besiegt wieder einmal RB Leipzig mit 2:1. Und RB-Chef Minzlaff hatte ja schon nach den zwei Punkten aus den ersten beiden Saisonspielen von einem versemmelten Start gesprochen und Druck auf Team und Trainer gemacht.

Was er von zwei Punkten nach nunmehr drei Speilen hält, kann man sich denken. Sieben Punkte Rückstand hat RB nun schon auf die Bayern. Das können sie selbst mit zwei Siegen in den direkten Duellen nicht richtig aufholen. Womit der Wunsch, Bayern- Jäger zu sein, einen empfindlichen Dämpfer erhält. Bliebe also wieder der Pokal als Weg zu einem Titel.

Und die Bayern ziehen einfach weiter ihr Ding durch. 7:0 beim VfL Bochum, da hatte die Niederlage aus der letzten Rückrunde sicherlich immer noch den einen oder anderen Münchener gewurmt. Hinzu kommt der Qualitäts- Unterschied und dann gehst Du halt als normaler Bundesligist unter.

Dritte Versuche

Hand schlägt Hertha, genauer gesagt ein Gladbacher Handelfmeter. Der sorgte für das dünne 1:0 der Borussen gegen die Berliner und verhinderte Trainer Schwarz‘ ersten Sieg in blau-weiß. Aber er dürfte Geduld mitgebracht haben, sollte er zumindest. Damit wird die Hertha auch nach dem dritten Spieltag in den unteren Tabellenregionen bleiben.

Erst am Sonntag spielt Bochum gegen die Bayern und die werden sich noch einmal so vorführen lassen wie im Spiel der letzten Saison. Da kann sich VfL- Keeper Riemann also schon einmal warm anziehen.
Die Fehlstarter- Kollegen aus Leverkusen empfangen Hoffenheim. Und eigentlich gibt es doch kaum einen leichteren Start in die Saison als zwei Heimspiele in den ersten drei Begegnungen zu haben. Doch weit gefehlt. Unterm Bayerkreuz wird man froh sein, wenn der erste Dreier eingefahren ist. Ob das gegen Hoffenheim passiert? Da wäre ich mir nach diesem Start gar nicht einmal so sicher.

Die Liga- Rückkehrer aus Bremen und Schalke müssen auswärts ran. In Dortmund und in Wolfsburg. Wobei ich den Schalkern durchaus einen Punkt zutraue. Ob das dann an ihnen liegt oder am Kovac-VfL, der nur schwerlich in die Gänge kommt, sei einmal dahin gestellt.

Augsburg und Mainz, das klingt langweilig, kann aber mehr Musik beinhalten als man gemeinhin vermutet. Auf den Keeper und den Kapitän wird man sicherlich beim FCA ein wenig genauer schauen. Beide tun sich ja gern als Chefkritiker hervor. Nur, bitte nicht vergessen: Keeper Ginkiewicz steht infrage, weil er halt zu oft kein Rückhalt gewesen ist in der letzten Saison.

Sein Ex- Verein Union empfängt im Topspiel RB Leipzig. Ein schweres Stück Arbeit, für beide Mannschaften. Mal eben im Sturm dürfte RB die Alte Försterei kaum erobern. Köln und Frankfurt spielen erst am Sonntag.