Drei Etagen, alle eng

Zwei dumme Halbzeiten abgeliefert, auf beide Mannschaften verteilt – das macht unterm Strich ein 3:3 zwischen Fortuna und Hertha nach Düsseldorfer 3:0- Pausenführung. Wem hilft der Punktgewinn? Beiden oder keinem, auch da unentschieden. Denn Hertha hält den Abstand zu den Abstiegsrängen. Und Düsseldorf wird auch am Ende des Spieltags Sechzehnter sein.

Und das nicht nur, weil Bremens Kick gegen Frankfurt nach deren Europapokal- Orkan auf einen unbestimmten Termin verlegt worden ist. Vier Punkte beträgt das Fortunen- Polster.

Allerdings kann der Letzte aus Paderborn an Werder vorbeiziehen – vorausgesetzt, er punktet in Mainz bei zuletzt harmlosen 05ern, die in der Vorwoche in Wolfsburg all ihr Pulver in den ersten Minuten verschossen hatten.

Augsburg hat ebenfalls das Potential, ganz unten mit reinzurutschen, obwohl es derzeit noch ganz bequem aussieht in der Tabelle. Doch sie sind schon seit einem Jahr immer mal wieder für einen derben Ausrutscher gut und Trainer Schmidt hat dies noch nicht abstellen können. Der FCA war mal Gladbachs Angstgegner – doch die Borussen brauchen die Punkte, um oben weiter mit dabei zu sein.

Dortmund muß gegen Freiburg im eigenen Stadion ran und der FC Bayern zeitgleich bei der TSG Hoffenheim antreten. Die hatte in der Hinrunde gegen die Kovac- Elf drei Punkte aus München mitgenommen. Jetzt gegen Flicks Mannschaft sollte es bedeutend schwerer werden.Und Bayern sollte den Ausfall von Lewandowski schon irgendwie kompensieren können.

Leipzig kann erst am Ende des Spieltags nachlegen. Gegen Leverkusen könnte man ein offensives Spektakel beider Teams erwarten. Gewinnt Bayer, profitiert Bayern. So einfach sieht die Rechnung aus.

Wolfsburg muß zu Aufsteiger Union, die im Siegfall bis auf zwei Zähler herankommen könnten. Und auch die unter Gisdol erstarkten Kölner würden bei einem sieg gegen Schalke das Mittelfeld der Tabelle zusammenstauchen lassen. Und Köln wäre nicht Köln, würde der eine oder andere dann nicht anfangen zu rechnen, wie weit es nach Europa wäre. Echt jeck!

Sturm und Mehrwert

Zwei deutliche Siege und eine Orkanwarnung, keine schlechte Ausbeute für die deutschen Vertreter in der Europa League aus Wolfsburg und Leverkusen. Frankfurt holt seinen Auftritt in Salzburg mit 24 Stunden Aufschub nach, dann steht auch schon ein möglicher Gegner für die nächste Runde fest. Der Rahmen wird stimmen, das Stadion ist ausverkauft, passiert selten genug in Salzburg.

Und es ist eine Binse, daß jeder Sieg oder Titel einen Spieler interessanter macht. Ebenso, daß Profifußball weder Ponyhof noch Wunschkonzert ist und das über das kickende Personal Einschätzungen abgegeben werden, wenn es am Transferfenster zu ziehen beginnt.

Hauptsächlich aber über den „Mehrwert“ Spieler zu definieren, das hört man eher selten und gibt all denen Futter wie Gladbachs Kramer, der vor einigen Jahren von Fußball als „modernen Menschenhandel“ bezeichnete.

Und so tun dann also die Hertha- Spieler am Abend was für ihren Mehrwert, vielleicht auch für das Punktekonto des Vereins oder wenigstens für ein wenig Ablenkung von einer turbulenten Woche nach dem 0:5 gegen Köln. Sie, deren sicherer Abstieg ja bereits im November prognostiziert worden war… Als ob die Spielpaarung in dieser Situation nicht schon brisant genug wäre – die Neuauflage der Relegation, die einst im Platzsturm endete und in Herthas Abstieg.

Düsseldorf hingegen zeigte zuletzt, daß es den Abstiegskampf forsch annimmt und rechnet sich Chancen aus, die Berliner mit reinzuziehen. Mit einem Sieg wäre die Rösler- Mannschaft bis auf drei Punkte an Hertha dran und würde Mainz 05 auf den Relegationsrang drücken. Zumindest für eine Nacht.

Und so ein bißchen wird der eine oder andere schonmal schauen, wen er sich als Relegationsgegner vorstellen kann oder keineswegs wünscht. Bremen/HSV oder doch Paderborn/Bielefeld? Dabei hat sich in den letzten Jahren mit Ausnahme von Union gezeigt, daß selbst diese Duelle nicht mehr die Spannung früherer Jahre in sich tragen und teilweise höchst unterschiedliche Dimensionen aufeinander treffen. Aber noch haben ja alle Zeit…

Auf (zu) großer Bühne

Nein, als Abrechnung war es nicht gedacht, sagt Klinsis Management. Er hat ja gleich zwei Berater, die sicherlich auch nicht wissen, wie sein Protokoll an die Öffentlichkeit kam. Noch dazu zur Sportbild, die einst nicht eben der journalistische Freund des Projektleiters gewesen ist.

Der hat sich damit wohl ein für allemal von einem Traineramt hierzulande verabschiedet. Oder welcher Club würde sich noch einen „Cheftrainer“ ins Haus holen, der abgesehen von sich selbst alle für ahnungslos hält und dies auch noch schriftlich festhält?

Ich kann mir gut vorstellen, daß ein Fußballrentner am Tegernsee glucksend lacht und froh ist, daß die Episode damals bei den Bayern nur ein Dreivierteljahr gedauert hatte und in dieser Zeit kein Pamphlet wie nun in Berlin entstanden ist.

Wahrscheinlich wird sich Uli, der Ex- Präsident und Edelfan auch eher um den nächsten Meistertitel sorgen. Lewandowski fällt für vier Wochen aus. Mit einem Anbruch der Schienbeinkante, sowas hört man selten im Fußball. Auf jeden Fall dürfte es eng werden für das Duell mit Dortmund Anfang April. Erhöht das die Meister- Chancen der Konkurrenten aus Leipzig, Dortmund oder Gladbach?

Erst einmal geht es aber für drei andere Richtung eines möglichen Europa League- Titels. Den traut sich vor allem Leverkusen zu, doch das 2:1 aus dem Hinspiel nun in Porto zu verteidigen, dürfte eine heikle Angelegenheit werden. Gerade vor dem Hintergrund, daß Bayer selten konzentriert über die vollen neunzig Minuten auftritt.

Wolfsburg muß in Malmö ran und ebenfalls ein 2:1 über die Runden kriegen. Daß in Schweden die Saison noch nicht begonnen hat, scheint für den VfL dabei kein Vorteil zu sein.

Und Frankfurt fährt mit einem komfortablen Vorsprung nach Salzburg. Für Trainer Hütter ein Wiedersehen mit der Aufgabe, ein frühes Gegentor zu unterbinden. Zudem scheint die Europa League die realistischere Chance für die Eintracht zu sein, auch in der nächsten Saison wieder international zu spielen.

Hinten auf der Bank

Da rührt er wieder, der Gnabry, bei zwei Toren binnen drei Minuten. Und schon wird Bayern seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt bei Chelsea mit 3:0.

Und weil das ganze ja nur für Abonnenten stattfand, bleibt Gelegenheit sich mal auf die bewegten Bankplätze zu kümmern. Die hinteren, versteht sich. Die es früher kaum gab und die heute „Staff“ genannt werden und beim Mannschaftsfoto mitunter eine eigene Reihe füllen.

Dabei lernen wir, daß in Bremen zur Athletik auch die Performance gehört und der dafür Verantwortliche nun weggelobt wird. Irgendwie vereinsintern, ist auch nicht wichtig, Hauptsache, nicht mehr bei der ersten Mannschaft.

Der Physio fliegt gleich hinterher und der Psychologe scheint nichts mehr freilegen zu können bei den Kickern und geht ebenso.

Sündeböcke sollen die drei Freigestellten aber keinesfalls sein, heißt es. Als „Reibungsverluste“ benennt es Baumann. Die man schon in der Hinrunde festgestellt habe. Soll man ihn jetzt loben, weil er so reiflich drüber nachgedacht hat, daß erst Ende Februar Konsequenzen gezogen werden?

Nun wird Werder also ganz gewiß einen Schub erhalten im Abstiegskampf. „Neue Impulse“, wie das immer öfter heißt. Das sind zwar die Floskeln zur Trainerfreistellung, aber beim Staff funktionieren sie auch. Normaler Stehsatz einer Pressemitteilung.

Die brauchte auch der 1.FC Kaiserslautern zu Wochenbeginn. Torwarttrainer und Vereinsikone Gerry Ehrmann wurde freigestellt. Einer aus großen Tagen des derzeitigen Drittligisten, für den die Insolvenz näher liegt als die Bundesliga. Aber was helfen 36 Jahre im Verein, wenn ihm „Beleidigungen, Arbeitsverweigerungen und Drohungen“ seitens des Vereins vorgeworfen werden?

Da folgt die rote Karte von Ex- Schiri und FCK- Vorstand Merk. Auch wenn es für die Fans eher schwer zu verdauen ist. Inzwischen ist es eine Sache der jeweiligen Anwälte. Und nebenbei darf man annehmen, daß Ehrmann noch einen Vertrag aus der guten alten Zeit hat. Da ist eine Freistellung natürlich auch Sparpotential. Willkommener Nebeneffekt.

Dankbarkeit dahoam

Mal eben rechnen: 51500 hat das Stadion in Frankfurt offiziell als Kapazität angegeben. 7500 davon sollen leer geblieben sein, dennoch wird im Kicker von 47000 Zuschauern geschrieben. Das läßt darauf schließen, daß die Eintracht die Dauerkarten in die Zuschauerzahl mit einfließen läßt – unabhängig davon, ob die Leute kommen oder nicht. Machen andere Verien auch. Heißt aber, es waren immer noch 44000 gegen Union anwesend und auch, wenn es der Boulevard glauben machen will, ganz gewiß nicht „Schuld“  am 1:2 gegen den Aufsteiger. Mehr muß man zu dem Kick wohl nicht sagen.

Und es geht ja auch gleich weiter mit der CL. Neuauflage des fast schon vergessenen „Finale dahoam“ 2012 der Bayern. Bei Chelsea treten sie an, und das sicherlich nicht mit dem Dreierketten- Experiment aus dem Paderborn- Spiel.

Vorschußlorbeeren gibt es dennoch bereits für den Flickhansi vor dem Start in die heiße Saisonphase. Bodo Illgner vergleicht ihn mit Del Bosque, und sein Vorgesetzter Kalle fängt in karnevalisticher Euphorie gleich mit Louis, Pep und Jupp an. Kleinere Kaliber hat er nicht gefunden.

Eines hat Flick ja beerbt: Niko Kovac. Und der schaut aktuell daheim in Salzburg in die Welt. Sagt bei Red Bull-Servus-TV: „Ich bin ein besserer Trainer geworden. Die Zeit in München war sehr lehrreich und sehr erfolgreich. Ich bin dankbar, denn da wollen alle hin, aber es schaffen nur wenige. Es ist natürlich viel intensiver da. Die Erfahrungen die ich sammeln durfte, werde ich nutzen können.“ – Wenn man doch nur sicher sein könnte, daß Kovac Sarkasmus beherrschen würde.

Aber gut, bei Briefträgern sagt man ja auch, sie seien erst „richtige“ nach dem ersten Hundebiß.

Wo es im Sommer für ihn weitergehen soll, dazu hält sich Kovac bedeckt. Kein Wort zum Big City Desaster in Berlin. Und es dürfte ja auch vom aktuellen Trainerstuhl- Besetzer abhängen. Wer würde sich den Job denn nach Nouri und als Platzhalter für Niko antun?

Spielbälle

Das waren ja einseitige Sonntagsspiele mit den erwarteten Heimsiegen für Wolfsburg und Leverkusen, die beide wieder näher an EL und CL- Ränge bringen. Auch, weil sie beide am Ende ihrer englischen Wochen nur wenig gefordert wurden.

So war Augsburgs Auftritt in Leverkusen mit dem Prädikat „harmlos“ noch so freundlich wie möglich umschrieben. Liefen sie doch in weiten Phasen Ball und Bayer hinterher, die allerdings nach dem 2:0 schludrig wurden und den sieg nicht noch weiter in die Höhe schraubten.

Beim FCA müssen sie sich allmählich fragen lassen, warum da immer wieder solche Nicht- Vorstellungen drin liegen. Eine Baustelle, die Trainer Schmidt in gut zehn Monaten Amtszeit noch nicht nachhaltig geschlossen hat. Und Gefahr läuft, mit seiner Mannschaft noch richtig unten reinzurutschen, obwohl man sich doch vor der Winterpause schon auf dem aufsteigenden Ast gewähnt hatte.

Das dachte auch Mainz und steht nun wieder direkt vor den Abstiegsrängen auf Platz 15. Was helfen da fünf Eckbälle in den ersten fünf Minuten in Wolfsburg, wenn Du am Ende 0:4 auseinandergespielt wirst? Nicht, genau. Und so liegen die 05er gerade mal zwei Punkte vor dem Relegationsrang und haben nächste Woche Paderborn im eigenen Stadion und keinerlei Sieggarantie.

Erschwerend kommt hinzu, daß Düsseldorf am Freitag vorlegen kann gegen die taumelnde Hertha. Dort darf Nouri weitermachen, der Performance Manager hatte wohl eine lautstarle Kabinen- Performance, nachdem er die Abwehr geschult hatte. Hat wohl nicht geklappt, das 0:5 deutet darauf hin. 😉 Lag natürlich an den „Schülern“, nicht am Friedrich, dem Wüterich….

Frankfurt und Union beenden mit einem Mittelfeld- Duell den Spieltag, die Eintracht braucht den Sieg für den Anschluß an die Europa League- Aspiranten aus Wolfsburg, Hoffenheim und Freiburg. Union kann sich ins auch punktemäßig gesicherte Mittelfeld absetzen und den Abstand zu Hertha und Köln ausbauen. Derweil darf man wetten, ob von den Rängen Trillerpfeifen oder Tennisbälle zum Einsatz kommen.

Nullfünf

Oweh, oweh, oweh, die einen harmlos, die anderen im Schongang – das macht unterm Strich ein 0:5 Schalkes gegen Leipzig, wo die Königsblauen in der Hinrunde noch gewonnen hatten. Mit Schalke geht es bergab und lediglich der Umstand, daß weder Freiburg noch Hoffenheim ihre Spiele gewinnen konnten, hält die Knappen noch in den EL- Rängen.

Und es ist nett von Schalke- Trainer Wagner, daß er Nachfragen nach seinem Keeper Nübel abblockt. Daß der Aktien an der Pleite hatte, hat eh jeder mitbekommen. Aber er ist halt auch erst seit einem Jahr Bundesligatorwart. Das Problem liegt eher darin, daß er sich für banktauglich in München hält.

Hertha mochte da dem Erzfeind aus dem Pott nicht nachstehen und verlor das erste Heimspiel nach dem Großvisionär mit 0:5 gegen Köln. Pfiffe und Häme kommen da ganz von allein, weshalb auch Hertha- Kapitän erklärte, warum man sich nach Abpfiff nicht zu den Fans bewegte. „Wenn man teilweise verarscht wird, hat man als Spieler auch nicht besonders Bock, da reinzugehen.“ Einerseits menschlich nachvollziehbar, wenn man weiß, was da so an wüsten Beschimpfungen auf Verlierer einprasselt. andererseits wirkt es natürlich auch so als solle immer die Sonne scheinen, ganz unabhängig von der Leistung.

Schon wird gefragt, ob Hertha- Trainer Nouri denn noch lange die Bank besetzen würde. Ob nun auch der Rest von Klinsmann gehen muß?

Diese Sorgen hat Werders Kohfeldt ganz und gar nicht. Die Ausschnitte des Spiels gegen Dortmund wirkten bemüht. Vielleicht gerade so sehr, daß manch einer sagt „Naja, es war halt Dortmund.“ Doch der Abstiegsplatz gehört nun einmal Werder, drei Punkte Abstand zum Sechzehnten Düsseldorf, der in Freiburg gewann.

Da heißt es schon zu schauen, ob Mainz und Augsburg mit unten reinrutschen, damit nicht die letzten Drei der Tabelle – Düsseldorf, Bremen, Paderborn – den Abstieg unter sich ausmachen werden. Den bisherigen vier Auswärtssiegen bei sechs Spielen kommen wohl kaum weitere hinzu – Augsburg spielt in Leverkusen, Mainz in Wolfsburg.

Nicht abreißen lassen

Das gehöre eben zu seinem Spiel, meinte Manuel Neuer nach dem Tunnel von Paderborns Srbeny. So lapidar, wie man es bringen kann, wenn die Vorderleute am Ende den Sieg gegen das Schlußlicht klar machen. Ein 3:2 übrigens, zwei Minuten vor Spielende erzielt. Gewinnen und auf Chelsea hinarbeiten, so werden es die Bayern handhaben. Enttäuschung dagegen bei Aufsteiger Paderborn.

Aber eben keine Auflösungserscheinungen, auch wenn jeder weiß, daß die halbe Mannschaft im Abstiegsfall weg sein wird. Beides aber kalkulieren die Verantwortlichen mit ein. Und rechnen insgeheim auch schon die Ablösen zusammen, die sie erzielen werden.

Letzteres tut man vielleicht auch bei Werder. Erstmal aber steht das Wiedersehen mit Dortmund an, die diesmal wohl mit Haaland von Beginn an spielen werden. Anders als im Pokalspiel neulich, das Werder überraschenderweise gewann. Was kann Bremen dagegen setzen? Hoffnung allein? Oder Sportsfreund Sahin, der Zeit hat und sich auf Werder konzentrieren kann, weil sein Heimatverein in Meinerzhagen an diesem Wochenende spielfrei hat?

Dortmund muß auf Sieg gehen, will dranbleiben an den Bayern. Ebenso wie Leipzig, das abends auf Schalke antritt und Revanche für die Hinspiel- Niederlage nehmen will. Weshalb die Königsblauen aus den internationalen Rängen fallen können, zumal Freiburg gegen auf allen Ebenen angeschlagene Düsseldorfer sicherlich favorisiert ins Spiel geht.

Denn bei Fortuna ist es vorbei mit der funkelschen Ruhe. Spätestens seitdem Sportvorstand Pfannenstiel um Vertragsauflösung zum Sommer gebeten hat. In gut einem Jahr hat er halt wenig internationales Flair mit reingebracht. Und sonst auch nicht viel.

Punktet Köln bei der Hertha, so kann der FC sich leicht von den akut gefährdeten Mannschaften am Ende der Tabelle absetzen. Bei einem Sieg zum angehenden CL- Gewinner aufschließen.

Offenbar machen die letzten Drei das Rennen um den Relegationsplatz unter sich aus, während der alte auch der neue Tabellenführer sein wird.

Drei Siege und ein Testspiel

Wenn man schon nicht die CL übertragen darf, dann wenigstens drei Werbespots mit Robert Lewandowski in der Halbzeitpause. 🙂 Rundherum hat es sich aber gelohnt, sich Leverkusens 2:1 gegen Porto anzuschauen. Bayer brauchte viel Geduld gegen Gäste, die nun wahrlich keine Laufkundschaft waren und die in der Schlußphase gezeigt haben, wie gefährlich dieses 2:1 als Ausgangslage für das Rückspiel sein kann.

So geht es auch Wolfsburg mit demselben Resultat gegen Malmö. Nein, kein Unentschieden obwohl beide Teams denselben Trikotsponsor haben. Aber die Zeiten, in denen man das untersagt hat, sind ja längst vorbei…. Interessanterweise wurde keine Zuschauerzahl veröffentlicht jenseits der 4500 schwedischen Fans.

Frankfurt hingegen hat für klare Verhältnisse gesorgt und Salzburg mit 4:1 auf den Heimweg geschickt. Wer in Liga und Pokal zweimal Leipzig besiegt hat, der sollte mit der inzwischen zur Fliliale geschrumpften früheren Zentrale keine Probleme haben. Zumal Frankfurts Hütter den Laden ja auch von innen her kennt aus seiner Salzburger Zeit.

Ergo könnten bisweilen alle drei deutschen Teams ins EL- Achtelfinale einziehen, zuletzt scheint das schon einige Jahre zurückzuliegen.

Der nächste Liga- Spieltag beginnt mit einem Test der Bayern für die CL gegen Chelsea. Wieviele Linksfüßer passen in eine Viererkette?

Sparringsgegner soll Paderborn sein, extremer in der Tabelle, vom Etat und der Bundesliga- Erfahrung kann keine Paarung der aktuellen Saison sein. Läuft es „normal“, dann bekommt der Aufsteiger mehr als nur ein blaues Auge verpaßt.

Andererseits hat der krasse Außenseiter in der Hinrunde den drei Großen aus München, Dortmund und Leipzig sieben Tore eingeschenkt. Und im Grunde nichts zu verlieren außer seiner Tordifferenz, zumal wenn Düsseldorf und Bremen ihre Spiele ebenfalls verlieren sollten.

Der erwartete Bayern- Sieg würde bedeuten, daß sich an diesem Spieltag an der Tabellenspitze nichts ändert. Somit kann sich der Flickhansi schon um Chelsea kümmern und die Bayern- Bosse um Flicks neuen Vertrag, falls sie (ihn) denn wollen.

Rauchfreier Donnerstag

Jetzt kriegt der Nagelsmann sogar CL hin, noch dazu auswärts, siegt mit Leipzig bei Tottenham mit 1:0. Werner- Elfmeter, das gibt Aussichten aufs Viertelfinale. Rückspiel in drei Wochen.

Da lobt man doch schon die aus Franz‘ „Cup der Verlierer“ hervorgegangene Europa League mit Hin- und Rückspiel binnen einer Woche. Man muß bei der Vollversorgung an Fußball ja auch noch irgendwie Zusammenhänge herstellen könne, oder?

Und Eintracht Frankfurt kann in der Liga ja Schrott abliefern wie sie wollen – wenn im Riederwald an einem Donnerstag gespielt wird, ist alles vergessen. Salzburg kommt und nach zwei Siegen gegen Leipzig kann sich Hütters Team durchaus Hoffnungen auf Erfolg machen. Im Gegensatz zum eigenen Anhang. Der sagte seine Choreo ab, nachdem die UEFA Wunderkerzen verboten hat. Dann halt nicht!

Wobei es natürlich schon seltsam anmutet, wenn die UEFA Wunderkerzen untersagt und der DFB neulich kontrolliert Qualmtöpfe legal abfackeln ließ.

Vielleicht ist mal einer bei Frankfurts Anhängern so pfiffig und verkauft die ausfallende Choreo als Demo gegen die zunehmende Kommerzialisierung. Denn mit den – übrigens kostspieligen – Choreos liefern diese Fans letztlich die Bilder, die sich fernsehtechnisch gut vermarkten lassen. Stützen also das, wogegen sie nächsten Montag wieder Tennisbälle werfen oder es ganz boykottieren. Werde daraus jemand schlau.

In der Spätschicht gibt es dann noch Werksfußball in Leverkusen gegen Porto und in Wolfsburg gegen Malmö. Der Ex- Trainer der Schweden, Uwe Rösler, warnt den VfL schon einmal vor seiner alten Mannschaft. Dabei gilt es viel mehr darauf zu achten, daß sie im halbleeren Stadion kurz vor 23 Uhr weder einschlafen noch erfrieren. Ersteres wollen immerhin viertausend Fans aus Malmö verhindern.