Hängen bleiben

Und was bleibt nun hängen von 2023? Also fußballtechnisch?

Die den Bayern geschenkte elfte Meisterschaft in Serie. Oder, wie Dortmund selbige weggeschmissen hat? Den Bayern- Rauswurf Nagelsmanns beim Kurzurlaub? Oder seine Berufung zum Bundestrainer auf Zeit? Jenseits dessen muss ich schon grübeln…. Fußball ist halt ein Tagesgeschäft, kaum etwas für Jahreszahlen.

Hängen bleibt aber einmal mehr Ihr, die hier reinlest und kommentiert. Dadurch erst wird dieser Blog lebendig. Danke Euch! Kommt gut ins nächste Jahr – möge es ein gesundes und glückliches für Euch werden!

Neun Minuten zum Schauen?

Klar, auch Vereinsmedien verstehen heutzutage zu inszenieren. Aber darum geht es gerade gar nicht bei dieser Geschichte hier. Sondern einfach nur um eine tolle Aktion.

Falls Ihr neun Minuten Zeit habt,…  schaut mal rein.

https://www.facebook.com/watch/?v=1555294251902799

Und Weihnachten auch noch

Da denkt man, es gibt nichts Neues mehr und doch: Fußball am Heiligabend in der Premier League. Wolverhampton und Chelsea spielen gegeneinander.

Gut, bei den Engländern hat der Heiligabend nicht die Bedeutung wie hierzulande, aber so schnell zeigt sich, wie aus der Ironie eines Kloppo von vor ein paar Jahren dämliche Realität werden kann. Gucke ich mir das an? Nein. Natürlich nicht.

Habt fröhliche, friedliche, besinnliche Weihnachtstage, wir lesen uns hier irgendwann zwischen den Jahren.

https://www.youtube.com/watch?v=izvfYhBjTkM

Kohle und Jobs

Na, da werden die Macher beim 1.FC Köln aber viel zu erzählen haben über die Feiertage. Aber sie haben ja Zeit. Dürfen keine Transfers tätigen im Winter, das hat der Sportgerichtshof so entschieden. Die Sache mit dem jungen Mann aus Ljubljana und der plötzlichen Vertragsauflösung dort.

Und nun erhebt der Verein aus Slowenien auch noch Vorwürfe, der FC habe mit ihm eine Ablöse verhandeln wollen für eine geänderte Aussage im Verfahren vor dem Sportgerichtshof. Starker Tobak – nichts weniger als Bestechung.

Vizepräsident der Slowenen ist übrigens ein Anwalt mit Kanzlei in München, also auf Sprachverständigungs- Schweirigkeiten braucht sich in Köln niemand versuchen herauszureden.

Es bleibt spannend beim Geißbock. Und was macht man dann am besten? Richtig, den Fokus verändern. Dann erzählt Manager Keller halt darüber, dass Baumgart zu wenige Talente gefördert habe. Und dass es „Schatten- Trainer“ gebe. Wäre auch schlimm, wenn man für gewisse Fälle keinen personellen Plan in der Hinterhand hätte.

Die üblichen Verdächtigen sind halt auf dem Markt: Maaßen, Reis, Funkel und der eigene U21- Trainer sind darunter. Wenigstens kann man sich sicher sein, dass nicht noch der Jupp kontaktiert wird – aber das würde dessen Ehre als Gladbacher auch nicht zulassen.

Fazit von Kölns Sportchef: „Es gibt tatsächlich mehr Trainer auf dem Markt als Positionen.“ Hört, hört…

Ohne Garantien

Angeblich soll es ja schon vor der Kölner Niederlage bei Union klar gewesen sein, dass sich dann dei Wege vom FC und seinem Ober- Geißbock Baumgart trennen würden. Direkt nach dem spiel deutete sich die Trennung in den Interviews an. Und dann war es eine offiziell gemeinsame Entscheidung mit dem fachüblichen Blabla in der Mitteilung.

Hätte man Baumgart die Chance zum freiwlligen Rücktritt lassen sollen? Müßig. – Und bevor man nun mangelnde Kontinuität beim 1.FC Köln anprangert: zweieinhalb Jahre denselben Trainer zu haben, das ist für Kölner Verhältnisse schon ganz schön lange.

Und Baumgart hat ja den beiden Boulevardblättern vor Ort auch schon was abgeliefert, da kam einem die Zeit gar nicht so lange vor. Aber, wie es die Kollegen vom Kicker schon treffend formuleirten: der Baumgart- Fußball war verloren gegangen.

Ohne den aber ist der Baumgart nur ein normaler und derzeit glückloser Coach. Und der FC ein Abstiegskandidat.

Warten wir mal ab, wann wir von der Vertragsauflösung hören werden. Und wo wir Baumgart wiedersehen.

Dortmund hatte unterdessen ebenfalls getagt. Und will mit Wackel- Trainer Terzic weiter machen. Wie lange? Abwarten. Auch, ob diejenigen im Team, die den Trainer gerne los geworden wären, die Message vom Aki und seinem Chef- Dreamteam kapieren.

Denn letztendlich musst Du allmählich auch sehen, dass Du Reus und Co. als Verein los wirst. Obwohl man immer mal einen Trainer gefeuert hat, wenn diese Kicker den Daumen gesenkt hatten. Hier aber war es eine Revolution zu viel. Ich frage mich nur, ob man wirklich gesichtswahrend für alle Seiten durch den Rest der Saison kommen wird.

Wegegabelungen in Sicht

Dass Leverkusen Weihnachten an der Tabellenspitze verbringen würde, stand ja bereits vorher fest. Da half auch Bayerns 2:1 in Wolfsburg nichts. Vier Punkte liegen sie hinter Bayer 04, wobei sie schon drei im Sinn rechnen dürften mit dem Nachholer gegen Union.

Leverkusen nutze das 4:0 gegen Bochum dann auch gleich mal dazu, Varianten auszuprobieren ohne diejenigen Spieler, die im Januar beim Afrika- Cup spielen werden. Das hat ein wenig was von Weitsicht – und dass dieser Fall eintreten wird, weißt Du als Manager ja auch schon, wenn Du diese Spieler unter Vertrag nimmst. Und so hatte Langzeitverletzter Schick die Gelegenheit, von Beginn an mal wieder zu spielen und schaffte gleich mal einen Hattrick. Nicht schlecht…

Beim Nachbarn in Köln weiß man vor allem nicht, wer im Januar auf der Bank sitzen wird. Zwar ist Steffen Baumgart nicht für den Afrika- Cup nominiert, aber nach dem 0:2 bei Union Berlin kündigte er an, in sich gehen zu wollen. Es käme drauf an, so sinngemäß, was das Beste für den Verein sei. „Seinen Verein“, nannte er Köln ausgerechnet an der Alten Försterei.

Sportvorstand Keller wollte dann auch nicht beantworten, ob es mit oder ohne Baumgart weiter gehen werde. Lediglich, dass er ein guter Trainer sei, ließ er sich entlocken. Das klingt alles eher nach Abschied als nach einer noch langen gemeinsamen Zukunft, scheint es. – Vielleicht ist Baumgart auch selbst einfach nur ausgepowert, mir scheint ihm irgendwie die Souveränität auszugehen. Und nach ein paar Jahren Power- Fußball ist eventuell auch der FC ausgelaugt. Und das Problem, einzusparen und gleich gut zu performen, kannst Du nur mit vollen Akkus angehen.

Heidenheim und Frankfurt feiern Last- Minute- Siege und der VfB Stuttgart macht beim 3:0 gegen Augsburg dort weiter, wo er vor dem Bayern- Spiel aufgehört hatte. Ob es das letzte Tor von Guirassy gewesen sein könnte, weiß offiziell keiner. Sie sollten sich aber drauf einstellen, dass er nach dem Afrika- Cup lieber ohne den VfB in die CL geht als den Verein dorthin zu schießen. Schade, aber so ist das Geschäft.

Belebende Unentschieden

Da hätte man nach den Ausschnitten fast meinen können, Werder hätte RB schon in der ersten Halbzeit klar machen müssen, dass an der Weser nichts zu holen sein würde. Stattdessen stand am Ende ein 1:1 nach Rückstand, das für sechs Punkte Abstand auf die Abstiegsränge sorgt.

Dort werden über Weihnachten zwei oder gar drei Vereine mit nur zehn Punkten stehen. Sollte es im Spiel zwischen Union und Köln einen Verlierer geben, dann er sowie Mainz und Darmstadt. Die Lilien zeigten beim 3:3 bei Hoffenheim Comeback- Qualitäten in einem Spiel recht luftiger Defensiv- Reihen und holten einer der Punkte,die man vielleicht nicht auf der Rechnung hatte.

Mainz hingegen spielte zum zweiten Mal in einem halben Jahr Unentschieden in Dortmund. Und nach dem 1:1 ist ungewiß, ob beide Trainer im Januar noch auf die jeweilige Bank zurückkehren werden. Beim Mainzer Siewert solles dann wahrscheinlich wieder zurück zur zweiten Mannschaft der 05er in der Regionalliga gehen.

Und Edin Terzic? Dem hat seine Mannschaft insbesondere in der zweiten Halbzeit sämtliche Argumente entzogen, um mit ihr noch einmal eine Aufholjagd zu starten im neuen Jahr. Das sah schon seltsam aus, was der BVB da auf den Rasen brachte.

Wann hat Terzic sein Team verloren? Wann haben die grauen Eminenzen ihre Daumen gesenkt? Und wann erkennt man beim BVB, dass vielleicht die Führungsstruktur der Mannschaft neu formiert werden sollte?

Wenn Stuttgart am Abend gewinnen sollte gegen Augsburg, so hätte Dortmund sechs Punkte Rückstand auf die CL- Ränge. Siegt dann noch Freiburg in Heidenheim, so sind auch die Streich- Jungs punktgleich mit dem BVB.

Frankfurt muss gegen Gladbach unbedingt nachlegen, um den Anschluß an Freiburg und Hoffenheim nicht zu verlieren. Bayern muss nach Wolfsburg mit Ex- Trainer Kovac. Der hat zuletzt immerhin zweimal gegen Leipzig gewonnen.

Leverkusen will sein Punktepolster gegen Bocvhum weiter ausbauen. Der VfL kann beides: eklig dagegen halten oder aber unter die Räder kommen.

Der Fokus aber geht dann nach Berlin, wenn Köln mit dem alten Unioner Baumgart kommt. Dessen typischen Fußball zuletzt auch er selbst bei seiner Mannschaft vermisst hatte. Die Gastgeber sind noch auf der Suche nach sich selbst, Rückschläge wie am letzten Samstag in Bochum sind einzukalkulieren, aber im überschaubaren Rahmen zu halten.

Spielt keine Rolle, klar

Natürlich muss der Terzic sagen, dass der letzte Spieltag der letzten Saison ein halbes Jahr später überhaupt keine Rolle mehr spielen würde. Stellt Euch mal vor, er würde das Gegenteil behaupten. Dann wäre das Trainerthema beim BVB noch schneller geklärt als das Video von der verschenkten Meisterfeier im Sommer.

Es geht halt wieder gegen Mainz 05. Wieder im eigenen Stadion und mit einer Mannschaft, in der Einige erzählen und sich erinnern können, wie man mit einem Unentschieden den Bayner doch noch die Chance eröffnete, auf den letzten Metern Meister zu werden.

Aber das spielt ja alles keine Rolle. Denn Mainz braucht als Vorletzter jeden Punkt. Und Dortmund muss aufpassen, dass der Rückstand auf die CL- Plätze nicht noch weiter wächst. Fünf Zähler, das mag noch machbar sein.

Beim Anstoß in Dortmund wissen sie dann auch bereits, ob Leipzig in Bremen vorgelegt haben wird. Mehr als doppelt so viele Punkte wie Werder hat RB in den 15 Saisonspielen gesammelt. Ob die Rollenverteilung sich aber so klar auch auf dem Platz wiederspiegeln wird?

Hoffenheim ist ebenso klar favorisiert gegen Darmstadt. Aufzugeben ist zwar für Lilien- Trainer Lieberknecht keine Option. Doch allzu limitiert sind die Möglichkeiten und allzu oft haben sie Schiffbruch erlitten mit ihrem Ansatz. Zudem mit Personal, dessen Erstligatauglichkeit doch angezweifelt werden darf. Mit einer Überraschung am Abend aber böte sich eine der wenigen Gelegenheiten für Darmstadt, sich nochmals Luft zu verschaffen gegenüber der Konkurrenz.

Drucklagen

Ausgerechnet der Nübel bei seiner Rückkehr nach München kassiert gleich nach einer Minute im Kasten des VfB Stuttgart das erste von drei Gegentoren – schlechter konnte es kaum anfangen für den VfB,der zwar gefällig spielte, dessen Sturmspitzen Guirassy und Undav aber so gut wie gar nicht in Erscheinung traten. Den Bayern reicht dann ein Kane um die Sache klar zu machen.

Tabellenführer sind sie dennoch nicht, denn Leverkusen hatte zuvor gegen Frankfurt ebenso 3:0 gesiegt und bleibt weiterhin vier Punkte vor München, das aber ein Spiel weniger hat.

Freiburg gewann gegen Köln 2:0 - und macht nun dem BVB tabellarisch Druck. Der SC liegt nur noch zwei Punkte hinter Dortmund auf Platz 6. Und klar, liebe Dortmunder, wenn der VfB Stuttgart überperformed, ist halt für irgendwen kein Platz in der CL. Aber ob es Euch wirklich hilft, wenn Ihr, sagen wir mal, den Stuttgartern den Guirassy wegkauft? Oder muss da mehr passieren?

Kölns Manager Keller will nicht die Mechanismen des Geschäfts kommentieren, so sagte er es nach dem Spiel. Eiert er herum oder dämmert der Abgang von Trainer und Vereinsgesicht Baumgart? Der behauptet, er habe nach wie vor Lösungen für die Situation. Die aber ist arg bescheiden. Zehn Tore geschossen in 15 Spielen, nur zehn Punkte eingefahren. Lediglich Darmstadt und Mainz sind noch schlechter. Wobei es bei den Lilien und ihren Möglichkeiten nicht überrascht.

Mainz hingegen spielt unter Übergangs- oder Kurzzeittrainer Siewertkaum wirklich erfolgreicher als unter Svensson, seinem Vorgänger. Da dürften sie bei den 05ern wohl erneut auf die Suche gehen demnächst.

Nicht allein Schokokugeln

Tennisbälle, Schokokugeln, Spielgeld – um Punkte ging es aber auch noch zwischen den Protesten bei den bisherigen Begegnungen dieses Spieltages. Der übrigens mit der Übertragung von Bayern und Stuttgart im Free-TV (Sat1) enden wird.

Leipzigs Emil Forsberg sorgte mit einer Vorlage und einem Treffer dafür, dass ein 3:1 in seinem Abschieds- Heimspiel heraus kam gegen Hoffenheim. Womit RB nun erst einmal Stuttgart überholt hat, wichtiger aber noch: Boden auf Dortmund gewonnen hat, denn der BVB brachte in Augsburg lediglich ein Unentschieden zustande.

Berater Sammer raufte sich bildbewußt die Mütze statt die Haare und setzte damit das Leitmotiv für den Gesprächsbedarf in Dortmund nach dem Ende der Fast- Hinrunde. Coach Terzic darf sich mit möglichen Nachfolgern gedanklich auseinandersetzen – trennt aber anscheinend die Gerüchte um ManU ten Hag und anderen Kandidaten von all dem, was er selbst beeinflussen kann. „Zu wenig“, das zog sich dann auch wie ein roter Faden durch die Stimmen zum Spiel.

Augsburg hat übrigens nun schon neun Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze. Dort liegen Darmstadt und Mainz nach ihren Heimniederlagen gegen Wolfsburg und Heidenheim. Der Aufsteiger übrigens mit dem historischen ersten Auswärtssieg in der Bundesliga.

Unions leichter Aufschwung wurde von starken Bochumern erst einmal gestoppt beim 0:3. Am Nachmittag kann der punktgleiche 1.FC Köln in Freiburg versuchen, sich vor dem direkten Duell bei Union ein wenig Vorpsrung zu verschaffen.

Freiburg aber – ebenso wie Frankfurt – kann auf den EL-Platz springen. Frankfurts Gegner Leverkusen die Tabellenführung ausbauen. Und dann kommt der Süd- Gipfel…