Und schon ist das Jahr so gut wie Geschichte – ob es immer gute Geschichten bereit hatte? Wohl eher spärlich, da weiß bestimmt jeder von Euch etwas beizutragen.
Kein Rückblick ohne Corona, das steht seit einem dreiviertel Jahr doch schon fest. Auch wenn ich es nicht mehr hören mag, wenn mir jede Übertragung damit eingeleitet wird, daß ja die Fans fehlen. Und das in immer neuen Worten.
Womit sich ein Wandel bereits andeutet: Fußball ist nahezu vollständig ein Fernseh- Sport geworden. Das dann mitunter durch die vielen Nachholspiele auch in Überdosis, so daß einem das Durchatmen der letzten Tage auch mal gut tat, so sehr man den Sport auch mag.
Und ich brauche dabei auch keine gefakte Stadion- Atmo, kein Papp- Publikum. Mitunter sollten sie auf den Trainerbänken nur mal daran denken, was man inzwischen alles hört. Genau das übrigens finde ich mitunter interessant in diesen Zeiten. Bundesliga klingt wie der schnöde Kreisliga- Kick – dieses vermeintliche Manko kann sogar eher so etwa wie Identifikation bewirken als sämtliche Hashtags und andere Aktionen, die sich die Vereine für teuer Geld haben einfallen lassen.
Daß Fußball auch mit Publikum in den Stadien eine Fernseh- Sportart geworden ist – wir haben es ja schon seit langem gewußt. Nun dürfte es auch der letzte kapiert haben. Lieber Fan, sie brauchen Dich nicht wirklich. Nur als Klatschvieh, als Kulisse zur Vermarktung geiler Bilder. Und vergiß nicht die Bestellung im Online- Shop in den Spielpausen!
Wie schnell die schillernde Fußballblase platzen kann, wenn Spiele nicht stattfinden – auch das ist eine Erkenntnis des Jahres. So schnell, daß man mitunter das Gefühl bekommen konnte, solche „Vereine“ würden kaum seriöser geführt als die Pommesbude an der nächstbesten Straßenecke.
Lockdown und Lockerungen setzten dem Ganzen dann noch eins drauf. Nicht nur im Profibereich. Ich erinnere an einen Abend in Köln, wo Drittligist Viktoria kurzfristig ohne Zuschauer spielen mußte, Viertligist Fortnua aber ein paar hundert Leute auf der Tribüne haben durfte. Zeitgleich! – Des Rätsels Lösung: für die 3.Liga entscheidet der DFB, für die 4.Liga die jeweilige Stadt über die Zulassung von Zuschauern.
Und hier zeigte sich wie in anderen Bereichen des Lebens: letztlich machte es jeder so gut er konnte, durfte oder wollte mit der Umsetzung von Vorschriften und Konzepten. Ich hatte es mal angetestet:
Und nun kommt gut ins nächste Jahr – möge es spannend und gesund sein und beides einander nicht ausschließen.