Hilfreiche Kritik?

Um die Vizemeisterschaft geht es ja den Worten von BVB- Tuchel zufolge schon gar nicht mehr, wenn am Wochenende RB Leipzig in Dortmund antritt. Und wirklich, es sind elf Punkte Rückstand zwischen den Vierten und dem Zweiten, dem Aufsteiger. Objektiv eine Menge, gefühlt noch eine Menge mehr.

Denn alles, was man derzeit um den BVB hört und liest, klingt derbe nach Krise. Als wären sie irgendwo im Mittelfeld gelandet. Watzke hat schon längst das Ziel Platz 3 ausgerufen, die langfristige Kaderplanung involviert den Trainer erst dann, wenn es akut wird bei einem Transfer. Nur wird der sich wiederum kaum hinstellen können und sagen: das war nicht mein Kader, mit dem ich die Saison verrissen habe.

Und Umbruch hin oder her: da steht immer noch ein Durchschnitt von 27 Jahren im Kader, also irgendwo zwischen Weidenfeller und Dembelé und damit nicht völlig unerfahren. Und mittendrin seit anderthalb Jahren Thomas Tuchel, der nun, da es nicht rund läuft, wieder verstärkt mit Vorgänger Kloppo verglichen wird. Was vielleich nachvollziehbar ist, aber irgendwo auch verkehrt. Denn daß beide durchaus unterschiedliche Typen sind, ist eigentlich jedem klar. Tuchel aber kennt das ja schon aus Mainz, obwohl ja noch Andersen zwischen Klopp und ihm die 05er trainiert hatte.

Und nun finden sich also auch die BVB- Altstars am Expertenmikrofon ein. Michael Schulz etwa. Sind das wirklich schon mehr als 20 Jahre, daß er in Dortmund gespielt hat? Und Michael Rummenigge. Hat der seine Fußballschule noch? Na, jedenfalls stellen die Beiden nun in schöner Eintracht fest, daß Tuchel nicht zum Verein paßt. Nach anderthalb Jahren.

Unabhängig davon, daß man die Meinung durchaus teilen könnte: Haben die zwei nicht mit Sportdirektor Zorc und graue Eminenz Dickel zusammen für Dortmund gespielt? Mich wundert halt schon ein wenig der Zeitpunkt, aber immerhin tragen Schulz und Rummenigge dazu bei, Tuchel öffentlich sturmreif zu schießen. Und man hört immer noch nicht, daß sich Leute wie Watzke oder Zorc vor ihren Trainer stellen gegen solche Kommentare. Ob die Kritik dem BVB im Grunde gut in den Kram paßt?

Zum dritten…

Was acht Tage doch so alles verändern können: durch die Konstellation Hinrundenende und Rückrundenanfang hintereinander im Januar spielen zu lassen, ergaben sich halt auch für viele Vereine zwei Heim- oder Auswärtsspiele nacheinander.

Wenn in  dieser Woche Bayern oder Leipzig die volle Punktzahl holen, so ist das schon der Normalzustand. Wenn der HSV nach zwei Auswärtspleiten mit null Punkten da steht – naja, im Grunde beinahe auch. Also schrillen wieder die viel zitierten Alarmglocken, wie alle Jahre wieder eigentlich. Nur diesmal vielleicht schneller und schriller. Gisdol glaubt gar, die Erfolge aus dem Dezember fehlinterpretiert zu haben. Vielleicht hat er recht und er hat auch noch nicht heraus gefunden, warum der Abstiegskampf inzwischen fast schon zur DNA des einstmals stolzen HSV gehört.

Ohne Punkte im neuen Jahr ist auch Berlins Hertha nach zwei Niederlagen in Leverkusen und in Freiburg.Damit wurde der Sprung auf Rang 3 verpaßt und viele mögen sich nun einmal mehr an die Rückrunde der letzten Saison erinnern als die Hertha durchgereicht worden war. Das kann dann bei manchem Spieler Erinnerungen wachrufen, gegen die er dann zusätzlich anzukämpfen hätte.

Dortmund tat es Hertha nach mit dem Unentschieden in Mainz. Dort, wo Tuchel auch schon bestenfalls geachtet aber nicht geliebt worden war. Und beim BVB? Spekuliert mancher über eine vorzeitige Trennung im Sommer, wenn die Champions League verfehlt werden sollte. Und wird derzeit über Götzes Einsatzminuten eher berichtet als über das Spiel als solches. Tuchel sagt, es gehe nur noch um Rang 3 – das mag realistisch sein, ist aber schon früh in der Saison der verkappte Glückwunsch an die Konkurrenz. Und Dritter wollte an diesem Sonntag anscheinend auch niemand werden… 🙂

Fälschlich heile Welten

Nach einer Woche ist die heil erscheinende Welt mancherorts in der Bundesliga bereits wieder Schnee von gestern und gefühlte Wochen entfernt. Und so geht es auch beim VfL Wolfsburg in die Endlosschleife. Trainer Ismael dürfte schon bald wieder zu lesen bekommen, daß nach der nächsten Pleite dann auch wieder über ihn nachgedacht wird. Und Mario Gomez gibt wie im Advent den großen Mahner und Warner.

Seine Teamkollgen knöpft er sich mal wieder vor. Das kann er erst recht machen als Torschütze, Führungsspieler und mit seiner Erfahrung in wirklich erfolgreichen Vereinen. Sein Treffer zum 1:2 gegen Augsburg reichte nicht, die Fans pfiffen und trieben damit Jungstar Paul Seguin zu der Aussage, wer da pfeife, sei kein Fan, Zudem „sollen die es erst mal besser machen“. Nun hat ja nicht jeder das Kicker- Gen ähnlich im Blut wie der junge Seguin (Sohnemann von 1.FC Magdeburg Legende Wolfgang). Eine andere Haltung dem Publikum gegenüber täte durchaus gut, notfalls müßte ihn Gomez mal kabinenintern einnorden.

Doch war am Abend eher die öffentliche Variante gefragt: so griff schon nach seinem zweiten Spiel und einer 1:6- Klatsche gegen Kölle Lilien- Coach Frings zum Rezept Wutrede. Einerseits verständlich, andererseits wirkt es als fühle sich der neue Chefcoach schon sehr schnell vom Team im Stich gelassen. Was auch nicht für ihn spricht. Darmstadt scheint jetzt die Saison zu spielen, die fast alle schon im Vorjahr von den 98ern erwartet hatten.

Nachbarn der Lilien auf dem direkten Anstoegsrang ist der HSV. Mit der Leistung der Vorwoche bei der Niederlage in Wolfsburg wollte man aus Ingolstadt Punkte mitnehmen, bekam aber eine 1:3- Abfuhr. „Nicht zu tolerieren“, wertete es Trainer Gisdol, vor Weihnachten noch gelobt für seine Maßnahmen zur Neuausrichtign der Kaders. All dies hat ähnlich gut gehalten wie mancher Neujahrs- Vorsatz.

Manche finden’s grau…

In Schalke ist wohl erstmal ein bißchen Ruhe eingekehrt nach dem 0:1 gegen Frankfurt. Mittelfeld heißt Mittelmaß und umgekehrt und bestimmt wird bald wieder das schöbe Wort „Übergangsjahr“ kursieren, welches nett umschreibt, daß es für die eigenen Ansprüche dummerweise nicht gereicht hat.

Aber abwaretn und schauen, was die Konkurrenz in der Grauzone der Liga so treibt. Wolfsburg und Augsburg treffen im direkten Duell aufeinander und sähen das als Fortschritt an, was bei Schalke für Frusr sorgt. Gladbach versucht sich im Abendspiel in Leverkusen daran, mal wieder asuwärts zu gewinnen. Keeper Sommer hat nach durchschnittlicher Hinrunde seinen Vertrag verlängert, Auslandswechsel waren zuletzt ohnehin kein Thema mehr.

Gespannt darf man auf das Spiel zwischen Leipzig und Hoffenheim sein, in dessen Vorfeld sich alle gegenseitig in höchsten Tönen loben. Und viele fragen sich, ob Leipzig nur eine optimierte Neuauflage Hoffenheims sei, die Figur Rangnick mag noch ein wenig mehr zu diesem Gedanken verleiten. Taktisch finden sich bei beiden Teams ähnliche Ansätze und so kann man drauf hoffen, daß es kräftig um Pressen und Gegenpressen gehen wird – sich nur zu neutralisieren, das widerspricht den Ansprüchen beider Trainer, Hasenhüttl und Nagelsmann.

Ein anderes Sechs- Punkte- Spiel steigt in Ingolstadt, wo der HSV erwartet wird. Bei dem direkt nach der Niederlage in Wolfsburg schon in Optimismus gemacht wurde ähnlich wie in Ingolstadt nach der unglücklichen Niederlage in Schalke. Der Ausgang scheint recht offen zu sein, beide Trainer, Walpurgis und Gisdol, haben in wenigen Wochen schon einiges bewegt.

Zeitreise

Zuletzt war er in aller Munde, als Robert Lewandowski seine fünf Tore gegen Wolfsburg machte in der letzten Saison: Michael Tönnies hatte dies Anfang der Neunziger Jahre geschafft, drei der fünf Tore binnen sechs Minuten erzielt gegen den jungen Oli Kahn. In den letzten Jahren hatte er andere Sorgen als diesen Rekord losgeworden zu sein. War schwer krank und sein Verein hatte ihn als zweiten Stadionsprecher wieder entdeckt. Nun steht sein Name in vielen Nachrufen.

Das ist wirklich eigenartig zu sehen, wie schnell die Zeit vergeht. 25 Jahre her ist Tönnies‘ Fünferpack. Daß Duisburg und Karlsruhe Bundesliga spielten, war selbstverständlich. Zeitgleich spielten an jenem Tag auch Wattenscheid und Rostock gegeneinander. Inzwischen finden sich diese Vereine zwischen Zweitliga- Abstiegskampf (KSC) und Regionalliga- Mittelfeld (Watenscheid) wieder. Die Spieler von damals sind teilweise als Trainer tätig und auch wenn in den Neunzigern sich die Bundesliga auf den langen Weg machte, zur Unterhaltungsindustrie überzusiedeln, mehr verdient wurde als in vorigen Generationen: so ganz ausgesorgt hatte man als Kicker eher im Ausnahmefall.

Scheint, als seien in diesen zweieinhalb Jahrzehnten gleich mehrere Quantensprünge vollzogen worden. Ob das immer in die richtige Richtung ging, sei mal dahin gestellt. Seltsam mutet es an, wenn ich dann weiter stöbere und ein Spiel Bayern gegen Bochum nur 20000 Zuschauer zog. Okay, im Olympiastadion, von der Arena Fröttmanning war noch lange nicht die Rede. Aber so viele kommen heute schon zum Rasenmähen, so sie denn Einlaß bekämen. Damals wurde die Nachfrage halt nur über den sportlichen Bereich geregelt, auf andere Ideen kam man erst später.

Mitsprache

Nicht einmal mehr eine Woche und dann ist wieder Schluß mit Shoppen, also höchste Zeit, mal den einen oder anderen Spieler- und Clubwechsel einzustielen. Dabei nimmt wieder mal der BVB eine kleine Sonderrolle ein. Denn neben der Frage, ob der junge Isak aktuell wirklich für eine Turbo- Rückrunde mit sorgen kann, wird vor allem diskutiert, ob Trainer Tuchel in diesen Deal nun involviert war oder nicht.

Erst sehr spät, so Tuchel, habe er den Spieler kennengelernt, bevor er verpflichtet wurde. Das sei angeblich üblich. Doch ich denke, hier muß man der Darstellung nicht zwingend folgen. Natürlich hat jeder Verein seine Scouts – zum einen die fest angestellten, dann aber gibt es auch noch Leute, die eher an einen Trainer gebunden sind. Vertrauensleute, die dieser zu jedem Job im Schlepptau hat.

Daß einige Spieler die Amtszeit ihres Trainers überdauern, kommt bei aller Schnellebigkeit eben auch mal vor. Und so ist Isak, gerade mal 19, vielleicht auch schon eine Verpflichtung für die mittelfristige Kaderplanung beim BVB. Leitet der Verein daraus ab, daß der clubeigene Kaderplaner mehr zu entscheiden hat als der aktuelle Trainer? Oder plant man in Dortmund schon die Zukunft nach Tuchel? Schließlich steht ja immer wieder mal im Raum, daß dieser trotz Vertrages im Sommer gehen müsse, wenn die Qualifikation für die Champions League verpaßt würde.

Und ein wenig scheint es auch, als solle Tuchel – zunächst mit der Götze-Nummer vom Wochenende, nun mit der Isak-  Geschichte – schon halbwegs aus dem Amt geschrieben werden. Davon, daß er vehement verteidigt würde von Zorc oder Watzke, liest man nichts. Zurückrudern kann man ja zur Not immer medial… 😉

Und wie er ihn rein haut…

Es wird wieder auf ihm hängen bleiben, dem Poldi, dem ehemaligen selbsternannten Nicht- Maskottchen der Nationalmannschaft. Auf seinem Image. Denn er hat ja sicherlich einen Ghostwriter in „seiner“ neuen Kolumne in der „Fußball- Bild“ unter dem Titel „Poldi haut ihn rein“.

Wen oder was aber haut er wo rein? Die spitze Feder ins Schwarze etwa? Mitnichten, dazu ist es einfach zuviel heiße Luft, angereichert mit einer Menge Konjunktiv, Selbstbespiegelung im Gottschalk- Stil und ein paar Platitüden. All diese Zutaten breit gewalzt auf etwa einer Drittel Seite. Harte Kost, so nichtssagend, wie es ist.

Sein Thema: Mario Götze und dessen Platz in der Welt, zumindest mal in der Dortmunder Welt. Jene ganze, also die Welt, weiß – sagt Poldi – daß Götze das Siegtor bei der WM geschossen hat. Hat er recht! Außerdem, sagt Poldi, wenn er selbst das Tor geschossen hätte (für ein Maskottchen eher ein feuchter Traum), dann weiß er nicht, wie es ihn verändert hätte. Zweimal Konjunktiv und ein Nichtwissen – auf der Grundlage diskutiert man gern. Eines weiß er aber, der Poldi. Nämlich, daß der Götze gut trainiert.

Ich bin mir auch ziemlich siocher, daß der Poldi für diese Kolumne, die da aus seinen aussagen zusammengeschustert wird, ähnlich gut verdient – in Relation natürlich – wie der Götze trainiert. Den Mario läßt man dann aber immerhin 90 Minuten auf der Bank, den Poldi druckt man in epischer Länge. Und das ist eigentlich auch eine Art Foulspiel. Das haut wirklich rein.

Abgelenkt

Das 1:3 in Leverkusen war natürlich nicht der erträumte Start der Hertha in die Restrunde, ist jetzt aber auch kein völlig unerwartbares Ergebnis. Dennoch scheint Trainer Dardai die Zügel ein wenig straffer nehmen zu wollen. Zu flott hatte sich sein Team direkt nach der Pause am Sonntag hinten rein drücken lassen, schnell hatte man den Eindruck, für Punkte käme es nicht mehr in Frage – auch wenn die endgültige Entscheidung erst kurz vor Schluß fiel.

Hat Hertha etwa die letztjährige Rückrunde noch im Hinterkopf, als sie in der Tabelle abrutschten und es am Ende dann nur für die (kläglich vergebene) Europa League- Quali reichte? Wo sollte der Trainer da am besten gegensteuern, daß die Mannschaft nicht in alte Verhaltensmuster oder Denkmuster verfällt? Schön plakativ macht es sich, eine härtere Gangart anzukündigen. Ob das aber letztlich der Schlüssel zum Erfolg ist?

Freiburg am Sonntag dürfte ein ähnlich schweres Spiel werden wie in Leverkusen, wenn der Aufsteiger dieses Maß an Leidenschaft binnen einer Woche zweimal abrufen kann.

Frankfurt, der zweite Verlierer im oberen Tabellendrittel, hatte nach der Niederlage in Leipzig eine andere Baustelle eröffnet. Bobic contra Merk hieß das Verbalduell, in dem der eine Dinge kommentierte, den er über den anderen vom Hörensagen her mitbekam und nicht gut fand. Nun tut es Bobic leid, aber es hat funktioniert: abzulenken vom Spiel in Unterzahl, vom klaren 0:3 und den handelsüblichen Fragen, ob das jetzt schon der ultimative Absturz gewesen sei. Merk hat immerhin herrlich mitgespielt und zeigte sich zwischenzeitlich empört über die Kritik an ihm. Vielleicht kann er auch aus diesem kleinen Scharmützel etwas ziehen für seine Vorträge zum Thema Motivation? Denn schließlich hat man ja heutzutage seine Zweit- und Drittverdienste, ist als ehemaliger Schiedsrichter geradezu prädestiniert. Headset und Flipchart werden arg strapaziert… 😉

Rückkehrer

Gabun ist draußen beim Afrika- Cup. Das muß einen nicht sonderlich interessieren, aber Gabun ist Aubameyang und vice versa und indem Gabun nun ausgeschieden ist, kann Model und Superknipser Aubameyang in den nächsten Flieger nach Dortmund klettern und da wieder weiter Tore machen, wie es sein Herz begehrt. Und das der Borussen. Seinen Stammplatz bekommt der Ausnahmestürmer eh wieder, obwohl „Ersatzmann“ Schürrle ja in Bremen gleich getroffen hatte. Sein Premierentor für schwarzgelb übrigens.

Alles andere als die Rückkehr von Aubameyang auf seinen Sturmplatz wäre nicht vermittelbar. Am anderen Ende des Platzes auch? Schwer zu sagen, denn Weidenfeller ist kein gefühlter Ersatzkeeper für Bürki. Dennoch stellt Tuchel klar, daß der Schweizer Keeper nach seiner Verletzung wieder ins Tor soll – unabängig von den Leistungen Weidenfellers. Das ist einerseits nett loyal, andererseits würde man sich auch nicht wundern, wenn der Routinier weiterhin im Kasten bliebe.

Tuchels Konsequenz spült dann auch einen weiteren auf die Bank: Götze. Begründung waren zwei bereits vorhandene Flügelstürmer, zudem in den Augen des Trainers bessere als der Rückkehrer- Mario. Etwa Pulisic, achtzehnjähriger Ami, der gut abgeht auf seiner Seite. Daß Götze an ihm nicht vorbei kommt, läßt tief blicken. Und der Erfolg rechtfertigt Tuchels Entscheidung allemal.

Schließlich gilt es ja noch in die Champions League zu kommen, Leverkusen hat mit dem Sieg gegen Hertha Boden gut gemacht, die Berliner ein wenig verloren. Die Top 4 haben allesamt dreifach gepunktet, können so ein wenig Luft zwischen sich und Berlin sowie Frankfurt bringen. Im unteren Bereich der Tabelle hat Wolfsburg einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht, gegen Augsburg läßt es sich nachlegen. Die Konstellation letzter Vorrunden- und erster Rückrundenspieltag hintereinander bringt eben Heim- und Asuwärtsspiele im Doppelpack, da ist binnen einer Woche einiges möglich in der Tabelle.

Halt‘ oder flieg‘!

Was hilft denn schon eine Taktik, neudeutsch Matchplan, wenn Du selbige(n) nach wenigen Minuten über den Haufen schmeißen kannst? Fragt nach in Frankfurt oder Bremen!

Jeweils die Torhüter hatten dort nur Kurzeinsätze, besonders kurz war der von Eintracht- Keeper Hradecky mit gerade einmal drei Minuten. Da müffelt noch nicht einmal das Trikot. Doch sein Handspiel war zu eindeutig, rot die logische Folge und bei RB Leipzig hast Du dann so gut wie keine Chance. 0:3 hieß es in einem Spiel, das man im Vorfeld vielleicht offener erwartet hatte – bei elf gegen elf.

Dortmund brauchte in Überzahl da schon länger bei Werder, um die drei Punkte einzufahren. Die rote Karte gegen Drobny im Bremer Kasten war ebenso klar und so durfte Wiedwald dann mal wieder in den Kasten. Wie oft war der eigentlich schon Nummer eins in Bremen? Und wie oft abgesetzt? – Egal, Werder kam zum vorübergehenden Ausgleich, was mich schon überraschte.

So aber geht es gleich mit Großkaliber weiter, wenn Bayern nächste Woche nach Bremen kommt. Optisch ist es erstmal halb so wild, denn der HSV und Ingolstadt haben im Tabellenkeller „mitgespielt“ mit ihren späten Niederlagen in Wolfsburg und Schalke. Gerade Ingolstadt war lange, sehr lange am Punktgewinn dran. Durfte sich am Ende fühlen wie die Freiburger gegen Bayern, Knockout in der Nachspielzeit, ausgerehcnet durch den Neuen bei Schalke. Schnäppchen Burgstaller, 1,5 Millionen- Neuzugang aus Nürnberg, sorgte für Hoffnung auf eine erfolgreiche königsblaue Aufholjagd.

Die will auch Leverkusen starten, man hängt gegenüber den eigenen Ansprüchen zurück. Ob das aber gegen Hertha gelingt, die mit einem Sieg zurück auf Platz 3 kommen könnte? Mainz gegen Köln scheint da eher das typische Unentschieden- Spiel zu sein. Ein Ergebnis, das gleichwohl beiden nur wenig weiter helfen würde.