Um halb elf ist Schicht. Also abends um halb elf. Bei VW. Und die Nachtschicht beginnt dann logischerweise auch. Da heißt es dann Dienst ist Dienst und Europa League ist Europa League. Doch letztlich ist dient der Sport in Wolfsburg ja eh nur zur Bespaßung der Belegschaft des Autobauers.
Und offenbar hat der Konzern noch zu wenig Einfluß bei der UEFA. Die setzte das Gruppenspiel gegen die Ukrainer aus Oleksandrija doch glatt auf 21 Uhr an. Keine gute Anstoßzeit und kein Knaller- Gegner – da werden nach Schätzungen des VfL gerade mal zehntausend Leute im Stadion sein. Wer sonst Platzangst bekomme, sei diesmal herzlich willkommen, sagt der VfL Galgenhumor können sie.
Derlei Probleme sollte Gladbach nicht haben, auch wenn der Gegner aus Wolfsberg jatzt auch nicht gerade der Kassenschlager ist. Trainer Rose dürfte mit seinen Landsleuten da wesentlich mehr anzufangen wissen. Und wenn RTL Nitro gut eingekauft hat, zeigt man dieses Spiel statt der leeren Ränge in Wolfsburg.
Zuvor schon empfängt Frankfurt im natürlich ausverkauften Stadion Arsenal. Ohne Özil, der ist in London geblieben. Seine Mannschaft ist trotzdem Favorit in der Gruppe, aber die Eintracht weiß eigentlich noch aus der Vorsaison mit der Außenseiterrolle umzugehen. Doch trotz der schon recht vielen Pflichtspiele in dieser Spielzeit: die Hütter- Mannschaft muß sich durch die späten Personalwechsel erst noch finden. Und sich arg strecken für einen Punktgewinn.
Den machte dreifach der FC Bayern gegen Belgrad klar. Deren Wandervogel Marko Marin erzählte dann doch glatt, er würde gern nach Frankfurt wechseln. Kommt bestimmt gut an bei seinem aktuellen Arbeitgeber… Beim 3:0 der Münchener durfte Müller immerhin noch sieben Minuten ran, besorgte den Endstand. Ist schon toll, wo er doch im Vorfeld so sehr davon erzählt hatte, den 16. Auftakterfolg in der CL holen zu wollen – und dann hockt er weitestgehend draußen. Wurde wahrscheinlich für Köln am Samstag geschont.