Ja, das hört sich in der Tat so richtig nach Bundesliga an, dieses Relegations- Duell. Aber einer der beiden Vereine, die da aufeinandertreffen, hat wohl in den letzten Jahren etwas falsch gemacht. Anderenfalls träfe man sich irgendwann zwischen August und Mai statt zum Saison- Nachschlag.
Und sicherlich, HSV- Manager Boldt war damals noch nicht dabei. Aber wenn er jetzt über die Unfairness spricht, die man als Zweitliga- Dritter gegenüber dem Erstliga- Sechzehnten spürt. Davon habe ich seinerzeit, als Hamburg gegen Fürth gegen den Abstieg in die Relegation ging, gar nix gehört. Oder bei jenem Spiel in Karlsruhe, dass dort Viele immer noch präsent haben.
Stuttgart werde sich nicht gefreut haben, so Tim Aggro- Walter als HSV- Trainer auf Angriff. Warum eigentlich nicht? Da scheint es, als habe der Mann noch eine Rechnung mit seinem Ex- Verein offen. Und ob er für die Verbaloffensive die richtige Mannschaft trainiert, sei mal dahingestellt.
Sein Kollege Hoeneß vom VfB konterte mit der ganz allgemein gehaltenen Bemerkung, dass es auch für den HSV mal hochgehen müsse. Jedenfalls für dessen Umfeld.
Aber – und das sagte Hoeneß nicht – sie sind ja in den letzten Jahren regelmäßig gescheitert. Hinzu kommt, dass der HSV sich ja am letzten Sonntag schon am Ziel aller Rückkehrträume wähnte. Doch Heidenheim spielte noch und schoß zwei Tore in den Hamburger Jubel hinein. Traume statt Traum oder doch nur die Feier- Generalprobe?
Die neue Saison als Zweitligist anzugehen, das können beide Vereine nicht gebrauchen. Vom Image und Selbstverständnis her nicht, aber halt auch hinsichtlich des Wirtschaftlichen. Und jedes Jahr ohne Bundesliga heißt, den Anschluß an viele Vereine noch weiter zu verlieren, für die man sich einst weder in Hamburg noch in Stuttgart groß interessiert hat.