Im Amt und doch nicht

Da dachte ich ja erst, die Meldung wäre vom Monatsersten noch übrig geblieben. Dann dachte ich, wie oft man Leuten den Unterschied zwischen „gefeuert“ und „beurlaubt“ erklären muß.

In Schalke kennen sie ihn. Und deshalb gab es tatsächlich, wie der Kicker berichtet, Gedanken, den im März beurlaubten Tedesco wieder zurückzuholen. Schließlich hat er noch bis 2022 seinen Vertrag, hat ihn nicht aufgelöst und außerdem…

Ja, was denn außerdem? Er hat eine Vizemeisterschaft und einen Absturz zu verantworten. Da sollte es wurscht sein im Profifußball, ob er ein netter Kerl ist oder über eine Menge Fachwissen verfügt wie viele Fußball- Lehrer.

Aber hat denn mal jemand bei den Königsblauen überlegt, wie das nach außen wirkt? Im März denkt man, die Saison kriegt man mit Tedesco nicht gut über die Bühne. Dann stellt man ihn frei und will ihn denselben Kickern wieder vorsetzen, deren Gefolgschaft er unlängst verloren hatte? Wie steht denn die einstige Trainerhoffnung da, wenn zwischendurch der alte Huub die Kohlen aus dem Feuer holen darf, damit Tedesco dann wieder weiter rödeln darf?

Doch inzwischen soll Schalkes Wurstbaron wieder umgedacht haben. David Wagner war bei Tönnies in Rheda. Er ist einer der Eurofighter (war mir glatt entfallen) und hat Huddersfield in die Premier League geführt. Allerdings: er war zuvor Trainer der Dotmunder U23 – und genau das ist schwer vermittelbar. Vor allem, falls Tönnies vom königsblauen Stimmvolk wiedergewählt werden will.

Oder wird es am Ende doch der mit dem Bundestrainer- Amt kokettierende Hecking? Angeblich soll er für zwei Jahre kommen, bevor ein jüngerer Trainer den Laden auf Schalke übernimmt. Hecking als Platzhalter für einen Vertreter der jüngeren Generation? Ich kann mir kaum vorstellen, daß er das tun wird.

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Spieltags- Schlußpointe

Da lag die Meisterschaft für die Bayern quasi auf dem Silbertablett und der Rekordmeister greift nicht zu. Welch eine Pointe der Spieltag am Ende noch zu bieten hatte, dürfte wohl mehr erhofft als erwartet worden sein. Und wäre Nürnbergs Elfer in der Schlußminute beim 1:1 nicht so präzise an den Innenpfosten gegangen, so wäre nach Dortmunds Pleite im Revierderby „nichts passiert“ gewesen im Rennen um die Schale.

So aber liegen die Bayern immerhin zwei Punkte vor dem BVB und verweisen einmal mehr auf Bremen und ihr Spiel dort, so schwer es doch gewesen sei. Ach ja, und „verärgert“ sei er, sagte Kovac. aber das hört man in letzter Zeit ja auch wieder öfter von ihm.

Den Nürnbergern dürfte der Punkt kaum weiterhelfen, fünf Punkte liegen sie hinter Stuttgart. Damit haben die vier Letzten in der Tabelle allesamt gepunktet an diesem Spieltag. Drei von ihnen sogar dreifach, welch eine Seltenheit.

Und doch dürfte der 1.FCN zu spät wach geworden sein in dieser Saison und manch einer fragt sich bestimmt, ob man sich nicht um ein paar Wochen zu spät vom Rotations- Festischisten Köllner getrennt haben mag.

Zuvor hatte Hoffenheim einen herben Rückschlag erhalten im Bemühen, doch noch in die CL zu stürmen. Ein 1:4 gegen Wolfsburg, das seinerseits die EL wieder deutlicher vor Augen hat. Und in Sinsheim ein flottes Comeback hinlegte nach früher Führung der Nagelsmänner, die gleich darauf ein zweites Tor per Elfmeter vergaben.

Eine „genaue Analyse“ soll es beim HSV im Laufe des Tages geben, so sprach Trainer Wolf nach dem 0:2 bei Union Berlin in die Mikrofone. Der „gefühlte Erstligist“ fällt nämlich auf Platz 4 zurück, der eine weitere Saison in der Zweitklassigkeit nach sich ziehen würde.

Man darf gespannt sein, was diese „Analyse“ ergeben wird und ob man in Hamburg die Ruhe bewahrt. Stand jetzt würde Union in die Relegation und Paderborn direkt aufsteigen.

Treppenlift und Kräuterbutter

…dazu das unvermeidliche Bier und ’ne Lotterie – das waren also diejenigen, die Werbung im Ersten beim Revierderby gebucht hatten und damit die Lizenzkosten schon fast gedeckt hatten. Die Rückschlüsse auf das erwartete Publikum seien hier dem Leser überlassen. 🙂

Und die neunzig Minuten hatten es wirklich in sich. Am Ende siegt Schalke 4:2, holt den für die Fans wichtigsten Dreier der Saison und versemmelt dem BVB höchstwahrscheinlich die Meisterschaft. Oder wer glaubt ernsthaft, daß Schalkes Freunde aus Nürnberg es ihnen gleichtun und am Abend die Bayern stolpern lassen?

Mit viel Ballbesitz kam Dortmund nicht durch die gut gestaffelte königsblaue Defensive und agierte auch mit 11 gegen 11 quasi in der Offensive immer irgendwie in Unterzahl. Nach den roten Karten gegen Reus und Wolf flammte beim 2:3 ja kurz nochmals Hoffnung auf, die Schalke fast postwendend beendete.

Interessanter fand ich zu beobachten, wie sehr beim BVB offenbar die Nerven blank liegen. Bei den des Feldes verwiesenen Spielern ebenso wie bei Trainer Favre. Er wirkte ja schon in den letzten Wochen wenig souverän. Nun kapriziert er sich auf den frühen Handelfmeter- Pfiff („Schande“, „skandalös“), der zum 1:1 nach knapp 20 Minuten führte. Aber ob der dann letztlich für die Niederlage entscheidend war?

Spannend hätte es unten in der Tabelle werden können, doch Hannovers Sieg gegen Mainz „konterte“ Stuttgart mit neuem Trainer Willig gegen Gladbach. So hat der VfB immer noch sechs Punkte Vorsprung auf die beiden Vereine auf den direkten Abstiegsplätzen und kann sich allmählich mit dem Gedanken an die Relegation anfreunden.

Fraglich ist nur, gegen wen es geht. Union Berlin empfängt den HSV, beide wußten in der Liga zuletzt nur leidlich zu überzeugen. Dem HSV dürfte noch die Pokalnummer gegen die Rasenballer in den Klamotten hängen. Zeitgleich spielt Paderborn gegen Heidenheim und könnte auf einen direkten Aufstiegsplatz vorrücken.

In Köln liegen die Nerven noch ein wenig blanker Das 1:2 gegen Darmstadt war das Ende für Trainer Anfang. Der Effzeh schleppt sich zum Aufstieg.

Es darf nur einen geben

Da bezahlt man für ein Sky- Abo und hört dann den Reporter vom Ersten. Aber keine Sorge, da spinnt keine software, es ist die DFL, die es so will. Nämlich, daß es nur einen einzigen Live- Reporter gibt. Und so „teilen“ sich Sky und ARD den Mann am Mikro beim Revierderby, das parallel im Pay- und im Free- TV zu besichtigen ist.

Ob Sky nun davon etwas hat, wenn bei ihnen nicht ein „eigener“ Mann kommentiert? Aber diese Kröte gilt es zu schlucken, wenn sie Geld dafür bekommen, daß das Spiel für einen größeren Kreis zu sehen ist. Offiziell hört man nicht, wieviel gezahlt wurde, die kolportierten 250-tausend scheinen aber realistisch und die 64-tausend für einen halbminütigen Werbespot ebenso. Wen es tröstet: damals, bei Henry Maskes Boxkämpfen, vertickte RTL für das Doppelte.

Sportlich scheint das Revierderby ein eher ungleiches zu sein. Oder greifen doch die altzitierten „eigenen Gesetze“ und Schalke schafft eine Überraschung? Versaut dem BVB mit einem Unentschieden die Meisterschaft? Man kann es sich kaum vorstellen. Zumal der BVB diesmal vorlegen muß und Bayern erst am Sonntag in Nürnberg antritt.

Keller- Konkurrent Augsburg hat im dritten Spiel unter Neu-Schmidt die erste Niederlage kassiert. 1:4 gegen Leverkusen, das seinerseits die vier Mitbewerber um vakante Europa- Tickets unter Druck setzt.

Etwa Werder, das seinen Pokalfrust richtig kanalisieren muß, um in Düsseldorf zu punkten. Oder aber Gladbach, das in Stuttgart antritt, wo der nächste Trainer die Welt verbessern will und der VfB bei einem Sieg eventuell die Chance hat, näher an Schalke heranzurücken um alles auf ein Endspiel in Schalke hinauslaufen zu lassen. Gladbach hingegen tut sich auswärts momentan leichter als im heimischen Borussia- Park.

Lepizig gegen Freiburg und Frankfurt gegen Hertha sollten keine Überraschungen parat haben. Die Eintracht muß die Balance zwischen Schonung für Chelsea und Punkten für die Champions League hinbekommen.

Wer vorne steht

Was macht so ein Aki eigentlich, wenn die Anderen Halbfinale spielen und sein BVB hockt am Fernseher oder an der Playstation? Wenn die nächste Interview- Offensive noch nicht abzusehen ist, er sich aber im Büro einsam fühlt?

Zum Beispiel fährt er dann in die Nähe von Hannover und erzählt halt dort seine Neuigkeiten gemeinsam mit einem Europawahlkandidaten. Hauptsache Mikro und Publikum, für den Aki hat das anscheinend was Therapeutisches.

Siebzig Prozent der Deutschen würden seinen Dortmundern die Daumen drücken, das kommt bei den Leuten im Vereinsheim des TSV Kirchdorf bestimmt gut an. Da droht doch nicht etwa eine Kleinkunst- Karriere wie beim Super- Mario oder beim Waldi Hartmann? Andererseits: welchen Sinn haben solche Tingeltouren weit jenseits des Dunstkreises des eigenen Vereins?

Wobei man im Großraum Hannover ja nicht zwingend 96- Fan ist. Kaum sein kann. Obwohl die ja auch mit dem Doll einen großen Schwadronierer in ihren Reihen wissen. Wie Aki und der BVB. Zuletzt kritisierte er die öffentliche Kritik seines Chefs – und wundert sich jetzt wahrscheinlich, daß dieser noch nicht äußert, inwieweit er ihm den Wiederaufbau anvertrauen möchte. Andererseits geben sich am Maschsee die Kaniddaten auch nicht gerade die Klinke in die Hand und es laufen auch gerade erst die ersten Personalien. will heißen: die Abgänge.

Der Liga- Spieltag geht derweil mit Augsburg und Leverkusen los. Das Neu- Trainer Schmidt mit dem FCA auf Anhieb erstmal sechs Punkte aus zwei Spielen holt, mag nicht jeder erwartet haben. Was allerdings auch zeigt, daß er von Vorgänger Baum eine ordentliche Mannschaft übernommen hat. Nur brauchte die offenbar einfach mal jemand anderen, der vor ihnen steht.

Mit einem Sieg kann Augsburg vorzeitig den Klassenerhalt festzurren. Leverkusen hingegen ist nach der Pokalnacht von Bremen auf einen Europa League- Platz gerutscht. Und zwar ganz passiv, weil nun auch der Siebte international starten darf.

 

Berlin- Hilfe

Da schaut man gerade mal zwei Minuten nicht hin und schon steht es 2:2 und Werder hat aufgeholt gegen die Bayern im zweiten Halbfinalspiel. Daß es so nicht bleiben konnte – klar. Pokal halt.

Und während man sich schon ein klein wenig auf eine Verlängerung zu freuen begann, verlor erst Comann den Ball und dann der Unparteiische den Überblick und das Gefühl, zwischen Körperkontakt und Foul zu unterscheiden. Aus dem Videokeller wurde der Elfer nicht korrigiert und so gewann Bayern am Ende dann doch noch.

Nun kommt es also zum vermeintlichen Traumfinale in Berlin, wenn mit Bayern und Rasen- Ballsport zwei der drei besten Teams des Landes den Titel unter sich ausmachen. Beide sind bereits für die nächste CL qualifiziert, da geht es also um Vitrine und Briefkopf, sprich: das Prestige. Was dieses Endspiel sicherlich enorm anheizen wird 😉

Schade, daß Werders Pokal- Renaissance am Ende unvollendet bleibt. Es hätte auch dem Wettbewerb mal wieder gut getan.

Und sicherlich werden sich Kohfeldt und Co. nicht ganz so leicht damit tun wie HSV- Trainer Wolf, der sich begeistert vom Auftritt seiner Mannschaft zeigt. Denn deren Leidenschaft hat ja einige Unzulänglichkeiten übertüncht.

Euphorie auf Knopfdruck gibt es hingegen beim VfB Stuttgart. Neu- und Interimstrainer Willig will „Emotion, Energie, Spaß“ sehen bei einer Mannschaft, deren Spaß zuletzt darin bestand, Willigs Vorgänger im Stich zu lassen. Ein „aktiver Spielstil“ soll her für den Klassenverbleib innerhalb der kommenden vier oder fünf Wochen. Na, lassen wir uns mal überraschen.

So sehr ich ja Verständnis dafür habe, wenn jemand wie Willig seine Chance ergreift und publikumswirksam über die Philosophie erzählt: er steht vor seinem ersten Spiel als Bundesliga- Trainer. Ob man da dann stets so tun mußte, den Stein der Weisen zu Hause im Regal stehen zu haben? Oder lieber Ergebnisse für sich sprechen läßt?

Berlin- Ticket

Die erste geschenkte Ecke schon nach nicht einmal einer Minute – da dachte ich, dieses Halbfinale zwischen Hamburg und Leipzig könnte arg einseitig werden. Doch der ständig „Geschichte schreibende“ Verein versäumte es, seine frühe Führung gleich auszubauen und plötzlich war der HSV im Spiel. Teils unorthodox und sicherlich kräftezehrend, was sich am Ende beim 1:3 auch bemerkbar machte.

Sicherlich, für den HSV gibt es wichtigere Spiele. Selbst in Berlin, wo sie bereits am Wochenende bei Union antreten müssen und im Fall einer Niederlage vom Gegner überholt werden können in der Tabelle.

Und auch klar, falls der HSV aufsteigt, hat er nicht jede Woche das Kaliber wie RB als Gegner. – Ich habe mich aber schon gefragt, wie diese Truppe nach einem Aufstieg denn in der ersten Liga bestehen will. Auch dann, wenn Verstärkungen kommen. Dafür geht etwa Großverdiener Lasogga höchstwahrscheinlich. Ist da der Fahrstuhl nicht schon vorprogrammiert?

Eine Frage übrigens, die ich mir auch beim 1.FC Köln stelle. Die aber überspringen ja den nationalen Wettbewerb und treten gleich wieder in der Europa League an. So ist das halt mit der kölschen Selbstwahrnehmung…

Leipzig also gegen wen? Bayern oder Bremen? – Werder dürfte sich die Phase mit 11 gegen 11 aus dem Ligaspiel als Mutmacher nehmen. Darf aber nicht vergessen, daß man auch da keine Torchance zu verzeichnen hatte. Ungünstig für ein K.O.- Spiel.

Aber es ist ja auch eher der Faktor Flutlicht, der Bayerns Kovac zu denken gibt. So wie es neulich die Witterung war und halt all das, was eher mittelbar mit dem Kicklen zu tun hat.

Und ein Weiterkommen Werders wäre schon deshalb okay, damit Leipzig nicht im letzten Heimspiel gegen Bayern zwei Wochen vor dem Pokalfinale nur halbernst macht und somit die Meisterschaft entscheidet. Wenn eine Woche später Werder gegen RB spielt, hätte das zu erwartende Schaulaufen zumindest auf das Titelrennen keinen Einfluß.

Von Wölfen, Adlern, Bullen und Dinos

26000 Zuschauer bei VW um die Ecke, das ist für ein Montagsspiel eine normale Kulisse, zumal für den österlichen Rauswerfer gegen Frankfurt. Und was macht man denn mit den Resten vom Fest? Man bringt die Eier mit und protestwirft sie aufs Feld.

Und sieht danach ein Unentschieden, das eher der Eintracht hilft als den Wolfsburgern. Labbadias Truppe liegt vier Punkte hinter den Europa League- Plätzen. Damit ist zwar noch nichts verloren und der VfL hat eine mehr als respektable Saison hingelegt nach den Relegations- Abos der letzten Spielzeiten.

Sie müssen aber aufpassen, daß sie das eben auch so kommunizieren und es nicht als Scheitern darstellen. Schließlich neigen sie dazu, den Tank eher als halb leer zu betrachten.

Frankfurt hingegen gelingt der Spagat, zu punkten – wenn auch nur einfach – und Platz 4 zu verteidigen und gleichzeitig mit dem Personal so zu haushalten, daß man das EL- Halbfinale gegen Chelsea ansteuern kann. Obwohl es noch ein Liga- „Vorspiel“ gibt am kommenden Wochenende. Daß der Kick gegen die Briten ausverkauft ist – selbstredend.

Ein volles Stadion im Halbfinale gibt es sicherlich auch in Hamburg. Der gefühlte Erstligist – und noch schlimmer: der selbst-gefühlte Erstligist HSV würde gern mal wieder nach Berlin ins Endpsiel. Dort war er zuletzt noch vor dem Mauerfall, gewann 1987 gegen die Stuttgarter Kickers (inzwischen Oberligist).

Was den Hamburgern Hoffnung macht? Vielleicht, daß es diesmal nicht gegen einen „Kleinen“ geht. In der Liga gewannen sie ihre Heimspiele weder gegen Darmstadt und Magdeburg noch gegen Aue. Und mit Hannes Wolf als Trainer haben sie einen, der als Rasenball- Ralles gefühlter Enkel durchgehen könnte.

Für die Lepiziger erscheint das Spiel beim einzig verbliebenen Zweitligisten als halbes Freilos. Und im Finale dann Bayern oder Werder, all das bei fast gesichertem CL- Platz für die nächste Saison. Was also soll es da zu verlieren geben, wenn der Ralle vor der Übergabe an Nagelsmann noch mal einen Titel einfahren kann?

Leistungsgerecht

Beide Niederlagenserien endeten, die der Hertha und die von Hannover. Das war wohl schon das Erfreulichste beim 0:0 zwischen beiden Vereinen. Leistungsgerecht wird das dann gerne genannt.

Wie mag man bei Hertha wohl das Ergebnis interpretieren? Als Ende einer Negativserie oder eher in dem Sinn, daß man nicht einmal gegen den designierten Zweitligisten einen Heimsieg einfahren konnte?

Das Schlimme ist ja: rein rechnerisch kann Hannover immer noch den Relegatonsplatz erreichen. Sechs Punkte beträgt der Rückstand von Dolls Truppe. Aber das sollte man weder ihr noch der Liga wünschen. Zumal ja Boss Kind eh schon vom Wiederbeginn in der Zweitklassigkeit geredet hat.

Das allerdings nicht im Sportstudio. Seinen Besuch dort sagte er ab, da man sich wohl im Vorfeld nicht darüber einigen konnte, welche Themen angeprochen und welche ausgespart werden sollten. Ja, so läuft das inzwischen….

Dortmund hat dann doch recht deutlich mit 4:0 in Freiburg gewonnen und gleich danach gab es eine Kampfansage von Marco Reus zum folgenden Spiel. „Schalke weghauen“, das kommt an bei den Fans. Das heizt auch das Free-TV-Spiel (!) am nächsten Samstag an. Und vor allem: das erscheint erschreckend leicht umzusetzen.

Nichts mehr ist übrig geblieben von der Mentalität der Schalker beim 4:4 im Derby in der Vorsaison. Ganz im Gegenteil, man muß befürchten, daß die Königsblauen eine selten erlebte Abreibung erhalten werden. Denn der BVB muß auch noch was für sein Torverhältnis tun. Einen Punkt und vierzehn Tore liegt er hinter den Bayern.

Zur Vorbereitung auf’s Spiel in Dortmund hat der Huub schon einmal für die Ostertage Training angesetzt. Eier suchen nach dem 2:5 gegen Hoffenheim!

Den Spieltag, dessen Ansetzungen wie mit dem Eierschneider bearbeitet daherkommen, beenden Wolfsburg und Frankfurt am Abend. Der VfL, dessen Trainer Labbadia nochmals seine Bereitschaft für einen neuen Job bekräftigt hatte, wäre mit einem Sieg auf zwei Punkte an Europa herangerückt. Frankfurt sichert mit jedem Punkt den CL- Rang.

Willig ist billig

„Ja, bin ich denn an allem schuld hier?“ – so stimmte Markus Weinzierl in der Woche ein ins Lamentieren gegen Kritik und Kritker. Inclusive des schon reflexartigen Respekt einforderns.

Inzwischen hat sein (Ex-) Verein die Antwort gegeben. „Ja.“ – Und das darf auch nicht wundern, denn wer beim 0:6 in Augsburg dabei war wie die Süddeutsche Zeitung, sprach von „historischer Arbeitsverweigerung“. Und Weinzierl mußte nach dem Kick eingestehen, daß er „keine Argumente“ für eine Weiterbeschäftigung habe.

Braucht er ja nun auch nicht. Nico Willig beerbt ihn, der ist nicht nur willig sondern sicherlich auch die billige Variante, denn die Rauswürfe von Trainern und Manager in den letzten zwei Jahren macht Stuttgarts Hauptsponsor auch nicht unkommentiert mit. Zudem ist der Kader ohnehin teuer (Zieler- Badstuber- Gomez) und schlechter als unter dm frisch Geschaßten kann es mit dem Trainer der A- Jugend auch nicht werden.

Immerhin bestünde mit einem VfB in aktueller Form die Chance, daß sich in der Relegation nach langer Zeit mal wieder der Zweitligist durchsetzen würde. Was natürlich auch voraussetzt, daß Stuttgart nicht noch von Nürnberg abgefangen wird. Es sind ja nur drei Punkte.

Und am letzten Spieltag geht es nach Schalke, das seinerseits eine 2:5- Ohrfeige bekommen hat von der TSG Hoffenheim. Übrigens die zehnte Heimniederlage der Königsblauen in der laufenden Saison.

An der Tabellenspitze kommt Bayern zu einem 1:0 gegen am Ende zehn Bremer, die aus der ersten Halbzeit mit elf gegen elf sicherlich Mut mitnehmen könenn für das Pokalspiel Mitte der Woche.

Das Duell um die Teilnahme an der Champions League entscheidet Leipzig in Gladbach für sich, steht nun zehn Punkte vor der Borussia bei noch zwölf zu vergebenen Punkten. Und von unteren drängen gleich drei weitere Kandidaten in die Europa League.

Dortmund muß in Freiburg nachziehen, um gegenüber den Bayern nicht abreißen zu lassen. Doch macht es den Eindruck, als würde in und um den BVB weitaus mehr diskutiert als noch in der Hinrunde. Und auch Favre wirkt nicht mehr so souverän, sind da etwa wieder zu viele Meinungsbildner am Werk?