Von Bullen und Löwen

Dann hat die königsblaue Fanseele ja doch noch ihr Sonnenschein- Erlebnis gehabt mit dem Sieg gegen Salzburg, aber nun dürften die Worte von Trainer Weinzierl ja ebenso gelten wie vor dem Spiel. Da hieß es, Europa League und Bundesliga seien getrennt zu betrachtende Wettbewerbe. Die Leistung in einem lasse keine Schlüsse auf den anderen Wettbewerb zu. Nun gut, ber immerhin können sie noch gewinnen.

Wobei die Schalker Schlußviertelstunde wahrlich keine Offenbarung war – und das gegen einen Gegner, der erahnen läßt, warum es serienweise nichts wird mit der ganz großen Brause-PR in der Champions League. Wo sich früher Trainer und Spieler im Karriere- Herbst nochmal die Tasche vollgestopft haben, dazu manche Talente wie Janko oder Mané kickten… Da ist Red Bull Salzburg eben nur noch das Farmteam der Leipziger Niederlassung.

Deren Sportchef Rangnick wird übrigens auf der Insel als Nachfolger des One- Match- Wonders Allardyce gehandelt. Englischer Nationaltrainer statt Bullendompteur? Das wäre doch mal eine Karriere- Krönung für den Ralle, dessen professoraler Sportstudio- Auftritt nun auch schon runde 20 Jahre zurückliegt. Von Ulm nach London? Kein schlechter Weg, den er dann zurücklegen würde und insgesamt eine Überraschung, hatte man in England doch immer wieder Klinsi in den Favoritenkreis geschrieben oder gesehnt.

Die Konkurrenz um den Job bei den Three Lions ist jedoch nicht von Pappe: Arsène Wenger, seit fast genau 20 Jahren bei Arsenal auf der Bank und trotz lang anhaltender Titellosigkeit anscheinend unkündbar. Ein Wechsel auf die Verbands- Bank wäre ein Ende im Club ohne Gesichtsverlust und England hätte einen absoluten Insider. Einen sympathischen obendrein, im persönlichen Gespräch kommt Wenger wirklich angenehm rüber. Und für ihn wäre für den Job beim FA auch die passende Kragenweite.

Spanischer Abend

Endlich mal ein richtiger Gegner, mag sich manch Bayern- Fan gedacht haben. Manch Spieler vielleicht auch, der schon gegen Ingolstadt aus Langeweile fahrlässig gespielt hat. Endlich also der Mitfavorit in der Vorrundengruppe, Atlético Madrid, gegen den man das Halbfinale in der letzten Saison verloren hatte.

Und was machen die Carlos- Bayern? Verlieren wie schon die Pep- Bayern in Madrid und das ging im Großen und Ganzen auch in Ordnung. München fehlte die Bindung untereinander, es wirkte unrund, die Pärchen im Team fanden sich nicht so recht. Und was Vidal eingefallen ist, gleich zweimal kurz nacheinander den Gegner abzuräumen wie ein Straßenkämpfer, das weiß der Chilene wahrscheinlich selbst nicht. Servierte dem Gegner die Vorentscheidung des Spiels wie auf dem Silbertablett. Und freut sich vielleicht wie manch Fan auf den nächsten Gegner, den 1.FC Köln. Kein internationales Kaliber, aber bezwingbar. 😉

Möchengladbach komplettierte den sieglosen deutsch- spanischen Vergleich, verlor erwartungsgemäß trotz Führung gegen Barca. Hat aber in der Gruppe die Chance aufs Minimalziel – weiter kicken in der Europa League – in den beiden Spielen gegen Celtic Glasgow. Doch Vorsicht: die Schotten führten zweimal gegen Pep und Man City.

Urlaub von der Bundesliga steht hingegen für Schalke an: Europa League, Red Bull Salzburg, österreichsicher Dauermeister und Nicht- CL- Teilnehmer und inzwischen Zulieferer für die ursprüngliche Filiale in Leipzig. Unter normalen Umständen eine lösbare Aufgabe, in der Krise aber mächtiger wahrgenommen als notwendig. Schon wird medial spekuliert, wie Ex-Manager Assauer denn in dieser Situation gehandelt hätte und frühere Spieler wie Thon und Hajto steuern gern ihren Senf dazu bei. Helfen wird aber auch das nicht.

Knallt’s?

Was habe ich da gelesen über Le Franck? Da schimmere halt immer wieder der Straßenfußballer durch aus einem schwierigen Umfeld. Die nette und sportpolitisch korrekte Umschreibung für die „schwere Jugend“, die man früher bei verhaltensauffälligen jungen Leuten ins Feld geführt hat. Das müde Abwinken der Hörer mit inbegriffen.

Nun ist aber Ribéry nicht mehr der jüngste und auch nicht sein Umfeld ist schwierig, sondern allein er. Und alt genug, um Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen, ist er ja allemal. Nicht nur Ex-DFB- und Jetzt-Bild am Sonntag- Schiedsrichter Kinhöfer sieht „keinen Lernfortschritt“ beim Franzosen. Allein die amtierenden Schiedsrichter belassen es immer wieder beim Wegschauen oder bei gelb, wenn Le Franck mal wieder austeilt in einem Maße, daß man sich fragt, wo er wäre, wäre er kein Fußballer geworden.

Und so wird man sich am Abend auch nicht nur fragen, wie sich die Bayern in der Halbfinal- Revanche bei Atletico Madrid verkaufen werden – sondern eben auch, ob der Franck mal wieder ausrastet. Und erneut davon kommt. Nervtötend, denn sportlich ist das Duell wahrlich hoch interessant, treffen doch die Bayern auf den bislang stärksten Gegner in dieser Saison.

Das galt auch für die Dortmunder gegen Real beim Unentschieden, bei dem wohl auch mehr drin war. Und es gilt im Parallelspiel für die Gladbacher, die auf Barca treffen ohne Messi, aber mit ter Stegen im Kasten der Katalanen. Von Gladbach wird eine Steigerung erwartet im Vergleich zur CL- Premiere in Manchester, bei der sich auch Trainer Schubert verzockt hatte. Dennoch blickt man auf das große Ganze und hat seinen Vertrag verlängert, nachdem er in der Vorsaison immer mal wieder vor keiner allzu langen Zukunft gesehen wurde. Vielleicht ist Gladbachs Manager Eberl auch insgeheim ganz froh, aß es mit Weinzierl als Trainer nicht zustande gekommen ist.

Königsblauäugig?

Auf den Spuren von Christoph Kolumbus wandelt nun Schalke 04. Der amerikanische Markt soll erobert werden, mit einer Agentur aus New York ist ein entsprechender Vertrag geschlossen worden, um „die Kraft und Tradition des FC Schalke 04 nach Amerika“ zu bringen, so Marketingvorstand Jobst. Bei „Tradition“ mag man ja noch mitgehen, aber derzeit im Zusammenhang mit Schalke von Kraft zu reden, ist schon ein bißchen vermessen. Eher mag es da schon um Fliehkräfte gehen, aber wen interessiert das schon hinter’m großen Wasser weit westlich?

Die Agentur ist passenderweise gleich im Sport- und Unterhaltungsmarketing ansässig, was gerade in Amerika gerne Hand in Hand geht und sicherlich auch manch schlechtes Ergebnis überdecken kann. Und es stimmt ja auch: die Schalker verlieren schon ansehnlicher als früher. Das Dumme nur: sie verlieren auch öfter als früher. Aber noch ist es ruhig am Schalker Markt, Neu- Manager Heidel hält zum von ihm für viel Geld verpflichteten Neu- Trainer Weinzierl. Der Neustart allerdings geht nach hinten los, die Tabelle lügt nicht und die Konkurrenz um die internationalen Startplätze enteilt gerade. Ein weiteres Jahr ohne Champions League ist im Grunde jetzt schon gebongt.

Also heißt es für Schalke, sich vorm Fernseher zu ärgern, wenn die Anderen die großen Gegner haben. So wie Dortmund  Real Madrid mit Ronaldo, der am Wochenende mit viel Getöse ausgewechselt worden war. Soll in Dortmund wieder zeigen, was er drauf hat. Götze und Co. sollen dagegen halten und haben einen Gradmesser auf höchstem Niveau für den Fortschritt beim Neuaufbau in schwarzgelb. Das wird dann auch auf dem internationalen Markt gern beobachtet, der BVB war ja gerade erst auf Asienreise vor der Saison. Auch neue Märkte wollen glücklich gemacht werden. 😉

Immer wieder Hoffenheim

Zum Frühstück die Entlassung per Telefon – HSV-Ex-Coach Labbadia habe es angeblich so gewollt. Und warum sollte er sich das, was sich seit Tagen abzeichnete auch noch persönlich am Sonntagmorgen ins Gesicht sagen lassen von einem Chef, der schon längst nicht mehr an seiner Seite stand und dem nichts Schlimmeres hätte passieren können als eine sportliche Überraschung gegen die Bayern.

Und wenn man in Hamburg schon nicht den aktuellen Hoffenheimer Trainer Nagelsmann bekommen konnte, so nimmt man den Ex-Hoffenheimer Gisdol unter Vertrag. Auf dessen Wunsch nur bis Sommer, heißt es. Wann endet Nagelsmanns Vertrag in Hoffenheim?

In beiden Fällen gibt es nun in Hamburg ein Wiedersehen mit Bernhard Peters, seines Zeichen ehemaliger Hockey- Bundestrainer, der es irgendwann zu Beginn des Hoffenheimer Höhenfluges in den Dunstkreis der TSG und ihres Gönners Hopp geschafft hatte. Und seither mischt er kräftig mit im Fußball- Business. Scheint aber für seine Mitsprache nicht in die Verantwortung genommen zu werden. 😉

Auf Schalke muß die Connection Heidel/ Weinzierl jetzt stark zusammen halten. Den Abstiegskampf hat der Manager ausgerufen nach der Niederlage in Hoffenheim. Ob das ein Kader kapiert, der für höhere Ziele zusammen gestellt worden ist? Heidel stützt den Trainer öffentlich – klar, er hat ihn auch geholt, beide hatten eine relativ lange Vorlaufzeit als eine Art Schattenkabinett. Und nun im Licht läuft es nicht. Da hilft es auch wenig, daß Weinzierl bei seiner letzten Station in Augsburg auch Anlaufzeit benötigte, eine ganze Halbserie sogar. So viel Zeit hat Schalke nicht. Dafür aber die öffentliche Rückendeckung von Kapitän Höwedes, wobei das eigentlich stets gefährlicher ist als es sich anhört. Denn das haben schon andere Trainer in königsblau zu hören bekommen. Ob Schalke eine ähnliche Saison erwischt wie Dortmund im letzten Klopp- Jahr?

Vom Fliegen

Adler fliegt in alle Richtungen. Hält, was geht, bis auf einen Ball, den zum 0:1 seines HSV gegen Bayern. Nun fliegt wohl Labbadia, nicht in alle richtungen, wohl aber raus beim HSV. Davon konnte man schon vor dem Spiel ausgehen, denn ein Sieg gegen die übermächtigen Bayern war von vornherein fast aussichtslos. Eben nur fast, am Rande eines Punktgewinns standen die Hamburger ja bereits.

Und man wird den Eindruck nicht los, daß den HSV- Bossen eine richtige Abreibung lieber gewesen wäre. So aber müssen sie noch eine Nacht und vielleicht einen weiteren Tag verstreichen lassen, bevor sie Farbe bekennen zum längst geplanten Wechsel auf der Trainerbank. Vielleicht auch noch das Spiel ihres Wunschkandidaten Nagelsmann mit Hoffenheim am Sonntag abwarten?

Man fragt sich allerdings, warum die Mannschaft des HSV nicht schon in den letzten Wochen eine solche Leidenschaft auf den Rasen gelegt hat. Das 0:4 gegen Leipzig im eigenen Stadion ist gerade einmal eine Woche her. Da brach die Truppe am Ende auseinander und auch der Adler im Tor war flügellahm.

Die Adler aus Frankfurt hingegen sind im Höhenflug in ungeahnte Gefilde, haben schon eine zweistellige Punktzahl nach gerade fünf Spielen. Drei von ihnen haben sie gewonnen und sind neben Hertha, von der sie sich unentschieden getrennt hatten, eine weitere Überraschung der jungen Saison. Kriegt Kovac etwa die Diva Eintracht in den Griff?

Gerade mal die Hälfte der Frankfurter Punkte hat der VfL Wolfsburg. Aber wenigstens haben sie den Bremern zum ersten Saisonsieg verholfen, verloren das Spiel noch in den Schlußminuten. Werder dreht die Geschichte des Mittwochspiels gegen Mainz um und dreht das Spiel. Ob aber Interimscoach Nouri dadurch zur Dauerlösung wird? Davon ist nicht auszugehen, denn das Kriterium „Stallgeruch“ ist bei der aktuellen Trainersuche eher ein K.O.-Kriterium.

Welch eine Wahl!

Hätte man die Wahl zwischen Werder oder dem HSV, so würden viele wahrscheinlich eine dritte Option bevorzugen – welche das auch immer wäre. Na, zum Glück wird es ja soweit nicht kommen. Und außerdem hat offenbar Markus Gisdol genau diese Wahl. Denn Werder sucht schon offiziell einen neuen Coach, die Hamburger tun dies erst hinter den Kulissen. Müssen erst noch Labbadia beurlauben.

Gisdol tendiert aber offenbar zum HSV und muß sich gedulden. Würde ja auch passen mit Hamburg, denn Hoffenheims Ex- Trainer hat sogar Erfahrung in der Relegation vorzuweisen, das ist für den HSV schon mal kein schlechtes Kriterium.

Werder müßte dann neu suchen. Wobei ich mir kaum vorstellen kann, daß ernsthaft an Louis van Gaal gebaggert wird. Bayern, ManU, Werder? Wohl kaum… Allerdings hat er ein Faible für junge Leute, hat damals bei Bayern Müller und Badstuber durchgedrückt. Junge Leute hat Werder ja ausreichend, und die sind im Abstiegskampf ebenso unerfahren wie van Gaal.

Bremen erwartet Ex-Manager Allofs und seine Wolfsburger, die nach der Pleite gegen Dortmund auf Wiedergutmachung aus sein dürften. Viel mehr richtet sich aber der Blick etwa auf Hertha und die Frage, ob sie in Frankfurt wieder an ihre Leistungen vor dem Bayern- Ausflug anknüpfen können. Frankfurt ist unter Kovac sensationell gut in die Saison gekommen mit 3 Siegen aus 4 Spielen.

Davon träumen Augsburg und Darmstadt gleichermaßen. Unter Ex- Lilien- Coach Schuster wartet der FCA noch auf einen Heimsieg. Überhaupt, so ist zu Hause nicht mehr soviel los in der Offensive. Schuster hat wohl mehr verändert als er im Vorfeld angekündigt hatte. Und Meier? Der übt sich in Realismus und dürfte insgeheim auf die nächste Länderspielpause warten, zur Reparatur im laufenden Betrieb..

Zeitspiel

Das war schon geschickt von der Presseabteilung des HSV, zur Pressekonferenz „mit Bruno Labbadia“ zu laden. Einen Tag Ruhe brachte es und wenige Nachfragen, ob es der Bruno denn noch bis zum Wochenende schaffen würde auf der HSV- Bank. Doch was hilft es, wenn am Morgen der medialen Gesprächsrunde rauskommt, daß Hoffenheims Nagelsmann der Wunschkandidat der Hamburger ist? Spätestens zum Sommer, also zu Labbadias Vertragsende.

Nun weiß also jeder, spätestens jetzt auch der amtierende HSV- Trainer, daß keine Absicht besteht, seinen Vertrag zu verlängern. Lame Duck heißt sowas in der Wirtschaft. Und so legitim es auch ist, einen Vertrag nicht zu erneuren, genauso klar ist nun auch, daß Labbadia nur noch ein Trainer auf Abruf ist. Und Profi genug, gute Miene zu diesem Spielchen zu machen. Letztlich entpuppt sich die eingangs ausformulierte Einladung dann nur als ein weiterer Schritt zur Demontage eines Trainers, der vor allem von des Geldgebers Gnaden abhängt und bald fallen gelassen wird. Dabei spielt der Verein auf Zeit, denn das Spiel gegen Bayern steht an, damit verbennt man keinen neuen Trainer. Für den alten ist das Spiel aber auch kein Gradmesser zur Beurteilung seiner Arbeit.

Letztlich ist es auch wurscht, ob Nagelsmann wirklich von Hopp zu Kühne wechselt oder nicht. Und es ist auch kaum relevant, daß Labbadia bestimmt nicht alles richtig gemacht hat. Denn der HSV wird eh nicht zur Ruhe kommen und wenn der „Kicker“ berichtet, daß Mitarbeiter einer Spielerberaterfirma das Scouting neuer Spieler übernehmen und eben niemand aus dem Trainerstab des Vereins, dann läßt das tief in die Verhältnisse und Abhängigkeiten blicken. Und das dürfte sich so schnell nicht ändern, es sei denn, der reichste HSV- Fan verlöre die Lust am Objekt seiner Begierde.

Vier frustriert

Die Null steht bei Schalke immer noch an der falschen Stelle auf dem Puniktekonto. Viertes Spiel, vierte Niederlage, immerhin das erste Saisontor gelang  – ausgerechnet Huntelaar, der unter Trainer Weinzierl aufs Abstellgleis geraten zu sein scheint. Doch das reichte nicht, Köln siegte erneut in Schalkes Arena und  weist nach, daß es mit ein wenig Glück für den FC nach Europa gehen könnte.

Schalke enttäuschte insofern als der starke Auftritt in Nizza ja erst eine Woche zurückliegt. Mit den eigenen Ambitionen sind null Punkte jedenfalls nicht vereinbar und Heidel/ Weinzierl hatten sich das alles sicherlich ganz anders vorgestellt. Andererseits hatte Weinzierl auch in Augsburg lange gebraucht, bis das Team seinem Fußball folgte. Nur kann sich Schalke weder Geduld noch den Tabellenplatz erlauben.

In Bremen dachte man sofort an die Wunderwirkung eines Trainerwechsels beim 1:0 gegen Mainz 05, aber die Werderaner sind halt über jedem Zweifel erhaben und drehten das noch in der Schlußminute, Mainz gewann also. Interimscoach Nouri saß da schon auf der Tribüne, vom Schiri des Feldes verwiesen. Was für ein Bundesliga- Debüt für den Mann der Reserve. Ob er noch ein Spiel bekommt oder ob schon am Wochenende ein neuer Trainer für Null- Punkte- WErder gefunden worden ist? Der Neue muß sich auf jeden Fall selbst eine Menge zutrauen.

Dortmunder Schwung

Das ist ja mal wieder ein toller Umschwung beim VfB Stuttgart: Hannes Wolf soll es nun richten als neuer Trainer. Den Wiederaufstieg schaffen mit seiner Erfahrung aus drei A-Jugend- Meisterschaften mit Borussia Dortmund.

Warum sollte das nicht klappen? Hoffenheim, wo VfB- Manager Schindelmeiser ja bereits gearbeitet hat, macht ja ganz zufrieden stellende Erfahrungen mit dem jungen Nagelsmann, der in der alten Saison den erfahrenen Stevens beerbt hat. Witzigerweise zuvor zweimal Retter des VfB.

Ich staune ja zugegebenermaßen über den erneuten Philosophiewechsel. Nach Routinier Stevens kam der Bundesliganeuling Zorniger, Eigengewächs Kramny führte die Sache dann zum bitteren Ende. Den Neuanfang legte man in die Hände des erfahrenen Luhukay, nach dessen Rücktritt kommt wieder das andere Extrem… Wo soll das auf Dauer hinführen?

Während der BVB so nebenbei den VfB mit einem neuen Trainer „versorgt“, prescht das Team von Thomas Tuchel weiter nach oben. In der Neuauflage des 2015er Pokalfinales gab es ein 5:1 beim VfL Wolfsburg und erneut eine Vollgasvorstellung der Dortmunder. 17 Pflichtspieltore binnen einer Woche, das ist nicht ohne gegen einen nominell ja nicht einmal so schlecht aufgestellten VfL. Es wäre halt zu schön, wenn sie ähnliche Leistungen auch in den ganz großen Spielen abliefern könnten.

Unterdessen versicherte Hamburgs Trainer Labbadia, daß es nicht um ihn gehe, sondern nur um die Mannschaft. Keeper Adler stützt ihn und nimmt alle Schuld an der Niederlagein Freiburg auf sich. Löblich – jedoch dürfte es dem Verein nicht mehr um solche Detailfragen gehen. Stattdessen um das große Ganze. Und d steht den Hamburgern anscheinend die nächste schwere Saison ins Haus.

Am Abend kommt es zum unverhofften Spitzenspiel zwischen München und Berlin, die sich einiges vorgenommen haben. Ich frage mich ja ohnehin, warum ein Team wie Hertha nicht den Ingolstädter Auftritt bei den Bayern als eine Art Blaupause verwendent und dann mit seinen Leuten „nachspielt“. Wäre gar nicht so aussichtslos, zumal in diesem frühen Stadion der Saison bei den Münchenern noch nicht alles allzu rund zu laufen scheint.