Wenn es eng wird,…

Im Fortshaus Wörnbrunn, so weiß es der Boulevard aus erster Quelle, haben sich die Bayern auf die Jungs aus der Alten Försterei eingestimmt. Teamabend vor dem Spitzenspiel, das dann auch mit 3:0 schon vor der Halbzeit klar an den Dauermeister ging. Und auch der Kahnolli hat es wohl erkannt, dass die Bayern erst immer so richtig gefordert sein müssen.

„Wenn es eng ist, zeigen sich die Spieler, die Verantwortung übernehmen.“ Recht hat der Kahn – schade nur halt, dass es da immer erst eng werden muß. In diesem Fall, dass Union punktgleich nach München kam und am Vortag Dortmund die Tabellenführung übernommen hatte.

25 Tore beträgt der Vorsprung der Bayern auf den BVB und das direkte Duell steht noch aus. Ausrutschen verboten heißt es auf beiden Seiten – und Union sowie Leipzig sind ja auch noch da…

Freiburg kam über ein Unentschieden gegen Leverkusen nicht hinaus, hätte anderen falls zu Union aufschließen können.

Am anderen Ende der Tabelle senden Schalke und Hertha BSC Lebenszeichen. Berlin zog augsburg wieder ein wenig mehr in den Abstiegskampf hinein und machte selbst einen Satz auf Platz 14. Für die Hertha sind das nahezu schwindelerregende Höhen. Ihren Ex- Trainer Labbadia und dessen Stuttgarter hat die Hertha auch gleich noch überholt, weil der bei Königsbalu in Gelsenkirchen unterlag.

Zweiter Verlierer im Keller sind die Bochumer, nun auf einem direkten Abstiegsplatz und nächstes Wochenende Gastgeber für Schalke mit Ex-VfL- Trainer Reis. Gewinnt Schalke dieses kleine Derby, würden beide Clubs die Plätze tauschen. Wer hätte darauf zu Weihnachten noch gewettet?

Werbung

Kleine Bruchlandung und große Schritte

Du kannst halt nicht jede Woche gegen Bayern spielen. Diese Binse muss Gladbachs Trainer Farke seiner Mannschaft und den Fans der Borussia noch beibringen. So erklärt sich das 0:4 zum Auftakt des 22. Spieltages etwas leichter. In Mainz haben die Borussen verloren, noch ein wenig höher als neulich bei der Hertha, wo ihnen immerhin ein Tor gelungen war.

Mainz ist jetzt Siebter und kann an diesem Wochenende nur von Wolfsburg überholt werden, die allerdings in Köln antreten müssen. Der FC hat selbst Ambitionen, im Sommer wieder auf Europas kleiner Conference- Bühne zu spielen.

Doch richten wir den Blick nach unten. Hertha BSC empfängt Augsburg, ein höchst unangenehmer Gegner. Sollte der Schwarz- Truppe allerdings gewinnen, dann könnte man sich so richtig Luft verschaffen für’s Erste. Müßte sich am Abend allerdings den Kopf darüber zerbrechen, wem man im so genannten Top- Spiel die Daumen drückt: Schalke oder Stuttgart.

Der VfB würde Hertha bei einem Erfolg in Gelsenkirchen wieder überholen. Gewänne Schalke hingegen nach vier torlosen Unentschieden, so bliebe Hertha vor den Stuttgartern und die Königsblau wähnte sich wieder im Geschäft. Erst recht, falls Reviernachbar Bochum in Bremen nicht punktet.

Einmal mehr Verlierer im Keller könnte dann Hoffenheim sein. Die TSG spielt gegen den BVB und es ist nicht auf Anhieb ersichtlich, weshalb dessen Lauf gerade in Sinsheim ins Stocken geraten sollte. Zumal Dortmund mit dem erwarteten Sieg für einen Tag Tabellenfüher wäre.

Freiburg und Leverkusen treffen Sonntag aufeinander, zu toppen nur noch am Abend dann vom Spitzenspiel zwischen den Bayern und Union Berlin. Der Müllerthomas darf beginnen und wir gehen mal davon aus, dass der Nagelsmann damit auch Frau Müllerthomas besänftigt hat – wir erinnern uns, wie scharf sie damals gegen Kovac via social media gefeuert hat.

Ob Union nach dem EL- Sieg gegen Ajax gleich noch so ein Ding rauszuhauen imstande ist? Ich habe da meine Zweifel. Denn immer dann, wenn es gegen Konkurrenten geht, setzen die Bayern gern Zeichen. Vielleicht wird das Ergebnis also weniger eng als man gemeinhin vermutet.

Als Spitzenspiel im Free-TV sei am Samstagabend Darmstadt vs. Hamburg empfohlen.

Ajax geschrubbt

Sensationell – Union schlägt Ajax mit 3:1 und hat mal wieder einen größten Erfolg der Vereinshistorie. Steht im Achtelfinale der Europa League. Da werden dann Leute sagen, das 0:0 gegen Schalke letzte Woche hatte schon was Gutes, weil Schonendes im Hinblick auf Ajax. Die nächsten werden sich fragen, wie man am Sonntag beim Spitzenspiel in München noch ausreichend Kraft haben kann.

Zumindest bis zum nächsten Training darf es die Mannschaft aber genießen, was sie da geleistet hat. Anscheinend auch hocheffizient bei knapp 27% Ballbesitz haben sie gespielt.

Gegner im Achtelfinale wird schonmal nicht Bayer Leverkusen – das wird bei der Auslosung ausgeschlossen. Bayer drehte aber die 2:3- Pleite gegen Monaco aus dem Hinspiel und mußte in Verlängerung und Elfmeterschießen. Vom Punkt gelang in der Liga zuletzt nur wenig, In Monaco gegen Keeper Nübel desto mehr.

Und Barca ist auch draußen – ausgeschieden gegen Man United. Somit geht für Lewandowski europäisch in dieser Saison nichts mehr. Immerhin war es ein Sechzehntelfinal- Spiel, welches so auch als CL- Endspiel getaugt hätte. Vielleicht auch eine Besonderheit in diesem Jahr, ähnlich wie in der CL die Final- Neuauflage als Achtelfinale zu sehen.

Zurück in den Alltag also – Mainz eröffnet den Spieltag in der Bundesliga gegen Gladbach, das nach dem 1:4 in Berlin in der Bringschuld steht. Vor allem, weil sie gegen die Bayern ja mal wieder gezeigt haben, wozu sie in der Lage sein können. Der Verlierer des Spiels kann übers Wochenende in die untere Tabellenhälfte abrutschen, der Sieger über Nacht Siebter werden, was für die Conference ausriechen dürfte. Aber kann man sich Mainz oder Gladbach derzeit in diesen Wettbewerben vorstellen?

Ob pro Tag oder pro Woche

So teuer war das „weichgespülte Pack“ dann nun auch wieder nicht. 50000 Schleifen soll Bayern- Trainer Nagelsmann bezahlen für seinen Ausraster gegenüber den Schiedsrichtern beim Gladbach- Spiel. Ich weiß ja nicht, wie Ihr das seht, aber ich hatte mir da schon eine deutlichere Strafe vorgestellt. Vielleicht ’ne Sperre mit Verweis darauf, dass man keine Nachahmer haben möchte vor den Schiri- Kabinen.

Wenn Nageslmann angesichts des Urteils nochmals wie am Samstag fragt „Will der mich verarschen?“ -Ich könnte es diesmal verstehen.

Fünfzigtausend – das ist nicht ganz das Gehalt, das Manuel Neuer an einem Tag (!) bekommen soll. Ja, auch so kann man 20 Mio jährlich runter rechnen.

Nun wird Nagelsmann kein Neuer- Gehalt haben. Andere Trainer- Kollegen auch nicht. Aber selbst wenn diese Größenordnung immerhin das gehalt von einer oder zwei Wochen abdecken sollte – das kann man sich schon mal leisten, um den Frust vor der Heimfahrt abzubauen, oder? Was also, wenn so ein Gedankengang nun bei Anderen wirklich stattfinden sollte?

Zum Glück aber hat man immer dann einen Brazzo zur Stelle, wenn man ihn nicht braucht. Oder wenn er besser wegbleiben würde.

Dem Trainer zur Seite springen wollte der Manager – dem aber war nicht zu helfen. Und dem Brazzo selbst auch nicht.

„Das ist für uns alle frustrierend. Ich finde, dass wir in den letzten Wochen ein bisschen benachteiligt wurden.“ – Das meint Salihamidzic wohl wirklich ernst. Und sorgte damit bei Felix Magath, den die Kollegen von Sky damit konfrontierten, für einen formidablen Lachanfall. Hat es also doch was Gutes gehabt.

Ballaussage

Manchmal denkst Du ja, diese Fachbegriffe werden immer dämlicher im modernen Fußball. Und wie hat man das eigentlich früher alles genannt? Also, bevor der Rangnick im Sportstudio die Welt erklärte und Kloppo zum TV- Bundestrainer und Kollege Stanislawski zum Bundes- Volkshochschullehrer wurden?

Falsche neun, schwimmende zehn, abkippende sechs, Schienenspieler inklusive – und das Schlimme: oftmals wollen Kollegen und -innen ziegen, dass sie selbst auch Bundestrainer werden könnten statt diese ganzen Wortkreationen mal in ganz normale Sprache zu übersetzen.

Und nun schreibt ein junger Kollege aus dem Kicker von einem „Statement- Freistoß“.

Hat jemand eine bildhafte Vorstellung, was das sein soll? Ein Schuß wie eine Aussage…. Ich hatte keine Lust, mir in der Tube das zum Kicker- Artikel zugehörige Spiel zu suchen um dann den Begriff des Kollegen nachzuvollziehen oder nicht.

Ich vermute mal, damit ist ein Schuß gemeint, der voll Karacho mit Schmackes und vielleicht Vollspann durch die Mauer hindurch wuchtig unter der Latte einschlug. Ähnlich wie einst Rainer Bonhof seine Freistöße im Tor unterbrachte – ein Exemplar davon gegen Liverpool sei mal in der Tube empfohlen. – Andererseits könne ja Statements mitunter auch mal hinten herum ihr Ziel erreichen oder gänzlich ungehört bleiben. Was denn nun?

Zu schade, wenn statt einer wortgewandten Beschreibung dann solch eine mutmaßliche Eigen- Kreation steht, die ehr Fragen hinterläßt. Zum Beispiel diejenige, für wen man so etwas schreibt.

All in mit dem Wunschkader

Bayern, Schalke, HSV – da durfte früher eigentlich ein Verein immer nicht fehlen, wenn es um Schlagzeilen und Chaos ging. Genauer: kein Verein,sondern ein Club – der (!) Club oder Glubb aus Nürnberg.

Und während Bayern schon seit Wochen Klamauk abseits des Platzes abliefert und in Köln der Baumgart den Rosenmontagszug bevölkert hat, meldete sich der 1.FC Nürnberg mal wieder in den Schlagzeilen an.

Trainer Weinzierl nach elf Spielen freigestellt von Sportvorstand Hecking, zuletzt mit dem HSV Nicht- Aufsteiger und seither auf dem Altenteil in Nürnberg. Schön nach der Pleite inHeidenheimhatte Hecking was von Verantwortung erzählt.

Und sie dann auch übernommen – nicht mit einem Rücktritt,sondern indem er selbst nochmal als Trainer übernimmt. Das spart einerseits Geld. Andererseits hat Ex- Trainer Weinzierl zu verstehen gegeben, dass mit der auch von Hecking zusammen gestellten Truppe mehr las Abstiegskampf nicht drin sei.

Hecking will es nun wissen und den Kollegen widerlegen. Für die ersten sechs Plätze habe er die Mannschaft zusammengestellt, ließ er immer wieder wissen. Hatte noch in der Winterpause eine Aufholjagd propagiert. Und will nun mit seinem Kader zeigen, was drin gewesen wäre.

Er geht damit all in. Scheitert die Mission, dürfte er auch den Posten als Sportvorstand los sein. Hecking geht all in statt einen weiteren Trainer zu „verbrennen“. Das erlebt man nur noch selten.

Null- Aussagen

Wenn Du Tabellenletzter bist und in Folge viermal 0:0 spielst – fällt es sicherlich schwer, das halbvolle Glas eher zu sehen als das halbleere. Denn so schön das für die Statistik ist – es hilft die nicht entscheidend weiter. Schalke liegt auch nach dem 0:0 bei Union sechs Punkte hinter dem Relegationsrang.

Dabei tat ihne die Konkurrenz doch schon den Gefallen, ohne Punkte aus dem Wochenende zu kommen: Hertha unterlag beim BVB mit 1:4 und Bochum dem SC Freiburg mit 0:2 . Mehr war nun wirkich nicht drin.

Union hilft das Ergebnis aber genausowenig weiter. Man verpaßte es, von den Bayern die Tabellenführung zu übernehmen. Schloß nach Punkten ebenos zu den Münchnern auf wie es Dortmund tat. Doch beide Konkurrenten müssen über die Punktzahl kommen, die Tordiefferenz der Bayern scheint uneinholbar.

Selbst, wenn Trainer Nagelsmann den Müllerthomas noch öfter außen vor lassen wird im Rest der Spielzeit. In Gladbach war er das Taktikopfer nach der roten Karte gegen Upamecano. Bleibt natürlich die Frage, ob man dann generell nach zehn Minuten den Kapitän opfert oder sich eine Alternative einfallen läßt. So aber schwächt Nagelsmann Müllers Stellenwert innerhalb der Mannschaft. Vielleicht aber auch seinen eigenen. Bayern und Union treffen nächstes Wochenende aufeinander…

Doch man soll ja auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, meinte er nach seinem Ausraster im Kabinengang. Wie das dann mit einem dermaßen öffentlichen Job wie dem des Bayern- Trainers einher gehen soll, erklärt er vielleicht in seiner nächsten PK.

Puppenkiste und andere Theater

Immer freitags macht die Puppenkiste ernst. So auch diesmal. Augsburg gewinnt 1:0 gegen Hoffenheim und verschafft sich in der schiefen Tabelle den angebrochenen Spieltags sieben Punkte Vorsprung auf den Sechzehnten, die Hertha. Nebenbei überholt der FCA den Gegner vom Abend, die TSG hat übrigens die drittschlechteste Anwehr der Liga. Bochum und Schalke kassierten mehr Gegentore.

Im Abstiegskampf kann Stuttgart vorlegen. Sollte Labbadia wirklich seinen ersten Liga- Sieg mit dem VfB feiern und dieser gegen Köln mit drei Toren Differenz deutlich ausfallen, so würden die Stuttgarter einen riesigen Satz nach vorn machen. Vierzehnter werden. Dazu muss aber auch die Konkurrenz mitspielen.

Etwa die aus Bochum, die Freiburg im heimischen Ruhrstadion empfängt. Der SC aber hat ja selbst – inoffiziell natürlich keine – Ambitionen. Alles andere als Europa wäre aber eine Enttäuschung, zumindest für das Umfeld. Und ich frage mich, ob nicht sogar die EL erst noch eingeordnet werden müßte, nachdem man so lange schon unter den ersten Vier in der Tabelle steht.

Fest steht aber auch: mit der miesen Tordifferenz von gerade mal plus einem Tor muss Freiburg desto mehr über die Punkte kommen, um Träume reifen zu lassen.

Wolfsburg und Leipzig klauen sich gegenseitig die Punkte und können sich genau das auch zu diesem frühen Zeitpunkt kaum leisten. Frankfurt empfängt Werder im Abendspiel des Samstags und weiß dann schon, wie man eine erneute CL- Teilnahme auch über die Liga absichern könnte. Netz und doppelter Boden, beziehungsweise dreifache Punkte.

Gladbach empfängt mit den Bayern fast schon seinen Lieblingsgegner der letzten Jahre und kann vielleicht mal wieder über sich hinaus wachs. Ansonsten scheint Mittelmaß durchaus akzeptiert zu sein, schade.

Sonntag gibt es drei Spiele zum Abschluss, in denen Union je nach Bayern- Ergebnis vielleicht sogar Tabellenführer werden kann. Gegen Schalke sollte man einen Sieg einkalkulieren können, auch wenn Königsblau zuletzt griffiger aufgetreten ist. Hertha muss nach Dortmund und Leverkusen versucht gegen Mainz, Rang 7 zu erreichen. Aber da sind sie nicht alleine.

Eigentor und Eigenwerbung

Nein, keine Schadenfreude – aber wenn ich im Ticker schon wieder lese, dass Leverkusens Keeper Hradecky ein Eigentor fabriziert hat mit dem Ball ursprünglich am Fuß, dann bin ich wirklich gespannt auf die Zusammenfassung des Spiels gegen Monaco.

2:3 heißt es am Ende, was die Sache für Bayer im Rückspiel nächste Woche natürlich nicht vereinfacht. Und nebenbei war der zweite Keeper auf dem Feld, Monacos Bayern- Leihe Nübel, dadurch ein bisschen weniger im Fokus. Verbessert sei er in den letzten Wochen aufgetreten, war zu lesen. Aber ob das auch nur theoretisch für den Job in München reichen würde?

Zuvor hatte Union Berlin nach dem geschafften Klassenerhalt dann gleich noch ein torloses Unentschieden bei Ajax Amsterdam geholt. Und da war man nun mal wirklich in der Außenseiterrolle. 🙂 Ob nun im Rückspiel wirklich ein Vorteil bei Union liegen wird? Ich möchte das mal anzweifeln, dafür ist Ajax zu wenig auswärts- oder heimspielabhängig.

Es ist aber durchweg bemerkenswert, wie bei Union der ganze Laden relativ harmonisch zu wachsen weiß. Fünf Jahre vom Zweitligisten bis zum CL- Kandidaten. Das sucht seinesgleichen und spricht dafür, dass auch die sportliche Leitung sich stets in höhere Sphären vorgewagt hat.

In der Liga hatten die Spielplanmacher ein Einsehen und haben mit Ausgburg und Hoffenheim zwei Mannschaften angesetzt, die den Rest der Liga herzlich wenig interessieren. Danke dafür!

Ob TSG- Trainer Matarazzo in seinem zweiten Spiel auf der Bank der Kraichgauer gleich seinen ersten Sieg einfährt? Er würde der Mannschaft ein wenig Luft nach unten in der Tabelle verschaffen. Anderenfalls würde dies für den FCA gelten und es könnte vorerst den Eindruck erwecken, als würden die letzten fünf der Tabelle die Absteiger unter sich ausmachen müssen.

Sparsames Nachkarten

Dann bittet man halt um Verständnis dafür, dass man zu solchen Dingen öffentlich nichts sagen will. Das tun beide Seiten, Herthas Präsi und der ehemalige Manager. Vor wenigen Wochen hatte zumindest Bernsteinnoch ganz offene ingestanden, dass es eben auch wirtschaftliche Gründe gegeben habe, weshalb man sich nach dem Derby von Bobic getrennt habe.

Nun soll inzwischen eine fristlose Kündigung im Raum stehen. Daher Stillschweigen. Ist Hertha etwa so klamm, dass man sich auf diesem Wege die Abfindung für Bobic sparen will? Und will man wirklich nach drei Wochen für den Bobic- Spruch gegenüber einem RBB- Reporter jetzt vereinsschädigendes Verhalten sehen? In den letzten Minuten vor dessen Freistellung? Das wirkt doch arg an den Haaren herbei gezogen.

Dummerweise oder zum Glück – je nach Perspektive – kann/darf/soll der Kollege nichts sagen. So etwas übernimmt dann der Sender. Man kann nur mutmaßen – aber vielleicht kennt der Kollege den Bobic gut genug, um den Spruch einzuordnen und sieht alles weit weniger dramatisch? Wir werden es nicht erfahren – aber der Verein scheint nun einen Anlaß gefunden zu haben.

Vielleicht trifft man sich ja doch mal beim gemeinsamen Champions League gucken und räumt diese Ding irgendwie aus?

Ich frage mich, ob es strategisch geschickt ist, nach dem ersten Sieg nach langer Zeit gleich wieder eine Nebenbaustelle aufzureißen. Die zwar nur provisorisch geschlossen war, aber nach dem 4:1 gegen Gladbach mal nicht im Vordergrund stand.

Die Hälfte der Hinspiele im CL- Achtelfinale haben wir auch hinter uns. Dortmund schlägt Chelsea hauchdünn mit 1:0 – was wie bei den Bayern und Paris alle Optionen offen läßt, wer denn nun weiter kommt.

Unterdessen sorgt Man City mit einem Sieg bei Arsenal dafür, dass die Premier League noch einen Ticken spannender wird. Kloppo spielt im Titelrennen schon länger keine Rolle mit Liverpool, liefert sich dafür in schöner Regelmäßigkeit Privatduelle mit Pressevertretern. Und das hat ein ganz anders Kaliber als ein Bobic- Spruch. Aber mei, das ist ja der Kloppo…