Da wird jetzt ordentlich gelobt, auch für die Organisation der Restsaison, die ja erst als Bespaßung für’s Volk rübergebracht wurde, dann ganz blank als wirtschaftlich zwingend notwendiger Rettungsball für manches Fußball- Unternehmen.
Gegner des Re- Starts werden nun gern zu „Populisten“ erklärt wie im Kicker- Vorwort. Und daß sich manch einer ein Stück weit abgewendet hat vom kommerziellen Fußball, gerät schnell in Vergessenheit, scheint es.
Wir gut, daß an der Schwelle zum Profitum einem all das dann nochmals in Erinnerung gerufen wird. Lok Leipzig und der SC Verl kämpfen um den Aufstieg in die bundesweite dritte bzw. Bankrott- Liga.
Zwei Mannschaften, die vor dem Hinspiel nahezu vier Monate lang kein Spiel mehr bestritten hatten.
Zwei Mannschaften, die eine Lizenz für den Aufstiegsfall erst im zweiten Anlauf erhalten haben bzw. werden.
Zwei Mannschaften, die ihre Drittligaspiele in fremden Stadien austragen müssen. Wie drei andere Drittligisten demnächst auch.
Wegen Corona bei Tönnies war Verl auf Stadionsuche für das Rückspiel. Im vierten Versuch erfolgreich in Bielefeld.
Und weil kein Publikum zugelassen ist, kann man sogar nachmittags um 16 Uhr kicken und stört das Abendprogramm nicht. Ist schon praktisch…
Mal ernsthaft: wenn es doch inzwischen sowieso vollkommen egal ist, wer wann und wo spielt – dann laßt solche Odysseen doch gleich ganz sein. Trefft Euch irgendwo in der Mitte oder zieht Streichhölzer statt den Kick zweier Viertligisten ohne Spielpraxis als das zu verkaufen, was er nicht ist. Gar nicht sein kann. Nämlich Fußball, wie man ihn gerne sieht.