Er hat nix gemacht – ganz bestimmt…

Habe ich das eigentlich richtig verstanden? Die Bayern hatten ihre außerordentliche Aufsichtsratssitzung per Video noch schnell am Freitag abgehalten, um den Kahnolli noch vor dem Spiel in Köln abberufen zu können? Haben ihn anscheinend für ein Risiko gehalten so urplötzlich.

Und somit war er noch vor dem letzten Meisterschaftsspiel ohne Amt und damit ohne Berechtigung, sich als Bayern- Fast-Ex-CEO auf die Tribüne zum Brazzo und seinem Nachfolger zu gesellen.

Fast noch genialer aber ist das schlechte Timing von Kahn. Da haut er in die Welt, er sei nicht ausgerastet. Und zwar bevor der Präsi öffentlich machte, dass die Gespräche mit Kahn weniger angenehm und emotionaler waren als mit dem Brazzo.

Mal ehrlich: wenn Kinder schon prophylaktisch ankommen und sagen „ich hab nix gemacht“,… – glaubt man es ihnen? 😉

Und wenn ich mir ansehe, wie der Kahn da austickt nach einem Unentschieden gegen Hoffenheim – wohl wissend, dass Kameras (sind ja fast ständig) auf die Führungs- Crew gerichtet sind. Dann war er gaaaanz bestimmt total sachlich. Wer’s glaubt.

Anscheinend glaubt er, mit 54 kann er sich immer noch so aufführen wie einst im Tor. Mentor Hoeneß dachte, Kahn könnte durch seine Persönlichkeit den Job als CEO ausfüllen. Aber da war wohl noch viel Luft in alle Richtungen. Und Persönlichkeit kriegste halt auch nicht, wenn Du wahlweise nach Eiern schreist oder von Druck sprichst.

Aber nun sind ja erst einmal die alten Strippenzieher am Werk. Der eine kennt sich mit dem Steuern aus, der andere weiß, was die Stunde geschlagen hat. Und ob Tuchel mehr Machtfülle bekommt und wie bei Chelsea Trainer und Manager in Personalunion sein soll? Warum sollte er das nicht auch hinkriegen?

Nichts geschenkt

Das war mal ein Fußball- Wochenende, wie man es sich wünscht an einem letzten Spieltag. Mit nur wenigen überraschenden Ergebnissen in den Bereichen, wo es um nichts mehr ging.

Und mit Gegnern, die sich richtig reingehangen haben – auch wenn die Saison für sie schon seit ein oder zwei Spieltagen gelaufen war.

Ganz vorn natürlich der 1.FC Köln und Mainz 05. Beide karnevalsvereine haben ernst gemacht gegen Bayern und Dortmund. Das ging beim FC sogar so weit, dass Langzeit- Geißbock Timo Horn keinen Dankeschön- Einsatz mehr im Tor erhielt. Was ihm Viele sicherlich gegönnt hätten.

Mainz hat beim BVB nicht nur den Partygast gemimt, sondern eine Laufleistung hingelegt wie kaum eine Mannschaft in der abgelaufenen Saison. 128 Kilometer wurde notiert – der Hammer schlechthin.

Die Zweite des BVB ließ sich in Osnabrück ebenfalls nicht lumpen und so dauerte es bis in die Nachspielzeit, bis die Gastgeber deren Führung noch drehten und aufstiegen. Klasse Einstellung und ein Anteil an einem irre spannenden Aufstiegsrennen in der 3.Liga.

Die Nachspielzeit brauchte es auch in Regensburg für den 1.FC Heidenheim. Zwei Tore – 90+3 und 90+9 machten den erstmaligen Bundesliga- Aufstieg perfekt. Regensburg hatte zuvor schon eine 2:0- Führung heraus geschossen. Und das als Absteiger.

So stellt man es sich auch vor – unter Aspekten der Sportlichkeit. Doch nicht immer war es so an letzten Spieltagen und oftmals hatte man schon den Eindruck gehabt, da geht es manchem Spieler eher um die eigene Unversehrtheit vor dem Clubwechsel als darum, Sportsmanship vorzuleben. Letztlich ist das deren Job eher als Shopping- Ratschläge via social media zu geben.

Also, Dank und Glückwunsch zu dieser Einstellung. Was auch darauf hindeutet, dass die jeweiligen Trainer ihren Mannschaften da entsprechend etwas mit auf den Weg gegeben haben. Kaum oder keine Dankes- Einwechslungen, kein laisser faire und sich nichts nachsagen lassen zu können. Baumgart, Svensson und Enochs seien an dieser Stelle mal erwähnt.

Und selbst beide Absteiger aus der Bundesliga ließen nochmals aufhorchen. Die Hertha verhunzte Wolfsburg die Europapokal- Teilnahme und Schalke kämpfte sich in Leipzig zwischenzeitlich nochmals heran.

Schale im Abseits

Also doch wieder die Bayern, wenn auch mit ordentlich Dortmunder Dämlichkeit und einem Vorsprung von 15 Toren an der Tabellenspitze. Die man übrigens unter Nagelsmann mit den hohen Siegen in der Frühphase der Saison erzielt hatte. Glückwunsch also nach München.

Doch die nächste Schale in der Vitrine war schnell abgehakt, die Stimmung eher schal. Denn mit Abpfiff kam die Meldung aus München, dass der Kahnolli und der Brazzo ihre Jobs los sind.

Und der Müllerthomas, der sich wunderte, all dies eine Minute oder fün nach dem Spielende kommentieren zu sollen: ihm muss man sagen, ja, Thomas, das ist der neue Stil Deines Vereins.

Der ist nämlich megadreist und unverschämt gegenüber langjährigen Mitarbeitern. Mag man auch ihre Leistung kritisch sehen. Und sicher, man kann sagen, Kahn und Salihamidzic haben den Nagelsmann ebenso über die Presse von seiner Demission erfahren lassen. Doch hier wurde es noch getoppt.

Statt bis zur Aufsichtsratssitzung am Dienstag zu warten, gab es am Freitag eine außerordentliche solche. Auf der wurden die Beschlüsse gefasst, ohne Kahn und Brazzo weiter zu machen. Trainer Tuchel wurde es mitgeteilt, der Mannschaft nicht. Während Salihamidzic in Köln auf der Tribüne saß und um den Titel zitterte, wurde Kahn nach eigener Aussage vom Club untersagt, nach Köln zu fahren sowie auf die Meisterfeier zu kommen.

Bei Salihamidzic hatte man den Eindruck, er hatte es erst auf dem Feld inmitten der Feierlichkeiten mitgeteilt bekommen. Im Gespräch mit Präsi Hainer wirkte er nachvollziehbarerweise fassungslos.

Und nun? Lädt der FC Bayern heute um 11.30 zu einer Pressekonferenz. Danach geht man dann auf den Marienplatz,klettert auf den Rathausbalkon und feiert – vielleicht auch mit der Frauenmannschaft – die Deutsche Meisterschaft. Ohne Kahn. Und auch ohne Brazzo? Oder darf der noch mitkommen und erst danach das Büro räumen?

Und wie wird Thomas Tuchel auf das Szenario reagieren? Die Beiden, die ihn nach München geholt haben, sind kaltschnäuzig gefeuert worden. Ob der Trainer in einem Verein arbeiten möchte, der mit seinen leitenden Angestellten so dermaßen stillos umgeht?

Nochmal gekickt

Da hast Du ja fast den Eindruck, vor lauter Abschieden können die Jungs kaum noch ans Kicken denken.

In Köln setzen sie auf Emotionen beim Bayern- Spiel, weil der Horn geht und der Hector. Letzterer mochte das mit dem Rampenlicht ohnehin nicht so sehr, aber Spiel mal Bundesliga ohne Aufmerksamkeit…. Zukünftig Gartenarbeit soll es für ihn heißen. Keeper Horn will nochmal irgendwo ein wenig zwischen den Pfosten stehen, sein Garten muss warten.

Beim Gegner sieht es so aus, als sei es das letzte Spiel vom Kahnolli als Big Boss, aber darüber befindet der Führungszirkel und ein oder zwei Rentner dann in der nächsten Woche.

Gladbachs Trainer Farke hat schon sein Saisonfazit gezogen in der PK vor dem Spiel gegen Augsburg. Alles tutti außer auswärts. Sonntag oder Montag wird das niemanden mehr interessieren, die Gladbacher sollen schon mit seinem Nachfolger verhandeln. Das könnte der E- Leverkusener Seoane sein. Wir werden’s hören…

Der Posten in Frankfurt wird auch frei, Glasner hat aber nun schon sein letztes Heimspiel bei der Eintracht. HIntertür nach Europa, Freiburg als Gegner, der noch in die CL kommen könnte. Das ist nicht so ganz einfach. Plan B bleibt aber, das Pokalfinale.

Das hat auch Leipzigs Rose im Hinterkopf. Will deshalb ein wenig rotieren. Klar, Gegner ist Schalke im Fernduell mit Bochum und Stuttgart. Aber vielleicht geht es ja auch eine Spur seriöser, obwohl die CL schon fix gemacht wurde?

Bochums Aufgabe im Heimspiel gegen Leverkusen ist kaum leichter als die der Schalker. Da muss der VfL schon darauf spekulieren, dass Bayer ausgepowert ist nach einer langen Aufholjagd – und selbst einen Sahnetag erwischen, Keeper Riemann den schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn erfolgreich beschreiten. Muss also schon was passen.

Stuttgart spielt gegen Hoffenheim – das hat nicht mehr ganz die Dramatik wie noch vor ein paar Wochen anzunehmen war mit zwei Ex- Trainern des Gegners auf den Bänken.

Union empfängt Werder – das allein sollte ein Vorteil sein gegenüber Freiburg, das Union noch abfangen könnte. Und die Hertha gibt ihren vorläufigen BL- Ausstand berim Kurztrip nach Wolfsburg. Man kann es sich nicht aussuchen, das Geldauftreiben und erste Planungen laufen schon.

Währenddessen könnte in Dortmund die Schale übergeben werden – die Oldies Hummels und Reus haben verlängert, Letzterer wird nun auf seine alten Tage höchstwahrscheinlich doch noch Meister. Und der Aki kapiert dann vielleicht, dass Kloppo das nicht als Einziger drauf hat mit der Schale.

Im Kreis

Für ein Pfingstwochenende in einem unmöblierten Zimmer am Dortmunder Borsigplatz kannst Du richtig viel Kohle investieren. Dafür siehst Du dann, wie ein offener Bus stundenlang im Kreis fährt. Und falls der Bus ausfällt, wird’s trotzdem teuer.

Da werden ja Preise aufgerufen, das ist schon Wahnsinn. Sogar in den vierstelligen Bereich soll es gehen. Schauen wir mal, wie der Ausnahmezustand aussieht – und was passiert, wenn der mittlerweile zehn Jahre lang anhaltende Normalfall eintreten sollte.

Um Normalität sind sie beim BVB bemüht, aber sicherlich wird niemand mit Scheuklappen durch die Stadt fahren von den Spielern. Coach Terzic darf Fragen beantworten, ob er sich ’ne Glatze scheren lassen würde als Meister. Onkel Aki hat Probleme mit der aufmüpfigen DFL und von Chef- Klugscheißer Sammer hört man auch erstaunlich wenig in dieser Woche.

Zwei Punkte beträgt der Dortmunder Vorsprung vor den Bayern. Dennoch heißt es für den BVB: Sieg gegen Mainz und alles wird gut. Bei einem eigenen Unentschieden darf München nicht in Köln gewinnen, damit die Borussia doch noch im Schneckentempo durch die Stadt kutschiert wird.

Aber: hat sich mal jemand damit beschäftigt, ob die Bayern denn überhaupt in Köln punkten?

Denn wenn man sieht, wie wenig Widerstand der FC Bayern derzeit bei Gegenwind auf dem Spielfeld entfaltet – wer sagt denn, dass es in Köln vor ausverkauftem Haus ganz anders sein würde? Wenn der FC seine Langzeit- Kicker Horn und Hector verabschiedet, dann den Baumgart-Fußball powert…. ob Tuchels Mannschaft wirklich dagegen halten wird? Oder ob sie einbricht wie zuletzt gegen RB?

Zutrauen würde ich es ihnen. Es würde einfach zu dieser Rückrunde passen, zu diesen zahlreichen Baustellen im Verein und dessen Führung. Was auch hieße, sie wären in der Schlußabrechnung fünf Punkte hinter Dortmund. Sie hatten mal neun Zähler Vorsprung. Und ab Samstag gegen halb sechs dann Zeit, das alles nochmals Revue passieren zu lassen. Wenigstens fährt ihr Bus nicht im Kreis.

Dann halt ohne

Nun ist der Hauptsponsor der SV Elversberg auch Sponsor des FC Bayern. Was aber verbindet beide Vereine sonst noch? Der Ball, das Feld…. ach ja, und ihre Mitgliedschaft in der DFL. Wobei das erst ab 1.Juli der Fall sein wird und wohl auch an den Saarländern liegen mag, wie lange.

Und wenn man statt des Zweitliga- Aufsteigers nun irgendeinen aktuellen Zweitligisten nimmt wie Sandhausen oder Bielefeld oder Erstligavertreter wie Bochum oder Mainz: welche gemeinsamen Interessen sollten sie mit Bayern, Dortmund oder Mainz haben?

Weshalb also sollten sie dann für einen Investor sein, der in die ganze Liga investiert? Zwei Milliarden über 20 Jahre für 1/8 der Medienrechte, die zuvor in einer neue Tochterfirma ausgegliedert worden wären. Da kommen runde 4 Millionen pro Verein pro Jahr heruas, die die Vereine zur freien Verfügung gehabt hätten. Der Rest wäre an Infrastruktur und Digitalisierung gebunden gewesen.

Nur 20 der erforderlichen 24 Vereine stimmten für einen Liga- Investor, elf dagegen, fünf enthielten sich.

Was zeigt, dass die meisten der 36 Clubs andere Probleme ihre eigenen nennen als die großen Vereine, die immer auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit verweisen, die auf Dauer leiden würde. Manche von ihnen gehören zur Abteilung „Betriebssport“ und haben schon so was Ähnliches wie Investoren. Die notfalls die 4 Mio im Jahr auch mal selbst latzen könnten.

Es zeigt aber auch, dass die Bekundungen wie vom Kahnolli, man hätte Solidarität gezeigt mit den anderen Vereinen, ihm nicht so richtig abgekauft wird. Und vielleicht hat er in einer Woche darüber schon gar nicht mehr zu befinden.

Ob das aber wirklich schon das letzte Wort in Sachen Investor gewesen ist? Oder kommt das ganze Ding – drei Interessenten gab es ja immerhin – irgendwann zur Wiedervorlage? Dann, falls wirklich für deutsche Vertreter in der CL frühzeitig Schluss ist? Aber auch dann wird man in Bochum oder Braunschweig nur mit der Schulter zucken.

Schuld und Hintertüren

Ich hätte dem BVB durchaus auch zugetraut, die Vorlage der Bayern nicht zu verwandeln und in Augsburg zu versemmeln. Haben sie aber nicht. 3:0 gewonnen, den Hummels angeschlagen runter nehmen müssen und nun grüßen sie vom ersten Tabellenplatz. Jetzt noch ein Heimspiel gegen Mainz, die erstaunlicherweise in den letzten Wochen die Luft abgelassen haben.

Und es scheint, als sei die Entscheidung in der Meisterschaft damit gefallen. Ausnahmsweise mal wer anders Meister als der FC Bayern. Von dem kommt aber auch nur bestenfalls eine müllersche und vergleichsweise zaghafte Kampfansage nach dem 1:3 gegen nicht einmal starke Leipziger.

So richtig aufeinander los gehen die Bayern aber öffentlich auch noch nicht. Sollte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis es knallt. Und sorry, liebe Boulevard- Freunde, aber die Einlassungen einer Frau Klum nebst Gatten auf der VIP- Tribüne sind mir – und sicherlich auch anderen – sch… egal. Aber ich verstehe, falls Ihr Verträge einhalten müßt.

Der Kahn, der Brazzo, der Tuchel – wer hat denn nun die Schuld an dem bayerischen Desaster? Alle ein wenig? Es scheint, als sei Tuchel mit jeder Woche länger im Amt auch mit in die Pflicht zu nehmen. Wie geht es dem Nagelsmann eigentlich derzeit? Es hat auch Stil, dass man nichts von ihm hört.

In Berlin ist die Schuldfrage bei der Hertha schon längst geklärt. Am Spiel gegen Bochum lag es halt nicht mit dem Abstieg, wohl aber am Ergebnis. 1:1 in der Nachspielzeit, damit war klar, der Abstieg mit jahrelangem Ablauf war erreicht.

Bochum könnte binnen ein oder zwei Wochen folgen. Denn der klare 4:1- Auswärtssieg der Stuttgarter in Mainz war ebenso schwer voraussagbar wie der Hoffenheimer Sieg über Union Berlin. Der VfL spielt noch gegen Leverkusen, kann sich direkt retten bei einem Sieg und an Augsburg eventuell vorbei ziehen. Oder noch direkt absteigen, wenn Schalke in Leipzig mehr Punkte holen sollte als Bochum gegen Bayer.

Derweil ist der Titelgewinn von Manchester City schon klar. Und damit auch, dass Stefan Ortega englischer Meister ist. Der ehemalige Keeper von Arminia Bielefeld war vor der Saison zum Pep gewechselt. Hatte auch einige Einsätze in der Premier League und ist Guardiolas Pokal- Keeper. Dürfte in knapp zwei Wochen in Wembley im Kasten stehen. Der Junge muss doch seit fast einem Jahr jeden Tag glauben, dass er träumt.

Darmstadt ins Navi

Nächste Saison geht’s nach Darmstadt für all diejenigen, die den Klassenverbleib schaffen. Glückwunsch an die Lilien, die im dritten Versuch alles klar gemacht haben und mit einem Einsnull über Magdeburg die Ziellinie überquert haben.

Wer aber fährt nicht ans Böllenfalltor in der nächsten Saison? Das kann sich etwa im Spiel zwischen Hertha BSC und dem VfL Bochum schon vorentscheiden. Ordentlich voll soll das Olympiastadion nochmal werden im letzten Heimspiel der Saison. Das muss gewonnen werden, um die ohnehin dünne Chance auf die Rettung noch aufrecht zu erhalten. Bochum könnte mit einem Sieg ein drittes Jahr erste Liga klarmachen.

Schalke empfängt Frankfurt, das wieder gestärkt ist, nachdem die Zukunft von Noch- Trainer Glasner geklärt worden ist. Der sieht die Chance auf Europa über die Liga, nachdem Wolfsburg in Freiburg verloren hat, nochmal etwas deutlicher. Drei Punkte und fünf Tore liegt die Eintracht hinter Wolfsburg. Da könnte ein hoher Sieg auf Schalke schon enorm weiter helfen. Kommt halt auch drauf an, wie Schalke das 0:6 aus dem Auftritt bei den Bayern weggesteckt hat.

Hoffenheim sollte ausgerechnet gegen Union punkten, das sich nach dem Freiburger Freitagssieg keinen Ausrutscher leisten darf. Stuttgart greift erst am Sonntag in den Abstiegskampf aktiv ein.

Und apropos Freiburg: den Sieg machte in seinem letzten Heimspiel vorm Karriereende ausgerechnet Topjoker Petersen klar. Hätte schöner kaum laufen können für ihn.

Union ist ebenso wie RB noch nicht abgesichert in den CL- Rängen. Leipzig sollte also bei den Bayern am Abend etwas Zählbares mitnehmen. Was wiederum Dortmund ins Spiel bringt am Sonntag beim FC Augsburg. Es wäre wohl die letzte Gelegenheit, den FC Bayern noch abzufangen und für eine muntere Nachsaison-Phase an der Säbener Straße zu sorgen.

Ersatzlösungen gefragt

Immerhin hatten sie oft den Ball, die Jungs von Bayer Leverkusen: knapp 72 Prozent Ballbesitz. 23:1 Toschüsse. Ins Tor der Roma ging die Kugel aber nicht und Leverkusen kann sich den Gewinn der EL somit abschminken. Denn das 0:0 reicht nach dem 0:1 im Hinspiel nun einmal nicht für die ganz große Show und den ersten Titel für Leverkusen, dreißig Jahre nach dem Pokalsieg gegen Herthas Amateure.

Der Gewinn der EL wäre dann sogar noch die Eintrittskarte für die CL gewesen – so aber gibt es nur noch zweei Wege nach Europa: Daumendrücken für Leipzig im Pokalendspiel und dann den Nachrücker machen. Oder aber Daumendrücken für Freiburg am Abend gegen Wolfsburg. Mit denen ist Bayer punktgleich und könnte so immerhin noch die Conference League erreichen. Besser als nix.

Ein Sieg im kleinen Derby gegen Gladbach am Sonntagabend wäre dazu natürlich auch hilfreich. Taumelnde Fohlen im letzten Heimspiel der Saison und am Ende einer großartigen Rückrunde sollten da noch ein wenig Rückenwind verleihen. Trotz der akuten Enttäuschung.

Freiburg hat die EL schonmal sicher nach den Niederlagen gegen die beiden Konkurrenten um die CL- Teilnahme, Leipzig und Union. Und auch wenn Christian Streich es nicht hören mag: man kann seine Mannschaft in entscheidenden Momenten auch schwach reden. Der Langzeit- Trainer hat ja recht, wenn er davon spricht, dass die Saison trotzdem eine gute gewesen sein wird. Aber es macht sicherlich für den einen oder anderen Spieler oder Fan einen Unterschied, ob ich die EL von oben oder von unten her in der Tabelle anpeile.

Ein Sieg und Freiburg könnte Union nochmal unter Druck setzen. Die treten bei der TSG Hoffenheim an. Wolfsburg könnte sich mit einem Sieg vorerst von Leverkusen absetzen und zeitgleich es für die Frankfurter unmöglich machen, sich noch über die Liga wieder für Europa zu qualifizieren.

In der 2. Liga kann Darmstadt zum dritten Mal versuchen, vorzeitig den Aufstieg klar zu machen. Die Konkurrenz aus Heidenheim und Hamburg legt erst im Laufe des Wochenendes nach. Matchball Lilien, mal wieder.

Real muss warten

Huch, das ist ja selten. Dass mal einer sagt, dass er bleibt statt jetzt in der Spätphase der Saison Gas zu geben für einen Berater- und danach Vereinswechsel.

Der Alonso bleibt also auch in der nächsten Saison Trainer in Leverkusen. Stand heute. Und mal ehrlich – zu Real kann er doch immer nochmal gehen, wenn er so weiter macht. Hat Leverkusen mit einer ordentlichen Aufholjagd noch an die Europa- Ränge heran geführt und obendrein ins Halbfinale der Europa League. Das alles auf seiner ersten „richtigen“ Trainerstation.

Da ist es doch egal, ob Madrid – dieses Jahr nicht im CL- Endespiel nacvh dem 0:4 beim Pep -dann seine zweite, dritte oder wievielte Trainerstation werden wird. Und außerdem beruhigt er dieses Thema rechtzeitig vor dem Halbfinal- Rückspiel gegen die Roma. Ein 0:1 aus dem Hinspiel gilt es aufzuholen. Nach dem Wegfall der Auswärtstorregel ist das weniger tricky als vorher.

Der Rest ist nur Warten aufs Wochenende, so hat man den Eindruck. Trainingspersonalien der Bayern, die ersten festgezurrten Wechsel, zumindest Abgänge und wie der Nagelsmann seinen Job in München los wurde, wissen wir jetzt auch in minutiöser Nacherzählung. Und wer hätte erwartet, dass Kloppo dem BVB die Daumen drückt? Seht Ihr…

Da kann man sich auch ruhig mal den Feiertag gönnen, mit oder ohne Europa- Fußball…