(K)lein- Konzept

Da wird viel und auch heftig über die DFL- Vorschläge hinsichtlich Zuschauer in den Stadien in der neuen Saison diskutiert. Doch das Hochprofitum ist ja nur die eine Seite des Fußballs.

Denn natürlich gelten Zulassungsbeschränkungen auch auf den vielen kleinen Plätzen des Landes. Maximal 300 Leute sind zugelassen und die wollen erst einmal gezählt sein. Separate Ein- und Ausgänge geschaffen natürlich auch.

Ein Sechstligist wird es am Sonntag so handhaben, daß man seine Karte online vorbestellen und gegen Identifizierung dann vor Ort entgegen nehmen kann. Für Kurzentschlossene gibt es dennoch einen Stapel konventioneller Tickets am Stadioneingang. Dauert halt nur alles länger mit dem Listeneintrag wegen der Nachverfolgung.

Letztes Wochenende hat ein anderer Verein in dieser Größenordnung zwar ein „Gästekontingent“ (im Gegensatz zum DFL- Vorschlag) bereit gehalten. Doch gab es Karten nur im Vorverkauf…

Das heißt unterm Strich allerdings: die personalisierte Eintrittskarte hat den Amateurbereich schneller erreicht als die Profi- Clubs. Auch wenn manch ein kleiner Verein im Regelbetrieb in der Liga leider ohnehin nicht an die Grenzen der erlaubten Zuschauer heranreichen wird. Aber dort, wo es noch nach Fußball aussieht, scheinen sich die Leute einfach wieder auf den rollenden Ball zu freuen und schauen sogar Testspiele an.

Wundert es dann eigentlich noch, daß im DFB- Pokal manche Amateurvereine am Hygienekonzept scheitern und ihr Heimrecht verlieren werden?

Dafür dürfen sie dann als Trostpflaster auch mal dort kicken, wo sie sportlich nie auflaufen werden. In einer nahezu leeren großen Arena. Da darf man vor allem gespannt sein, wer dann die Kosten für den Umzug trägt. Bei sonstigen Pokalverlegungen in größere und sky-gerechte Stadien bleibt das nämlich auf den Amateuren hängen.

Nur der Tausch des Heimrechts war bislang nicht möglich und damit die Entscheidung für mehr Zuschauereinnahmen und gegen das Volksfest auf’m Dorf.

Aber plötzlich „geht“ ja so vieles, was vor einem halben Jahr unverrückbar schien.

Drittklassige Gunst der Monate

Für diejenigen, die gerne scrabbeln: Transaktionssicherheit. Volksnah ausgedrückt: kommt die Kohle auch wirklich oder nicht? Das haben sie sich beim Ex-Meister aus Kaiserslautern gefragt angesichts einer Investorengruppe aus Dubai.

Nun hat der Sachwalter im Insolvenzverfahren den Dubai- Deal abgelehnt und der Fritz- Walter- Club kann sich in der dritten Liga erstmal konsolidieren. Nach Schuldenschnitt, versteht sich, denn die WM-Arena ist angesichts von Gegnern wie Verl oder Unterhaching eher ein teurer Klotz am Bein.

Immerhin haben die Lauterer die Gunst des Corona- Jahres genutzt, rechtzeitig Insolvenz angemeldet und sind in diesem besonderen Jahr vom sonst üblichen Punktabzug verschont geblieben. Also ging es zum Gericht unter dem Motto „wenn nicht jetzt, wann dann?“.

Daß sie ohne einen Aufstieg, noch dazu mit Zuschauerbegrenzung, in absehbarer Zeit wieder vor derselben Situation stehen könnten – das dürfte jedem klar sein. Dem mantrahaften Gerede von „für die Fans und die Region“ zum Trotz.

Man darf wirklich gespannt sein, ob FCK- Beirat Dr. Merk den Laden so in den Griff kriegt wie früher 22 Leute auf dem Platz.

Und ebenso dürfte interessant werden, wie man in einer zweiten Corona- Saison seitens des DFB handeln wird. Wenn bis in den Herbst oder je nach zweiter Welle darüber hinaus keine Zuschauer kommen dürfen, dann stehten die Vereine in der 3.Liga vor denselben Problemen wie im Frühjahr.  Eine bloße Auslese aufgrund wirtschaftlicher Faktoren dürfte es nicht geben – dann bleibt kaum noch ein Verein übrig.

Ergo dürfte auch hier demnächst der Trend zum Investor anwachsen.

Einheitskonzept oder nicht?

Da dürfte ja mal wieder richtig debattiert werden in der DFL, wenn sich ihre Mitgleider nächste Woche treffen. Klein gegen groß, arm gegen sehr arm, Betriebssport gegen ehemalige e.V.

Gibt es bald wieder Fußball mit Fans – und wenn ja, wie viele? Und ziehen alle DFL- Clubs an einem Strang und in dieselbe Richtung? Oder haben die mit den großen Arenen erneut einen Vorteil im Wettbewerb um zugelassene Zuschauer?

Es ist halt ein Unterschied, ob Du mit Sicherheitsabstand ein Stadion in München oder in Bielefeld belegen kannst. Auch dann, wenn Tageseinnahmen nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.

Die Frage nach der Kapazität dürfte viel diskutiert sein: Obergrenze oder prozentuale Regelung?

Der besseren Kontrolle wegen sollen auch Stehplätze zunächst wegfallen. Was nachvollziehbar erscheint, denn wie will man gerade dort die Einhaltung von Abständen kontrollieren? Zumal dieses Publikum es gewohnt ist, in Bewegung zu sein während der neunzig Minuten.

Ich kann mir aber auch vorstellen, daß manch einer – eine prozentuale Auslastung des Stadions vorausgesetzt – mobile Sitzplätze montieren läßt. Wie mancherorts für CL- Spiele schon gesehen. Darin sähen Fanverbände sicherlich die Versitzplatzung durch die Hintertür.

Ebenso wie die personalisierte Eintrittskarte. Doch der Einlaß gekoppelt mit der Möglichkeit der Rückverfolgung ist sinnhaft in Corona- Zeiten. Und anders als in manchem Restaurant können hier nicht alle Müller, Meier oder Laschet eintragen. 🙂

Praktisch werden es manche Vereine sicherlich auch finden, wenn das Pflichtkontingent an Gästekarten vorübergehend flachfallen soll. Denn oftmals übersteigt die Anzahl der Dauerkarten die der zugelassenen Zuschauer. Warum man unter diesen Umständen überhaupt einen Dauerkartenverkauf… aber lassen wir mal das Pingelige, hm?

Da gibt es also eine Menge zu diskutieren – und mir scheint es ein frpmmer Wunsch zu sein, eine einheitliche Linie zu finden, die Dortmund und Sandhausen gleichermaßen gerecht wird. Aber eigentlich hat man ja ausreichend Zeit, um die Köpfe qualmen zu lassen…

Kalle klingelt durch

Gefürchtete zwei Worte über Jahrzehnte hinweg bei den Kollegen vor allem im Münchener Boulevard. „Hier Hoeneß“ – und dann ging es am Telefon rund, wenn der Uli sich und die Seinen mal wieder zu schlecht weggekommen sah in der örtlichen Presselandschaft.

Nun hängt der Kalle an der Strippe – nicht bei der Zeitung, Quatsch, sondern bei der FIFA. Die vergibt zwar seit Jahren nicht mehr den „Ballon d’Or“, sondern das macht das französische Fachblatt „Frace Football“ eigenständig.

Nur nicht in diesem Jahr. Ehrung abgesagt und damit auch für Bayerns Lewandowski keine Chance, mal so einen Goldball abzustauben.

Und jetzt Auftritt Rummenigge: „Ich spreche vielleicht später noch mit Gianni Infantino  und werde versuchen, ihn zu überzeugen, dass er ‚France Football‘ überzeugt – oder dass die FIFA ihrerseits einen Ballon d’Or organisieren kann.“

Das macht die FIFA ganz bestimmt, Kalle. Gerade nachdem sie ihre eigene Weltfußballer- Ehrung für dieses Jahr ebenso abgesagt hat wie France Football den Ballon d’Or…

Es ist doch wirklich ein Jammer, wie man sich mit solch einem Quark in einer Pressekonferenz präsentieren kann, oder?

Vielleicht kauft der Kalle dem Lewa einfach mal so einen goldenen Ball – bevor wir hier noch aus Mitleid zusammenschmeißen müssen… 🙂

Transparente Korruption ist gar keine?

Vielleicht hat die Verabredung schon lange gestanden. „Wenn der Jubel nach dem EM- Sieg dann weniger wird und der Jogi im Urlaub ist, könnt Ihr mich interviewen. Aber ’ne halbe Seite muß das schon sein, wenn Ihr mit zum nächsten Länderspiel wollt.“

Doch Pustekuchen. Plötzlich gingen die Uhren anders beim Grindel und Corona tat noch das Übrige. Keine EM, schon seit 15 Monaten kein Präsident mehr, aber an die alte Verabredung hatte er noch gedacht.

Und ein paar Schlagzeilen in der irrlichternden Sommerpause zwischen gestern und morgen, zwischen Corona und Maskenball kann auch Reinhard Grindel gebrauchen. Denn er arbeitet ja nun wieder. Und zwar als Berater im Sport und Politkbereich, schließlich war er ja zuvor Mitglied des Bundestages. Hat also zwei frühere Geldquellen noch zu vergolden.

Da kann er dann schon einmal austeilen – gegen die seiner Meinung nach zu wenig ausgeprägte Loyalität damals beim DFB. Dolchstoß- Legende nannte man es früher, heute heißt es Durchstoß- Legende, denn diese dämliche Uhr, die ihm ein Funktionär geschenkt hatte, da sei doch sein Rücktritt wirklich nicht nötig gewesen.

Schließlich, so erzählt es Grindel gegenüber der dpa, hätte man es ihm doch sagen können, daß die Annahme eines solchen Geschenks in Amt und Unwürden nicht zu vermitteln sei. Statt dessen steckt man es der Presse.

Sowas auch. Ich vermute, der Grindel hätte bestimmt auch mal seinen Kollegen gesagt, wie spät es ist. Wenn sie ihn denn gefragt hätten. Vielleicht. Schließlich lobt er sich ja auch für die Vertragsverlängerung mit dem Jogi noch vor dem Russland- Ausflug

Na, jedenfalls habe jeder in Frankfurts Otto- Fleck- Schneise von der Uhr gewußt. Nach Grindels Empfinden ein Beispiel für die Transparenz, für die er stehe.

Anders gesagt; transparente Korruption ist eigentlich gar keine. – Eine gute Grundlage für seine zukünftige Berater- Klientel, nicht wahr?

Abgezählt und ohne Maulkorb

Irgendwie überrascht es einen ja fast täglich, daß es da noch diesen Saison- Nachschlag gibt bei CL und EL. Für Wolfsburg zum Beispiel, das in zwei Wochen nach Donezk muß. Ein Reiseziel, das man anzweifeln darf, aber wenn es um UEFA- Kleingeld geht, dann geht so manches.

Sogar die Unterstützung durch abgezähltes Publikum hat wieder funktioniert. Ohne Autogramme und Selfies, aber dabei sein durften dann doch einige Fans bei der ersten Trainingseinheit nach dem Urlaub.

Und für alle Anderen, die es nicht mehr erwarten konnten, gab es einen Livestream. Vom Training der Wolfsburger…! Sie werden nicht verraten, wieviele sich das gegeben haben, aber ich vermute mal, der Server ist nicht explodiert.

Der Maulkorb, den die DFL in ihrem Sicherheits(!) – Konzept empfohlen hat, hat auch nicht funktioniert. Vielleicht ist VfL- Manager Schmadtke ja auch einer, der sowas nicht gut findet. Auf jeden Fall ist Sportfreund Mbabu positiv auf Covid getestet worden. Wünschen wir ihm eine erfolgreiche Quarantäne.

Und letztlich müssen alle auch damit umzugehen lernen, wenn ein positiver Fall vorliegen sollte. Das meine ich jetzt über das aktuelle Beispiel hinaus.

Wie soll man damit umgehen, wenn es positive Testungen gibt? Denn das wird weiterhin vorkommen, solange es noch keinen Impfstoff gibt.

Ich denke, man muß dahin kommen, daß eine solche Erkrankung und Ausfallzeit ähnlich gehandhabt wird wie andere Erkrankungen oder Verletzungen. Und dann fällt derjenige halt aus – genau wie jemand mit Kreuzbandriß oder sonstwas.

Denn wem ist geholfen, wenn Corona- Fälle hinter „Zerrungen“ und dergleichen versteckt werden? Eine Frage, die gerade angesichts einer möglichen zweiten Welle oder irgendeiner anderen Pandemie gestellt werden muß. Was denkt Ihr?

Andere Verbände, andere Sitten

Wenn zwei das Gleiche tun,… man kennt das ja, und einmal mehr jeißt es obendrein noch: andere Landesverbände, andere Sitten.

Eintracht Braunschweig etwa ist durch den Aufstieg in die 2.Liga für den DFB- Pokal qualifiziert, stand aber auch noch im Halbfinale des niedersächsischen Landespokals. Dort verzichtet man nun auf dieses Spiel in Havelse, damit der Regionalligist nicht ausscheidet gegen einen Club, für den es um nichts geht. Einfach ein B-Team zu schicken und „zufällig“ verlieren, mochte man halt auch nicht.

Zudem, so argumentiert Braunschweig, habe der Viertligist nun eine reelle Chance über einen Finalsieg in den großen Lostopf zu gelangen, inclusive Fernsehgeld.

Der Landesverband in Niedersachsen sieht darin allerdings eine Unsportlichkeit seitens der Braunschweiger. Neben dem öffentlichen Rüffel gibt es wohl noch eine Strafe, allerdings auf amateur- Niveau: tausend Euro wegen Nichtantretens.

In Bayern hingegen sah sich der FC Memmingen nicht in der Lage, das Halbfinale gegen die Münchener Löwen auszurichten. „Aufgrund der für den Verein ungewissen Zukunft hinsichtlich einer Wiederaufnahme seines Spielbetriebs infolge der Corona-Pandemie“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.

1860 ist damit kampflos weiter und soll eine Woche vor dem DFB- Pokalstart das Bayern- Finale bestreiten.

Memmingens Rückzug hat – im Gegensatz zum ersten Beispiel – keinerlei Konsequenzen. Der Bayersiche Fußball- Verband weiter: „Wir respektieren und akzeptieren diese keinesfalls einfache Entscheidung des FC Memmingen in einer für uns alle sehr schwierigen Zeit.“

Thema durch – im übrigen solles noch irgendwann ein Kompensationsspiel der 60er in Memmingen geben, sehr sportlich, denn die Einnahmen kann jeder Amateurclub mehr als gebrauchen in diesen Zeiten.

Zwei Transfers bei einem

Sogar einen Liveticker gab es von der Vorstellung Leroy Sanés bei den Bayern. Man geht ja schließlich mit der Zeit, aber offen gestanden reicht mir irgendeine Zusammenfassung hinterher. Man kann es halt auch übertreiben.

Es ist wohl der Sommertransfer schlechthin, ein Jahr haben die Bayern Anlauf genommen, seine Knieverletzung abgewartet und jetzt offensichtlich per „Corona- Rabatt“ sogar noch ein Menge Geld gespart. Klingt zynisch, ist aber so.

Ob Sané wirklich aus der Ahnengalerie früherer Ex- Schalker Jungstars wird heraustreten können? Denn auch wenn Kehrer, Draxler und Co. einen ordentlichen Job machen – medial präsent sind sie um Längen weniger als zum Beispiel Souleyman Sanés Sohnemann.

Nett auch, daß er sich verplappert hat, was den Transfer von Leverkusens Havertz betrifft. Dann kann der Völler ja schonmal die entsprechende Pressemitteilung unterzeichnen. Vielleicht ist er ja auch schon damit zufrieden, daß Havertz nicht auch noch in München gelandet ist.

Hört sich also an, wie immer. Auch im Sparmodus bauen die Bayern an ihrer Vormachtstellung immer weiter. Was das mit der Liga und deren Wettbewerb achen wird, kann ihnen egal sein. Ihre Ziele sind ganz anderer Natur, darüber muß man sich wohl nichts vormachen.

Anderenorts wartet man wohl gern noch, bis der Transfermarkt ein wenig mehr in Gang kommt. Aber einerseits wird etwa in Italien und England noch gespielt. Andererseits ist bis Mitte Oktober diesmal Zeit für Transfers. Und bis dahin kann noch einiges ins Rollen kommen, können die Vereine auch vielleicht schon wieder mit überschaubaren Zuschauereinnahmen rechnen. Denn auch, wenn diese Gelder nicht mehr die große Rolle in den Etats spielen: es summiert sich halt trotzdem, wenn Du die Hälfte der Heimspiele keine Tageseinnahmen hast.

Altersfalle

Während Kloppo in Liverpool sein „Weihnachtsgeschenk“ auskostet, das ihm seit Wochen quasi gehörte, aber noch vorenthalten wurde, geht es für den nur ein Jahr älteren Dieter Hecking um den nächsten Job.

In Nürnberg stellt er sich vor, wo er vor zehn Jahren Trainer gewesen ist, bewirbt er sich nun als Sportvorstand. Bisherige Erfahrung auf der Position: null. Und ob man nach so langer Zeit noch von Stallgeruch sprechen kann, sei mal dahingestellt.

Zuletzt beim HSV hatte er ja nicht verlängert, weil man ihm keinen noch teureren Kader mit Erfolgsgarantie zur Verfügung stellen konnte und wollte. Sparsamkeit dürfte er dem nächsten Club- Trainer nun selbst predigen, den er auch noch mit suchen soll. Das hat was Ironisches, finde ich. Doch das Fußballgeschäft ist nun einmal keine Backmischung…

Was für Hecking – vor fünf Jahren noch Vizemeister und Pokalsieger mit Wolfsburg – zugute halten muß: er scheint eine Nase dafür zu haben, daß auf der Trainerbank für ihn in naher Zukunft nicht mehr allzu viel laufen wird.

Ein Jahr Pause wollte er nach Gladbach machen, heuerte dann doch in Hamburg an. Wo er nun sagte, er sehe sich als Erstliga- Trainer. Und will Zweitliga- Sportvorstand werden.

Das muß man nicht verstehen – aber Hecking ist mit 55 Jahren in der Altersfalle. Mit Mitte der Vierziger gilt man soeben noch als junger Trainer, mit Mitte Fünfzig plötzlich als ein Mann von gestern. Das Aufkommen der jungen One- Hit- Wonder aus den letzten Jahren verstärkte diesen Eindruck noch. Zumal ja auch die Spieler im Schnitt immer früher in die Liga kommen und immer jünger sind.

Was also tun? Hecking ist da ja nicht der einzige in diesem „kritischen Alter“. Viele der gerade im Amt befindlichen Erstligatrainer sind zwar Ü50, wurden aber mit Mitte bis Ende vierzig verpflichtet. Macht Hecking also alles richtig, wenn er das Gesicht des 1.FC Nürnberg werden will?

Vom Momentum

Ja, nun ist Fußball ja ein Tagesgeschäft und schon Roberto Blanco sang einst „Heute so, morgen so“ – und nun erfahren wir, daß Rasenball- Weltfußballkopf Rangnick dann doch nicht Fußballkopf beim AC Milan werden wird. Jetzt nicht. Noch nicht. Vielleicht auch überhaupt nicht.

Denn es müssen schon die Posten als Sportdirektor und Trainer frei werden – seit Hoffenheimer und Schalker Erfahrungen macht er sich nicht mehr abhängig von irgendwelchen Sportdirektoren.

Das wiederum sollte sich bis Italien herumgesprochen haben – falls Rangnick dort nicht nur Insidern bekannt sein sollte. Na, auf jeden Fall spricht er über seine persönliche Agentur im modernsten Sprech: „gemeinsame Entscheidung“ und „das Momentum“ sei nicht das richtige.

Mensch, sagt es doch mal in Fraktur: „Sch…, der da abgelöst werden sollte, gewinnt wieder. Und zwar zu oft.“

Eine richtig gute Rückserie hat auch Bayern- Ulis Neffe Sebastian hingelegt. Als Trainer der zweiten Mannschaft. Holte die Meisterschaft in der dritten Liga mit wirklich toll anzusehendem Fußball.

Spätestens da dürfte dem einen oder anderen der Gedanke gekommen sein, daß all das für Sebastian Hoeneß nur eine Zwischenstation sein kann. Wer aber macht beim FC Bayern schon als Trainer den Aufstieg auf den Chefposten? Auf den Trainerstuhl mit der Patina von Jupp, Pep und Louis?

Eben – daher soll es wohl mit Hoffenheim konkret werden. Vom Fußball her könnte es passen – zu schade, daß Hoeneß junior zwei seiner Aktivposten nicht mitnehmen könnte, da sie schon den Verein gewechselt haben.

Kommunikativ ist er auch, wenngleich er sicherlich kein Nagelsmann- Klon sein wird. Und wenn Sportdirektor Rosen diese Personalie dem Geldgeber aufdrückt und nicht umgekehrt – dann ist es wohl bald fix und Hoeneß junior macht den persönlichen Quantensprung.