Es sind keine medizinischen Nebenwirkungen der Pandemie, sondern erstmal auch nachvollziehbare Versuche, die Blätter und Sportteile auch in diesen Zeiten irgendwomit zu füllen. Zum Beispiel mit „Szenarien“, wie das jetzt so stylish heißt.
Übersetzt: wie kriegt man die Saison zu Ende? Den Rest an Romantik hat man ja schon vor vierzehn Tagen in die Tonne getreten, ganz offen geht es nur noch darum, wie man eine Gegenleistung erbringen kann zu den heiß benötigten Fernsehgeldern.
Das abgefahrenste Szenario bot der Boulevard mit der Konzentration aller ausgefallenen Spiele auf die neun Erst- und Zweitligastadien in NRW. Und dann wird es durchgezogen: Mannschaften in Hotel- Quarantäne, regelmäßige Tests und zu den Spielen ab in den Bus und spielen. Das Personal der Unterkünfte bliebe natürlich auch in Quarantäne, selbstredend.
Am besten drei oder vier Anstoßzeiten, wenige Spiele parallel, damit Brot bzw. Nudeln und Spiele die Fans auch zu Hause bleiben lassen.
Und mal ganz banal gesagt: wenn sich auf ihren weltweiten Werbetouren Hertha und Frankfurt irgendwo in den USA treffen, warum dann nicht in Bochum oder Bielefeld?
Eines der Denkmodelle, das die Liga- Clubs per Videoschalte verabschieden könnten, kommt dieser Bild- Variante wirklich nahe: nicht in NRW, aber an bundesweit vier Standorten sollen Spiele und Einquartierungen stattfinden.
Bayern- Kalle bringt unterdessen in einem Interview in der FAZ eine Saison- Verlängerung bis in den Herbst hinein ins Spiel. Es hängt halt alles davon ab, wann der Ball wieder durch die leeren Stadien rollen darf. Dem „wo“ mißt er anscheinend eine andere Bedeutung bei?
Man weiß es nicht, aber im Grunde fällt nach dem Faktor Fan nun auch noch der Faktor Ort quasi raus. Teilweise tat er das ja bereits jenseits der DFL durch teils wirre räumliche Verlegungen. Fragt gern Erstrunden- Amateure im Pokal.