Fünf auf der anderen Seite

Irgendwer mußte den Frust der Bayern halt abkriegen – und das war Union Berlin. 5:2 siegen die Münchener dort und bleiben damit Tabellenführer. Bemerkenswert aber war – und typisch Union – daß die Gastgeber nicht aufgesteckt hatten als es schon 0:3 stand. Diese Mentalität würde man auch anderen Mannschaften wünschen. Nicht zuletzt ließen die Bayern es im Pokal vermissen.

Nach den Dortmundern, die 2:0 gegen Köln gewannen, kommen dann schon die noch ungeschlagenen Freiburger auf Platz 3 der Tabelle. Wohl die zu diesem Zeitpunkt größte Überraschung der Saison. Drei Punkte Rückstand auf die Bayern, aber schon sechs Punkte Vorsprung auf die Europa League- Ränge. Klar, das sind nach Freiburger Lesart alles Punkte für den erneuten Klassenverbleib… Freuen werden sie sich auf das Spiel gegen die Bayern am nächsten Wochenende dennoch.

Wer wirklich um den Klassenverbleib kämpft, hat nur einen Bruchteil der Freiburger Punkteausbeute auf dem eigenen Konto. Grad nur einen wie die Fürther, fünf wie Bielefeld oder sechs wie Augsburg. Wobei der FCA im Spiel in Stuttgart in dieser Hinsicht noch nachbessern kann und den VfB unten mit reinziehen könnte.

Aber auch Eintracht Frankfurt – trotz des in allerletzter Sekunde zustande gekommenen Unentschiedens gegen Leipzig. Beim Blick auf die Tabelle sind aber beide Vereine nicht zufrieden. Andererseits: Transfererlöse plus neue Trainer sowie eine veränderte Spielphilosophie – was soll dabei vorübergehend anderes herauskommen? Die Findungsphase dauert halt ein wenig länger – wenn man sich denn beide Seiten auch finden lassen möchte und nicht die Geduld verliert.

Die ist auch in Leverkusen gefragt, deren Trainer immer wieder auf das jugendliche Alter seiner Mannschaft hinweist. Das 0:2 gegen Wolfsburg brachte deren neuem Trainer Kohfeldt immerhin einen Einstand nach Maß.

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Lederhosen, Betriebssport, Nordduelle

Hertha hat also verloren, 0:2 bei der TSG Hoffenheim und kann damit bis zum Ende des Spieltags durchaus noch um ein paar Plätze zurückfallen. Nichts war es also mit der Übernachtung in den Regionen, die sich die Macher in Berlin wünschen. Ob die Medienrunde am Sonntag wieder neue Treueschwüre produziert?

Union hat unterdessen das, was man das leichteste Spiel des Jahres nennt: gegen die Bayern. wird man die Münchener wiedererkennen? Anders als im Pokalspiel in Mönchengladbach? Coach Nagelsmann ist nach wie vor zu hause, aber mit seinem Stellvertreter Toppmöller hatten die Jungs ja auch zuvor gewonnen. Insgesamt blieb es öffentlich ruhig, Sportfreund Kimmich stand ja in der verbalen Schußlinie wie sonst der Hoeneß.

Für Spannung könnte Union also sorgen und seinerseits von UEFA- Strafen ablenken, die der Verein erhalten hat für das Nicht- Benehmen seines Anhangs im Spiel gegen Haifa.

Im Betriebssportspiel des Tages treffen die Pokaldeppen von Leverkusen auf die längst ausgeschiedenen Wolfsburger mit deren neuem Trainer Kohfeldt. Der wird seine Mannschaft schon heiß quatschen im Vorfeld, während sein Kollege Seoane darauf verweist, wie jung die Mannschaft von Bayer 04 doch sei.

Die noch ungeschlagenen Freiburger sind klarer Favorit gegen das sieglose Fürth, im Topspiel zwischen Frankfurt und Leipzig ist diese Rolle nicht klar verteilt. Glanzlos können beide bislang, sowie hinter ihren Ansprüchen zurück bleiben. Bielefeld wartet auf den ersten Saisonsieg, der auch gegen Mainz keineswegs schon eingepreist werden kann. Und Dortmund gegen Köln? Da fällt zumindest das Duell von Haaland und Modeste flach. Aber das muß ja nichts heißen…

Währenddessen ziehen zwei Nordduelle in der zweiten Liga die Aufmerksamkeit auf sich: Der HSV empfängt die kriselnden Kieler im Volkspark und Werder spielt gegen St. Pauli. Und wer von letzterem noch nicht genug hat, dem sei noch St. Pauli- Legende Dietmar Demuth ans Herz gelegt. Er reflektiert hier über sein Berufsleben als Spieler und Trainer.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/programmvorschau.282.de.html?drbm:date=31.10.2021

Hoffenheim und Wolfsburg bei Nacht

Da liegt ja alles drin im Spiel der Tabellennachbarn zu Beginn des nächsten Spieltags. Hoffenheim und Hertha treffen aufeinander und beiden ist die komplette Bandbreite zuzutrauen. Von großer Gala bis zur brutalen Vorführung. Welch Glück für Hoffenheim, daß sie am Freitag ran dürfen und somit dem Drittligaderby zwischen Waldhof Mannheim und Saarbrücken aus dem Weg gehen können. Ich bin mir nicht sicher, welches Spiel mehr Publikum zieht.

Erfolge aus dem Pokal können sowohl die Berliner als auch die TSG aufweisen, das dürfte den Rücken stärken für den Liga- Betrieb. Hertha könnte im Fall des dritten Punktspielsieges in Folge sogar für eine Nacht auf Platz 6 springen. Hoffentlich macht jemand einen Screenshot und schickt ihn dem Investor.

Ansonsten darf man gespannt sein auf das Debut von Florian Kohfeldt als neuer Coach des VfL Wolfsburg. Tagsüber habe er die Stadt übrigens noch nicht gesehen, meinte er bei seiner Vorstellung. Tja, was soll man ihm da empfehlen? Daß der Weg nach Bremen nicht weit ist? Daß er Wolfsburg am Tag sieht, wenn er im Werk zum Rapport darf?

Andererseits muß er auch zeigen, daß er kein One- Club- Wonder ist. Will heißen, daß er auch anderswo eine Mannschaft begeistern kann und Ergebnisse abliefern. Welche Halbwertzeit ihm Manager Schamdtke einräumt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Und was hört man von den Bayern? Nichts. Also, nichts Richtiges, nach dem 0:5 in Gladbach. Und das finde ich eigentlich noch viel bemerkenswerter als die Niederlage an sich: daß man auf dem Feld früh Schadensbegrenzung betrieb statt zur Halbzeit ernsthaft zur Aufholjagd zu blasen. Daß keiner ein Zeichen setzte – ein Effenberg hätte notfalls einen Gegner umgegrätscht. Nein, die Bayern ließen es über sich ergehen un dlieferten hinterher Stichworte durch den Brazzo, wie man sie von einem x- beliebigen Verein hört, aber nicht von den Mia san mia- Jungs. Seltsam…

Und wie immer am Freitag begleitet Blogkollege Sigurd das Erstligaspiel, indem er Mischpult und Playlist rotieren läßt.

https://laut.fm/songsauszweijahrhunderten

Überraschung oder Spannung

War es nicht das Achtelfinale in der letzten Saison, welches die Bayern aufgrund eigener anderweitiger Verpflichtungen verlegt haben wollten? Diesmal müssen sie sich diese Mühe gar nicht machen – das 0:5 in Gladbach sorgt schon früh in der Saison dafür, daß es mit dem nationalen Double für den Dauermeister nichts werden wird.

Ich hatte mich ja erst nach einer halben Stunde dazugeschaltet, da stand es schon dreinull für die Borussen. Spiele gegen bayern haben sie drauf, das haben sie ja bereits beim Eröffnungsspiel der aktuellen Saison gezeigt. Bielefeld und Hertha machten ihnen da mehr Probleme. Und die Bayern? Irgendwie sah das seltsam aus, was sie da anboten. Und da war auch keiner, der mal auf den Putz haute und dei Anderen mitriß, so wirkte es.

Wesentlich spannender war es anderswo am Abend: etwa in Bochum, wo Stammkeeper und Elfmeterexperte Riemann nur auf der Bank saß. Dann aber kurz vor Ende der Verlängerung gegen Augsburg eingewechselt wurde. Gehalten hat er dann zwar keinen der Elfer, aber den entscheidenden verwandelte er selbst. Irre Story am Ende eines spannenden Pokalspiels, das keinen Verlierer verdient hatte.

Zu später Stunde und im Nebel von Regensburg ging es gegen Rostock dann ebenso bis zum Äußersten. Für große Teile der Zuschauer dürfte es eher ein auditives Erlebnis gewesen sein, aber wer geht dann schon nach Hause? Und wann mögen die tausend (!) Hansa- Fans wieder daheim eintreffen, wenn das Elfmeterschießen gegen 23.30 Uhr endet?

Die Rückreise der Karlsruher Anhänger aus Leverkusen war zwar kürzer, aber nicht weniger stimmungsvoll, vermute ich mal. 2:1 gewinnt der KSC bei Bayer 04, spielte mutig und verteidigte engagiert. Genau das war auch der Unterschied zwischen Europa League- Teilnehemr und Zweitligist.

Risikofaktor

Die beste Quote hätte es wohl gegeben, wenn jemand gewettet hätte, daß der zwischenzeitliche 0:2- Rückstand von Kiel bei der TSG Hoffenheim durch zwei Eigentore zustande kommen würde. Holstein- Starthilfe beim 1:5 in Sinsheim und das klarste Ergebnis am ersten Tag der zweiten Pokalrunde.

Ansonsten dominierten enge Ergebnisse – sei es wegen einer gewissen „Glanzlosigkeit“ der Siege oder aber wegen Rotationen in den Aufstellungen.

Schalke bekam bei 1860 die Quittung dafür, daß man auf Knipser Terodde, Assistkönig Ouwejan und Keeper Fraisl verzichtete. Ein Platzverweis tat sein übriges und schon steht das 0:1. Hertha und Bielefeld wechselten je siebenmal im Vergleich zum letzten Ligaspiel. Dabei machten es sich die Berliner nach gutem Start in Münster unnötig schwer und sorgten erst nach entsprechenden wechseln für die Entscheidung. Der Viertligist wehrte sich tapfer trotz einer Halbzeit in berechtigter Unterzahl und kann aus diesem Auftritt eine Menge mitnehmen für die Liga, bleibt zu wünschen.

Was auch für Bielefelds B-Team gilt, das beim 2:3 in Mainz nach Verlängerung ausschied. Samstag sehen sich beide Teams um Punkte schon wieder. Hamburg und Freiburg brauchten jeweils die Elfmeterschießen um eine Runde weiter zu kommen.

Am Abend gibt es dann das obligatorische Bayern- Spiel im Free-TV, der noch immer erkrankte Trainer Nagelsmann sieht es in der heimischen Küche. Stellvertreter Toppmöller wird es schon richten – oder hält Gladbach dagegen wie im Eröffnungsspiel der Bundesligasaison? Sicher, ein Unentschieden wie damals kann am Ende nicht dabei heraus kommen – aber wenn es die Leistung aus besagtem Aufeinandertreffen wäre… manch einen würde es freuen.

Spannend dürfte aber auch das Bundesligaduell zwischen Stuttgart und Köln werden – auch hier geht es danach, wieviel Risiko oder Rotation beide Trainer einbringen. Was mich ja in schöner Regelmäßigkeit erstaunt, denn letztlich ist für viele Vereine der Pokal der kürzere Weg um sich in den Fokus zu spielen. Desto mehr, da Meisterschale und CL- Plätze an eine nahezu geschlossene Gesellschaft verteilt werden. Aber vielleicht hat der Wettbewerb dann doch nicht mehr dfie Wertigkeit, die ihm gern zugeschrieben wird?

Langer Abend

Wenn das keine gute Nachricht ist: nicht nur die Bayern werden im Free TV im Pokal übertragen. Nein, auch Dortmund. Gegner? Egal! Und „egal“, das heißt in diesem Fall Zweitliga- Schlußlicht Ingolstadt. Noch dazu im Dortmunder Stadion. Da haben die Sportfreunde von Sport1 mal wieder den ganz großen Fisch an Land gezogen. Aber das Programm ist halt kein Wunschkonzert.

Die Fanbase ist groß genug und gegnerunabhängig – und sie wird einschalten. Ganz gleich, ob es da vielleicht spannendere Spiele gäbe in der Pokalrunde.

Wie etwa zwei andere Vereine mit ordentlich Anhang: Sechzig und Schalke im vollen Grünwalder Stadion. Mölders gegen Terodde – oder kann man an einem Abend etwa den Klassenunterschied vergessen machen? Drittligist Osnabrück ist das unter Flutlicht an der altehrwürdigen Bremer Brücke schon des öfteren gelungen – eines der Stadien, die ihr ganz besonderes Flair entfalten, wenn die Lampen angehen. Diesmal kommt Überflieger Freiburg. Fliegen die weiter in höheren Sphären oder kommt ein Dämpfer, den Dauertrainer Streich sicherlich pädagogisch gut zu verkaufen wüßte?

Preußen Münster sagt Dank an Mark van Bommel und seinen Wechselfehler ind er ersten Runde. Nun geht es für das Gründungsmitglied der Bundesliga gegen Hertha BSC. Da kannst Du als Bundesligist eigentlich nur verlieren, es sei denn, Du nimmst die Kontrolle von Anfang an in die Hand.

Die Spiele zwischen Mainz und Bielefeld sowie Nürnberg und Hamburg sind welche auf Augenhöhe. Langer Abend nicht ausgeschlossen. Da kann es inklusive Elfmeterschießen schonmal gegen halb zwölf werden. Es lebe der Sofa- Fußball 🙂

Babelsberg empfängt RB Leipizg, die auf ihre 45% Einnahmeanteil zugunsten der Gastgeber verzichten und damit auf den Spuren etwa der Bayern wandeln, die das unter Manager Hoeneß des öfteren praktiziert hatten. Eine feine Geste und ich bin gespannt, wie die Fans aus Babelsberg darauf reagieren werden. Weltanschaulich in der Zwickmühle – oder freuen sie sich einfach für ihren Verein?

Sonntagsmützen

Noch bevor die Bommelmützen am Mittellandkanal rausgeholt werden im Winter, hat der erste Herbstwind den Trainer des VfL Wolfsburg hinweggefegt. Acht sieglose Spiele, wettbewerbsübergreifend, kosteten Mark van Bommel den Job beim VfL.

Es war ja auch eine kurze und seltsame Zeit gleichermaßen. Eine von den Ergebnissen her vergrütze Vorbereitung, dann vier siege in Folge zum Saisonstart, im Pokal der Wechselfehler und nun die Sieglos- Serie. Dazu eine andere Spielphilosophie als Vorgänger Glasner verfolgt – was man hoffentlich bei seiner Verpflichtung wußte.

Samstag nach der Pleite gegen Freiburg wollten sie noch „die Kirche im Dorf lassen“, Kollege Streich sekundierte dazu. Dann wurde angekündigt, man wolle zusammenrücken und nun sind sie von ihm abgerückt. Dabei müßte man doch gewußt haben, daß man halt einen ziemlich neuen Trainer geholt hat. Der VfL war erst die zweite Trainerstation.

Immerhin macht van Bommel in der Pressemitteilung des Vereins seiner Enttäuschung Luft. Bemerkenswert, da Zitate in solchen Mitteilungen mitunter mit Vorsicht zu genießen sind. Hier aber fehlt jegliche Demuts- und Dankbarkeit- Heuchelei. Wie wohltuend!

Unterdessen werden in Köln die Schiebermützen eines Steffen Baumgart immer mehr in Mode kommen. Leverkusen wurde nach frühem Rückstand ein 2:2 abgetrotzt, der von Baumgart wiederbelebte Modeste traf doppelt. So können die FC- Fans sich die Saison in buntesten Farben ausmalen oder sie wenigstens recht entspannt genießen.

Frankfurt unterliegt im Spätspiel in Bochum mit 0:2 und kommt einfach nicht in die Gänge. Der Umbruch im Sommer ist hier anscheinend nicht so gut gelungen wie vermutet. Haben sie bei der Eintracht Geduld mit Neu- Trainer Glasner? Der zuallererst Geduld zeigen müßte, ist mit Manager Krösche einer, dem anscheinend auch nicht alles gelungen ist. Das kann für beide ein Vorteil sein. Punkte benötigen sie dennoch. Acht aus neun Spielen sind denn doch arg wenig.

Rehabilitiert?

Da drohte doch Greuther Fürth glatt aus der Rolle zu fallen. Aus der des Punktelieferanten halt. Führten in Leipzig, dann aber bleis RB- Trainer seiner Truppe den Mars(c)h und am Ende wurde es binnen sieben Minuten ein Ergebnis, das man so auch erwarten durfte. Durch das 4:1 hat Leipzig jetzt immerhin mehr Spiele gewonnen als verloren, aber das ist nicht deren Anspruch.

Auch die anderen Großen gaben sich keine Blöße. Bayern gewann 4:0 gegen Hoffenheim auch mit Ersatztrainer Toppmöller junior. Dortmund siegte 3:1 in Bielefeld und bleibt immerhin an den Münchenern dran. Ob das aber sowas wie eine Rahebilitation für die Pleite von Amsterdam gewesen ist? Das kann man nun wahrlich schwer einordnen.

Interessanter wird es da schon in Wolfsburg dieser Tage. Acht sieglose Spiele und die Verantwortlichen sprehcen vom Zusammenrücken. Krise also bestätigt. Marc van Bommel ist als Trainer noch vergleichsweise unerfahren. Wieviel wird er sich sagen lassen beim besagten Zusammenrücken?

Weitaus interessanter fand ich da schon, daß die Kameraposition im Wolfsburger Stadion eine tiefere gewesen zu sein scheint. Warum denn nur? Damit man nicht die leeren Sitzplatzblöcke, insbesondere im Oberrang, sieht? 10251 Zuschauer wurden offiziell vermeldet. ein Armutszeugnis für einen Bundesligastandort heutzutage.

Das Topspiel war nicht durchgängig schön anzuschauen. Hertha verteidigte mit Mann und Maus, bis sie zur eigenen Überraschung in Führung gingen und Gladbach nichts mehr einfiel, noch mit einem Punkt nach Hause zu fahren. Es läuft einfach unrund bei der Hütter- Mannschaft, Hertha hat sie ind er Tabelle überholt.

Um Reha geht es auch im rheinischen Derby zwischen Köln und Leverkusen – für das 0:5 des FC in Hoffenheim und für das 1:5 von Bayer gegen Bayern. Die Herren Völler und Baumgart haben schon mal für ein wenig Stimmung im Vorfeld gesorgt und der FC könnte mit einem Sieg bis auf einen Punktan den Nachbarn heranrücken. Und schwupp, wäre die kölsche Euphorie im Handumdrehen wieder da. Stuttgart gegen Union und Bochum gegen Frankfurt komplettieren den Spieltag.

Rückkehr erwartet

Da reden alle dann erst einmal über zwei, die an diesem Spieltag nicht mit dabei sein werden. Julian Nagelsmann und Erling Haaland. Beiden sei baldige Genesung gewünscht.

Nagelsmann wurde schon in der CL gut von Dino Toppmöller vertreten. Klar, der Mann hat auch CL- Erfahrung, wenngleich mit Düdelingen und zahlreichen deutschen Zweit- und Drittligakickern gemacht. Da sollte doch auch das Spiel gegen Hoffenheim gelingen und zu guter letzt hat man ja heute permanenten Funkkontakt zum Trainer, der sich auskuriert.

Mit Dortmunds Haaland ist das schon eine andere Geschichte. Zwar hat der BVB noch ein paar andere Leute, die kicken können. Aber so oft wie der Norweger treffen sie denn doch nicht. Nun ist Bielefeld nicht der Gegner, gegen den man sich so wenige Torchancen erarbeitet, daß man jede nutzen müßte. Aber man will sich ja eventuell für eine längere Zeit eingrooven in diesem Westfalenderby, das längst seinen Reiz verloren hat.

Leipzig sollte Greuther Fürth nicht von vornherein als Aufbaugegner betrachten. Dazu hat man genügend eigene Probleme. Und Fürth hält immerhin in den letzten Spielen länger dagegen als noch vor einigen Wochen. Dennoch sollte der Ausgang dieses Spiels eigentlich klar sein.

Hertha empfängt im Topspiel Mönchengladbach. Die große Frage dürfte sein, ob die Berliner an ihren Auftritt in Frankfurt anknüpfen können. Eine wichtige Voraussetzung für einen Punktgewinn. Wetten würde ich darauf allerdings nicht. Die Gladbacher sind auch noch nicht so konstant wie erhofft – an das Eröffnungsspiel gegen die Bayern erinnert man sich gern. aber wenn das die Meßlatte für die Wochen danach gewesen sein sollte, dann wurde die Meßlatte mehrfach gerissen.

Wolfsburg hofft gegen Freiburg auf viele Zuschauer. Was aber bedeutet „viel“ nach Wolfsburger Vwerhältnissen? Elftausend sollen es werden – natürlich viel zu wenig. Aber Sieglosserien sind nicht sexy dort, wo es laufen und laufen und laufen soll.

Gelaufen ist es für den FC Augsburg im Auftaktspiel des Spieltags ganz und gar nicht. 1:4 hieß es bei Mainz 06 und man kann sich des Eindrucks kaum erwehren, daß der FCA sich zu den drei Abstiegskandidaten Bielefeld, Bochum und Fürth gesellen wird.

Langzeit- Nachtritt

Erinnert sich jemand noch an „Auf los geht’s los“ und die Quizfragen dort? Blacky Fuchsberger hätte nach einem „kleinen Eberl“ fragen können – Lösung: Minimax. Genau – wie die Feuerlöscher. Und der Chef dieser Firma wiederum zündelt gern. Natürlich nur im übertragenen Sinn.

Klaus Hoffmann heißt der und ist nebenbei auch noch der Boss beim FC Augsburg. Meinungsfreudig, der sorgt für Schlagzeilen! Zum Beispiel, indem er der Mitgliederversammlung erklärt, man habe das Fußballspielen verlernt. Endlich sagt es mal einer, denn wenn man sich deren Spiele anschaut, so fragt man sich des öfteren, was die in der Liga hält. Vom Fußball der ersten Weinzierl- Jahre oder von Luhukay ist man weit weg. Und es gab auch immer noch schlechtere Mitbewerber am Tabellenende.

Die Kritik richtet sich gegen Ex- Coach Herrlich und gegen Martin Schmidt. Mit letzterem kann sich Augsburgs Macher gleich mal am Rande des Spiels austauschen, das den nächsten Bundesliga- Spieltag eröffnet.

Schmidt ist inzwischen wieder in Mainz als Sportdirektor und man hat den Eindruck, er gibt lieber die Interviews als sein Trainer Svensson. Die 05er haben aktuell ein wenig Gegenwind, der elfte Tabellenrang und die vier Punkte Vorsprung auf den Sechzehnten aus Augsburg mögen da täuschen.

Ein Sieg der Mainzer und sie haben erst einmal ein wenig Ruhe. In Augsburg hingegen sollte der Hoffmann mal überlegen, wer denn in der Auswahl der Trainer mehrfach daneben gehauen hat. Und dann mal den Schwelbrand löschen statt die Streichhölzer hevorzuholen.

Noch ein wenig mehr Kellerkampf gibt es in Liga zwei. Aue braucht jetzt schon die Grubenlampen und versucht sich gegen Ingolstadt einmal mehr am ersten Saisonsieg. Während der HSV nach Paderborn muß. Größenvergleiche seitens der Hamburger verbieten sich eigentlich, denn der Gegner am Abend steht mit einem Mini- Etat dort, wo der HSV gern stehen würde.