Sturmschäden

Nordmazedonien, was soll man sportlich davon halten? Sicherlich kommen dann wieder diejenigen um die Ecke, die lieber in einem Klassiker Prügel kassieren als einen Kantersieg gegen einen der sogenannten „Kleinen“ schnell abhaken. Sportpolitisch ist es aber nun einmal notwendig, auch diese kleinen Nationen mit ins Boot zu holen. Und sei es nur, damit sie den Anschluß an den internationalen Fußball nicht völlig aus den Augen verlieren. Die Nations League mit Gegnern auf Augenhöhe ist dann wieder eine andere Sache.

Nach dem Abpfiff des Länderspiels in Duisburg gilt die Konzentration dann wieder der Frage, ob Leipzig noch einmal ranschnuppern kann an die Meisterschaft mit einem Sieg gegen Bayern. Und ob ein Sieg wahrscheinlicher wird, weil Bayern nun vier Wochen lang ohne Lewandowski auskommen muß.

Der überlegt wahrscheinlich schon, wieviele Elfer er in den letzten Spielen rausholen und verwandeln muß, damit er den Gerd Müller- Rekord aus den Siebzigern einstellen kann. – Übrigens läuft in der 3.Liga mit Ronny König ein 37-jähriger Goalgetter herum, der auf Elfer verzichtet, weil sie ihm seiner Ansicht nach die Statistik verwässern…

Lewandowski also – den werden sie wohl kaum eins zu eins ersetzen können bei den Münchenern. Haben aber sicherlich ausreichend Leute, die diese Position spielen können, von Gnabry bis Müllerthomas.

Beim ehemaligen Konkurrenten in Dortmund wabern hingegen die Gerüchte, denen zufolge Alleinunterhalter Haaland nun doch nicht über Sommer bleiben will. Oder soll, wenn der Berater da komplett das Sagen über den Jungen hat. Interessanterweise kommt das Thema auf am Tag nachdem Präsi Rauball beruhig hatte, daß die nächsten beiden Spielzeiten auch ohne CL- Teilnahme durchfinanziert seien.

Dass Haaland nach höherem strebt als die CL- Hymne am heimischen Fernseher zu hören, dürfte indes auch klar sein. Und ordentlich Ablöse dürfte er dem BVB auch bringen. Aber dann ginge es schon einmal gut los für den neuen Wunschtrainer. Und Dortmund würde endgültig am Image eines Ausbildungsvereins arbeiten.

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Verlängerung und Probezeit

War da etwa kein Experten- Mikro mehr frei? 🙂 Jedenfalls muß ich mir kein Länderspiel im Paket mit ansehen, wenn ich Bedarf an den Einlassungen vom BVB- Aki habe. Und das stimmt einen ja doch irgendwie erfreut, findet Ihr nicht?

Ob ich diesen Bedarf habe, das sei mal dahingestellt. Jedenfalls bleibt der Watzke bis zum Erreichen des Rentenalters in Dortmund im Amt und das sind eben noch vier Jahre.

Wobei ich ihm wirklich mal abkaufe, daß er in der derzeitigen Lage den Laden nicht verlassen will. Auch wenn sein Präsident Rauball betont, daß die nächsten beiden Spielzeiten durchfinanziert seien – unabhängig von einer CL- Teilnahme.

Damit wird natürlich gleich noch vermittelt, daß es am Samstag gegen Eintracht Frankfurt nicht zwingend um die Europa- Wurst geht. Mal abwarten, wie die Mannschaft dieses Signal aufnimmt. 🙂

Und wieviele „Wunschtrainer“ der Aki in den nächsten Jahren noch am Borsigplatz begrüßen darf?

Schließlich hat ja nicht jeder eine achtwöchige „Probezeit“ wie Hannes Wolf in Leverkusen. So nennt es Frank Wormuth, früherer DFB- Trainerausbilder in der Bild. Nur kann sich diese Probezeit ja nur auf Bayer Leverkusen beziehen, Bundesliga kennt Wolf schon aus einem halben Jahr in Stuttgart. Mit bekanntem überschaubaren Erfolg. Und ob diese Leihe vom DFB wirklich ein Modell mit Charme ist? Ich bin mir da nicht so sicher.

Fangen (und) spielen

Das hat man halt manchmal, daß das Ergebnis nicht das Spiel wiedergibt. Einseitg soll es gewesen sein beim deutschen 1:0- Sieg in Rumänien. Nun noch das Spiel gegen Nordmazedonien. Sportpolitisch sicherlich interessanter als sportlich. Dann haben wir die Länderspielserie mal wieder hinter uns gebracht.

Komisch, oder? Selbst in diesen Pausen ist die Bundesliga einfach interessanter – auch wenn es um das Wer geht wohin? geht oder um Chancen mancher Vereine. Da empfinde ich die Länderspielunterbrechungen eher als lästig.

Interessant aber ist das neu aufgemachte Torhüter- Thema. Ausgerechnet festgemacht am Bock der Mainzer U-21-Keepers Dahmen. Der spielte neulich im Spiel beim FC Bayern ganz hervorragend. Doch natürlich ist es eine Seltenheit, daß er überhaupt spielt.

Aber das Problem hat er nicht allein. Viele Stammplätze in der Bundesliga sind mit Keepern aus anderen Ländern vergeben. Viele deutsche Nachwuchskeeper sitzen auf den Ersatzbänken. Nübel ging sogar freiwillig auf die des FC Bayern. Wegen der Qualität des Trainings natürlich, Ihr wißt schon…

Was also wäre das Konzept für die Zeit, wenn Neuer und ter Stegen sich das Bällefangen aus dem sportlichen Ruhestand heraus ansehen? Wie bekämen die Jungs mehr Spielpraxis, heißt: mehr Stammplätze.

Andererseits: wenn sich die Keeper in den eigenen Vereinen nicht durchsetzen können, dann ist das halt so. Eine Art Spielgarantie ist natürlich nichts, was man festsetzen könnte. Und bei den Feldspielern ist es ja auch so, daß der Jogi oftmals Reservisten ihrer Vereine aufstellt.

Oder wird umgekehrt ein Schuh draus? Wer in der U21- Mannschaft spielen will, muß irgendwo regelmäßig spielen. Das muß ja nicht zwingend in der Bundesliga sein.

Was meint Ihr? Gibt es überhaupt ein Nachwuchs- Problem im deutschen Tor?

Nun singt er auch noch

Maniküre, Tiefenbohrungen und Selbsterkundungen in anderen Regionen, Laternen- Lilly – all das kennen wir zu Genüge vom Jogi in all den Jahren. Doch jetzt, auf seiner Abschiedstour, singt er auch noch.

Barry White, „My First, my last, my everything“ gab der Noch- Bundestrainer zum Besten auf der PK vor dem nächsten Quali- Spiel. Mikrofone waren schon offen…

Da könnte man glatt meinen, RTL bestimme sogar diese Auftritte 🙂 Oder der Jogi will den Bohlen machen und sich für dessen ehemalige Casting- Show bewerben. Verjüngung können sie in dem Laden ja gebrauchen und die Werbevertäge würden weiterlaufen.

Apropos: tut sich schon was in der Personalie von Löws Nachfolge? Oder ist es der dann so gern herangezogene „Respekt“ vor dem Amts- Besetzer? Vertraglich noch gebundene Trainer sollen es ja eh nicht werden.

Dabei scheint das hochoffizielle Nein vom Bayern- Kalle ja doch noch nicht das allerletzte Wort gewesen zu sein. Was wäre denn, wenn der Flickhansi partout zurück zum DFB will? Reisende sollte man ja bekanntlich nicht aufhalten und einen Trainer, der wirklich weg will, bringt auch den Bayern nichts.

Andererseits – wenn ich mir so die Aussagen über seine Spieler vor dem Spiel in Rumänien so durchlese – dann hört es sich aufgrund des Bayern- Mittelfeldes schon fast so an, als sei der Löw Bayern- Trainer. Und wer weiß – oder ob für den Jogi wirklich Ruhestand angesagt sein wird?

Geliefert

Wer es sich angeschaut hat – ich nicht – der mußte wohl ein wenig länger wach bleiben beim Länderspiel der Marke RTL. Denn wohl erst im letzten Abschnitt der ellenlangen Live- Übertragung hat Uli Hoeneß bei seinem Experten- Debut das abgeliefert, worauf man ja hofft, wenn man ihn engagiert.

Attacke – zwar hat der den Jogi in Frieden gelassen nach dem 3:0 gegen Island, aber sich dafür den DFB vorgeknöpft. Und damit, so denke ich, manch einem Zuschauer und auch anderen aus der Seele gesprochen, wenn er Überforderung und Außendarstellung anprangert.

Den Seitenhieb, die Steuerfahndung käme beim DFB öfter als der Briefträger. Ausgerechnet vom Uli… genau mein Humor 🙂

Und dann noch den Kalle als Vertreter bei UEFA und FIFA ins Spiel bringen, denn Kalle hat im Ruhestand Zeit, als Experten kannst Du ihn kaum gebrauchen und RTL hat ja ihn, den Uli. Wer immer glaubt, die Zentrale des deutschen Fußballs sei in Frankfurt… ich glaube, nicht 😉

Daß damit der FC Bayern direkt bis in allerhöchste Kreise vertreten wäre, wenn der Kalle das wirklich als Rentner- Beschäftigung für sich entdecken sollte. Tja, geschickt eingefädelt, Und das macht dem Hoeneß halt keiner so schnell nach.

Auch wenn manch kulturbeflissene Leute zwischen FAZ und 11Freunde das Näschen rümpfen mögen: so ein Uli am Stammtisch verspricht mehr Unterhaltung als ein gebührenfinanzierter Schweinsteiger mit seinen stundenlangen Floskeln in der ARD. Und dennoch schalte ich allein wegen dem Hoeneß kein Länderspiel ein.

Oldies- News: es funkelt vielleicht bald

Was heißt in freien Berufen schon „Ruhestand“? Jan Hofer soll die News bei RTL präsentieren. Und der ist immerhin zwei Jahre älter (mutmaßlich, aber das ist eine andere Story) als Friedhelm Funkel.

Und auch der Friedhelm hält es seit seiner Freistellung in Düsseldorf vor rund einem Jahr kaum zu Haus in Krefeld aus. Seine Kommentierungen der aktuellen Lage bei der Fortuna sind weniger geworden, was dem Verein aber auch nicht hilft.

Nun hat der Kicker ganz investigativ rausgehauen, daß Funkel schon im Wartestand ausgerechnet beim 1.FC Köln gehandelt wird. Nur der Umstand, daß Hertha und Mainz erst am Tag nach dem Kölner Unentschieden jeweils drei Punte eingefahren haben, soll Kölns aktuellen Trainer Gisdol vor seiner Freistellung bewahrt haben. Dann hätt’s schon gefunkelt und Ex und Ex- Verein hätten sich nochmals wiedergefunden.

Pflichtschuldig beibt das Ganze natürlich unbestätigt ind Kölns Manager Heldt erzählt im Express was von „Im Abstiegskampf wird alles und jeder hinterfragt, und so ist es auch um uns herum, das müssen wir akzeptieren. Die Trainerdiskussion hört erst auf, wenn wir mal drei Spiele hintereinander gewinnen.“

Das wird wohl kaum passieren und man darf davon ausgehen, daß Heldt seinem Balkonnachbarn Gisdol – die wohnen wirklich nebeneinander – mal abends beim Blick in den Sonneuntergang erklärt hat, wann Gisdol dort hinein reitet.

Aber der dürfte auch selbst wissen, daß eine Saison in Köln eher ohne Karneval durchgeht als ohne Trainerentlassung.

Experten anheuern

Da habe ich jetzt erstmal nachgeschaut: WM oder doch diese komische Nations League? Oder irgendein Wettbewerb, der eben noch aus dem Boden gestampft wurde?

Und wo spielen die? In Duisburg. Naja., mal ’ne Nummer kleiner, das hätte dieser Truppe schon eher mal gut getan. Ausverkauft waren die Stadien ja eh nicht mehr zuletzt, als noch Leute das Treiben der Deutschen Nationalmannschaft für teures Geld vor Ort anschauen durften.

Coronaleere Stadien dürfen dann auch mal etwas weniger Beton haben. Dafür die Kameraposition auch auf der Gegentribüne, damit wir dem Jogi beim Nasebohren zuschauen können. Lange habern wir dieses Vergnügen zur besten Sendezeit ja nicht mehr. Und falls er wieder die Weichteile richtet – nun, RTL überträgt halt 🙂

Gegen Island geht es also in Duisburg, die auch nicht mehr so gut drauf zu sien scheinen wie bei den Turneiren 2016 und 2018. Aber ganz ehrlich: den meisten dürfte es ziemlich wurscht sein, denn all das Geplänkel hat einen neuen Anstrich bekommen durch Uli Hoeneß.

Der ist nämlich der neue RTL- Experte und dürfte am ehesten noch ein Grund sein, einzuschalten. Vielleicht auch mal die Werbung auszuhalten, bis er hoffentlich nicht hinterm Berg hält. Denn er ist kein Typ für Phrasen wie ein Lahm oder Schweinsteiger und vielleicht geht er ja mal mit dem Jogi ein wenig auf Konfrontationskurs.

Andererseits bekommen wir sicherlich ein best of am Morgen danach in allen Zeitungen. Warum also für solch ein Spiel lange wachbleiben, Anstoß um 2045.

Es ist da einfach interessanter, selbst in eienr spielfreien Woche all die Wechselbewegungen in der Bundesliga zu verfolgen. Auch wenn die Hälfte davon dann doch nicht realisiert werden wird. Siehe Alonso in Gladbach oder Ralle auf Schalke. Dort sammelt man jetzt Absagen. Peinlich – vor allem, daß das alles durchsickert. Irgendwann müssen die Königsblauen mal wen präsentieren, die zweite Liga ruft schließlich immer lauter.

Graukäthchen und der kurze Wolf

Das ging ja dann doch ganz fix bei Bayer mit der Entlassung von Peter Bosz. Schade, ein wirklich angenehmer Typ – aber wenn halt die Ergebnisse nicht passen, hast Du keine Argumente. Außer in Gladbach, aber das ist wieder was Anderes.

Von der Tabellenspitze ins Nirgendwo in nicht einmal vier Monaten. Am Ende fragt keiner nach der Verletztenliste oder danach, daß die Sommerabgänge nicht qualitativ ersetzt worden sind. Ob Bosz deswegen „gescheitert“ ist? Letztlich wird kaum ein Trainervertrag zu Ende gebracht, egal wo. Und kaum in Leverkusen mit 12 Trainern in 16 Jahren unter Rudi Völler.

Und offenbar ist nichts Passendes auf dem Trainermarkt – oder warum holt man sich für die letzten acht Spiele den U18- Trainer vom DFB? Besser bekannt als der Kurzzeit- Wolf.

Nett erzählen kann er auf jeden Fall und in Stuttgart hat er immerhin den Aufstieg geschafft und war anderthalb Jahre dort. Bis er und der Verein darauf kamen, daß es mit ihm nicht mehr geht. Danach eine Saison und ein Nicht- Aufstieg beim HSV sowie nicht einmal eine Saison in Belgien.

Aber diese Jungs fängt dann der DFB auf mit irgendeinem Posten außerhalb des Tagesgeschäfts. Und da geht es im Sommer auch wieder hin.

Da darf man dann fragen, was einen Übergangstrainer dann nicht zu einer lame duck von vornherein macht. Schließlich soll ja noch die Europa League erreicht werden, wenigstens die Conference mit ein paar neuen Reisezielen.

Andererseits: Wolf kommt aus dem BVB- Nachwuchs… Könnte natürlich den Leverkusener Kader darauf vorbereiten, daß jemand Anderer mit Dortmund- Vergangenheit übernehmen könnte. Oder mit aktueller BVB- Gegenwart? Da gäbe es dann mehrere Gewinner – der Neuaufbau unterm Bayerkreuz wird aber in jedem Fall spannend.

Neuling oder was aus der Nähe?

Na, das klingt doch wieder nach so einer 98- Prozent- Story vom Gladbacher Manager. Erst seit drei Wochen will der Max mit Kandidaten für die Rose- Nachfolge gesprochen haben, soll er Samstag im Sportstudio erzählt haben. Klar, angesichts der desaströsen Negativserie seit Bekanntgabe des Trainer- Arbeitsplatzwechsels hatte der Manager offensichtlich keinen Plan B. Wer’s glaubt… oder besser: wer glaubt’s?

Nun jedenfalls will er die Fohlen einem prominenten Namen anvertrauen: Xavi Alonso. Gut deutsch spricht der und Meister mit Bayern wurde er auch schon, natürlich als Spieler. Und hier kommt der Knackpunkt: als Trainer ist der Weltklasse- Kicker noch relativ unerfahren. Hat wohl auch der Max inzwischen überlegt und spricht nun angeblich noch mit einem weiteren Kandidaten.

Vielleicht sollte er mal in die Nähe schauen. Denn in Leverkusen dürfte Trainer Bosz nach dieser Rückrunde spätestens im Sommer kaum noch zu halten sein. Wenn man sich denn nicht sofort von ihm trennt, da das Ziel „Europa“ in akuter Gefahr scheint.

Und ehrlich: wer hintereinander gegen Arminia und Hertha verliert, sollte von Inter und Barca nur träumen und nicht gegen sie spielen. „Ein Jahr ohne Europa ist nicht vorstellbar“, wird Sportdirektor Rolfes überall zitiert. Aber besser wäre es schon, denn derzeit spielt Bayer wie ein Absteiger.

Selbst ein Sieg im nächsten Ligaspiel gegen Schalke hat da keine Aussagekraft über die Zusammenarbeit zwischen Team und Trainer, dafür sind die Königsblauen nun wahrlich kein Maßstab mehr.

Schade wäre die Trennung insofern als Bosz eigentlich ja für denjenigen Fußball steht, den man in Leverkusen gern präsentieren möchte. Übrigens auch in Gladbach und da könnte sich ein gesichtswahrender Wechsel für alle Seiten gut machen.

Leverkusen hingegen kann ja mal in Dortmund nach Terzic fragen. Denn wenn der noch die CL erreicht und als Co- Trainer unter Rose arbeitet, der die CL und/oder die EL verpaßt hat…. Da braucht es schon sehr viel Selbstdisziplin oder einen Tapetenwechsel.

Schnelltesten und durchstarten

Zweiter gegen Erster, noch kein neuer deutscher „Classico“, aber Leipzig gegen Bayern, das dürfte in zahlreiche Länder übertragen werden. Da trifft es sich gut – und es dürfte natürlich ganz und gar nicht an der DFL und ihrer weltweiten Vermarktung liegen – daß zufälligerweise zu diesem Spiel mit 999 schnellgetesteten Zuschauern geplant wird.

Platz genug bietet das ehemalige Zentralstadion in Leipzig ja allemal, zudem ging der „Testlauf“ in Rostock am Samstag wohl ohne Probleme über die Bühne.

Lassen wir uns also überraschen, wohin zwei Präzedenzfälle in den nächsten Wochen führen werden. Denn auch in anderen Stadien ist viel Platz frei.

Etwa in Berlin, wo die Hertha höchst effektiv ins Spiel startete und schon zur Pause das 3:0 gegen Leverkusen feststand. Phasenweise fragte man sich, welche der beiden Mannschaften denn nun gegen den Abstieg spielt und welche schon bald die Welt erobern will. – Bayer- Trainer Bosz kann einem nach der unteriridischen Darbietung schon allmählich leid tun. Aber wenn Europa in Gefahr ist, dürfte man das unterm Bayerkreuz wohl kaum weglächeln. Union, Freiburg oder Stuttgart sind sicherlich nicht diejenigen Vereine, von denen man sich einen Startplatz in der EL wegnehmen lassen möchte.

Freiburg besiegte Augsburg mit 2:0 und in auffälligen gelben Trikots aufgrund der Rot-Grün-Sehschwäche eines eigenen Spielers. Augsburg hatte die grüne Reisemontur im Koffer und muß nach der bisweilen rustikalen Partie den Blick nochmal ein wenig nach unten richten. Dort aber werden sich die Abstiegskandidaten in den nächsten Wochen die Punkte gegenseitig wegnehmen.

Die Mannschaft von Christian Streich hingegen könnte es zum Umzug ins neue Stadion mal wieder nach Europa schaffen. Für seinen Hoffenheimer Kollegen Hoeneß war dies auch noch ein Thema, zumindest vor dem Spiel gegen Mainz. Nach der 1:2- Heimniederlage sicherlich nicht mehr. Dafür haben sich die 05er nun hoch gearbeitet, sind Fünfzehnter und haben Bielefeld und Köln überholt. Zumindest beim FC dürfte es mal wieder eine Nuance unruhiger werden.