Und wie die Legenden alle in die Jahre kommen… jetzt wird der Maiersepp 75! In den Siebzigern hat er alle Titel gewonnen mit der Nationalmannschaft, aber eben auch mit dem FC Bayern. Hat den steilen Aufstieg des Vereins im Tor begleitet, der im Mia-san-Mia- Gefühl gipfelte und galt stets als Sympathieträger.
Rückblickend war er damals vielleicht eine Art Vorreiter dessen, wohin sich der Fußball bewegen würde – freilich, ohne dies zu ahnen. Legendär sein Hechtsprung nach einer Ente während eines Spiels im Olympiastadion, aber auch abseits des Platzes einer Showeinlage nicht abgeneigt. Dazu noch ein Ur- Bayer, wie man sich ihn schlichtweg vorstellt. Mit Schnupftabak und bisweilen grantelnd.
Heute nun feiert er seinen 75. Geburtstag, herzlichen Glückwunsch. In der Mediathek des Bayerischen Rundfunks findet sich dazu eine Doku der Serie „Lebenslinien“. Durchaus lohnenswert!
Und im Vorlauf dieses Tages und dem dazugehörigen Interview- Marathon rät der Sepp seinem Freund Hoeneß, bald kürzerzutreten. „Er sollte sagen, jetzt reicht’s. Er muss nicht krampfhaft am FC Bayern festhalten. Die sogenannte Grundgesetz-Pressekonferenz hat ihm sehr geschadet.“, sagt Maier in der Sportbild.
Bleibt zu hoffen, daß der Uli ihm nicht die Ehrenkarte entzieht, sondern sich mit diesen Gedanken auseinandersetzt. Daß man Maiers Torwart-Enkel Kahn in einer Übergangsphase in den Vorstand der Bayern einbinden will, ist ein Indiz für den Wachwechsel.
Allerdings bleibt fraglich, wie weit all das mit Kahns Dasein als Experte und Werbeikone bzw. -karikatur vereinbar sein wird. Ob er all das aufgeben mag? Und ob Kalle und Uli dann wirklich nur noch auf der Tribüne ihr Lebenswerk betrachten? So ganz ohne Attacke und Grundgesetz?
Wie Ruhestand gehen kann, macht Sepp Maier vor. Auf eine Art, daß man sich freut, mal wieder von ihm zu hören.