Da ist der letzte Tag des Wechselfensters noch nicht einmal richtig angebrochen und schon geht es nochmal richtig rund auf dem Marktplatz. Schnell noch zu irgendeinem Geldautomaten und ohne ein Schnäppchen oder eine Investition in die Zukunft kommt bitteschön kein Manager wieder ins Büro.
Oder so. – Erst aber wird die eigene Spielerkabine durchgelüftet und aussortiert. Freie Spinde braucht es und ein wenig Kleingeld zum Einkaufen. Augsburgs Manager Reuter nutzt erst einmal den Januar dazu, seinen Kader zu schrumpfen. 35 waren dann doch einige zuviel. Augsburg fährt da in Teilen das britische Modell und verleiht erstmal ein paar Leute.
Beim BVB ist man da schon weiter. „Er ist ein wundervoller Mensch“ – dieses Ding aus dem Stehsatz holt der Schwatzke nun für Marc Bartra raus. Der möchte, so der Aki, gern alles hinter sich lassen. Nicht zuletzt nach dem Anschlag auf den Teambus und seiner Aussage. Sicherlich verständlich.
Bartra bedankt sich dann sogleich für „so viel Liebe und Unterstützung von einer der besten Fußball- Familien der Welt“. Ich persönlich hätte das auch eine Nummer kleiner akzeptiert. Wenn der Ex-Borusse aber dann noch sagt, „Ihr seid ein Vorbild für alle“, so zeigt sich, daß in den anderthalb Jahren wohl doch noch sprachliche Barrieren geblieben sind, die manchen Dummschnack nicht entlarvt haben.
Die Streikenden der letzten Tage haben unterschiedlichen Erfolg: Auba ist nun in London, Werders Sané hingegen nicht in Metz. Wohl aus finanziellen Gründen wird nichts draus, doch man wird ihn schon irgendwohin verscherbeln. Hauptsache er bleibt nicht.
Ansonsten darf viel gestaltet werden: neue Trainer wollen in letzter Minute den Kader des Vorgängers umgestalten. Fiktive Preisschilder angeklebt und alles zum unglücklichen Umstand erklärt, wenn es darum geht, warum ein Verein einen Spieler gern loswerden würde. Gesucht wird der Shopping- King.