CL- Perspektiven

Und so war die Champions League denn auch bei all denen präsent, die nicht Millionen und Abermillionen für die Übertragungsrechte hingeblättert hatten. Gegen die Aufwärmphase vor dem Bayern- 1:2 gegen Real mit Olli setzte die ARD den obligatorischen Brennpunkt. Der – ich habe ihn mir nicht gegeben – wohl kaum neue Erkenntnisse gegenüber der zuvor laufenden Tagesschau gehabt haben dürfte. Das ist Brennpunkt- Tradition, ebenso wie das erneute Abspielen bekannter Bilder.

Die Tagewsschau hatte zuvor – es darf ja kein gespielter Ball zu sehen sein wegen der Rechte, die das ZDF und Sky haben – einen jungen Mann in senderblauer Windjacke und in gesunder Halbdistanz zum Dortmunder Stadion aufgebaut, der erzählte, der Abend sein ein „sehr besonderer“. Um dann irgendwas von Normalität zu reden, um die man sich bemühen würde. Und das bereits erwartete „Zusammenrücken“, das der BVB als Losung ausgegeben hatte. Schließlich spielte man für „unsere Werte“, so sagte er weiter. Ach ja, und den Spielstand hat er mir dann auch verraten.

Nun hatten wir hier und bei @sigurd6 ja bereits nachmittags diskutiert, was solche Werte sein könnten: etwa das Einhalten der Fernsehverträge statt den Spielern mal Gelegenheit zu geben, all das Erlebte zu reflektieren oder sacken zu lassen? Einmal Inne zu halten sehe ich auch nicht als Einknicken.

Sport 1 – auch kein Rechtebesitzer – machte es gleich noch pfiffiger. Oder was sie dafür hielten. Reporter im O-Ton, dazu eine Fotostrecke. Unter anderem mit einem Selfie, auf dem der Reporter ein Plakat „Gegen Gewalt“ in die Kamera hält. Nett, nicht? Da opfert man für ein paar Likes schon mal die journalistische Neutralität. Und Sport 1 opferte dafür fast das erste Viertel des Basketball- Spiels. Kein Wunder, wenn der Münchener Spartensender für viele Leute immer mehr an Relevanz verliert.

Apropos verloren: das haben die Dortmunder das Spiel gegen Monaco. Ist vielleicht auch ein wenig viel Politik drin gewesen im Ball.

5 Gedanken zu “CL- Perspektiven

  1. Was mich wundert: gestern hieß es noch „wir lassen uns nicht unterkriegen“ und heute schimpfen alle auf die uefa.
    Ich vermute ja, dass man die Kritiker gestern einfach nicht zu Wort kommen lassen hat. Und nach so einer Niederlage hat jeder noch mal mehr Verständnis für kritik am spieltermin.
    Neutrale Berichterstattung sieht anders aus.

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    1. Und bei einem Sieg wäre es ein „Zeichen“ gewesen… Dummerweise findet diese Berichterstattung aber auch ihr Publikum. Spiel’s mal durch: die Fragen, die wir hier gestern diskutiert haben, an Watzke gestellt. Da hätten sich sofort Leute gefunden, die von Frechheit und Respektlosigkeit (wird ja gern damit um sich geworfen) gegenüber Watzke gesprochen hätten. Und Shitstorm als Zugabe. Jede Wette.

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