Merchandising und Eigenwerbung

„Fußball lebt durch seine Fans“ – das ist keine spontane Antwort auf die Super League- Pläne von Europas Großkopferten. Sondern mit diesem Spruch auf einem Sondertrikot wirbt Arminia Bielefeld heute Abend beim Spiel gegen Schalke auf einem Sondertrikot.

Damit soll an die erste Bielefelder Bundesligasaison 70/71 gedacht werden. Wie „passend“, daß man dies ausgerechnet gegen die Königsblauen tut. Obendrein drei Tage nach dem 50-jährigen Jubiläum des Bundesliga- Skandals. Und bei dem haben ja Bielefeld und Schalke tragende Rollen gespielt… Genau meine Vorstellung von einer dösigen Marketing- Abteilung.

Sportlich kann Schalke gegen kurz vor halb elf abgestiegen sein, eine Niederlage auf der Alm vorausgesetzt. Die Planungen in diese Richtung laufen vernünftigerweise schon seit einiger Zeit an. Wobei sich Sturm- Oldie Huntelaar diplomatisch rauswand auf die Frage, ob er am Wiederaufstieg mitarbeiten werde. Trainer Grammozis soll dies tun, aber wird er wirklich den Kredit in Verein und Umfeld erhalten?

Mit aufgebrauchtem Kredit wird auch der Hütter- Adi in Frankfurt konfrontiert. Abschied verkündet, eine 0:4- Klatsche beim neuen Verein und die CL- Teilnahme wackelt schon ein wenig. Da ist ein Sieg gegen Augsburg ausgesprochen wichtig um das Umfeld zu befrieden. Und eine Situation mehr, in der ein Verein froh sein dürfte, daß man vor leeren Rängen spielt. Zugeben wird es niemand.

Bayern hat das erste Spiel nach Flickhansis Abschiedsankündigung gegen Leverkusen. Nach dem Hinspiel begann der Sinkflug von Bayer 04 , der in der Entlassung von Peter Bosz gipfelte. Nachfolger Wolf sorgt immerhin für die richtigen Ergebnisse, fußballerisch ist das alles eher nüchtern. Doch zwischen Brazzo, Flickhansi, Role-Kalle und dem auffallend stillen Kahn wird das Spiel auf dem Rasen ohnehin zur Begleiterscheinung.

Leipzig darf im frühen Spiel mal wieder versuchen, für ein paar Minuten näher an die Bayern zu rücken. Das sollte in Köln auch mit der wie üblich schlechten Chancenverwertung von RB irgendwie klappen.

Ach ja, und oben erwähnte Sondertrikots sollen natürlich üüüüberhaupt nichts mit dem Ankurbeln von Trikotabsätzen zu tun haben. Überhaupt nicht. 🙂

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Mißfallen

Da haben sie bei Bayern aber wirklich eine lange Leitung gehabt oder der Flieger von Wolfsburg nach München hat noch eine Schleife über Katar gedreht. Denn erst am Tag nach Flickhansis Bekunden gehen zu wollen, kam dann die öffentliche Rüge des Vorstands. Zu dem auch der Ex- Brazzo gehört.

Nach der englischen Woche soll wohl über das Ansinnen des Noch- Trainers gesprochen werden. „Einseitige Kommunikation“ beklagt der Vorstand. Klar, das war wohl ein Überraschungscoup. Andererseits wohl auch kalkuliert, um einer anderen Form einseitiger Kommunikation durch die Vereinsführung entgegenzuwirken.

Ob es wohl noch vor Saisonende zum großen Knall kommt? Oder schaffen sie es, wenigstens die rund vier Wochen noch ihre Geschichter zu wahren und professionell miteinander umzugehen? Nicht, daß der Flickhansi der Rauswurf blüht wie einst dem Rehhagel, als dann der Franz den UEFA- Cup einfuhr. Gut, wenigstens ist es diesmal nicht der Franz, der einspringen könnte.

Bedenklich sollte aber manche einen stimmen, wenn nun auch Miro Klose mit seinem Abgang liebäugelt. Ihm gefällt wohl ganz allgemein der Umgang miteinander nicht mehr. Ach ja, und einen Fuß in der Tür der Nationalmannschaft hat der Miro ja auch…

Ob sie denn in Frankfurt die Nerven behalten? Das eigene 0:4 in Gladbach beim zukünftigen Club vom Hütter- Adi. Dann noch Dortmunds 4:1 gegen Werder und schon wackelt die erstmalige CL- Teilnahme der Eintracht wieder ein wenig. Nicht, daß man dort den Gladbacher Weg einschlägt und nun eine Negativserie hinlegt, weil der Trainer geht.

Und das kann ja in der bevorstehenden englischen Woche alles sehr schnell gehen. Sollte man Trainer, die ihre Vereine verlassen wollen, denn nun gleich vor die Tür setzen? Oder aber ginge all das mit mehr Professionalität aller Beteiligter? Andererseits ist es mit der Integrität ja immer so eine Sache, gerade im Profifußball…

Schneller als der Flurfunk

Das war ja ein geschickter Schachzug vom Flickhansi. Keine Pressemitteilung, schon gar nicht dem Verein eine Deutungshoheit überlassen oder sich darin zitieren lassen.

Nein, es war live nach dem Sieg in Wolfsburg, als der Flickhansi seinen Willen bekundete, die Bayern im sommer zu verlassen. Eine Verkündung statt eines Interviews, dann Abgang Noch- Trainer FC Bayern.

Die Chefetage der Bayern war da bereits auf dem Weg zum Flughafen oder über den Wolken und dürfte vielleicht aus allen selbigen gefallen sein. Auch wenn es keinen mehr überraschen dürfte, daß im Dauer- Schwelbrand Brazzo vs Flick einer den Verein verlassen würde.

Im Verein habe er es schon um das CL- Rückspiel in Paris kommuniziert, der Mannschaft nach dem Wolfsburg- Auftritt mitgeteilt. Und sie solle es von ihm erfahren statt vom „Flurfunk“ an der Säbener Straße. Nochmal eine kleine Breitseite.

Was noch aussteht und bei all seinem Willen gern übersehen wird: es ist am Verein, ihn auch aus dem laufenden Vertrag zu entlassen. Sei es aus Kulanz oder aber mit einer Ablöseforderung für denjenigen, der ihn gerne haben will.

Mich würde mal interessieren, ob der DFB als e.V. überhaupt eine Ablöse bezahlen dürfte. Stichwort Gemeinnützigkeit. Andererseits haben die schon ganz andere Überweisungen getätigt…

Der noch amtierende Bundestrainer war zwar vor ein paar Wochen nicht beim Liga- Gipfel, hat sich dafür aber nun Freiburg gegen Schalke angesehen. Wahrscheinlich lädt er die königsblaue Notverpflichtung Mustafi direkt von deren Bank aus zur EM ein? Aber auch das Kapitel Löw ist in acht bis zwölf Wochen Geschichte.

Kölns Rettungsrentner Funkel startet mit einem 0:3 in Leverkusen und dürfte wahrscheinlich auf die beiden letzten Saisonspiele setzen gegen dann schon abgestiegene Schalker und gegen Hertha. Ob die Punkte dann noch rechtzeitig kämen?

Und Frankfurts Hütter verliert 0:4 bei seinem neuen Verein in Gladbach, der nochmals an den EL- Plätzen schnuppert. Nun ist Dortmund gefragt, gegen Werder nachzulegen um Sechster zu bleiben oder Fünfter zu werden.

Der Spielplan ist zu bedauern :-)

In Zeiten, in denen ein Virus personifiziert wird („versteht nur Entschlossenheit“) darf man sich nicht wundern, wenn nun auch vom Spielplan der Bundesliga wie von einer Person geredet wird. Eine „Herausforderung für den Spielplan“ nennt DFL- Chef Seifert den Umstand dreier Verlegungen von Hertha- Spielen. Vielleicht stellt das sogar für die Mannschaft oder für jeden einzelnen Spieler eine „Herausforderung“ dar? Aber man kann eben auch so zeigen, wo man die Prioritäten setzt.

Was das für die Hertha bedeutet, läßt sich nur mutmaßen. Dresden stieg unter ähnlichen Voraussetzungen im Vorjahr aus der 2.Liga ab. Denn nach Quarantäne und somit ohne Team- Training gleich wieder von Null auf hundert zu beschleunigen, dürfte schwer fallen.

Das heißt, erst einmal schaut die Hertha zu, wenn die Konkurrenten punkten oder auch nicht. Köln etwa könnte mit dem Rettungsrentner Funkel durch einen Sieg in Leverkusen zu den Berlinern aufschließen. Man mag es für unwahrscheinlich erachten, aber Bayer setzt ja unter dem Aushilfs- Wolf eher auf Sicherheitsdenken um noch den Platz in der Europa League zu sichern. Auch wenn damit all das konterkariert wird, wofür Fußball unterm Bayerkreuz gewöhnlicherweise steht.

Bielefeld muß nach Augsburg, das Wiedergutmachung für die Niederlage auf Schalke anstreben sollte. Anderenfalls machen sich die Verantwortlichen beim FCA noch mehr Gedanken als ohnehin schon, wie sie die nächste Saison angehen werden. Und vielleicht wird dann ja noch ein Trainerstuhl frei im allgemeinen Bäumchen-wechsle-Dich. Mit einem Sieg zöge die Arminia übrigens an Hertha und an Mainz vorbei.

Spannung verspricht die Neuauflage der vorletzten Relegation zwischen Union Berlin und Stuttgart. Da sind immer noch greifbare Chancen, nächste Saison sogar europäisch zu spielen. Zwar „nur“ in der neuen „Conference“, aber egal. Für’s Renommée allemal gut, für die Fünf- Jahres- Wertung bei der UEFA vielleicht weniger.

Leipzig hat es wie so oft nicht gepackt, den Bayern ein wenig näher zu kommen. Ein 0:0 gegen Hoffenheim hilft nicht. Desto interessanter wird das direkte Duell zwischen Wolfsburg und München. Denn für den VfL besteht noch die Gelegenheit auf die Vizemeisterschaft zu schauen. Bis auf vier Punkte an Leipzig könnten sie heran rücken, das direkte Aufeinandertreffen steht auch noch aus.

Und in Gladbach trifft Noch- Trainer Rose auf seinen Nachfolger. Ist das brisant? Ich bin mir da uneinig.

Spiel oder kein Spiel?

Es ist ja zum letzten Mal gewesen mit dem Montagsspiel und dann wird sich auch diesmal niemand darüber aufregen, daß eine Mannschaft am Montag und am Freitag derselben Woche ran darf. Die TSG Hoffenheim kann nach dem 0:0 gegen Leverkusen nun in Leipzig erneut versuchen, daß eine Null steht. Zuletzt war ja die laue Offensive nach Aussagen von Trainer Hoeneß eher weniger wichtig, dafür aber die Null in der Defensive.

Und da dürfte es am Abend bei den Leipzigern ordentlich Druck geben für die TSG. Denn Nagelsmanns Mannschaft kann für eine Nacht bis auf zwei Punkte an die Bayern heran kommen. Und die müssen ihr Spiel am Samstag in Wolfsburg ja auch erst einmal gewinnen. – Hoffenheim hingegen hat noch die Chance, unten reinzurutschen. Sciherlich nicht die Ambition von Trainer und Verein. Wobei man die Spieler nicht automatisch mit einschließen sollte, wie immer mal wieder zu hören ist.

Natürlich kommt auch der Leipziger Trainer mit in die Diskussionsrunde um die vielen Trainerwechsel. Bayern soll schon mit ihm gesprochen haben, was Nagelsmann von sich weist. Was aber heißt das dieser Tage schon angesichts vieler Ausstiegsklauseln, die Vertragslaufzeiten obsolet erscheinen lassen.

Unterdessenn sucht Frankfurt weiter einen Trainer und Manager. Für beide Jobs in Personalunion war ja an Rangnick gedacht worden. Das aber wird nun nichts. Wenigstens ein Ergebnis nach einem Treffen. Ergo sucht di eEintracht zunächst ihren neuen Manager, der sich dann um den Trainer kümmern wird. Man hat Zeit und vor allem: die CL als Lockmittel. Sollte also klappen.

Derweil kann sich die Hertha auf ein spielfreies und Quarantäne- Wochenende einstellen. Die nächsten drei Spiele sind abgesagt, Covid- Fälle sind aufgetaucht. Der Rest ist eine Frage des Gesundheitsamtes.

Ob die DFL nun doch noch kurzfristig von der Idee Gebrauch machen wird, die Mannschaften der ersten und zweiten Liga in Hotels einzuquartieren als freiwillige Quarantäne um den Spielplan zu sichern? Dann müßte es schnell gehen, eine englische Woche steht an.

Can Can

Im Hinspiel war es ja nochmal gut gegangen für Emre Can und der Schiri nahm den Elfer zurück. Im Rückspiel des BVB gegen Man City tat er es nicht. Und das war dann der zwischenzeitliche Ausgleich und das Ende aller Dortmunder Halbfinalträume. Denn die Hoffnung hatte beim Stand von 1:0 ja durchaus bestanden.

So aber kann Can auf die Nachfolge vom Mats hinarbeiten, der Pep freut sich über seine erste CL- Halbfinalteilnahme überhaupt und von vier möglichen deutschen Trainern im Halbfinale steht einzig und allein Thomas Tuchel mit Chelsea. Denn auch Kloppo ist gegen Real ausgeschieden.

Und so sind also die deutschen Mannschaften rund fünf Wochen vor dem internationalen Saisonende allesamt raus. Die Konzentration gilt nun der erneuten Qualifikation oder den verbliebenen Titeln.

Alternativ natürlich um diverse Personalien. Womit wir auch schon beim Wunschkandidaten Tages wären. Der heißt diesmal Fredi Bobic und kriegt dieses Prädikat von Hertha BSC aufgedrückt. Wochenlang hat sich der Vertragspoker zwischen Frankfurt und dem abwanderungswilligen Manager hingezogen, nun ist alles geklärt. Und zwar, bevor angeblich Gespräche mit Rangnick stattfinden sollen.

Bobic geht ein wenig ins Risiko, Hertha steckt noch im Abstiegskampf. Zwar wird immer wieder kolportiert, daß die Berliner das leichteste Programm haben. Wer aber sagt, daß sie gegen Mainz und Schalke und Bielefeld und Köln gewinnen? Zumal, wenn die Dardai- Nachfolge dann verhandelt wird – es sei denn natürlich, Bobic befreit ihn von der 1,5- Punkte- Schnitt- Vorgabe. Wir werden sehen. Oder lüßt sich der Neuaufbau bei der Hertha etwa besser vollziehen, wenn man einen Schritt zurück gegangen ist?

Schauen wir also, welchen Wunschkandidaten der Wunschkandidat im Herzen trägt. Mainz‘ Trainer Svennsson wird es nicht sein. Der hat, erklärte Sport- Vorstand Heidel, keine Ausstiegsklausel.

Vorhang auf!

Ich dachte ja zunächste, der Neuer singt die CL- Hymne mit. War aber nur das tiege Durchatmen vor dem Rückspiel in Paris. Das gewannen die Bayern zwar mit 1:0 – aber das war halt auch ein Tor zu wenig. Und damit also volle Konzentration darauf, die Meisterschaft nach Hause zu schaukeln und noch ein paar Szenen im heimischen Theaterstadl an der Säbener aufzuführen.

Vergeigt haben sie das Weiterkommen in der CL im Hinspiel. Jetzt merkte man schon, daß PSG etwas zu verlieren hatte und Bayern deutlicher hätte gewinnen müssen. So freut sich – natürlich ganz korrekt im stillen Kämmerlein – einzig der Choupo-Moting über seinen Treffer gegen den Verein, der ihn loswerden wollte.

Nun darf es also Dortmund noch gegen Pep versuchen, als letzter deutscher Vertreter im Wettbewerb, das Halbfinale zu erreichen. Dem BVB würde ein 1:0 gegen Man City zum Weiterkommen reichen. Und es würde sicherlich ein wenig ablenken vom Rummel um Jungstar Moukoko und den Polizeibesuch bei ihm daheim. Außerdem würde Trainer Terzic die Meßlatte für Nachfolger Rose noch ein wenig höher legen.

Apropos Borussia, also die andere, die vom Niederrhein. Die kassiert ja für Noch- Trainer Rose 5 Millionen aus Dortmund, packt da noch zweieinhalb oben drauf und überweist die nach Frankfurt für den Hütter als neuen Fohlen- Dresseur.

Hütter führt also Frankfurt höchstwahrscheinlich in die CL und geht dann. Hat er nach der Meisterschaft in Bern auch gemacht, bevor er nach Frankfurt ging. Übrigens auch für Ablöse, allerdings unter einer Million. Der Trainer als steigende Aktie, wo anders als in Frankfurt sollte man sich über dieses Bild wundern?

Nun bricht die komplette sportliche Führung weg – Trainer, Sportdirektor, Manager. Zeit für Ralle Rangnick, mal wieder auf der Bildfläche zu erscheinen. Ob Schalke, Nationalmannschaft oder halt die Eintracht. Am Morgen hieß es noch, er berate einen Moskauer Verein… Allmählich sollte er dann aber auch wirklich mal irgendwo anheuern, oder?

Adi Hütter, der ende Februar sein Bleiben betont hatte, bekommt von Eintracht- Vorstand Hellmann via Bild übrigens Absolution für den Wechsel: „Im Übrigen muss man auch sehen, dass der Trainermarkt erst nach dem Zeitpunkt dieser Aussage in Fahrt gekommen ist. Ich habe keinen Zweifel, dass Adi Hütter, als er diese Aussage getroffen hatte, vorhatte, bei Eintracht zu bleiben.“ – Na, denn ist ja alles gut….

Freier Montag und freies Theater

Welch bessere Paarung hätte man sich für das – bis auf Weiteres oder „immer“? – letzte der ungeliebten Erstliga- Montagsspiele aussuchen können als ein wenig Betriebssport zwischen Hoffenheim und Leverkusen? Und welch passenderes Resultat hätte dies Ding haben können als ein 0:0 ?

Und sicherlich, es mag eine Errungenschaft sein für die Fans, insbesondere die auswärtigen, daß sie nicht den kompletten Montag frei nehmen müssen um ihrem Team hinterher zu fahren. Andererseits werden diese Spiele ab der nächsten Saison dann am Sonntag um 19.30 Uhr angepfiffen. Und ob die Reisewege dann immer so sein werden, daß man noch um eine halbwegs wieder zu Hause sein wird, darf bezweifelt werden. Denn genau das hatte man vor mehr als 20 Jahren ja auch den Zweitliga- Fans in Aussicht gestellt.

Aber erst einmal müssen ja überhaupt mal wieder Leute in den Stadien zugelassen werden und das ist realistisch kaum in Sicht. Auch wenn die UEFA im Sommer gern Bilder mit Publikum vermarkten möchte bei der Flugmeilen- EM.

Doch zuvor steht ein anderes Theaterstück auf den Spielplan: CL mit Bayern und Paris und der Versuch vom Flickhansi durch betontes Aussparen der Thematik selbige nicht hochkochen zu lassen – was natürlich gar nicht gelingen kann. Flick contra Salihamidzic, Fortsetzung folgt. Gegner des Trainers sei der eigene Verein, folgerte sie Süddeutsche.

Mal schauen, ob das ganze Thema noch eine Dynamik erhält, wenn die Bayern ausscheiden sollten. Daß der Kader schlechter sei als der des Vorjahres, hat der Flickhansi ja schon einmal kundgetan. Breitseite gegen Brazzo. Schafft er dennoch die nächste Runde: Top- Trainer. So einfach ist die Welt beim FC Hollywood.

Auf absteigenden Ästen

Ehre, wem Ehre gebührt. Deshalb erst einmal der Blick in die 2. Liga, wo der VfL Osnabrück die zehnte Heimniederlage in Serie kassiert hat. Rekord! Mutmaßlich einer für lange Zeit. Und da in der nächsten Woche gleich zwei weitere Heimspiele auf dem Zettel stehen, besteht die realistische Chance, hier noch nachzulegen. So erschreckend taumelt die Mannschaft durch die Liga.

Ein Heimspiel gegen Schalke können sie an der Bremer Brücke bald abhaken, wenn sie sich nicht fangen. Ausgerechnet Königsblau hat es vorgemacht.

Ein geschenktes Tor von Augsburgs Keeper früh im Spiel, eine für Schalker Verhältnisse gute erste Hälfte und aufwändiges Verteidigen der Führung in der zweiten Halbzeit – das war der zweite Saisonsieg für den designierten Absteiger.

Bemerkenswert war vor allem, daß Augsburg an Schalkes Führung wirklich zu tun hatte, bevor Heiko Herrlichs Mannschaft ihren Rhythmus einigermaßen fand. Wahrscheinlich hatten sie den Abstiegskampf für sich selbst schon ad acta gelegt. Aber Vorsicht: man steckt schneller wieder drin als einem lieb ist.

Und Köln steckt jetzt mittendrin nach dem 2:3 gegen den anderen Karnevalsverein aus Mainz. Der K.o. kam in der Nachspielzeit eines spannenden und nicht immer schönen oder gar flüssigen Spiels mit wechselnden Führungen. Bei nun drei Punkten Rückstand auf den Sechzehnten und noch sechs Spielen sieht man beim FC nun auch die letzte Gelegenheit für einen Trainerwechsel.

Gisdol bekam eine Stunde nach Spielende seine erwartete Freistellung, Friedhelm Funkel kommt für ein paar Wochen aus dem Ruhestand zurück und setzt sich nach fast zwanzig Jahren nochmals auf die Kölner Bank. Seit ein paar Wochen war er ja schon fest engagierter „Schattentrainer“, Gisdol damit nur noch auf Abruf im Amt gewesen.

Wahrscheinlich setzen sie in Köln ihre Hoffnung darauf, daß es in den letzten beiden Saisonspielen zur Hertha und gegen Schalke geht. Das ist aber eine Rechnung, die man ohne die Gegner aufmacht.

Rotiert und nichts passiert

Sicher, verletzungsgeplagt ist Tabellenführer Bayern auch. Und halt mit Abstand Tabellenfüher vor einem CL- Rückspiel, das es zu gewinnen gilt. Da kann man gegen Union schonmal rotieren, wenn es keinerlei Nebenwirkungen auf die eigene Tabellensituation hat.

Daß am Ende ein 1:1 rausgekommen ist? Egal, der Flickhansi zeigte sich zufrieden. Es geht eh um Paris und mehr noch um den Dauerstreit zwischen ihm und dem Ex- Brazzo, den er einerseits zum Teil selbst befeuert und andererseits keine Fragen dazu beantworten mag. Es würde auch kaum ineterssieren, da er ja auch mal „schauspielert“, wie er es neulich nannte. Vielleicht auch bezüglich der Spielbewertung diesmal? Auch wurscht.

Fünf Punkte dahinter liegt Leipizg nach einem 4:1 in Bremen, wobei die erste Halbzeit arg einseitig gewesen ist. Den Angriff auf die Vizemeisterschaft muß indes Wolfsburg vertagen nach dem 3:4 in Frankfurt. Ein klasse Spiel, gar nicht mal wegen der vielen Tore, sondern weil beide Mannschaften ein enormes Tempo und ebensolche Spielfreude an den Tag legten. Die hätten gern noch ein wenig weiterspielen können.

Seine Chancen aufs internationale Geschäft wahrte der BVB mit dem Sieg in Stuttgart, wobei dem VfB im Laufe der 90 Minuten der Faden und die Konzentration abhanden kamen. Dortmund setzt damit Konkurrent Leverkusen unter Druck und hat Glück, daß von unten her niemand dreifach gepunktet hat.

Unions Unentschieden war die positive Überraschung, Freiburgs Niederlage in Bielefeld eine negative und das Remis der Gladbacher nach langer Unterzahl bei der Hertha liegt irgendwo dazwischen.

Hertha kletterte immerhin wieder um einen Rang nach oben und kann nun abwarten, wie zum Ende des Spieltags Köln und Mainz sich gegenseitig die Punkte wegnehmen. Ob am Montag Friedhelm Funkel sein Kurzcomeback geben wird, entscheidet sich damit auch. Oder besser: von Spiel zu Spiel. Hilft dieses Herumeiern wirklich?

Schalke spielt noch gegen Augsburg und testet weiterhin für die 2.Liga. Gut, daß Trainer Grammozis den Segen dazu hat, auf Namen keine Rücksicht zu nehmen. Für Winterneuzugang Mustafi war eher Schalke die Nothilfe in seiner Karriere als umgekehrt.