Peinlichkeit vor Können und Alter vor Leistung?

Kann man diesen Verband eigentlich noch retten? Gern stellt er sich ja als weltgrößter dar, repräsentiert sieben Millionen, hat aber nur 27 Mitglieder – die DFL, die Regional- und die Landesverbände.

Als weltdämlichster Verband hätte der DFB allerdings auch Chancen. Schon weil er glaubt, ganz an der Spitze Fehlbesetzungen zur Tradition machen zu müssen.

Da hat die Baden- Schwaben- Connection doch zuletzt Fritz Keller, Winzer und Präsi des SC Freiburg, auf den Stuhl des Präsidenten gespült. Nüchtern betrachtet darf man fragen, warum nur? „Aufräumen“ wollte er, welch ehrenwertes Vorhaben, aber so leicht wird an der Frankfurter Fleck- Schneise nicht staubgewischt.

Und räumen will Keller nun nicht einmal seinen eigenen Stuhl, nachdem er seinen Vize Koch – im Hauptberuf Richter in München – mit NS- „Richter“ Freisler verglichen hat. Eine Ungeheuerlichkeit, für die man noch vor einigen Jahren Verantwortung übernommen und seinen Hut genommen hätte.

Nicht so der Keller- Fritz. Der behauptet ganz dreist noch, Koch habe seine Entschuldigung angenommen. Was dieser bestreitet. Was also muß denn noch passieren, damit der Typ Einsicht zeigt? Oder glaubt er tatsächlich, wenn die EM beginnt, sei das alles Schnee von gestern?

Aber auch in einer anderen Sache macht der DFB keine gute Figur: Schiedsrichter und deren Abgang. Ist die Altersbegrenzung von 47 Jahren für die Leitung eines Profi- Spiels wirklich noch angebracht? Letztlich haben wir inzwischen Profi- Schiedsrichter, die in der Regel ihren eigentlichen Beruf kaum oder gar nicht mehr ausüben während der Karriere als Unparteiischer. Zudem hat sich auch bei denen einiges in Sachen Professionalisierung und Physis getan. Kurz gesagt: sie halten länger (durch).

Dennoch soll Deutschlands Bester, Manuel Gräfe, in wenigen Wochen aufhören müssen. Die Kollegen Winkmann und Schmidt ebenso. Wobei diese zwei unbedingt vor Publikum im Stadion ihr letztes Spiel pfeifen wollen. Winkmann soll bild.de zufolge sogar Gehaltsverzicht (!) angeboten haben.

Bislang stehen die Chance aber schlecht. Alter geht offenbar vor Leistung, denn der Nachwuchs würde blockiert, so die Lesart des Schiedsrichter- Chefs.

Vielleicht sollten zukünftig die Schiedsrichter für Profispiele nicht vom Amateurverband bestimmt werden, sondern sich die DFL dieser Sparte annehmen?

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10 Gedanken zu “Peinlichkeit vor Können und Alter vor Leistung?

  1. Pizarro sollte noch ein paar Jahre Schiedsrichter spielen. 🙂 🙂

    Zu den grauen Herren schreibe ich mal lieber nichts – es bleibt zu hoffen, dass Vereine sich bald einmal woanders orientieren, um diesen Frankfurt-Clan abzusetzen. Die lügen alle derart, um noch ein paar Milliönchen mehr in die eigene Tasche zu wirtschaften, dass geht echt auf keine Kuhhaut mehr. Dazu Entgleisungen, die sogar bei einen angenommenen Entschuldigung zum Rücktritt quasi zwingen.

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    1. Das würde der glatt machen 🙂

      Für Rücktritte ist den Leuten anscheinend jegliches Gefühl verloren gegangen. Aber Sensibilität oder Anstand sind eh Kategorien, über die solche Leute nur noch müde lächeln.

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      1. Er darf dann nur nicht Bayern:Werder pfeifen 🙂 🙂

        Es ist ja nicht nur Keller – die gesamte Führungsetage ist doch keinen Deut besser und schaufeln sich das Geld in die eigene Taschen. Geld, dass den kleinen Vereinen fehlt.
        Es wird geschoben und verschoben, bis es passt. Und klappt das nicht, spielt das Gedächnis einen Streich.

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    1. Sehr schöner Beitrag, der genau das wiedergibt, was die kleinen Vereine so quält.
      Und wenn man dann liest, dass die DFB-Oberen „Aufwandsentschädigungen“ bekommen, mit denen nahezu alle ;kleine Vereine“ sich ein Jahr über Wasser halten können, ist es mit einem „Tut uns leid, wenn wir die Motivation gefährden“ nicht mehr getan.

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      1. Danke. – Ich fand das auch schön, daß es mal einer auf den Punkt gebracht hat, noch dazu öffentlich.

        Sehe ich ganz genauso. Ein nettes Experiment besteht auch darin, in Länderspielwochen (ohne Corona) mal zu versuchen, die Landesverbands- Oberen allesamt telefonisch zu erreichen. Da fragst Du Dich dann schon, weshalb so jemand die Nationalelf nach sonstwo begleiten „muß“.

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