Daß mit den so genannten Stakeholdern gerne auch Personalien abgesprochenw erden, die man auf den ersten Blick als getrennt vermutet, hat ja die DFB- Präsidentensuche aufgezeigt. Schweizer Unternehmensberateung erarbeitet Profil in Absprache mit Großsponsoren.
Da wundert es dann auch gar nicht, wenn Real Madrid sich eine Frauenfußballmannschaft „kauft“. Genau genommen die Startlizenz eines kleinen Vereins, um dann neben Atletico und Barca auch ein weibliches Team aufbieten zu können.
Das soll übrigens – die Bild berichtete – auf die Bitte von Adidas hin geschehen sein. Die zahlen Real als Ausrüster eine Menge Geld. Beide – die Königlichen und die Dreigestreiften – haben einen Imagegewinn und der spanische Verband freut sich über den großen Namen. Und Adidas über mehr verkaufte Trikots.
Die 350-tausend Euro für die Lizenz vom eigentlichen Aufsteiger CD Tacon muten da wie Trinkgeld an – oder noch weniger als das.
Nun fließen ja hierzulande bei weitem keine so großen Summen. Aber auch hier macht sich die Tendenz stark bemerkbar, daß Vereine, die man aus dem Männerfußball kennt, sich eine Frauenfußballabteilung leisten. Potsdam und der FFC Frankfurt bilden da die Ausnahme. Andere Vereine wie Heike Rheine, wie Brauweiler oder Herford sind längst in der Versenkung verschwunden.
Und ob es der Zuschauer wirklich attraktiver findet, wenn er Wolfsburg gegen Gladbach oder Hoffenheim gegen Freiburg dann auch noch einmal im Frauenfußball wiedersieht? Die Zuschauerzahlen sprechen nicht unbedingt dafür. Und die Wirtschaftlichkeit spielt nicht die ganz große Rolle, das macht ein Männer-Bundesligist quasi aus der Portokasse und verrechnet es mit dem Imagegewinn.
Allerdings muß man fragen, ob dieser Weg denn wirklich den Frauenfußball an sich fördert, wie er es verdient hätte. Oder ob der Zweck da die Mittel heiligt?
Offensichtlich sehen die Vereine/Sponsoren eine Chance auf Mega-Gewinne. Und solange das der Fall sein kann, wird eben „traditionsmäßig“ Heuschrecken-Investoren geben.
Die Sportart ist den Verantwortlichen dabei egal. Der Sport vermutlich auch.
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Sehe ich ganz genauso. – Und wer es dennoch weiter versucht, geht eh früher oder später den Bach runter.
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Der FFC Frankfurt wird jetzt wohl mit Eintracht Frankfurt fusionieren. Da sind die Gespräche schon weit fortgeschritten.
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Danke für die Info. Also geht es da offenbar auch nicht mehr eigenständig im Konzert der Großen.
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