Die Frau, die sich was traut

Mal ein wenig Angeberwissen gefällig? Wieviele Mitglieder hat der DFB eigentlich? Bvor Ihr jetzt anfangt zu zählen: es sind gerade einmal 27 so genannte ordentliche Mitglieder, nämlich die Landes- und Regional- Fußballverbände und die DFL.

Und obendrein hat er derzeit keinen Präsidenten, gleich gar keinen, der jenseits von Sonntagsreden sich für all die Amateurfußballer im Land spürbar einsetzt. von Marketingkampagnen einmal abgesehen.

Vize- Präsident Reiner Koch sagte ja im Frühjahr in Kassel beim Amaterufußball- Kongreß (mit enervierenden neun Stunden Material in der Tube dokumentiert): „Ich habe auch noch nie die Diskussion gehört, dass Helene Fischer aufgefordert wurde, die Gesangskultur in den deutschen Gemeinden zu fördern.“ Das als Vergleich zum Anliegen kleiner Vereine, als der Ursprung aller Fußballbegeisterung vom großen Umsatz im Profifußball ein Stückchen des Kuchens abhaben zu wollen.

Da brauchte es nur noch ein weiteres Koch- Interview und Ute Groth, Vorsitzende beim TuSA 06 Düsseldorf, schickte ihr Bewerbungsschreiben als DFB- Präsidentin ab. Seit zwölf Jahren führt sie den Verein ehrenamtlich, hat ein Leistungszentrum für Frauen- und Mädchenfußball installiert und weiß, wie man einen Verein moderiert.

Auf die Bewerbung hin kam erst ein Anruf von der Personalabteilung, dann von der Rechtsabteilung des DFB. Die Satzung sieht nämlich vor, daß eines der oben erwähnten ordentlichen Mitglieder einen Kandidaten vorschlägt.

Also stellte der Verein von Frau Groth einen Antrag beim Fußballverband Mittelrhein. Der hatte neulich getagt, diesen Antrag (in Anwesenheit von DFB- Vize Koch) aber dann nicht beraten, weil man erst einmal das geforderte Profil für den Grindel- nachfolger abwarten wolle. Vor der nächsten Regionaltagung findet übrigens schon die Wahl zum DFB- Präsidenten statt.

Klassisch ausgebremst, oder? – Unterdessen ist Frau Groths Bewerbungsbrief in der Schweiz gelandet. Bei einem Unternehmensberater, der für den DFB e.V. besagtes Profil erarbeitet. Ursprünglich hieß es, er solle den nächsten Kandidaten vorschlagen. Und zwar in Absprache mit den „Stakeholdern“, etwa Großsponsoren.

Ute Groth hofft darauf, daß ihre Kandidatur Wirkung erzielt. Daß auch Andere Fragen stellen an den DFB und dazu, wie er Dinge handelt. Warum nicht Reformen von außen anstoßen?

https://www.deutschlandfunkkultur.de/suche-nach-einem-neuem-dfb-praesidenten-anpfiff-fuer.966.de.html?dram:article_id=452066

Werbung

2 Gedanken zu “Die Frau, die sich was traut

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s