So recht scheinen die Darmstädter auch nicht mehr an die Sache mit dem Klassenverbleib zu glauben, sprach doch ihr Präsident Fritsch schon neulich vom „Unmöglichen“, das ein neuer Trainer wahr machen sollte. Und das nach nicht einmal einer kompletten Hinrunde, denn es sind ja erst 16 von 34 Spieltagen absolviert.
Was soll da Mut machen? Oder besser: wer? Torsten Frings, Spitzname Lutscher, haben sie sich ausgesucht bei den Lilien. Beziehungsweise hatten sie kaum noch eine andere Wahl, denn gleich im halben Dutzend sollen sie sich Absagen eingehandelt haben für das, was man martialisch unter Himmelfahrtskommando bezeichnet. Der Rückstand zum rettenden Ufer mag ja noch zu handhaben sein. Aber mit dem Kader? Mit drei Wochen abstand bemängeln die Verantwortlichen an Ex- Trainer Meier ein Zuviel an Professionalität, bei dem die Wärme des Vereins zu kurz kam. Kapitän Sulu verweist auf den fehlgeschlagenen Ansatz, es mit technisch orientiertem Fußball versucht zu haben. Insofern wunderte mich auch, daß André Breitenreiter noch im Kandidatenkreis gewesen sein soll, der weder bei Paderborn noch in Schalke Fußball kämpfen und rackern ließ.
Also retten sich die Darmstädter nun in ein Experiment mit dem als Cheftrainer unerfahrenen Frings. Vertrauen ihren Verbleib in der Bundesliga einem Novizen an, der mitsamt Skripnik in Bremen freigestellt worden war. Und winken – notgedrungen – mit dem Projekt Wiederaufbau nach dem Abstieg, den sie selbst für am wahrscheinlichsten halten. Immerhin hat Frings die komplette Vorbereitung über Zeit, die Lilien- DNA wiederzufinden, bevor es im Kellerduell mit Gladbach und deren neuem Trainer Hecking in die Restrunde geht. Bringt’s Frings?
Bringt’s Frings?
Da eine Prognose zu wagen ist schwer. Leicht ist seine Aufgabe nicht. Aber was hat er letztendlich zu verlieren? Steigt er mit der Mannschaft ab, so ist es der erwartete Ausgang. Schafft er mit der Mannschaft den Klassenerhalt, ist er ein Held.
Interessant wäre es zu erfahren, wie lange sein Vertrag geht. Leider konnte ich das bisher nirgends lesen. Weißt Du etwas darüber?
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Ergänzung, eben habe ich es gelesen. Er erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018. Also würde man, wenn der Vertrag denn eingehalten wird, mit ihm einen Neuaufbau in der 2. Liga planen.
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Ich denke auch, dieser Aspekt Wiederaufbau ist das interessante, wenn es mit dem Retter- Status nicht klappt. Dann könnte er auch zeigen, inwieweit er perspektivisch was drauf hat.
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Ich bin ehrlich gespannt.
Ich kenne den Lutscher aus alten Tagen und halte viel von ihm. Nun aber wird er ins Becken geworfen und muss sich alleine freischwimmen. Viel Glück (außer beim Rückspiel in Bremen natürlich), Lutscher! Das Potential hast Du ja.
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