Spiele im Vorprogramm

Das ist wahres Crossmedia: der Kicker hat ja seit ein paar Monaten sein eigenes Fernsehformat bei Eurosport, gleich zweimal am Montagabend. Und zieht daraus dann in seiner Online- Ausgabe wiederum vier oder fünf Meldungen. Von der Aussagekraft, daß „Hasenhüttl brennt wie eine Fackel“. Das ist jetzt kein vorausgeahntes Unglück, das Kicker- Mann Wild dort bespricht, sondern nur bildlich gemeint. Ähnlich wie Bayerns Uli neulich vom „neuen Feind“ aus Leipzig sprach, dieses Wort aus der Jahreshauptversammlung / Inthronisierung/ Folkloreveranstaltung/ dann aber zwei Tage lang zurücknahm und sich entschuldigte. Was der Kicker- Chefreporter sicherlich nicht tun wird.

Mainz‘ Manager Schröder wählt da lieber den verkürzten Weg. Erklärt, man werde den Nachbarn aus Frankfurt „bekämpfen“ und erklärt gleich, das sei aber „sportlich gemeint und nicht kriegerisch“.  Für diejenigen gedacht, die den Fußball nur familienfreundlich durchgestylt kennengelernt haben und ohne seine robuste Sprache.

Und ja: da steht ein Derby auf dem Spielplan, doch habe ich den Eindruck, vor dem Bayernspiel gegen Leipzig seien alle anderen acht Begegnungen nur das Vorprogramm. Und das wird ihnen nicht gerecht.  Frankfurt kann gegen Mainz einen Platz festigen, der am Ende die Rückkehr ins internationale Geschäft bedeuten würde. Mainz sollte, wollen sie auch dorthin zurück, die drei Punkte vom Main mit an den Rhein nehmen in einem Duell, das einigermaßen offen zu sein scheint.

Weniger um das Ergebnis scheint es hingegen zwischen Gladbach und Wolfsburg zu gehen. Beide Trainer stehen auf der Kippe, Borussen- Schubert eigentlich schon fast von Anfang an. Denn trotz seiner Aufholjagd in der letzten Saison ging es auch immer wieder um seine Menschenführung. Regelmäßig gab er in Interviews den Geläuterten, nur um nach Niederlagen das Thema dann wieder aufgekocht zu bekommen. Nun soll mit Hecking ausgerechnet der ehemalige Wolfsburger Trainer bereit stehen für Schuberts Nachfolge.

Wolfsburg hingegen bekommt nicht den ehemaligen Gladbacher Favre, um Valérien Ismael zu ersetzen. Der hat mit seinem mutmaßlichen Nachfolger David Wagner übrigens denselben Berater, da braucht es höchste Professionalität für ein Vertrauensverhältnis nach Weihnachten, schätze ich.

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2 Gedanken zu “Spiele im Vorprogramm

  1. Ich finde es ungewöhnlich, dass die Hinrunde erst am 22. Januar beendet ist, und bin gespannt, wie viele Verantwortliche bis dahin noch gehen müssen.

    Und die Bayern sind wieder in ihrem Element und machen genau das, was sie hervorragend können. Plötzlich ist der Trainer des Konkurrenten aus Leipzig für sie interessant. Natürlich erst jetzt. Als er direkt vor ihrer Nase war, sah man das noch nicht. Hat wahrscheinlich etwas mit kurzsichtig zu tun. Oder sind sie dann doch eher weitsichtig?

    Gefällt 1 Person

    1. Dieses Hinrunden- Ende im Transferfenster ist auch wirklich sehr seltsam. Da kauft man dann für ein Spiel mehr ein, irgendwie macht das Bauchgrummeln…
      Ich bin gespannt, wie weit die Bayern da mit ihrer Taktik kommen werden beim Hasenhüttl langfristig…

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