Vorhang auf für Wagner?

Und jetzt kommt Wagner. Nein, nicht Bayreuth. Hoffenheim -besser: Ex- Darmstadt. Wo er bei den Lilien recht spät in seiner Karriere sein Glück gefunden zu haben schien. Vergessen die Stationen in Berlin, Bremen oder Duisburg. 14 Tore in 30 Spielen, damit war Sandro Wagner Darmstadts Überlebensversicherung.

Diese Saison gilt es zu vergolden, also der Wechsel zur TSG Hoffenheim. Und Wagner, stets meinungsfreudig, geht schon mal vier Wochen vor Anpfiff in die Offensive. Nachdem er vor der EM noch brav gesagt hatte, es könne eben nicht jeder Weltmeister werden – auf die Frage, warum seine DFB- Karriere jenseits der U-Mannschaften beendet war – bringt er sich nun bei Löws Truppe ins Gespräch.

„Die Frage ist nicht: Wo sind die gefragten Stürmer, sondern warum waren sie bei der EM nicht dabei? Wir haben große, robuste Stürmer. Man muss sie nur einsetzen“, so Wagner gegenüber der Sportbild. Und er hat ja nicht völlig unrecht. Nun favorisierte Löw jedoch seine „falsche Neun“ mit Götze und setzte erst im Verlauf des Turniers mit Gomez auf den Mittelstürmer alter (oder neuer?) Prägung.

Und in dieser Hinsicht hat die Bundesliga ja durchaus Personal in petto. Vollandod er Lasogga etwa, oder eben Sandro Wagner. Dessen Torbilanz war vorige Saison nun wahrlich nicht schlecht. Und es sind schon Leute mit wesentlich schlechteren Werten durchgestartet. Andere wie Leverkusens Kießling etwa hatten so gut wie keine Chance beim Bundes-Jögi.

Es wäre überraschend, wenn Wagners Äußerungen tatsächlich noch in eine DFB- Karriere münden würden. Prinzipiell ist die Debatte um die dünne Besetzung auf der Mittelstürmer- Position nicht ohne Grundlage. Den urlaubenden Bundestrainer dürfte all dies ohnehin kaum erreichen.

4 Gedanken zu “Vorhang auf für Wagner?

  1. Der Vorhang wird für Wagner eher fallen.

    Denn der Bundes-Jogi hört und liest alles und ist dann auch noch nachtragend. Unter Jogi wird es also keine Wagner-Festspiele geben.

    Dabei hat Wagner Recht: Es wurden schon ganz Andere nach zwei, drei guten Spielen ins Team gerufen – aber die waren eben beim richtigen Verein.

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  2. Prinzipiell bin ich dagegen, dass Spieler die einen „Pass“ über 5 Meter unfallfrei spielen in die Nationalmannschaft berufen werden. Journalisten sind damit meist sehr schnell und ginge es nach ihnen müsste der Kader aus mindestens 100 Bewerbern bestehen. Mir ist Jogi Löw völlig gleichgültig jedoch wer eine Mannschaft zum Gewinn der WM führt kann so ganz blöd nun auch wieder nicht sein.

    Zu diesem Wagner sei gesagt, der hat in den von Dir @Ballblog genannten Vereinen nichts aber auch gar nichts gerissen. Ich weiß nicht, was Schuster mit ihm machte, ob er ihm einen Zaubertrank verpasste oder einfach besser mit ihm zurecht kam. Seine Darmstädter Erfolgsgeschichte muss Wagner nun in diesem Jahr beweisen. Sollte ihm das gelingen, woran ich stark zweifle, ich kenne ihn ja aus Berlin, kann er bei der Nationalmannschaft anklopfen.

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    1. Mich hat sein Jahr in Darmstadt auch gewundert, ich hatte ihn in Bremen und Duisburg gesehen. Schuster scheint für diese vermeintlich hoffnungslosen Fälle irgendwie die richtige Ansprache gegriffen zu haben.

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